Obscure [c0da] Aschen-Gesicht Bürde

Dieses Thema im Forum "[TES] Tamriel-Almanach und Lore" wurde erstellt von troubega, 6. August 2021.

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  1. troubega

    troubega Ehrbarer Bürger

    Seit einiger Zeit arbeite ich an einem c0da-Konzept und möchte hier nach und nach die Kapitel veröffentlichen. Das erste ist recht kurz, soll aber die Unterschiede zum normalen TES-Setting zeigen und die tonalität festigen.

    Inhaltsverzeichnis
    1. Die Schwarze Insel (Unten im gleichen Post!)



    Die Schwarze Insel
    Das Holz knarzte, als die salzigen Wellen der Inneren See sich gegen das Schiff stemmte. Wenigstens brachte das trübe Wasser etwas Abwechslung in den monoton fauligen Geruch, der hier herrschte. Seit mehreren Tagen waren sie schon unterwegs.
    »Hey!«, hörte er plötzlich die warme Stimme eines kaiserlichen über sich brüllen. »Aufstehen. Wir sind fast da!« Mit festem Schritt trat ein menschlicher Mann in goldener Schuppenrüstung hinein. In seiner Hand eine Lichtstange, die das gleiche Glühen aufwies, wie der Drache auf seiner Brust. Zeitgleich standen alle Dunmer in der winzigen, fensterlosen Kabine auf. Keiner wollte dem ungehorsam sein. Die Männer würden dafür totgeprügelt werden, die Frauen vergewaltigt. Alle standen sie nun in Reih und Glied.
    »Name?«, fragte der Kaiserliche. Tribonius, so viel hatte er durch das Lauschen erfahren. »Jubesil Chodala«, antwortete er schnell.
    Der Mann machte ein Haken auf seinem bronzenen Dokument und ging weiter zu den nächsten. In den Augen jedes Dunmers blitzte Panik auf, wenn der Kaiserliche vor ihnen stand.
    Als die Formalitäten abgeschlossen waren, wurde einer nach dem anderen über eine Treppe, die neben der Dampfrohre führte, nach oben gebracht. Jubesil als letzter. Dann, vor einer Luke, wurden sie stehen gelassen und warteten.
    »Warst du schon mal hier?«, hörte Jubesil einen alten Dunmer weit hinter sich.
    »Ne. Du?«
    »Ja. Geboren und aufgewachsen. Sogar noch vor dem Roten-Bruch.«
    Der Rote-Bruch, dachte sich Jubesil. Sein Vater erzählte ihm von jenem Tag, als die Friedensverhandlungen zwischen Tiber Septim und Vivec scheiterten. Verrat im alten Tribunal führte zum Kampf zweier Naturkatastrophen in sterblicher Gestalt und einem Einsacken des Roten Berges. Der Halb-Chimer Halb-Dunmer versagte und die Invasion des Kaiserreiches war besiegelt. Und damit auch der Niedergang Dunmereths, wie sein Vater es auszudrücken vermochte.
    »Los!«, hörte Jubesil und die Luke über ihm stand offen. Kalte Gischt prasselte ihm auf die Haut, als er hinausstieg und zum ersten mal den Himmel der Heimat seiner Ahnen erblickte. Ein blasser Himmel mit Grünstich und grauen Wolken.
    Über einen durch Metall verstärkten Steg, wurde er und die anderen gefangen in ein Haus geführt. Einer nach dem anderen.
    »Seyda Neen«, hörte er wieder die Stimme des alten Mannes. »Sumpf-Fieber Hauptstadt der Welt.«
    »Wart Ihr schon mal hier, Sera?«, fragte Jubesil und sofort spürte er den stechenden Schlag eines Betäubungsstabes.
    »Keine Moriche-Sprache, verstanden?« Ein dürrer Kaiserlicher stand über ihm gebeugt.
    Der alte Mer half Jubesil hoch, in dem er ihm unter die Arme griff und auf die beine Hob. »Deine Worte in aller Ehre, mein junge«, begann er. »Aber Vvardenfell ist nicht mehr die Heimat unseres Volkes, sondern ein Abstellort für alle jene, die das Kaiserreich nicht sehen will. Aber ja. Früher war ich einmal hier.«
    »Könnt Ihr mir den Ort vielleicht zeigen, wenn wir frei kommen?«
    Die dicken brauen des Greises zogen sich zusammen. »Ihr habt Glück, was? Ich bin nicht hier, um Frei zu kommen, sondern damit mein Körper nach der Hinrichtung nicht so weit reisen muss.«
    »Ihr wurdet zum Tode-«
    »Ihr seid dran!«, rief der kaiserliche mit Betäubungsstab und zerrte Jubesil hastig in das Haus.
    Hier wurden viele Fragen gestellt. Name, Geburtstag und Götter-Patron, wobei nur einer der Neun gewählt werden durfte. Dann, mit ein wenig Kleingeld, kaum genug für eine Mahlzeit, wurde er durch das Gebäude gezerrt. Es war ein kaiserliches Gebäude, dessen Kupferrohre durch alle Winkel führten. Backsteine streng übereinander gelegt und starre Stahltüren, die nur durch Hydraulik geöffnet werden konnten.
    Ehe er es sich versah, stand er wieder draußen. Über ihm der grünliche Himmel des späten nachmittags und unter ihm ein matschiger Steinboden. In seiner Hand sein wenig gefüllter Geldbeutel und seine Entlassungspapiere.
    Langsam ließ er seine blutroten Augen über die mehrstöckigen, enganliegenden Gebäude wandern und schaute die Straße entlang.
    »Weiter gehen, Aschen-Gesicht!«, hörte er neben sich. Ein Mann mit groben Hemd unter einer schwarzen Weste, aus der die goldene Kette einer Taschenuhr heraushing, stand neben ihm und schien in das Gebäude zu wollen, aus dem Jubesil gerade gekommen war.
    Die haarigen und kräftigen Arme waren die eines Nord, das erkannte er sofort.
    »Tut mir leid, Herr. Ähm ... können Sie mir ein Gasthaus in der Nähe empfehlen? Nicht zu teuer, meine ich.«
    »Für einen Spitzohr wie dich? Meine Klo-Schüssel. Aber wenn dich der Geruch zu sehr an deine Mutter erinnert, versuche es in Arilles Gasthaus. Die Straße Entlang am Südende des Platzes.«
    »D- Danke.«
     
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