Lieblingsbücher

Dieses Thema im Forum "Literaturforum" wurde erstellt von Killfetzer, 23. Dezember 2014.

  1. Killfetzer

    Killfetzer Super-Moderator Mitarbeiter

    Was sind eure Lieblingsbücher, worum geht es in ihnen und warum mögt ihr sie?

    (Thread für all diejenigen, die keine Lust auf langatmige Bücherempfehlungen haben ;))
     
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  3. Hajtanon

    Hajtanon Bürger

    Ich fange in den nächsten Tage den Elder Scrolls Roman "Die Höllenstadt" an. Worum es geht, weiß ich noch nicht. Aber ich kann es wirklich jedem Elder Scrolls vernarrten und jedem, der sich jetzt denkt: "What the F***, es gibt einen Elder Scrolls Roman???", empfehlen.
     
  4. Lefuet006

    Lefuet006 Bürger

    Ok. Hol ich mir. Jetzt. Sofort.

    Also mein Lieblingsbuch....naja...nun...weiß nicht...also....vielleicht...AAH JA!

    Das Drachentor! Ich mag es, weil es um die 500 Seiten hat, weil es um mehrere Personen Gleichzeitig geht, deren Schicksale sich immer mehr verbinden. Jou. Das wars dann auch schon. Natürlich Fantasy...;)
     
  5. Hajtanon

    Hajtanon Bürger

    Es gibt übrigens noch einen namens: "Der Seelenlord". :D
     
  6. Killfetzer

    Killfetzer Super-Moderator Mitarbeiter

    Wenn du das Scharesoft-Portal unterstützen willst, kannst du für die Bestllung diese Links benutzen (dann bekommen wir ein paar Prozent des Verkaufspreises als Provision, dich kostet es nicht mehr):

    Höllenstadt
    Seelenlord
     
  7. Lefuet006

    Lefuet006 Bürger

    Ok, dann hol ichs mir trotzdem, obwohl es eigentlich ironisch gemeint war...:-D
     
  8. Höllenstadt und Seelenlord sind toll.(Mehr verrate ich nicht;))

    Klar,was ist es bei mir.....Jep genau,Herr der Ringe.
    Mir gefallen daneben aber auch noch die Bücher von Oliver Bowden der zu (fast) jedem Assassin's Creed Teil ein Buch geschrieben hat.
    Der Hobbit mag ich auch noch gerne.Allgemein alles was aus Tolkiens Gedanken entsprungen ist.:)
    Und George R.R. Martins:Game of Thrones.
    Fantasy ist bei mir eigentlich das einzigste was ich lese und was da so leicht bei angrenzt.:D(Zugegeben ich lese nicht gerne und nicht oft.Aber wenn mich was wirklich interessiert dann lese ich auch.:-D)
     
  9. HeyDay

    HeyDay Fremdländer

    Mein Lieblingsbuch ist, oder eher sind von Oscar Wilde. The Picture of Dorian Grey ist super, aber ich find fast seine Theaterstücke um einiges besser. An Ideal Husband z.B.
     
  10. Spiritogre

    Spiritogre Angehöriger

    Lieblingsbücher sind schwer zu fassen, vor allem, da sie sich im Laufe der Zeit immer wieder ändern, in der Regel sind es dann auch eher Lieblingsautoren. Z. B. mochte ich früher gerne die Romane von Marion Zimmer Bradley, heute kann ich mit denen allerdings kaum noch was anfangen.

    Als sehr empfehlenswert, wenn auch nicht so leichte Kost, empfinde ich einige Werke von Eric Van Lustbader. Insbesondere zwei Serien. Die Erste ist die Thriller-Reihe um Nicholas Linnear, der Erstlingsband Der Ninja ist ohne Zweifel einer der besten Romane aller Zeiten. Aber auch die Folgebände sind zum Teil sehr gut. Das Zweite wäre die Fantasy-Serie "Der Sonnenuntergangs-Krieger" (Sunset Warrior), deren erste vier Romane ich verschlungen habe: Ronin, Dolman, Dai-San und Moichi. Den Jahre später erschienenen Anschlussband Drachensee kann man sich hingegen auch schenken.

    Elric von Melniboné von Michael Moorcock ist ebenfalls eine düstere Fantasy-Saga. Ich kenne nur die ersten sechs Bände aber die haben es in sich. Insbesondere Fans vom Dunkelelfen Drizzt Do'Urden von R. A. Salvatore dürften hier ihren Spaß haben.

    Warum ich hier eigentlich schreibe, ich habe eine neue Lieblingsbuchreihe gefunden, die sich bei mir zusammen mit den Harry Potter Romanen aus dem Stehgreif auf Platz 1 meiner „All Time Favorites“ gepflanzt hat. Zwar bin ich erst beim fünften von elf Hauptbänden, es gibt auch noch zwei Spin-offs sowie eine kürzlich gestartete Nachfolgeserie mit derzeit drei weiteren Bänden, von denen ist allerdings glaube ich erst einer auf Deutsch erschienen, dennoch kann ich mich nicht erinnern, jemals so gute Fantasy-Literatur gekostet zu haben. Die Rede ist von Das Schwert der Wahrheit von Terry Goodkind. Qualitativ sowohl inhaltlich als auch vom Schreiben tatsächlich auf einer Höhe mit den Harry Potter Romanen (ab Teil 3, vorher hat Rowling ja noch ein wenig schreiben geübt), nur halt nicht für Kinder und Jugendliche, sondern für Erwachsene. Die Romane sind stellenweise sehr brutal, inhaltlich sehr fies und bieten ständig überraschende Wendungen, die nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern logisch aufgebaut wurden.

    Was Das Schwert der Wahrheit, dessen TV Serie Legend of the Seeker fast nichts mit der Buchreihe zu tun hat, deutlich und positiv (meiner Meinung nach) von anderen Reihen wie Das Lied von Eis und Feuer (Game of Thrones) oder gar den typischen Mädchen-Fantasy-Storys mit unglaubwürdiger und langweiliger Lovestory abhebt ist, dass es zwei sehr sympathische Hauptcharaktere gibt und deren Liebesgeschichte nicht so aufgesetzt wirkt. Diese feinfühlige und bedingungslose Liebe zieht sich durch das gesamte Werk, wirkt aber nicht hanebüchen und aus der Luft gegriffen wie bei so vielen anderen Werken, wo sich der Leser zu Recht fragt, wieso sich die beiden überhaupt ineinander verknallen, weil das so völlig schnell und unrealistisch aus der Luft gegriffen ist und sie außer dem gemeinsamen Kampf gegen das Böse eigentlich gar nichts gemein haben und nicht wirklich zusammenpassen. Hier hingegen ist die Liebesgeschichte immer eher zart und tatsächlich romantisch und ein wenig im Hintergrund. Es geht um Vertrauen und Zusammenhalt, Vergebung, Einfühlung und ganz wichtig, Respekt! Um richtige Partnerschaft und nicht bloß um Liebe und Sex. Richard und Kahlan sind ein Paar, das immer wieder um ihre Liebe kämpfen muss, nichts ist selbstverständlich. Es dauert übrigens bis an das Ende von Band 4 (Band 8 alte Zählweise), bis sie sich endlich „richtig“ kriegen.

    Diese sympathischen Hauptfiguren, neben Kriegszauberer und Sucher Richard als auch Mutter Konfessor Kahlan sowie die weiteren Hauptfiguren, der Oberste Zauberer Zeddicus Zu'l Zorander genannt Zedd, diverse Mord-Sith wie Berdine und Cara, die Schwestern des Lichts wie Verna und Prälatin Ann, die Schlammmenschen, allen voran Chandelen, erleben alle ihre eigene Entwicklung. Chandelen und Verna insbesondere, sie wandeln sich im Laufe der Zeit von Fieslingen mit unklarer Gesinnung zu Menschen, die in der Lage sind zu lernen und zu begreifen und sich zum Besseren zu wandeln und werden dadurch mit einmal zu wahren Sympathieträgern, deren Schicksale einen mitnehmen. Dies als auch die zarte Liebesgeschichte(n) sind es, die sich so wohltuend von anderer Fantasy wie eben Game of Thrones und selbst einem Herr der Ringe absetzt und Das Schwert der Wahrheit für mich weit vor diese katapultieren. Hier habe ich Figuren, die mir richtig ans Herz wachsen und deren Schicksal mir nahe geht, bei denen ich mitfiebern kann. Ich bin halt irgendwie doch ein alter Romantiker.

    Ein paar zwielichtige Gestalten, deren Gesinnung sich der Leser nie sicher sein kein, wie etwa Richards Verwandter der Prophet Nathan oder die Hexe Shota, runden das Angebot an interessanten Figuren ab. Dazu kommen im Laufe der Zeit auch immer mal wieder gute Nebencharaktere, wobei das dann häufig die sind, die dann auch öfter mal über die Klinge springen müssen.

    Apropos Sex, erotische Szenen werden in dieser Reihe nur angedeutet aber nie explizit beschrieben. Das Paar fällt sich in die Arme und dann endet der Absatz in der Regel. Auch bei den zahllosen Vergewaltigungen, die Welt von Das Schwert der Wahrheit liegt im Krieg und Armeen überziehen das Land, plündern und brandschatzen ganze Städte, wird ausschließlich das Grauen beschrieben. Das und die Gewalt als auch die zahllosen Folterszenen sind sehr detailliert beschrieben aber eben nicht als effekthascherische Blutorgie, sondern eher von der Gefühlswelt ausgehend. Die eigentliche Gewalthandlung bleibt sogar oft im Hintergrund, durch eine kühle Beschreibung des Vorkommnisses, garniert mit den Emotionen des sie Beobachtenden oder gar selbst Erlebenden wirkt sie unglaublich intensiv. Splatter und Gore entlocken mir in der Regel nur ein Achselzucken. Hier hingegen musste ich so manches Mal schlucken, denn das Kopfkino zusammen mit den beängstigenden Gefühlen wirken einfach sehr tiefgehend.

    Bereits vor etlichen Jahren lief die TV-Serie, diese hatte teils wirklich gute Schauspieler, insbesondere Kahlan (Bridget Regan), Zedd (Bruce Spence) und Cara (Tabrett Bethell) waren grandios. Craig Horner als Richard hingegen ist wohl eher Geschmackssache. Ich persönlich konnte mit ihm jedenfalls nicht sonderlich viel anfangen. Leider war die Serie ziemliches Low-Budget, insbesondere bei den Spezialeffekten und den Computergrafiken. Der Pilotfilm der Serie orientiert sich stark am Beginn des ersten Romans. Als ich damals die Buchreihe parallel zur Serie anfangen wollte zu lesen, habe ich den Roman deswegen erst einmal wieder zur Seite gelegt, weil ich dachte, ich kenne alles bereits aus der Serie. Was für ein Fehler!

    Nach dem Pilotfilm hat die eigentliche, zweistaffelige Serie mit den ersten beiden Romanen bis auf die grobe Hintergrundgeschichte um Bösewicht Darken Rahl und den Hüter der Unterwelt nämlich überhaupt nichts mehr zu tun. In der Serie reist das Heldentrio bestehend aus Richard, Kahlan und Zedd, später kommt noch Cara hinzu, die in den Büchern allerdings erst ganz am Ende von Band 2 (Band 4 alte Zählung) einmal kurz erwähnt wird und erst in Band 4 (7 und 8 alte Zählung) überhaupt eine nennenswerte Rolle spielt, durch die Midlands und erlebt in jeder Episode ein neues Abenteuer. Bis auf gelegentlich auftauchende Gegenstände und Personen, die wild hineingeworfen und oft aus dem Zusammenhang gerissen sind, haben diese Abenteuer jedoch überhaupt nichts mit den Büchern zu tun. In der Serie nur kurz auftauchende Figuren wie das kleine Mädchen Rachel, die Mord-Sith Denna oder die „Kräuterfrau“ Adie sind in den Büchern Hauptfiguren mit teilweise langen eigenen Handlungssträngen. Alleine der Abschnitt von Richard und Denna ist fast ein viertel Buch lang und umfasst mehrere Hundert (nervenaufreibende) Seiten. Leidig auch, in der Buchreihe entwickeln sich alle Personen nach und nach weiter, nicht nur bei ihren Fähigkeiten sondern auch als Mensch. Davon ist in der TV-Serie praktisch nichts zu bemerken.

    Ansonsten nimmt sich die Serie auch noch viele Freiheiten, insbesondere bezüglich der Kultur der Midlands heraus. Im Pilotfilm stimmte es noch, Kahlan trug das weiße Kleid der Mutter Konfessor, ihre Schwester als normaler Konfessor ein schwarzes. In der Serie ist Kahlan dann mit einmal (zunächst) nicht mehr die Mutter Konfessor und fast alle Konfessoren tragen weiße Kleider. In der Romanreihe bestimmt die Haarlänge der Frau ihren gesellschaftlichen Rang. Kahlan als Mutter Konfessor (quasi eine Art Papst) trägt die Haare am längsten, selbst Königinnen tragen es kürzer und selbst Könige verneigen sich vor ihr, wenn sie ihr begegnen. Frauen im normalen Volk tragen ihre Haare kurz, Dienerinnen sind sogar oft geschoren. Wer die Bücher kennt, dem stoßen solche Dinge selbst im Nachhinein ein wenig negativ auf. Aber auch weitere Dinge wie Haar- und Augenfarben von einigen Protagonisten wurden geändert. Bösewicht Darken Rahl ist im Buch ein sehr elegant aussehender blonder Schönling, eigentlich stellt der Leser ihn sich so vor, wie Darsteller Craig Parker als Haldir in der Herr der Ringe Verfilmung direkt schon ausgesehen hat. In der Serie kommt er hingegen als typischer, dunkelhaariger Fiesling rüber.

    Aber warum geht es eigentlich in den Romanen? Dies zu erläutern fällt ein wenig schwer, ohne zu viel zu verraten, da die Handlung der Buchreihe aufeinander aufbaut. Die drei Reiche D'Hara, Midlands (ein Zusammenschluss mehrerer Königreiche) sowie die Westlands sind durch magische Barrieren voneinander getrennt. Der Herrscher von D'Hara, Darken Rahl, möchte die Barriere niederreißen und die Herrschaft über alle drei Reiche erlangen. Diese Barriere hat mehrere Effekte, zum einen schließt sie sämtliche Magie aus den Westlands aus, zum anderen stellt sie eine direkte Verbindung in die Unterwelt, in das Reich der Toten, her, dessen Herrscher, genannt der Hüter (sozusagen der Teufel) alles Leben vernichten möchte und auch die normale Welt in sein Reich mit aufnehmen will. Geschaffen wurden die Barrieren vom Ersten Zauberer Zeddicus Zu'l Zorander, der damit verhindern wollte, dass Panis Rahl, Vater von Darken Rahl, die anderen Länder mit seiner Schreckensherrschaft überzieht. Ihm gelang es Panis Rahl zu töten, jedoch vergewaltigte dessen Sohn später Zedds Tochter, welche daraufhin schwanger wurde. Um sie und den ungeborenen Enkel seinem Zugriff zu entziehen, flieht Zedd durch die Barriere nach Westland. Ohne Ahnung von den Geschehnissen der Vergangenheit, noch das Zedd sein Großvater ist, wächst Richard Cypher zusammen mit seinem ehrgeizigen Stiefbruder bei seinem Stiefvater auf und wird schließlich ein Waldführer. Und hier beginnt schließlich die Handlung des ersten Romans.

    Darken Rahl gelang es, die Barriere zwischen D’Hara und den Midlands zu schwächen und in diese einzufallen. Mithilfe der drei Kästchen der Ordnung will Rahl gottgleiche Macht erlangen, der Herrscher über Leben und Tod jedes einzelnen Menschen wird. In höchster Not schaffen es die letzten noch lebenden Zauberer der Midlands eine Lücke durch die Barriere in die Westlands zu schlagen, sodass die Mutter Konfessor hindurchschlüpfen und sich auf die Suche nach dem Obersten Zauberer machen kann. Nur dieser kann einen Sucher der Wahrheit ernennen, der laut alter Prophezeiungen als Einziger in der Lage sein könnte, Darken Rahl Einhalt zu gebieten. Allerdings gelingt es auch einigen Häschern des Bösewichts sie zu verfolgen. Ein Quadron D’Haranischer Soldaten ist ihr dicht auf den Fersen. In dieser Situation trifft sie auf Richard, der ihr hilft ihren Verfolgern zu entkommen und sie letztlich zu Zedd bringt. Dieser ernennt daraufhin Richard zum Sucher und überreicht ihm das Schwert der Wahrheit.

    Gemeinsam mit Richards Freund Chase, einem Grenzwächter, machen sich die Drei auf, zurück in die Midlands. Dabei werden Chase und Zedd durch eine Berührung mit Wesen in der Barriere in ein Koma geworfen, sodass Kahlan und Richard alleine weiter ziehen und die beiden Freunde bei der Magierin Adie zurücklassen müssen. In den Midlands landen die Konfessorin und der Sucher zunächst in einer kahlen Einöde und treffen dort, abseits der Zivilisation, auf den Stamm der Schlammmenschen, wo sie sich rasch Freunde, allerdings auch einige Feinde machen.

    In der Zwischenzeit leidet ein kleines Mädchen Namens Rachel als „Spielgefährtin“ einer verzogenen Prinzessin ihre ganz eigenen Qualen. Mithilfe des letzten noch lebenden Zauberers in den Midlands gelingt ihr schließlich die Flucht – zusammen mit dem dritten Kästchen der Ordnung.

    Im weiteren Verlauf der Geschichte wird Richard von den Mord-Sith gefangen genommen und von seinen Freunden getrennt. Mord-Sith sind grausame weibliche Foltermeisterinnen und gehören zur Leibwache von Darken Rahl. Sie sind nicht nur gegen Magie immun, wenn sie von einem Magier angegriffen werden, erlangen sie sogar die Macht über dessen Kräfte. Als Richard versucht die Magie des Schwertes gegen die Mord-Sith Denna einzusetzen bekommt sie dadurch die Kontrolle über ihn und macht ihn zu ihrem Sklaven. Auf Befehl Darken Rahls züchtigt und vergewaltigt sie den Sucher wochenlang um ihn zu brechen. Denn Darken Rahl weiß inzwischen, dass Richard sein Sohn ist und sein einziger Nachkomme mit der Gabe der Zauberer.

    Nach seiner Entlassung aus Dennas Obhut drängt die Zeit, Rahl hat alle drei Kästchen und das finstere Ritual diese zu öffnen steht kurz bevor. Mithilfe des roten Drachen Scarlets kann der Sucher schnell in den Midlands hin- und herreisen und erfährt dabei, dass sein Stiefbruder Michael es war, der ihn an Rahl verraten hat.

    Im finalen Endkampf schließlich begeht Richard einen schlimmen Fehler, durch den ein Riss im Schleier zur Unterwelt entsteht. Der Hüter selbst drängt durch diese zufällige Gelegenheit darauf, die Welt der Lebenden in sein Reich einzugliedern. Diesen Fehler wieder auszubügeln, was die Geschehnisse von Band 2 wiedergibt (3 und 4 nach alter Zählung), erweist sich als noch anspruchsvoller als der Kampf gegen seinen Vater, der war immerhin letztlich nur ein Mensch. Der Hüter jedoch hat viele Gefolgsleute, sogenannte Verderbte, Menschen, die ihm ergeben sind und sich auch unerkannt in den eigenen Reihen befinden könnten.

    Richard hat beide Seiten der Gabe der Zauberer, von seinem Großvater die additive Magie und von seinem Vater die subtraktive Magie, geerbt, kann diese aber nicht kontrollieren und leidet Höllenqualen, die drohen ihn umzubringen. Die Schwestern des Lichts versprechen Abhilfe, allerdings hat die Sache ein paar Haken. Zum einen liegt ihr Palast des Propheten unter einem Zauberbann der die Zeit verändert, zum anderen ist der Palast von Schwestern der Finsternis unterwandert, die sich dem Hüter verschrieben haben. Außerdem befindet sich der Palast hinter einer weiteren magischen Barriere in der sogenannten Alten Welt. Und diese wird von Kaiser Jagang regiert, einem Traumwandler, der durch seine Macht jeden beliebigen Menschen kontrollieren kann. Sein Ziel ist es nicht nur die Welt zu erobern (mal wieder), sondern auch mithilfe der Imperialen Ordnung alle Magie aus ihr zu tilgen. Einzig Richard als Erbe von Darken Rahl und somit Herrscher von D’Hara, kann sich ihm in den Weg stellen, denn er und sein ihm ergebenes Volk sind durch einen Zauberbann seiner Vorfahren vor der Beeinflussung durch den Traumwandler geschützt. Alte Prophezeiungen drängen Richard und Kahlan Dinge zu tun, die immer aufs Neue einen hohen Preis fordern (ab Band 3, Buch 5 und 6 der alten deutschen Zählweise). Der Kampf gegen die Imperiale Ordnung wird zu einer Lebensaufgabe, deren Finale erst im elften und abschließenden Band der Reihe erfolgt.

    Das Schwert der Wahrheit
    bietet neben vielerlei Anleihen an die reale Geschichte, wie bereits erwähnt ist die Mutter Konfessor eine Art Äquivalent zum Papst, der Lebensborn, der vorgeblich Verderbte jagt, ist nichts anderes als die Inquisition, bei der Hintergrundgeschichte an sich wenig mehr als die übliche Fantasy-Kost des Kampfes zwischen Gut und Böse. Besonders wird die Buchreihe durch die vielen Erlebnisse, intelligenten Wendungen und Kniffe sowie der emotionalen Achterbahnfahrt, die sich der Leser aussetzt, während er den Abenteuern von Richard und Kahlan folgt. Dabei bleibt kaum Luft zum Atmen, ein Ereignis überrumpelt das nächste, und während ein Problem kaum gelöst ist, tauchen am Horizont schon wieder drei neue Bedrohungen auf. Das lässt die Spannung konstant anhalten und macht die Bücher zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, sodass ich sie beim Lesen nur ungerne wieder aus der Hand gelegt habe sondern immer wissen wollte, wie es weiter geht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. August 2015
  11. Killfetzer

    Killfetzer Super-Moderator Mitarbeiter

    Da selbst ich Probleme haben dürfte ein komplettes Buchuniversum mit derzeit so 20 Büchern in eine Empfehlung zu verpacken, komme ich auch mal in diesen Thread ;)

    Jumpuniverse / Kris Longknife - Bücher von Mike Shepherd (bzw. die ersten noch als Mike Moscoe, der andere ist ein Künstlername)

    Die Jumpuniverse-Reihe ist schon ziemlich alt, die ersten drei Bücher erschienen schon um die Jahrtausendwende und waren wohl nicht allzu erfolgreich. Fünf Jahre später hat Shepherd, jetzt mit Künstlernamen, eine weitere Buchreihe im selben Universum 80 Jahre später aufgesetzt. Diese läuft bis heute (so etwa eins pro Jahr). Die ist anscheinend erfolgreich genug, dass es eine Spin-off-Reihe und eine Fortsetzung der alten Reihe gibt. Derzeit gibt es in den drei Serien 18 Bücher, 2 E-Book-Kurzgeschichten und vier angekündigte Bücher.

    Die Kris Longknife Reihe (derzeit zwölf der Bücher) wurde wohl letztes Jahr erstmals angefangen ins Deutsche übersetzt zu werden. Eines davon ist zufällig bei mir gelandet, es hat mir so gut gefallen, dass ich nach und nach die ganze Reihe (natürlich auf Englisch ;)) gelesen habe, auch wenn ich zugeben muss, dass das erste, das ich gelesen habe, wohl das beste war (Invasion).

    Warum geht es?

    Etwa hundert Jahre von heute entdeckt die Menschheit eine Gravitationsanomalie im Sonnensystem. Sie schließen, dass es eine Art Wurmloch ist und schicken drei Kolonieschiffe durch. Es stellt sich heraus, dass die Anomalie tatsächlich ein Wurmloch ist und an ein ganzes System von so genannten Sprungpunkten engebunden ist. Die Erde ist eines der wenigen Sackgassensysteme, die meisten Systeme haben mehr als einen Sprungpunkt. Die Menschheit beginnt ihre langsame Ausbreitung im All.

    Etwa dreihundert Jahre später: Die Menschheit ist auf etwa 150 Planeten unter der Society of Humanity vereint. Doch es gibt massive Unterschiede. Die Erde und die Sieben Schwestern (die ersten sieben Kolonien der Menschheit) sind Überflussgesellschaften und erdrücken die äußeren Kolonien unter Steuern und Abgaben. Auf den äußersten Planeten kämpfen die meisten Siedler auf vorindustiellen Standards um das pure Überleben. Das bietet den nötigen Nährboden für den Aufstieg der Unity-Partei, die schnell immer mehr der äußeren Planeten unter sich vereinen konnte. Es kommt zum ersten interstellaren Bürgerkrieg.

    Zum Höhepunkt des Krieges setzen die ersten Bücher (Unity Trilogie) ein. Sie beschreiben den Ausgang des Krieges und die Nachwehen (die Bücher sind von 199-2001). Mit einem erst letztes Jahr erschienen Buch wird die Reihe fortgeführt und erzählt die Geschichte der Menschheit mit der ersten außerirdischen Intelligenz, den Iteeche, mit denen sie natürlich sofort Krieg anfangen müssen... Wirklich überraschen kann das niemanden und auch der Ausgang des Krieges ist bekannt, denn die Buchreihe geht weiter.

    Achtzig Jahre später setzt die Handlung der Kris Longknife Bücher ein. Kristine Anne Longknife hat es schwer, sie ist eine "der verdammten Longknifes". Sie hat es mit ihrer Familie aber auch wirklich schwer erwischt. Zwei ihrer Urgroßväter sind die Generäle Ray Longknife (Attentäter des Diktators Urn der Unity, Schlächter der Iteeche und später Präsident der Society of Humanity) und Tordon (besser bekannt als Trouble, weil er bedeutet Ärger für seine Feine, Ärger für seine Freunde und doppelten Ärger für seine Vorgesetzten), beides Kriegshelden des Unity- und Iteeche-Krieges. Ihr Großvater Al Longknife ist Geschäftsführer von Nuu Enterprises, einem der größten Industriekonzerne der Menschheit, und ihr Vater Bill Longknife ist amtierender Ministerpräsident von Wardhaven, dem am weitesten entwickelten Planeten in den Randgebieten. Um all diesen Familienaltlasten zu entkommen, schreibt sie sich bei der Navy ein und endet als einfacher Ensign auf einer schnellen Angriffskorvette. Nur will ihr niemand so richtig glauben, dass sie es ernst meint mit ihrer Navykarriere...

    Die Probleme, die den Unity-Krieg auslösten, wurden leider nie gelöst. Somit steht die Society of Humanity erneut vor der Spaltung, nur sind es inzwischen fast 600 Planeten. Diesmal läuft es aber, unter anderem wegen einer kleinen Meuterei von Kris, firedlich ab und die Society löst sich auf (erstes Buch). Es entstehen verschiedene neue Allianzen. Die beiden größten sind die United Sentinents (mehr oder wenig demokratisch) unter der Führung von Wardhaven und die Greenfield-Allianz (mehr oder weniger diktatorisch) mit je 150 Planeten. Um das ganze noch zu verkomplizieren wird Ray Longknife zum repräsentativen König ernannt, das macht Kris automatisch zu einer Prinzessin.

    Die weiteren Bücher erzählen, wie Kris als Junioroffizier in einer Navy dient, die sie nicht wirklich haben will und Attentätern ausweicht (ihre Familie hat einige sehr ausdauernde Feinde). Zwar löst sie immer irgendwie die Probleme, aber sie ist irgendwie auf immer mehr Planeten nicht wirklich willkommen. Zu viele Tote folgen ihr meistens. So bekommt sie die Wasp, ein einzigartiges Schiff: ein umgebauter Frachter mit versteckten Waffen, einer angeheuerten, zivilen Crew, Wissenschaftlern und einer Kompanie Marines. Mit dem soll sie die Ränder des vom Menschen erkundeten Weltraums erkunden, vergessene Kolonien wiederfinden und Piraten bekämpfen. Das läuft besser als man erwarten könnte, doch dann treffen sie ein Iteeche-Schiff. Die Iteeche, die die Menschheit vor 80 Jahre an den Rande der Vernichtung gebracht hat, kommen um die Hilfe der Menschen zu suchen. Anscheinend sind sie auf einen Feind gestoßen, der die Existenz beider Spezies bedroht.

    Kris wird auf eine Erkundungsmission geschickt und entdeckt sowohl die Feinde als auch eine weitere intelligente Spezies, die kurz vor der Auslöschung durch diesen unbekannten Feind steht. Tausende Lichtjahre vom Raum der Menschen entfernt richtet die Menschheit eine FOB ein, um sich einem Feind in den Weg zu stellen, der in den letzten hunderttausend Jahren hunderte von Planeten sterilisiert haben. Sie scheinen auf einem religiösen Feldzug, alles Leben außer ihnen selbst aus der Galaxis zu tilgen... (da steht die Reihe ungefähr...)

    Schreibstil
    Shepherd schreibt sehr mitreißend und hat eine Reihe interessanter Charaktere, angefangen von Kris und ihrem "Stab" bis zu Nelly. Nelly ist Kris persönlicher, hochentwickelter Computer, der im Laufe der Reihe immer mehr Selbstbewusstsein entwickelt (nach Kontakt mit einem außerirdischen Artefakt) und in den letzten Büchern definitv als eigene Person betrachtet werden muss.
    Hauptsächlich gefällt mir aber die harte Science Fiction. Wir sind hier in einem Universum, wo größtenteils die heutige Technologie gilt. Die Gesetze der Physik werden (abgesehen von den Sprungpunkten, Überresten einer außerirdischen Allianz, die vor Millionen von Jahren verschwunden ist) größtenteils eingehalten. Mit anderen Worten: Schiffe haben keine magischen Antriebe, sie müssen sich der Gravitation beugen, fliegen komplzierte Bahnen, brauchen Reaktionsmasse um ihre Geschwindigkeit und Kurs zu ändern. Kommunikation ist durch die Lichtgeschwindigkeit begrenzt. Ein Großteil der Bücher widmet sich solchen Fragen wie wann welche Manöver geflogen werden müssen, damit man in Tagen die richtige Position hat um den Feind anzugreifen oder das Schiffe nach Angriffen nicht mehr genügend Reaktionsmasse haben um in irgendeinen Orbit zurückzukehren und für immer ins All verschwinden und solche Dinge.
    Wobei ich zugeben muss, dass Shepherd da in den letzten Büchern etwas zu dick aufträgt, und wir dann eher in den Bereich der magischen Technik aus anderen Serien abdriften...

    Das beste Buch ist für mich das dritte Buch der Kris Longknife Reihe: Invasion. Hier kommt es durch eine Reihe von "Zufällen" dazu, dass zwölf kleine Torpedoboote die letzte und einzige Verteidigungslinie von Wardhaven gegen sechs Schlachtschiffe bilden und es an Kris als Kommandantin eines der Boote an ihr hängen bleibt mit List und Tücke einen Angriffsplan auzuarbeiten, der den Torpedobooten erlaubt ihren einzigen Schuss auf die Schlachtschiffe anzufeuern. Das Raumgefecht darin ist definitv eines der besten, dass ich je gelesen habe.
     
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