Ich habe vor einiger Zeit mal eine Kurzgeschichte angefangen. Da sie dann doch länger geworden ist, wurde ich überzeugt, sie lieber Kurzroman zu nennen. Das habe ich auch getan. Gestern bin ich mal wieder drüber gestolpert. Bevor ich sie aber weiter schreibe, möchte ich mal wissen, wie sie denn bisher ankommt. Also ich erwarte eure Urteile http://team.scharesoft.de/~killfetzer/Tabula Rasa.pdf (Sind erst 7 Seiten )
Habs mir mal durchgelesen. Klingt interessant, aber teilweise etwas unlogisch. Bin gespannt, wies weitergeht.
So, ich habe mich auch mal rangewagt - und natürlich auch was zu kritisieren. 1. Du bist Physiker, oder? Man mag es ein Vorurteil nennen, aber ich finde, es spiegelt sich in deinem Stil wieder. Er ist hölzern, klar und das Hervorstellen der Fakten ein wichtiger Bestandteil - typisch für dich, würde ich im Bezug auf deine Almanach-Artikel sagen, jedoch nicht geeignet, den Leser für eine Geschichte zu fesseln. Ich denke aber, dass du da noch viel ändern könntest. (Unter anderem in Bezug auf Punkt 2.) 2. Du umreißt die äußere Handlung klar - zu klar an einigen Stellen - lässt die innere jedoch außer Acht. Man lernt deine Charaktere nicht kennen, da sie mangels eigener Charakterzüge zu Stereotypen degradiert werden. Man könnte zwar argumentieren, dass sie dank Gedächtnisschwundes an eigenen Merkmalen verloren haben, aber dies sollte sie dennoch nicht zu Puppen werden lassen. Zu diesem Punkt zählen auch die Dialoge. Sie laufen, extrem gezeigt, in etwas so ab: "Mensch1 trifft Mensch2; Mensch1 und Mensch2 haben beide ihr Gedächtnis verloren; Mensch1 spricht Mensch2 ohne Vorbehalte an; Mensch2 vertraut ihm sein ganzes Leben an; Mensch1 hinterfragt nicht; Mensch1 und Mensch2 werden beste Freunde." Überspitzt, ich weiß, aber ich hoffe ich konnte zeigen, was ich meine. Die Dialoge sind zu unmenschlich. 3. Fakten werden zu schnell aufgeklärt. Es gelingt keine Spannung aufzubauen, da der Spannungsbogen gleich wieder zerrissen wird. Vor allem das letzte Szenario bietet Möglichkeiten, wird aber dadurch, dass Robert sich nicht einmal sorgt, dass ihm etwas passieren könnte, wenn er den Zettel aufhebt, zunichte gemacht. Auch hier müssen die Menschen menschlicher werden. 4. Du verwendest sehr oft "sie" und "er". Es wäre schöner zu lesen, wenn du Abwechslung durch Phrasen wie "der Mann", "die junge Frau" oder ähnlichem verwenden würdest. 5. Ein kleiner Fehler der mir aufgefallen ist: Er blickte sich verwundert um, seine Hände noch immer eine nicht vorhandene Waffe haltend. 6. Das Wort "verunfallt". Gibt es das überhaupt?:lol: Wenn ja, würde ich es trotzdem mit "verunglückt" oder etwas ähnlichem ersetzen, das gibt dem mehr Eleganz. Wenn nein, auch. 7. Ich kann es nicht leiden wenn Menschen "Okay" schreiben. (Gut, das war jetzt sinnfrei, aber egal.) 8. Sieben Seiten sind schon gar nicht schlecht. Ein "erst" muss da gar nicht rein.
Trotz mancher Kritikpunkte die ich bestätigen muss, darunter auch der, mit den Dialogen, so muss ich doch schreiben das deine eine der wenigen Geschichten ist die ich direkt an einem Stück gelesen habe. Gut, nun hat sie "erst" Sieben Seiten, aber es gab auch schon Geschichten mit weniger die mich nach den ersten Sätzen nicht mehr interessiert haben. Vor allem möchte ich aber wissen wie es da weiter geht, also schreib! Davon abgesehen kam mir aber grade das Ende der Sieben Seiten ziemlich bekannt vor, zumindest hatte ich dabei die ganze Zeit das Bild der Werbung für die Serie Flash Forward vor Augen. ^^
Wie geschrieben, sollte das eigentlich eine Kurzgeschichte werden. Somit existieren eigentlich keine ausgebauten Charaktere für mich. Ich denke, das kommt durch. Der Dialog war übrigens ursprünglich zwei Seiten länger, aber meine ersten beiden Kritiker fanden ihn viel zu lang und ich sollte ihn radikal kürzen. Ich denke, man kann es nicht allen Recht machen Danke, werde ich beherzigen. Du bist der Vierte, der mich darauf hinweist. :lol: Ja, das Wort gibt es und ist zumindest in meiner Region gebräuchlicher als verunglückt. Dreimal drafst du raten, wo ich die Idee herhabe Ich hatte mich bei dem Buch (die Serie kam später) gefragt, was wohl gewesen wäre, wenn sie statt der Zukunft die Vergangenheit vergessen hätten.
