Mods - Spielverderber?

Dieses Thema im Forum "[MW] Plugins und Mods" wurde erstellt von McMoneysack91, 9. Dezember 2020.

  1. McMoneysack91

    McMoneysack91 Fremdländer

    Liebe Freunde,

    Morrowind ist und bleibt wohl mein allerliebstes TES-Spiel überhaupt. Ich kann nicht anders, als mich immer wieder in seinen Bann ziehen zu lassen. Ironischerweise, habe ich dieses Spiel noch niemals durchgespielt! Es ist auch für mich kaum vorstellbar. Aber ich züchte immer wahnsinns Charaktere hoch, mache alle möglichen Sidequests und an den Mainquests haperts dann. Vielleicht habe ich auch Angst davor, es durchzuspielen, weil es dann eben "zu Ende" ist?

    Jedenfalls hat Morrowind epochenbedingt einige Hinker, die einem modernen Spieler ins Auge stechen. Das Würfel-Kampfsystem z.B. Das Tagebuch wurde ja durch Tribunal angenehmer gestaltet, als im Morrowind Raw. Danke schonmal dafür.

    Doch ich wollte mal einen Grundsatz diskutieren. Unter der Prämisse, dass ich es eben noch nie durchgespielt habe. Klar, alte Veteranen modden Spiele bis zur Unkenntlichkeit - kein Problem. Aber ich erachte jeden Spielstand als "ersten" und tauche auch immer blauäugig und neugierig in diese Welt ein, obwohl ich mich dort schon besser auskenne als in meiner Heimatstadt.


    Grundsatz:

    Sind Mods ein Spielverderber für jemanden, der zum ersten Mal durchspielt? Lenken sie zu sehr von dem ab, was die Macher eigentlich für uns gedacht haben? Oder sind manche Mods gar ein Muss UM das zu vollenden was die Macher für uns vorhatten?

    Ich persönlich hatte dieses Erlebnis bei Gothic 2. Verwöhnt von Gothic 3 wollte ich unbedingt Manaregeneration und Monsterrespawn. Mit diesen Mods hat das Spiel so wahnsinnig Spaß gemacht. Doch im Hinterkopf war ich nie so happy. Denn ich sagte mir: "Dann kannst du ja gleich die Konsole aufmachen und dir diese Effekte herbeicheaten." Es fühlte sich an wie cheaten.

    Nach dieser Erfahrung relativierte sich meine Beziehung zu Mods etwas. Es gibt für mich nunmehr drei Kategorien. Grafikmods (obwohl auch da schon strittig ist, ob sie nicht das Ambiente zerstören, das die Macher vielleicht absichtlich so düster, leer und grau gestaltet haben). Dann gibt es die Human Interface Mods. Tagebücher, Inventar, Anzeigen etc. Dinge, die einem eine bessere Übersicht verschaffen. Seit Oblivion für mich nicht mehr wegzudenken ein Skill-Tagebuch, für Min-Maxing. Vorher hatte ich es mühevoll auf Papier mitgeschrieben. Und dann gibt es die spielverändernden Mods, die in die Mechanik eingreifen. Manaregeneration, immer treffen, immer casten etc.

    Ich muss sagen ich LIEBE den Better-Balanced-Combat Mod für Morrowind. Ich treffe immer. Die Gegner treffen immer (sehr fair). Der Skill bestimmt den Schaden, nicht OB ich treffe (wie in Oblivion) und macht im Bezug zur Realität etwas mehr Sinn. Man steht eine halbe Armlänge von einander und verfehlt gegenseitig die ersten 20 Schläge - swoosh, swoosh, swoosh - man könnte argumentieren, dass DAS eher spielverderbend sei oder die Immersion gefährde. Gerade für Minmaxing gut, wenn man mit dem Speer Konstitution pusht ist das BBC großartig. Doch dann habe ich wieder diesen Hinterkopfgedanken "das ist doch cheaten".


    Wie steht ihr dazu?

    Glaubt ihr, die Macher hätten diese Mods befürwortet? Hätten sie angesichts dieser Mods gesagt: "Mensch, wenn wir damals die Mögleichkeiten hätten das einzubauen, wir hätten es sofort getan"? Ich nutze wirklich noch nicht einmal eine Hand voll Mods. Im Falle von Morrowind sogar nur den Better-Balanced-Combat. Doch schon habe ich das Gefühl, ich spiele nicht mehr das Originalspiel sondern ein Fanmade Projekt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Dezember 2020
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  3. troubega

    troubega Ehrbarer Bürger

    Ich denke, ein Durchgang ohne mods zeigt, wie gut und wichtig mods sind. Klar, kommt ein breaking bug ist ein fanpatch hilfreich. Aber mehr für einen ersten Durchgang würde ich nicht empfehlen.
     
  4. Mit Sicherheit----JA
    Warum? Sie gaben uns etwas an die Hand mit dem jeder der sich einarbeiten wollte eigene Welten erstellen kann, Dinge ändern, verbessern-----auch cheaten.
    Ich meine das was man Geck, Creation Kit oder wie auch immer nannte. Allerdings sehe ich es wie @troubega : Der erste Durchgang sollte immer Vanilla also ohne Mods sein. Damit beantwortet sich diese FRage schon:
    Nein aber sie zeigen dir, wenn du gleich mit Mods spielst nicht was einmal Original war. DAS sollte man sich aber immer gönnen.
    Danach siehst du was noch gebraucht wird.
    Ich selbst spiele Morrowind ca seit es heraus kam, evetl ein paar Monate versäumt. GOTY natürlich und ohne Mods. Dann habe ich Gothic 2 und 3 gespielt und alleine der Detailreichtum der Landschaften, vor allem bei dem Teil 3 aber auch schon 2 hat dich umgehauen. Da hat dann Morrowind wie eine Wüste ausgesehen.
    Aber es spielt hier etwas hinein was ich die Selbstverantwortung des Spielers nenne.
    Ich erklärs erstmal über einen Vergleich:
    Du kannst ein Pferd an die Tränke führen aber du kannst es nicht zwingen dort auch Wasser zu saufen.
    Mit anderen Worten:
    Dir steht ein riesiges Angebot an Mods zur Verfügung aus denen du nutzen kannst was immer du willst.
    Wenn du nicht willst dann ist das so und es wird hier niemand etwas dagegen haben.

    Zu mir:
    Morrowind ohne Mods kommt mir nicht mehr ins Haus selbst wenn es sich beschränken würde auf MGE-XE aber der muss immer drauf
     
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  5. McMoneysack91

    McMoneysack91 Fremdländer

    Vielen lieben Dank für deine Einschätzung @EvilMind ich sehe das in vielen Punkten wie du. Ich meine, die Hauptquest habe ich auch schon soweit durch gehabt bis ich Hortator wurde. Ich glaube ab da ists schon nicht mehr weit. Bloodmoon hatte ich durch, Gramfeste hatte ich durch. Es gab keinen Skill den ich nicht gemaxt hatte, keinen Gegner den ich nicht auf verschiedenste Weisen umgenietet hätte. Ob Melee, Mage (habe das fehlende Manareg durch VZ wett gemacht) oder als Sneak Schütze. Daher betrachte ich mich im Grunde als jemanden, "der-schon-alles-gesehen-hat" in Morrowind.

    Ich finde einfach, dass z.B. das Better Balanced Combat alles so viel flüssiger macht. Realitätsnäher. Auch wenn ich im Leben noch keinen Speer angefasst habe, werde ich auf 1m wohl einen Torso erwischen können. Wie gut ich darin bin, entscheidet nur noch über meine Präzision, Genauigkeit, Stoßkraft etc.

    Von Content-Mods wie etwa Tamriel Rebuilt sehe ich nach wie vor strikt ab, bevor ich das Spiel nicht offiziell durch habe. Denn DAS hatten die Macher nun wirklich so im Sinn wie sie es gemacht haben. Und da pfusche ich nicht dran rum. Auch bei Gothic halte ich davon die Finger weg.

    Ich bin Linux-User und daher ist OpenMW für mich viel angenehmer, obwohl ich das Original über Wine auch bestens spielen könnte. Doch die Engine von OpenMW ist so viel effizienter und sanfter, da benutze ich sogar auf meine Windows-Maschine OpenMW. Und auch da kann man schon gewisse Dinge tweaken wie Seelensteinpreise etc. Ich lasse alles möglichst original und profitiere lediglich von der Benutzererfahrung die meiner Meinung nach verbessert wird.

    Übrigens finde ich es mit Better Balanced Combat wesentlich schwieriger - besonders am Anfang. Jetzt trifft jeder Gegner zu 100%. Wenn ich die Schwierigkeit dann noch auf 100 schraube (so spiele ich immer) erledigt mich (Bretone) ein Kwama mit 5 hits. Ein Bandit gar mit 2 satten Treffern.

    Better Balanced Combat ist der einzige wirklich "Mechanik verändernde" Mod, der für mein Wohlbefinden infrage kommt. Der Rest wäre nur Human Interface wie "Bücher bereits gelesen" oder "Skill Fortschritt Tagebuch". Solche Geschichten.

    EDIT: Ja natürlich, die Macher gaben uns sogar den Werkzeugkasten mit an die Hand, UM alles umzubauen und nach Wünschen zu modulieren. TES Construction Set.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Dezember 2020
  6. Licht

    Licht Mr. Morrowind 2015/2016/2017

    Hallo @McMoneysack91,

    ich bin den selben Weg gegangen und habe mir damals die gleichen Fragen gestellt. Am Ende schaut man sich die Mod genau an und fragt sich: Benötigt man das? Ist die hochauflösende Textur wirklich im Detail besser? Ich ging den Weg das Spiel nur mit Grafik-Mods zu füllen und ein paar Mods, die Immersion versprechen wie Morrowind Rebirth. Bei dem Gameplay halte ich mich zurück und benutzte z.B. bei Morrowind die Änderungen beim MCP.

    Ist es dann noch das Spiel, welches es sein sollte? Im Grunde genommen nicht mehr, allerdings ist man durchaus erstaunt, was in den Jahren möglich gemacht wurde. Der neue MWSE, atemberaubende Wasser-Shader, PBR Texturen, Normal-Maps, dies kann man auch auf Oblivion erweitern. Wenn man sich dort das Wasser ansieht und den neuen volumetrischen Nebel, dann kippt man um. Bei Skyrim gibt es solche Geschichten eher weniger, ich denke die Community ist nicht mehr die, welche MW und Oblivion groß gemacht haben und der rote Faden fehlt dort, generell würde ich mir mehr Einheit wünschen. Allerdings sind trotzdem viele besondere Mods vorhanden, aber nicht mehr, dass ich beim Stauen umfalle wie bei dem Nebel in Oblivion.

    Hier kann man sich die Frage stellen, ob es alles gut ist? Genau genommen eher nicht, aber würdest du diese Spiele noch spielen, wenn es keine Mods gibt? Ich glaube, dann erkennt man, dass die TES-Reihe eher Mittelmaß war, die erst durch einen Hype mit Skyrim erfolgreich wurde. Die Autoren hatten ein Ziel und der Community hat es gefallen, alleine die Wasser-Shader von Morrowind bezaubern mich immer wieder.

    Selbst könnte ich Skyrim nicht mehr ohne Mods spielen, Oblivion nur teilweise wegen SI und den tollen Quests. Morrowind als Retro-Game eher, aber dann nur noch einmal. Ohne Mods würde es diese Seite oder andere nicht geben, TES wäre in der Versenkung verschwunden und dann wäre vielleicht Gothic berühmter geworden. Die Modder haben uns allen sehr viel Gutes getan.
     
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  7. £exa

    £exa Freund des Hauses

    Nun ja... ich würde sagen man sollte es definitiv zuerst einmal ohne Quests, Companions, Wohnhäuser und was auch immer versuchen. Wie schon gesagt, dann weiß man die Arbeit der Modder erst so richtig zu schätzen. Über ein paar grundlegende Grafikmods und Bugfixes kann man allerdings diskutieren, gerade wenn man jüngeren Alters und weit moderne Spiele gewohnt ist. In dem Fall könnten einen die fiesen Hackfressen aus MW Vanilla ja durchaus abschrecken :D

    Okay, ernsthaft - was mich angeht, ich selbst habe Morrowind früh und relativ puristisch gespielt - mein erster Landgang in Seyda Neen war lange bevor an die Expansions auch nur zu denken war, Tribunal? Bloodmoon? Nope, raw Morrowind, ich glaube ich hatte nicht mal die offiziellen Plugins. Das kam einerseits daher, weil ich einfach erst mal spielen wollte, anstatt mich um irgendwelches Plugin-Zeug zu kümmern. Und dann war man damals eh noch nicht so verwöhnt was Grafik angeht. Ach und dann natürlich auch einfach deshalb, weil es in den Änfängen noch gar nicht so viele Mods gab, die man hätte einbauen können.
     
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  8. McMoneysack91

    McMoneysack91 Fremdländer

    Ich muss sogar sagen, dass ich mich strikt weigere, mich von den "Hackfressen" des Vanilla zu trennen. Das ist für mich pur Morrowind. Komisch, fremd, düster und doch so heimisch.

    Ich sah Facemods und wurde gleich an irgend eine Art Anime erinnert. Das war nicht Morrowind, nicht Bethesda. Und was Grafik angeht, ich ziehe Morrowinds Grafik und Texturen jedem modernen "Realer als die Realität" Spiel vor. So "roh" und so grob und daher einfach so ehrlich.

    Wie im Film. Als man noch keine CGI hatte, musste man mit guter Story (gutem Gameplay) guter Atmosphäre und einer Aufmachung daherkommen, die den Zuschauer oder Spieler dazu veranlasste selbst weiterzudenken und sich vieles dazu zu fantasieren.

    Heute braucht man die abgestumpften Kids nur noch mit 4k, CGI, und weiterem Augenkrebs zu füttern. Bald sind Spiele ein reines "Weiter"-Button Geklicke. Da lobe ich mir Morrowind's "Hässlichkeit" und möchte sie keineswegs missen!
     
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