Morrowind:Charwich-Koniinge-Briefe - Buch IV

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Buch IV Charwich-Koniinge-Briefe   ►
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text des vierten Bandes von den Charwich-Koniinge-Briefen aus The Elder Scrolls III: Morrowind. In The Elder Scrolls V: Skyrim gibt es eine andere Auflage des Buches zu finden.


Inhalt

Charwich-Koniinge-Briefe
Buch vier
von
einem unbekannten Autor


8. Sonnenaufgang, 3Ä 412
Amiglith, Insel Summerset


Mein teurer Freund, Fürst Gemyn,


Ihr müsst mir vergeben, dass ich Euch nicht persönlich im Palais treffe, aber ich wurde unvermeidlich und tragisch aufgehalten. Ich ließ Vordertor und Tür unverschlossen, und falls Ihr dies lest, müsst Ihr es mindestens bis zum Vorraum des östlichen Salons geschafft haben. Vielleicht seid Ihr schon über das Anwesen gewandert und habt einige seiner Vorzüge gesehen, bevor Ihr zu dieser Kammer kamt: Die sieben Springbrunnen aus Marmor und Ergussgestein, den reflektierenden Teich, die verschiedenen Haine, die Säulengänge und den Quincunz. Ich denke nicht, dass Ihr schon zu den Suiten im zweiten Stockwerk und in den Westflügel gegangen seid, denn dann hättet Ihr erst diesen Raum durchqueren und diesen Brief finden müssen. Aber glaubt mir, sie sind wunderbar eingerichtet mit prächtigen Balustraden, Wendeltreppen, prächtigen Salons und Eures Reichtums würdigen Schlafgemächern.


Der Preis dieses Anwesens ist sicherlich maßlos, aber für einen Mann wie Euch, der nur nach dem Besten strebt, ist dies die Villa, die Ihr einfach haben müsst. Wie Ihr unzweifelhaft bei Eurer Ankunft durch das Tor festgestellt habt, gibt es dort einige kleinere Gebäude, die sich ideal als Wachstationen nutzen lassen könnten. Ich weiß, dass Ihr um Eure Sicherheit besorgt seid.


Ich bin ein äußerst gieriger Mann, und es gibt nichts, was ich mehr genossen hätte, als Euch heute hier zu treffen, Euch das Gelände zu zeigen, mich unterwürfig bei Euch einzuschmeicheln, und einen dicken Prozentsatz des Verkaufswertes einzustreichen, falls Ihr dieses wunderbare Palais kaufen solltet, wobei ich mir sicher bin, dass Ihr es getan hättet. Mein Dilemma, das meine unverzeihliche Abwesenheit verursacht hat, begann kurz nachdem ich hier früh genug ankam, um sicherzugehen, dass die Villa für Eure Prüfung gut gesäubert war. Ein Mann namens Koniinge tauchte hinter mir auf und ergriff meine Kehle. Er presste seine linke Hand über meinen Mund und meine Nase, würgte mich mit der rechten Hand, drückte auf die weiche Stelle meiner Kehle, gleich unter dem Schilddrüsenknorpel, und erdrosselte mich höchst wirksam binnen weniger, aber schmerzvoller Minuten.


Gegenwärtig bin ich unter einem Blätterhaufen im nördlichen Statuenpark vergraben, nahe der außergewöhnlichen plastischen Darstellung der Verwandlung von Trinimac. Es sollte nicht zu lange dauern, bevor ich entdeckte werde: Jemand aus meiner Bank wird sicherlich meine Abwesenheit in angemessener Zeit bemerken. Koniinge hätte mich tiefer vergraben, aber er wollte für Ankunft seines alten Partners Charwich bereit sein.


Vielleicht denkt ein Teil von Euch, dass es besser wäre, jetzt den Brief aus der Hand zu legen, Fürst Gemyn. Ihr schaut Euch im Vorraum um und seht nichts als Türen. Die große Tür, durch die Ihr aus dem Garten hereinkamt, ist nun hinter Euch verschlossen, und ohne eine bessere Kenntnis über die Gestaltung des Anwesens, kann ich es nicht empfehlen, dass Ihr versucht, einen Flur hinunter zu fliehen, der leicht in einer Sackgasse enden könnte. Nein. Es ist viel ratsamer den Brief weiter zu lesen und zu sehen, wohin das hier führt.


Koniinge, so scheint es, hatte eine Partnerschaft mit seinem Freund Charwich. Die beiden versuchten, Azuras Stern zurückzuerlangen. Sie hatten erfahren, dass er im Besitz von jemandem namens Hadwaf Neithwyr ist. Ein Mann, der Azura höchstpersönlich heraufbeschwor, um sich das Artefakt anzueignen. Da Neithwyr ursprünglich aus Hochfels stammte, ging Charwich dorthin, ihn zu suchen, während seiner Partner Morrowind absuchte. Sie planten, die Ergebnisse ihrer Untersuchungen mittels durch Kuriere geschickter Briefe zu besprechen.


Charwichs erster Brief erklärte, dass er an Informationen gelangt sei, nach denen Neithwyr einen mysteriösen Gönner namens Baliasir hatte. Dies erfuhr er auf einem Friedhof anhand des Grabsteins von Neithwyrs Schwester Perya und von einem mondsüchtigen Verwalter. Koniinge antwortete, dass er nichts über Baliasir herausfinden konnte, aber glaube, dass Neithwyr und Perya mitsamt Stern nach Hochfels zurückgekehrt waren. Charwichs letzter Brief wurde auf seinem Totenbett geschrieben: Er hatte tödliche Wunden beim Kampf mit Baliasir erlitten, der scheinbar ein mächtiger Daedrafürst war.


Koniinge trauerte um seinen Freund und durchreiste das Kaiserreich nach Wegesruh, um Gräfin Moorkraut, der Frau, in deren Haus Charwich sich aufgehalten hatte, sein Beileid auszusprechen. Nach einigen Befragungen erfuhr Koniinge, dass Ihre Durchlaucht die Stadt verlassen hatte, reichlich überstürzt. Sie hatte einen Gast namens Charwich bewirtet, und man erzählte sich, er sei tot, obwohl niemand jemals die Leiche gesehen hatte. Mit Sicherheit waren am 13. der Letzten Saat im letzten Jahr keine Heiler in ihr Haus geschickt worden. Und niemand in Wegesruh, genau wie in Tel Aruhn, hatte jemals von Baliasir gehört.


Der arme Koniinge war sich plötzlich über alles unsicher. Er verfolgte den Weg seines Partners zurück durch Boriane und Grimtry Garten, aber fand heraus, dass die Familienkrypta der Neithwyrs an einem anderen Ort war, in einer kleinen Stadt im Baronat Dwynnen. Es gab dort tatsächlich einen mondsüchtigen Verwalter, zur Zeit glücklicherweise in menschlicher Form. Als er befragt wurde (mit Hilfe der Technik würgen, lockern, würgen, lockern), erzählte er Koniinge die gleiche Geschichte, die er viele Monate zuvor schon Charwich erzählt hatte.


Hadwaf und Perya Neithwyr waren nach Dwynnen zurückgekehrt, erpicht darauf, alte Angelegenheiten zu regeln. Da der Stern mächtige Geister als Kraft benötigt, entschieden sie, klein zu beginnen und den Geist des Werwolfs zu fangen, von dem sie wussten, dass er auf dem Familienfriedhof war. Bedauerlicherweise hatten sie sich mehr vorgenommen, als sie zu erreichen fähig waren. Als der arme Verwalter eines Morgens wieder seine menschliche Gestalt annahm, lag er neben den zerfleischten, blutigen Leichen der Neithwyr-Geschwister. Verzweifelt und angsterfüllt brachte er die Leichen und all ihre Habseligkeiten hinunter in die Krypta. Sie waren noch immer dort, als Charwich kam, und Azuras Stern war ebenfalls dort.


Koniinge sah alles nun ganz klar. Die Briefe, die er von Charwich erhalten hatte, waren Lügen gewesen, die ihn fernhalten sollten. Zweifellos mit der Unterstützung der Gräfin Moorkraut, seiner neuen Partnerin, hatte er Geschichten ersonnen, einschließlich derjenigen über sein eigenes Ableben, um Koniinge auszutricksen, damit dieser die Suche nach dem Stern aufgab. Ganz klar war es eine traurige Aussage über die Natur der Freundschaft, und eine, die sofortiger Korrektur bedurfte.


Koniinge brauchte fast sechs Monate, seinen alten Partner aufzuspüren. Charwich und Gräfin Moorkraut hatten die Macht des Sterns genutzt, um sich selbst sehr reich und mächtig zu machen. Während ihrer Reisen durch Hochfels und Himmelsrand, und dann Valenwald und Insel Summerset, nahmen sie verschiedene Identitäten an. Während des Weges verschwand der Stern, so wie große daedrische Artefakte es immer tun. Als sie Alinor erreichten, trennten sich ihre Wege.


Man muss annehmen, dass Charwich Gräfin Moorkraut während der Monate ihrer gemeinsamer Reisen von Koniinge erzählt hat. Es ist amüsant, sich vorzustellen, wie das Liebespaar über die Geschichten lachte, die sie Koniinge über den fiktiven und gefährlichen Baliasir erzählten. Charwich kann seiner früheren Geliebten keine sehr detailgetreue Beschreibung seines Äußeren gegeben haben, denn als Gräfin Moorkraut (nun unter dem Namen Gräfin Zyliana) auf Koniinge traf, hatte sie nicht die geringste Ahnung, wer er war. Es kam reichlich überraschend, als er sie zu würgen begann und Informationen über ihren ehemaligen Buhlen forderte.


Bevor sie starb, erzählte sie Koniinge alles über Charwichs neuen Namen und Titel, und wo er sich nach einem neuen Palais umschauen wollte. Sie erzählte ihm sogar von mir. Bedenkt man all die überraschenden Wendungen und Enthüllungen, die seine Suche in den letzten Monaten gemacht hatte, so war es für ihn nicht schwierig, das Palais zu finden, das Charwich zu kaufen vorhatte, und auch welchen Besichtigungstermin er hatte. Danach musste er nur noch früh genug hier ankommen, mich beseitigen, und warten.


Hier muss unsere Geschichte traurigerweise enden. Ich freue mich darauf, Euch bald zu sehen.


Euer

Syrix Goinithi,
Ehemaliger Grundstücksbankier


P.S.: Charwich - Dreht Euch nun um, oder lasst es. Ihr habt die Wahl. Euer Freund, Koniinge.



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