Obscure Wenn tote Götter träumen ...

Dieses Thema im Forum "[TES] Tamriel-Almanach und Lore" wurde erstellt von Numenorean, 7. Januar 2016.

  1. Numenorean

    Numenorean Bürger

    Eine [etwas überholte ... - N., 2018] Übersetzung von Luagars "When Dead Gods Dream ..." aus der Forum Scholar's Guild der Imperial Library, ein gelehrter Klassiker zum Traum des Sharmat.
    ***​


    Wenn tote Götter träumen …


    Der Traum des Sharmat, die Geister der Götter


    Kein Reisender ist so weitgereist wie der Reisende im Land der Träume …
    Ich bin der Herr des grenzenlosen Raums, und der Herr von Ort und Zeit.
    Jenseits der Tore des Schlafs erwartet mich das Universum.

    - Arkveds Notizen

    Während ich ein kurzes Pamphlet verfasste, welches das Wesen der nomadischen Aschländer behandelte, wurde ich mit verschiedenen kleinen Informationsbruchstücken vertraut, die mich, obwohl ich sie seinerzeit für bedeutungslos hielt, zum Nachdenken gebracht haben. Das ist schließlich in diesem Text aufgegangen. Da meine Gedanken hier ihren Anfang genommen haben, werde ich auch meinen Text an dieser Stelle beginnen lassen:

    Die Ausgangsfrage wurde vom Aschländer Hassour Zainsubani aufgeworfen, der den nomadischen Lebensstil aufgegeben hatte, um in Ald’ruhn sesshaft zu werden. Er sprach gerade über die Bedrohung durch Dagoth Ur:


    “Dagoth Ur ist tot. Ich hoffe, dass wir nicht länger von seinen Träumen gepeinigt werden. Aber ich frage mich, was der Geist eines Gottes sein könnte. Und kann ein toter Gott träumen?” - Hassour Zainsubani​


    Ich gab zu dieser Zeit nicht viel auf die Behauptung, doch nachdem ich zum Freund der Urshilaku geworden war, sollten die Worte ihrer weisen Frau Nibani Maesa erneut die alte Frage aufbringen:


    [Dagoth Ur] ist tot. Ich würde mich gerne darüber freuen, kann ich aber nicht. Ich kann einfach nicht vergessen, dass auch Fürst Nerevar einst, vor langer, langer Zeit, Dagoth Ur für tot hielt. Und er täuschte sich. - Nibani Maesa​


    Als ich weiter zu seinem Tod während der Schlacht am Roten Berg fragte, sprach sie die Worte aus, die seither meine Gedanken beschäftigt haben & wenn Ihr sie vor Urs Vernichtung in Bezug auf ihn gefragt hättet, wäre ihre Antwort so ausgefallen: “[Dagoth Ur] ist tot, jedoch träumt er zu leben.” Damit nahm es seinen Anfang. Als ich von den Nomaden zurückkehrte, verspürte ich natürlich ein großes Verlangen, tiefer in diese Sache einzudringen. Ich fand verschiedene alte Texte, die ich noch aus der Zeit besaß, als ich über die Dwemer geschrieben hatte, und in diesen Texten untersuchte ich nun genauer die Umstände von Dagoth Urs erstem Tod, um zu sehen, was ich dort wohl vorfinden mochte. Verschiedene Quellen erwiesen sich als nützlich und ich halte sie hier fest:


    Dann kämpfte Dagoth mit Nerevar und den [Ratgebern] und wurde tödlich verletzt und vertrieben, und die Artefakte wurden geborgen. … Doch Dagoth war nicht gestorben. … Seine Experimente mit Kagrenacs Artefakten hatten ihn auf irgendeine Weise mit der göttlichen Natur des Herzens verbunden, so dass er lernte, direkt aus dem Herzen Kraft zu schöpfen. - Kagrenacs Werkzeuge



    Dagoth Ur wurde mit ihrer Verwahrung beauftragt, während Nerevar kam, um sich mit uns zu beraten. In Nerevars Abwesenheit experimentierte Dagoth Ur mit den Werkzeugen direkt am Herzen und wurde korrumpiert … Als er uns angriff, konnten wir ihn vertreiben.
    Dagoth Ur überlebte unsere Angriffe und war auch ohne die Hilfe der Werkzeuge dazu in der Lage, mit dem Herzen Verbindung aufzunehmen und sich selbst in einen Unsterblichen zu verwandeln. Wie ihm dies gelungen ist, ist bis heute nicht geklärt.
    - Plan zum Sieg über Dagoth Ur


    Sowohl Vivecs Hand als auch den abtrünnigen Priestern zufolge war Dagoth Ur am Roten Berg nicht gestorben - er hatte stattdessen mit den Werkzeugen experimentiert, um die Wege des Herzens zu erfahren, und nachdem er vertrieben und tödlich verwundet wurde, gelang es ihm (in einem unbekannten Zeitraum) “mit dem Herzen Verbindung aufzunehmen”, ohne die Werkzeuge und auch eine Weise, die Vivec nicht verstand. Und was ist der Zustand von jemandem, der am Rande des Todes schwebt und im Begriff ist, unsterblich zu werden? Ein weiterer Text erklärte Dagoth Urs Taten nach der Schlacht am Roten Berg und so gebe ich ihn hier an:


    Vor 2Ä 882: Dagoth Ur und seine Sippe liegen träumend in den Tiefen unterhalb des Roten Berges.
    2Ä 882: Dagoth Ur und seine Aschenvampire erwachen erfrischt und steigen aus den Tiefen des Roten Berges in die Kammer der Herzen empor. In einem von ihm selbst geschaffenen Ritual weiht Dagoth Ur sich und seine Brüder zu [Herzwirkern].
    - Dagoth Urs Pläne


    Dagoth Ur hatte nach der Schlacht “träumend [gelegen]”, aber was bedeutet das? Und hatte er, während der träumte bereits seine Macht erlangt (da die vorherigen Texte nicht sagen, wie lange Dagoth Ur brauchte, um sich mit dem Herz zu verbinden, nachdem er vertrieben worden war.) Wie mir schien hatte Dagoth Ur zuerst nur ein klein wenig experimentiert und wurde dann vertrieben, starb aber nicht wirklich am Roten Berg. An diesem Punkt wird er entweder a) durch seine Experimente oder andere Mittel für die nächsten zweieinhalbtausend Jahre oder so in einem Traumzustand am Leben erhalten oder b) geht unmittelbar zurück, transformiert sich und seine Gefährten ohne die Werkzeuge zu Unsterblichen, nachdem das Tribunal fort ist, und tritt dann in seinen Traumzustand ein. Die Information ist bestenfalls vage. Ich glaube, dass es ersteres war, aber ich glaube auch, dass er tatsächlich starb und werde euch sagen warum.

    Da waren zum einen die Worte der weisen Aschländerfrau Nibani Maesa, die gesagt hatte, das Dagoth Ur am Roten Berg getötet worden war, aber es reichte viel tiefer. Ich konnte an die Worte Vivecs selbst gelangen, die niedergeschrieben worden waren, und gebe sie hier wieder:


    “[Ein Gott zu sein] ist fast so, als wäre ich wach und würde gleichzeitig schlafen. Wach bin ich hier mit Euch, denke und rede. Wenn ich schlafe bin ich sehr, sehr beschäftigt. Vielleicht ist es für die anderen Götter, die völlig unsterblichen, nur, als würden sie schlafen. Außerhalb der Zeit …
    Es ist angenehm, niemals tot zu sein. Wenn ich in der Welt der Zeit sterbe, dann schlafe ich. Mir ist bewusst, dass ich nichts weiter tun muss als aufzuwachen. Und dann lebe ich wieder … Das ist der Ort, an dem sich die Götter aufhalten. Der Ort jenseits der Zeit, wo immer alles passiert, zur selben Zeit.
    [In seiner aufrechterhaltenen Schattenunsterblichkeit] … [ist Dagoth Ur] ein [wahnsinniger] Gott ... Er war ein Gott, und nun ist er tot.”
    - Vivec​


    Und in diesem Dialogteil fielen die Worte des Gottes mit denen der weisen Frau zusammen. “Fürst Nerevar [hielt] einst, vor langer, langer Zeit, Dagoth Ur für tot” und “Dagoth Ur und seine Sippe liegen träumend … Dagoth Ur und seine Aschenvampire erwachen.” Vivec verglich seinen eigenen Tod mit Schlaf, und bis 2Ä 882 hatte Dagoth Ur “schlafend”/”träumend” unter dem Roten Berg gelegen. Wenn Tod also der Schlaf eines Unsterblichen ist, was passiert, wenn sie träumen? Hier trafen mich die Worte der weisen Frau härter als der Boden, wenn man aus einem Schlickschreiter fällt: “[Dagoth Ur selbst] ist tot, jedoch träumt er zu leben.”

    Aber wie war das möglich, umd was implizierte es? Um meine Antwort zu finden, setzte mich genauer mit dem Thema des Träumens auseinander. Eine der Quellen, auf die ich in Bezug auf Ur stieß, erwies sich als ziemlich hilfreich:


    Dagoth Ur: "Sharmat. Traumgehüllte Inversion, wo die Beißer leben, er brachte sie her, Scherge des Aggregats." - Nu-Hatta vom Sphinxfalter-Untersuchungsbaum​


    Hier lag ein ein großartiger Anhaltspunkt für meine Suche, “traumgehüllte Inversion”, aber was bedeutete das? Inversion kannte ich schon - die Position, Ordnung oder den Zustand von etwas umkehren, aber was war mit der Traumhülle und damit gemeint, “traumgehüllt” zu sein? Indem ich herumfragte, fand ich heraus, dass “die Traumhülle ein Kanal zum Verschicken besonderer Transmissionen [ist] … um sie zu erreichen, muss wenigstens ein Teil des Verstandes dauerhaft meditieren, denn ein Aspekt des Kanals besteht darin, dass er Bilder oder Konzepte übertragen kann, die noch nicht ‘wirklich’ sind.” Was immer es also sein mochte konnte man dadurch sprechen, indem man “noch nicht wirkliche” Bilder verwendete. Ich erfuhr mehr, nachdem ich in einen anderen Text hineingelesen hatte, den ich nun festhalte:
    Wir Sterbliche verlassen die Traumhülle der Geburt als Gleichartige, [unbemantelt] bis auf die Symbiose mit unseren Müttern … - Erläuterungen zum Mysterium Xarxes


    Es war also auch der Ort der Geister vor der Geburt, und aus einem Dokument, auf das ich schon zuvor gestoßen war, sollte ich bald erfahren, dass es auch ihr Ort nach dem Tod sein würde:
    Mundus zum sterblichen Tod: Zentrumspunkt zum bald Rezyklierten. - Liebesbrief


    Also war Dagoth Ur eine Inversion des Reinkarnationsmechanismus des Universums? Das würde bedeuten, dass er in der Traumhülle geboren wurde und dort erwachte, während er in dieser Welt gestorben war - dass er dort lebte, obwohl er hier tot war, “schlafend” und träumend, dass er lebte. Und daran fügte sich etwas an, das Vivec gesagt hatte, er hatte Dagoth Urs Zustand schließlich als “Schattenunsterblichkeit” bezeichnet. Wenn das stimmen würde, dann wäre Dagoths Gestalt hier nur eine Traumerscheinung, ein “Schatten” seiner selbst.

    Mit diesen ganzen Informationen im Hinterkopf grub ich noch einmal tiefer, las mich in die 36 Lehren des Vivec ein und halte nun fest, was ich übertragbares gefunden habe:


    Aus Lektion 11: [Es gibt keine wirkliche Symbolik der Mitte. Der Sharmat wird jedoch glauben, dass es sie gibt … [Der Tod des Herrschenden Königs] ist lediglich ein Diagramm zurück in die wachende Welt. Er schläft auf dem zweitem Wege. Der Sharmat ist sein Doppelgänger und daher fragt Ihr Euch, ob Ihr gar nichts beherrscht.]

    Aus Lektion 13: [Der Sharmat schläft im Zentrum. Er kann es nicht ertragen zu sehen, wie sie, die Bezugswelt, entfernt wird. Dies ist die Narretei des falschen Träumers. Dies ist die Amnesie des Traumes oder seine Macht oder seine Umgehung.]

    Aus Lektion 15: [[Des Herrschenden Königs] größter Feind ist der Sharmat, welcher der falsche Träumer ist. Ihr oder er ist die Schindel, Hortator … ICH BIN DER SHARMAT … / WENN IHR SCHLAFT, DANN SEHT IHR MICH / WIE ICH IM INNERSTEN TANZE]


    Der Sharmat, Dagoth Ur, schläft im Zentrum, wo es keine wahre Symbolik gibt, obwohl er glaubt, dass es sie gibt - weiterhin ist dieses Zentrum seine Bezugswelt, was ihn zum falschen Träumer macht. Aber was hat all das über ein Zentrum und Symbolik mit dem Individuum zu tun, dass durch die Inversion der Traumhülle existiert und daher tot ist, während es zu leben träumt? Um das zu beantworten würde ich gerne zu weiteren Worten Vivecs übergehen, die ich nun angebe:


    Das Zentrum des Rades bildete ein weiterer Kreis, die Nabe, die alles zusammenhielt. Die etada nannten dies Mundus ... Wir sind die Nabe, Mundus, das so viele Namen trägt … Die Nabe ist die Reflektion ihrer Schöpfer, der Kreis innerhalb des Kreises, nur ist die Grenze zu unserem viel einfacher zu sehen. Steht in seinem Fluss und bleibt bei ganzem Verstand. Blickt es seitwärts an und erkennt das "I" [Ich, Eins, der Turm]. - Vehks Lehren​


    Im Zentrum des Rades (des Universums) liegt also Mundus, und wenn jemand das seitwärts ansehen würde, sähe er das “I” [Ich, Eins, der Turm]. Und was ist dieses “I” [Ich, Eins, der Turm]? “Hinter die letzte Brücke aller Existenz zu springen ist die Letzte Existenz, das Ewige Ich … ICH BIN. / Eine ganze Welt von euch. / ICH SIND ALL WIR.” Die Symbolik ist, dass alles der Welt nur eins ist, “I” [Ich, Eins, der Turm], ein einziges Inviduum (mit einem einzigen Geist, der es jenen innerhalb dieses Geistes erlaubt, damit, was als “noch nicht wirkliche” Bilder erscheint zu kommunizieren, der Traumhülle).

    Aber Dagoth Ur stand nicht außerhalb des Rades und bemerkte das “I” [Ich, Eins, der Turm] von dort. Nein, er war im Zentrum, als er hinausblickte; und was würde man sehen, wenn man sich im innersten Zentrum eines Rades befindet und zum Rand blickte als etwas, das an ein “I” erinnert, das sich unaufhörlich weiter erstreckt. Eine falsche Symbolik für den falschen Träumer, vom Zentrum aus sollte er seinen Blickpunkt und seine “Bezugswelt” dafür haben, seine falsche Symbolik zu sehen. Und was tat Dagoth Ur vor seinem Fall: er versuchte all seine Diener "in seinem Fleische, und von seinem Fleische” (- Dagoth Gares) zu schaffen und kontrollierte ihren Verstand als einen - also versuchte er wohl, die Welt um sich herum zu formen, um zu seinem eigenen “I” [Ich, Eins, der Turm] zu passen, indem er sie zu “Eine ganze Welt von Ihm” machte. “Er ist [Alle Dinge]!”, wie der Kultist sagte, oder zumindest hat er danach gestrebt.

    Dagoth Ur selbst ist also gestorben, aber er träumte zu leben. Durch seine Experimente mit dem Herz hat er die falsche Symbolik des “I” [Ich, Eins, der Turm] gesehen, und er lebte von seiner Todesstätte aus und setzte einfach Erscheinungen seines Traums in die wirkliche Welt (und vielleicht ist das der Grund, warum der Nerevarine davon sprach, dass sich Dagoth Urs Körper, als er getötet wurde, zu Nichts auflöste; sein Körper war “noch nicht wirklich”, nur ein “Traum”, und als der Verstand zerstört war, konnte er sich selbst nicht länger erhalten, wurde damit einfach fortgeweht und war, da das Herz entrückt war, nicht mehr in der Lage, sofort mit Macht zurückzukehren). Diese Erscheinungen waren in der Lage, das Herz direkt anzuzapfen, um Dagoth Ur zu erschaffen, wie die Welt ihn kannte. Wie die Kultisten des Sechsten Hauses sagten: “Nur Er ist Wach! / Nur Er ist am Leben!”. Und sie hatten Recht, denn kein anderer wachte, während er tot war. “Ich bin der Herr des grenzenlosen Raums”, sagte Arkved so über seine Traumwelt, wie der Kultist “Er ist [Alle Dinge]!” sagte.

    Aber wo stehen wir damit? Was wir erreicht haben: Wir wissen mehr über Dagoth Urs Wesen, seine Beweggründe und seinen Zustand im Dasein. Aber da gibt es noch etwas. Ich gebe Euch, werter Leser, nur noch zwei weitere Zitate:


    “Er war ein Gott, und nun ist er tot. FALLS ein Gott wirklich getötet werden kann.” - Vivec


    “Dagoth Ur ist tot. Ich hoffe, dass wir nicht länger von seinen Träumen gepeinigt werden. Aber ich frage mich, was der Geist eines Gottes sein könnte. Und kann ein toter Gott träumen?” - Hassour Zainsubani​


    Selbst der Gott Vivec war sich nicht sicher, was seinen Tod betraf - kann ein toter Gott also träumen? Oder, direkter: beendet das Töten des Traums eines toten Gottes auch den Traum? Vielleicht wurden seine Erscheinungen nur durch das Herz von Lorkhan ermöglicht, und damit, dass es befreit ist und alle Verbindungen verloren hat wurden weitere Erscheinungen unmöglich … aber was ist mit seinem träumenden Selbst, wird es bald rezykliert und zurückgeströmt werden oder einen anderen Weg finden, sich selbst wirklich zu werden?

    unterzeichnet und versiegelt
    Luagar Anulam, ehemaliger Träumer, Herold des Dreieinigen Weges
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2018
    Scharesoft, Yasin0101 und Ladyfalk gefällt das.
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