Daggerfall:Die gesammelte Rothwardonengeschichte

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Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Die gesammelte Rothwardonengeschichte aus The Elder Scrolls II: Daggerfall (Originaltitel: Notes For Redguard History). Es handelt sich hier um die Erstfassung von Destri Melargs Rothwardonen-Serie. Das Dokument befindet sich auf der Daggerfall-Preview-CD von Oktober 1995, die eine Demo des Spiels enthielt. Für TES II: Daggerfall wurde die Serie in vier Einzelbände (Rothwardonen, ihre Geschichte und ihre Helden; Divad der Sänger; Der Erinnerungsstein von Makela Leki; Aufzeichnungen zur Rothwardonengeschichte) aufgeteilt, gekürzt und anders angeordnet. Die Daggerfall-Version enthält auch eine zusätzliche biographische Einleitung zum vierten Band. Dagegen bietet diese Erstfassung neben dem Lied von Divad unter anderem eine erweiterte Fassung der vierten Geschichte. Diese Extras sind im Text dunkelblau hervorgehoben. Das englische Original ist auf der Imperial Library archiviert.[1]

Inhalt

Die gesammelte Rothwardonengeschichte
von Destri Melarg
Zusammenfassung des Heldendokuments

Dieses Dokument ist so angelegt, als ob es der Entwurf für ein gelehrtes Buch wäre, das in historischer Analyse die Mythen und Erzählungen als Geschichte erkundet.

Held Frandar Hunding
Rothwardonengeschichte vor der Ankunft in Hammerfall. Etabliert etwas Kolorit und Textur dieses Volkes, schafft einen Kontext und etwas Terminologie. Führt das Konzept des Gedankenschwertes ein, quasi das magische „Geisterschwert“. Erklärt die Namen Hammerfall und Rothwardonen.

Heldin Makela Leki
Rothwardonengeschichte etwa 300 Jahre nach der Ankunft in Hammerfall, reine Heldengeschichte - Konzept des Erinnerungssteins, der benutzt werden kann, um die Erinnerungen einer Person aufzuzeichnen. Verfolgt auch das Konzept einer rein gedankengeformten Waffe, dem Geisterschwert, weiter - nur von besonderen Kriegern wie diesen beiden Helden eingesetzt. Setzt den Kontext für den Konflikt mit einem Lokalfürsten in Hochfels, der versucht, durch den Pass der Wrothgarischen Berge einzufallen - den Bangkoraipass.

Held Divad
Hundings Sohn, nimmt Hammerfall als neues Land der Rothwardonen den Riesengoblins ab. Er kombiniert das Geisterschwert und ein konventionelles magisches Schwert, um fünf große magische Schwerter zu erschaffen und die Riesengoblins zu besiegen. Die Arenagoblins sind kurze kleine gelbe Kerle, ziemlich dumme Kämpfer, als Feind auch nicht viel über einer Kanalratte. Hammerfall war zuerst von Zwergen besetzt. Sie waren eine kleine Bevölkerung in nur ein paar Städten, die mit Reichtümern angefüllt waren. Über Nacht fällt (aus einer anderen Dimension) eine neue Goblinbrut ein - eine große Armee von Kämpfern erscheint inmitten der Provinz, plündert, reißt Städte nieder und vertreibt die überlebenden Zwerge. Die Zwerge entkommen über eine einsame, überlebende Hafenstadt und sind verschwunden, als die Rothwardonen den Ozean überqueren. Hunding und Divad treffen ein und halten die aufgegebene Hafenstadt für verlassen. Hunding wird hinterrücks ermordet. Divad führt die Schlacht, um den Riesengoblins das Land abzugewinnen und muss sein Heil in der Magie suchen (fünf große magische Schwerter), um sie zu besiegen. Vereint wirken die Fünf einen mächtigen Zauber, der die Goblins wortwörtlich auf die Größe und das Temperament zusammenschrumpft, wie wir sie in Arena vorfinden. Sie flüchten in Höhlen und Wildnisse, verlassen Hammerfall. Die Rothwardonen übernehmen die Provinz.

Held Derik Hallin
Er lebte in den späteren Jahren, als die Rothwardonen ihr eigenes Vermächtnis schon größtenteils vergessen hatten. Wieder stellen sie sich einer großen Gefahr durch die Riesengoblins, denen es gelungen ist, einen Pfad aus der anderen Dimension zu öffnen. Divad hatte nach der Schlacht um Hammerfall entschieden, dass die fünf Schwerter zu mächtig waren, um irgendwo herumliegen zu können, also versteckte er sie erfolgreich in gefährlichen und vertrackten Höhlen in den Bergen. Derik geht auf die Suche, sie zu finden und die Goblins zu besiegen. Das gelingt ihm, die Schwerter werden zum Besseren zerstört und sind verloren (könnten aber ganz leicht zurückkehren, um vielleicht in moderner Zeit gefunden zu werden). Diese letzte Heldengeschichte spielt etwa 1000 Jahre vor der Zeit von Daggerfall.

Jede Geschichte ist etwas anders angelegt. Frandar als reine, distanzierte Geschichte; Makela als ihre eigenen, wiederaufgerufenen Erinnerungen, Divad als gelehrte Einschätzung, gefolgt von einem in Prosa übersetzten Gedicht, und Derik als niedergeschriebene Lagerfeuergeschichte.

Vielleicht gibt das euch Tech-Schreibern etwas, womit ihr arbeiten könnt. Es war für mich jedenfalls ein Vergnügen, es zu schreiben. Ich hoffe das hilft, etwas Hintergrund für Daggerfall zu kreieren. Deriks Geschichte kann auch noch weiter ausgebaut werden statt die Entwurfs-Ausrede zu verwenden. Wenn ihr wollt, dass ich es weiter ausbaue mache ich das noch, ich bin einfach dahin gegangen, wohin mich das Thema der Bücher insgesamt geführt hat.

Wenn ich nicht mehr von euch höre (ein Wort des Südens für einen Atlanta-Jungen) werde ich annehmen, dass ihr genug Helden habt und alles, was ihr für die Rothwardonen braucht.

- Dave (Ryder Bloc)


Aufzeichnungen zu den Rothwardonen, ihrer Geschichte und ihren Helden

Dies ist ein Verlagsabzug des ersten Entwurfs meines Buches ROTHWARDONEN, IHRE GESCHICHTE UND IHRE HELDEN.

Das Folgende ist eine Sammlung der Erzählungen, Mythen und Historien der Rothwardonen. Vieles aus ihrer Geschichte ist geheimnisumwoben und in den Nebeln der Zeit verhüllt. Es ist nicht einfach, zwischen Mythen und wahrer Geschichte zu unterscheiden. Ich glaube jedoch, dass Frandar Hunding, Divad der Sänger, Makela Leki und Derik Hallin wirklich gelebt haben und ihre Geschichten wahr sind,

Der im zweiten Kapitel erwähnte Erinnerungsstein mag nicht allen Lesern vertraut sein. Es ist ein Stein, der ob seines Mineralgehalts nur im hohen Norden von Hochfels gefunden werden kann, und auch da gibt es nur wenige davon. Es gab einmal einen Magier, der in den Weiten und Einöden dieser Region lebte und beim Üben von Verzauberungssprüchen hunderte von ihnen mit der Eigenschaft erfüllte, jemandes Gedanken aufzubewahren und abzuspielen. Sie sind extrem wertvoll und können nur einmal zur Aufzeichnung benutzt werden. Die meisten Stadtmuseen bewahren ungefähr ein dutzend dieser Steine auf, und wenn man einen in die Hand nimmt, kann man die Gedanken des ursprünglichen Besitzers so klar und deutlich empfangen als würde er zu einem sprechen. Heute sind unbespielte Steine sehr selten und weit mehr wert als zu Makelas Zeiten. Stellt euch vor, sie hat für ihren nur 25.000 Goldkronen ausgegeben!

Ich habe Makelas Geschichte vor Divads gestellt, obwohl sie chronologisch erst viele Jahre nach seinem Tod kam. Diese Entscheidung wurde aus dem Wunsch heraus getroffen, um die Geschichten dieser Haupthelden des rothwardonischen Volkes zu kontrastieren. Die “Der Drachenzeh” betitelte Geschichte steht am Ende, weil sie den letzten Einsatz beschreibt, den die rothwardonischen Schwertsänger von den fünf magischen Schwertern machten, die Divad der Sänger erschaffen hatte, um die Goblins aus Hammerfall zu vertreiben.

Unten stehen die ersten Kapitel des Entwurfs.


I. Übersetzung des Buches der Kreise von Destri Melarg

Aufzeichnungen des Autors, übersetzt in die moderne Sprache Hammerfalls:

Frandar Hunding wurde im Jahr 2356 alter Zählweise in unserer geliebten Wüste des alten Landes geboren. Die traditionelle Herrschaft der Kaiser wurde 2012 beendet, und obwohl auch die folgenden Kaiser als Repräsentanten des Kaiserreichs auftraten, war ihre Macht erheblich beschnitten. Seit dieser Zeit erlebte unser Volk 300 Jahre, in denen beinahe durchgehend Bürgerkrieg zwischen den Herrschern der Provinzen, Kriegermönchen und Räubern herrschte, die miteinander um Land und Macht rangen. Einst waren wir Kunsthandwerker, Dichter und Gelehrte, aber der stets schwelende Zwist führte zwangsläufig auf den Weg des Schwertes. Das Lied der Klinge durch die Luft, durch Fleisch und Knochen, sein Klirren gegen Rüstung - die Antwort auf unsere Gebete.

In der Zeit von Fürst Frandar, dem ersten Kriegerfürsten, erbauten Herrscher, die Yokeda genannt wurden, gewaltige Steinburgen, um sich und ihre Ländereien zu beschützen, und vor den Mauern entstanden Burgdörfer. Doch 2245 trat Mansel Sesnit auf den Plan. Er wurde zum Obersten Yokeda, zum Militärdiktator, und innerhalb von acht Jahren gelang es ihm, beinahe das gesamte Kaiserreich zu beherrschen. Als Sesnit im Jahr 2253 ermordet wurde, trat ein Mann aus dem Volk seine Nachfolge an. Randic Torn setzte Sesnics Werk fort und vereinte das Kaiserreich weiter, wobei er jedes Anzeichen von Auflehnung im Keim erstickte. Er riss die alte Kluft zwischen den Kriegern, Schwertsänger genannt, und dem gemeinen Volk wieder auf, indem er das Tragen von Schwertern einschränkte. Dies ging als „Torns Schwertjagd“ in die Geschichte ein: Nur die Sänger durften Schwerter tragen, was sie vom Rest der Bevölkerung abhob.

Obwohl Torn viel dafür getan hat, dass das Kaiserreich wieder so wird, wie es vor den Streitigkeiten war, herrschten auch zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 2373 noch interne Unruhen. Nach seinem Tod brach der Bürgerkrieg wieder offen aus, ein Krieg, gegen den die Unruhen der 300 Jahre davor harmlos erschienen. Das war die Zeit, in der Frandar Hunding aufwuchs.

Hunding war einer der Schwertsänger. Dieser Teil der Gesellschaft des Kaiserreichs entstand aus den Kunsthandwerkern der Wüste und rekrutierte sich anfangs aus den jungen Söhnen und Töchtern der Familien der Oberschicht. Sie erbauten den unbekannten Kriegsgöttern ihren ersten Tempel und errichteten eine Ausbildungsstätte, die sie „Die Halle der Kriegstugenden“ nannten. Innerhalb weniger Generationen war der Weg des Schwertes, das „Lied der Klinge“, ihr Leben geworden. Das Volk der Klinge bewahrte sich seine Poesie und Kunstfertigkeit dadurch, dass es wunderschöne Schwerter fertigte, in die die Magie und die Macht der unbekannten Götter einflossen. Die Besten unter ihnen wurden bekannt als Ansei, oder „Schwertheilige“. Jeder dieser Schwertheiligen begründete seine eigene Ausbildungsschule, in der er seinen ganz eigenen Weg des Schwertes lehrte. Äußerst tugendhafte Ansei durchstreiften die Lande, sie bekämpften das Übel, sorgten für Gerechtigkeit und versuchten, den Zwist zu beenden.

Zusammenfassend: Hunding war ein Schwertsänger, ein Meister, ein meisterhafter Ansei zu einer Zeit, in der aus dem Chaos nach Torns Tod der Zwist neue Höhen erreichte. Viele Sänger hängten ihr Schwert an den Nagel und wurden Kunsthandwerker, denn ihr künstlerisches Erbe rief stets nach ihnen. Andere, wie Hunding, verfolgten das Ideal des Kriegers und suchten Erleuchtung auf dem gefährlichen Weg des Schwertes. Duelle aus Rache und um die Fähigkeiten zu messen waren an der Tagesordnung, und so gab es immer mehr Fechtschulen.

Frandar do Hunding Hel Ansei No Shira, besser bekannt als Frandar Hunding, wurde in der abseits gelegenen Ödnis der Provinz Hochwüste geboren. „Hunding“ ist der Name der Region von Hochwüste, in deren Nähe er geboren wurde. „No Shira“ bedeutet „adlige Person“ oder „Person adligen Geblüts“, und „Hel Ansei“ ist sein Titel als Schwertheiliger.

Hundings Ahnen reichen zurück bis zum Anbeginn der Geschichtsschreibung in Hochwüste; sie waren Kunsthandwerker und Mystiker. Sein Großvater war ein Gefolgsmann des Obersten Yokeda Mansel Sesnit gewesen und hatte zahlreiche Vereinigungskämpfe angeführt, bevor Sesnit ermordet wurde.

Als Hunding 14 Jahre alt war, starb sein Vater bei einem der zahlreichen Aufstände, und so musste Hunding seine Mutter und seine vier Brüder ernähren. Sein Geschick mit der Klinge machte sein Leben jedoch gleichzeitig einfach und schwierig. Einfach, weil seine Dienste als Wächter und Leibwächter schon bald enorm gefragt waren. Schwierig, weil sein Ruf ihm vorauseilte und die Leute Schlange standen, um sich gegen ihn bewähren zu können; so mancher dachte, durch einen Sieg über Hunding zu schnellem Ruhm gelangen zu können.

Bis zu seinem 30. Lebensjahr hatte Hunding in mehr als 90 Duellen gekämpft. Jedes einzelne hatte er gewonnen, indem er seinen Gegner tötete. Er wurde mit dem Schwert so gut wie unbesiegbar, und seine Fähigkeiten erreichten schließlich einen Punkt, an dem er aufhörte, die physischen Schwerter zu verwenden, die sein Volk herstellte, und sich stattdessen auf den Shehai, den „Weg des Geisterschwertes“ konzentrierte.

Alle Schwertsänger lernen durch ihre intensive Ausbildung und ihre Hingabe gegenüber den Kriegsgöttern und dem Weg des Schwertes die Formen der Disziplin, die ihnen das Erschaffen des Geisterschwertes ermöglichen. Bei dieser einfachen Form der Magie oder Herrschaft über den Geist wird mittels reiner Gedankenkraft ein Abbild eines Schwertes erschaffen. Der Schwertsänger formt das Schwert, indem er sich konzentriert und es so in seiner Hand Gestalt annimmt.

Für gewöhnlich entsteht so ein blasses Ding aus Licht, nebelhaft und ohne Substanz, vielleicht schön anzusehen, oder ein Sinnbild der Hingabe dem Weg und den Göttern gegenüber, aber keine Waffe. Allerdings können Ansei der höchsten Stufe und Sensibilität und mit Talent in Magie in Zeiten der Not ein Geisterschwert formen, ein Shehai, das weit mehr ist als nur Licht und Luft. Dieses Geisterschwert ist eine unaufhaltsame Waffe enormer Macht, eine Waffe, die man dem Träger nicht abnehmen kann, ohne auch seinen Geist zu nehmen.

Das Shehai wurde Hundings Waffe, und mit ihm tötete er Horden von Räubern und wandernden Monstern, die das Land plagten. Nachdem er sein 90. Duell beendet hatte, in dem er den bösen Fürsten Janik und seine sieben untoten Gefolgsmänner getötet hatte, war er endlich von seine Unbesiegbarkeit überzeugt. Dann machte sich Hunding daran, seine Philosophie des „Weges des Schwertes“ niederzuschreiben. So verfasste er bis zu seinem 60. Lebensjahr das BUCH DER KREISE, während er als Einsiedler in einer Höhle in den Bergen von Hochwüste lebte.

In diesem Jahr dachte Hunding, nachdem er an den vielen Schlachten des Kaiserreichs teilgenommen und alle Feinde getötet hatte, dass er bereit zum Sterben sei. Er zog sich in seine Höhle zurück, um seine Strategie und seine mystischen Visionen zu sammeln, die er mit den anderen Schwertsänger teilen wollte. Nachdem er seine Schriftrolle des Kreises fertiggestellt hatte, fanden ihn die Sänger, als er sein Todesgedicht verfasste und sich bereit machte, seine letzte Ruhestätte an der Seite der Kriegsgötter zu beziehen.

Mit 60 Jahren war er ein Mann in der Blüte seines Lebens, der dachte, sein Leben sei bereits zu Ende, aber seine Schwertsänger brauchten ihn. Sie brauchten ihn, wie sie ihn noch nie zuvor gebraucht hatten.

Torns Schwertjagd hatte die Sänger vom gewöhnlichen Volk abgespalten, und mit dem Aufstieg des Letzten Kaisers begann der letzte große Zwist des Wüstenreichs: der letzte Versuch des Kaisers und seiner Gemahlin Elisa, dem Volk die Kontrolle über das Kaiserreich zu entreißen, indem sie die Schwertsänger vernichteten. Hira schwor, dass seine Räuberarmee aus Orks und Ausgestoßenen der Kriege des Kaiserreiches jeden einzelnen Sänger finden und sie vom Angesicht der Welt tilgen würde.

Es gab nie sonderlich viele Schwertsänger. Die unerbittliche Wüste sorgte dafür, dass kaum welche geboren wurden, und nur jene mit eisernem Geist und Willen überlebten die Widrigkeiten dieser rauen Umgebung. Und so traf der letzte große Zwist, der als „Krieg der Sänger“ bekannt wurde, das Volk des Schwertes unvorbereitet; es war nicht rechtzeitig in der Lage, die Fähigkeiten seiner einzelnen Mitglieder zu einer Armee zu bündeln, die ihre Heimat und ihr Leben verteidigen konnte.

Man suchte Frandar Hunding auf, der bei seinem Todesgedicht unterbrochen wurde, und übertrug ihm ohne große Feierlichkeiten die Führerschaft über die Sänger. Es ist den unbekannten Kriegsgöttern großer Dank dafür geschuldet, dass Hunding in seiner Höhle die Zeit hatte, all seine über die Jahre gesammelte Weisheit, Strategie und Wissen über den Shehai niederzuschreiben.

Die Sänger flohen aus ihren Lagern in die Hügel und Berge der Wüste und zum Fuß des Hattu, des „Vaters aller Berge“, wohin Hunding sich zurückgezogen hatte, um in Frieden zu schreiben und zu sterben. Dort formierten sich diese Überbleibsel zur Armee des Kreises; sie lernten Hundings Weg, seine Strategien, seine Taktiken, und die letzte große Vision für einen Meisterstreich.

Hunding entwarf einen Plan mit sieben Schlachten, in denen er die Armeen von Hira weiter und weiter in die Wildnis am Fuß des Hattu führen würde, wo schließlich die letzte Schlacht stattfände. Hunding nannte seinen Plan „Hammer und Amboss“. Mit jeder Schlacht würden Hundings Sänger seine Strategien und Taktiken besser verstehen und ihre Fähigkeiten in der Verwendung des Shehai verbessern, und am Ende würden sie bereit sein, ihre Feinde in der siebten Schlacht zu besiegen. Und so geschah es auch. Die sechs ersten Schlachten wurden geschlagen; jede endete ohne Sieg oder Niederlage und führte zur jeweils nächsten. Die größeren Armeen von Hira folgten der kleinen Armee von Hunding. Obgleich sie dreißig zu eins in der Unterzahl waren, wichen die Sänger nie vom Weg ab. Alles lief nach Plan: Hira und seine Armee bewegten sich zum Fuß des Berges Hattu, wo der Hammerschlag ausgeführt wurde. Die Schlacht war heftig, und viele Sänger fielen an jenem Tag. Hunding wusste, dass nur wenige Sänger überleben würden, aber Hira und sein Kaiserreich des Bösen würde untergehen … Und so kam es dann auch.

Am Ende überlebten Hunding und weniger als 20.000 Sänger, aber es gab keine Armee des Bösen mehr, die brandschatzen und morden konnte; mehr als 300.000 fielen an diesem Tag am Hattu. Jene, die fliehen konnten und mit dem Leben davonkamen, wurden in alle vier Winde zerstreut und stellten keine organisierte Streitmacht mehr dar.

Die Sänger packten ihre Habseligkeiten, brachen ihre Zelte ab, beweinten ihre Toten und folgten Hunding in die große Hafenstadt Bogenhafen in der Provinz Meereswind. Dort wartete eine kleine Flotte Schiffe auf Hunding und sein Gefolge. Die Sänger verließen ihre Wüste und brachen auf in ein neues Land. Da sie im Kaiserreich der Wüste nicht mehr willkommen waren, verließen sie es und wurden zur Legende. Der letzte große Krieger, die Sänger von Shehai, das Buch der Kreise; sie alle verließen das Land, in dem ihre Tugenden nicht mehr galten. Rot, rot vor Blut waren sie in den Augen der friedfertigen Bürger; da half es auch nichts, dass sie sie vor einem großen Bösen gerettet hatten.

Die Sänger schworen, einen Neuanfang zu wagen, als sie über das weite Meer zu ihrem neuen Zuhause reisten. Sie wollten einen neuen Namen annehmen, aber die Vergangenheit weiterhin ehren. Zu Ehren ihrer letzten Schlacht nannten sie ihre neue Heimat Hammerfall, und sich selbst nannten sie Rothwardonen.

Zu Ehren des großen Kriegerfürsten Hunding gab es in jedem Haushalt Hammerfalls in der Nähe des Herdfeuers eine kleine Nische, gerade groß genug, um die Schriftrolle darin abzulegen: Das Buch der Kreise.

Was folgt ist eine moderne Version dieses großen Buches unseres Erbes.


DAS BUCH DER KREISE

Einleitung

Ich habe viele Jahre lang den Weg der Strategie geübt, Shehai Shen She Ru genannt, und ich glaube, dass ich ihn nun erstmals im geschriebenen Wort erklären werde. Es sind die ersten zehn Tage des zehnten Monats im zwanzigsten Jahr des Fuchses. Ich habe den Berg Hattu erklommen, um dem Lied des Schwertes und den unbekannten Kriegsgöttern die Ehre zu erweisen und vor dem Geist des Berges niederzuknien. Ich bin ein Krieger der Provinz Hochwüste, Frandar do Hunding Hel Ansei No Shira, sechzig Jahre alt.

Von meiner Jugend an wurde ich vom Weg der Strategie angezogen. Mein erstes Duell schlug ich, als ich vierzehn war, ich bezwang …


II. Aus „Der Erinnerungsstein von Makela Leki”

Dies ist eine genaue Wiedergabe der Gedanken, die im Erinnerungsstein von Makela Leki festgehalten wurden; der Stein wurde im Bangkoraipass im Jahr 1Ä 973 gefunden. Sieben Jahre, bevor Orsinium vor den vereinten Kräften der Armeen von Dolchsturz und Schildwacht und dem Orden von Diagna fiel.

Fast alles ist in der ersten Person gehalten, da Makela nicht vertraut war mit den Protokollen und gelehrten Formalitäten, die beim aufzeichnen eigener Gedanken in einen Erinnerungsstein gelten. Nichtsdestotrotz leben ihr Heldenmut und ihre heroischen Taten weiter, und ihre Erinnerungen stehen im Stein noch immer allen offen, die sie fühlen und hören möchten.

***

„… Muuu uuh, ob das wohl wirklich funktioniert?

Wenn nicht, hat mich die Magiergilde um 25.000 Goldkronen betrogen. Ist das zu fassen? Dieser Stein zeichnet also meine Gedanken auf? Wie war das gleich nochmal? Einfach aus dem Silberpapier und dem Lederbeutel auspacken, und sobald er meine Haut berührt, beginnt die Aufzeichnung.

Aaah, der Schmerz, ich muss ihn aussperren. Niemand will meinen Stein halten und meine Gedanken hören, wenn ich ihn meinen Schmerz aufzeichnen lasse. Gepriesen sei meine Ausbildung in der Halle der Tugenden des Krieges. Ich KANN diesen Schmerz ausblenden. Uuuund ja, ah, und fertig, weggesperrt.

Ja, er ist immer noch da, direkt außerhalb meines Bewusstseins lauert er wie ein hungriger Wolf … Ein Wolf, der mich schon bald verschlingen wird. Außerdem sehe ich meinen unweigerlichen Tod durch diese verdammten Wunden. Keine Tränke mehr, der Heilkristall und der Ring sind aufgebraucht, und ich habe nicht einmal mehr genug Magie in mir, um eine Kerze anzuzünden. Oh, aber die Götter haben mir andere Gaben gegeben, die Gabe des Schwertgesangs, den Nervenkitzel der Schlacht, Frandar Hundings Buch der Kreise, DEN WEG DES SCHWERTES. Ah, aber das ist dann ja schon meine Geschichte. Eins nach dem anderen.

Ich bin Makela Leki: eine Kriegerin, eine Schwertsängerin, eine Ansei der zweiten Stufe. Schon in meiner Wiege konnte ich das Shehai, das Geisterschwert, formen, diese mystische Klinge. Meine bestand aus Gedankenschlangen, verflochten mit Rosenranken, und sie bildeten eine Klinge, so schön wie …


Ah, aber davon werde ich Euch gleich ausführlich erzählen; es ist Teil meiner Geschichte, der Geschichte einer tapferen Schlacht, meiner Lieben, meiner Kriege, eine Geschichte von Verrat und diesem letzten ruhmreichen Sieg. Ich werde Euch erzählen, wie ich zu diesem weit entfernten, einsamen Pass kam, ich und fünf Gefährten, um dort gegen diese Menschen und Monster zu kämpfen, um die Armee zu besiegen, die wie Feiglinge in der Nacht über mein Volk herfallen wollte … Aber ich verhasple mich erneut. Eins nach dem anderen.

Ich bin eine einfache Kriegerin. Ich wuchs auf als eine Jungfer der Geisterklinge. Solange ich zurückdenken kann, wollte ich schon immer eine Sängerin werden, den Hunger der Klinge in meinen Händen spüren, fühlen, wie sie zu Leben erwacht und meine Feinde besiegt. Mir wurde gesagt, dass wir vor langer Zeit, als wir noch in der Wüste hausten, ein Volk von Künstlern und Dichtern waren. Hier in der neuen Heimat, die jetzt als Hammerfall bekannt ist, haben sich viele wieder dieser alten Wege erinnert, aber für mich gibt es nur EINEN WEG. DEN WEG des SCHWERTES.

Ah, das ist eine schwierige Geschichte. Ich wuchs in einer adligen Familie auf, als einzige von drei Brüdern und zwei Schwestern, die den Ruf hörte, das Lied des Schwertes. Vater verstand mich, denn auch er hatte den Ruf vernommen. Er hatte es zum Meister und Ansei geschafft, lange bevor er sich in unserem Anwesen zur Ruhe setzte und eine Familie gründete. Mit elf Jahren betrat ich die Halle der Tugenden des Krieges und wurde zu einer Jungfer des Geisterschwertes. In meiner Gruppe waren wir zu sechst. Die wagemutige Julia, die bodenständige Patia, die große Kati, die anmutige Cegila, die weise Zell und ich … Alle sind sie jetzt tot, außer mir, und ich werde bald bei ihnen sein … Bei ihnen in den Hallen der unbekannten Kriegsgötter.

Wir tranken zusammen, wir kämpften, wir weinten, wir entwickelten uns im Weg des Schwertes. Wir lernten gemeinsam in der Halle mit unseren Brüdern der Klinge. Zu Füßen des Hallenmeisters saßen wir, wo wir voneinander lernten und nach dem Wissen über die tiefsten Geheimnisse des Shehai strebten, nämlich wie man die Geisterklinge in eine echte Waffe verwandeln konnte, wie es Frandar Hunding getan hatte. Nur einige wenige sind so tugendhaft und von solch reinem Herzen, dass sie den Schritt schaffen und die Geheimnisse der Ansei lernen können. Und so zu Schwertheiligen werden.

Irgendwie trug es sich zu, dass unter all den Jungfern und Brüdern nur ich allein über die einzigartigen Eigenschaften verfügte, über dieses schwache Flackern von Magie, das dennoch stark genug war, um das Shehai zu beschwören. Viele Male habe ich es gerufen, und nur selten wurde es stofflich genug, um als Waffe zu dienen. Um ein Ansei der ersten Stufe zu werden, muss man nur in der Lage sein, es zu rufen, und das konnte ich, und so wurde ich der erste Ansei, den unsere Halle in zwei Generationen hervorgebracht hatte.

Oh, ich habe so viel zu erzählen, so viele Erinnerungen, so viele Schätze, die ich mit Euch teilen möchte, mein unbekannter Gefährte. Wo fange ich nur an?

Ooooh, der Schmerz ist noch immer da, und er lauert hungrig, verzehrt langsam all das, was noch von mir übrig ist. Ich sollte Euch wohl besser von der letzten Schlacht erzählen, die Schlacht, nach der ich nun hier sitze, und wenn ich dann noch den Willen dazu habe, werde ich Euch von meinem Leben erzählen, von meinem geliebten Raliph. Oh, was war er nur für ein Prachtkerl. Die Zeit, die wir gemeinsam hatten … Ebenarm ... Vergebt mir, ich schweife ab … Lasst mich von der letzten Schlacht erzählen.

Also, wie fange ich an … Am besten in der Mitte. Hmmm. Ja. Wir Jungfern entwickelten uns, lernten und meisterten den Weg, nachdem wir die Rundwanderung unternommen hatten. Falls Ihr kein Sänger seid: Dabei handelt es sich um eine Reise durch die Wildnis auf den Spuren von Frandar Hunding, bei der wir alleine durch das Land reisen, für Recht und Ordnung sorgen, gegen Monster kämpfen und Aufgaben im Namen der Tugenden erfüllen. Einige Mitglieder unserer Halle brauchten Jahre, bis sie fertig waren. Es gibt immer Gefahren; wir sechs Jungfern kehrten jede zu ihrer Zeit zurück, aber es gibt viele, die nicht mehr lebend von ihrer Rundwanderung zurückkehren.

Wir kehrten zurück, jeder zu seinem eigenen Leben, und wir trafen uns einmal wöchentlich in der Halle, wo wir den neuen Jungfern und Brüdern unsere Geschichte erzählten und sie im Weg des Schwertes unterrichteten. Und alles war gut bis zur Nacht des Mittjahresfests.

Unsere Leute feierten und … entschuldigt … erfreuten sich an der freien Zeit. Alle außer uns sechs Jungfern. Zufällig fiel der Tag des Festes auf den Tag, an dem wir uns in der Halle trafen, auf den Tag, an dem wir zu Ehren des Weges des Schwertes beteten und fasteten.

Als wir beeinander saßen, bis spät in die Nacht, klopfte es plötzlich an unserer Tür. Wir öffneten, und da stand ein Wächter vom Bangkoraipass in den Wrothgarischen Bergen, verwundet und dem Tode nah … Er berichtete uns, dass der Norden uns verraten hatte, dass es eine Invasion gäbe, die vom Kristallturm von Hochfels unterstützt und von König Joile von Dolchsturz angeführt würde, der im Krieg mit Orsinium unser Verbündeter gewesen war!

Schnell verwendeten wir einen Kristall der Heilung, um seine Lebenskraft wiederherzustellen. Wir schickten ihn zum König, während wir sechs uns unsere Waffen und Rüstungen griffen, und so viele Tränke, Kristalle und Ringe, wie wir tragen konnten.

Wir eilten zum Pass in der Hoffnung, dass wir nicht zu spät kämen. Unsere Reise war nicht vergebens, denn als wir ankamen, wurden die letzten drei Wächter gerade von der Horde überwältigt. Wir liefen in den Pass und bildeten dabei unsere alte Kampfformation, sechs Jungfern Schulter an Schulter.

Meine GÜTE, was haben wir GEKÄMPFT.

Das Lied des Schwertes war ein freudiges Geräusch, als wir uns durch die Reihen des Bösen hackten. Wir kämpften stundenlang. Julia fiel als erste, als ein vergifteter Dolch eines Feiglings eine Schwachstelle in ihrer Rüstung fand. Dann fielen sie alle, eine nach der anderen, alle bis auf mich. Oh grausamer Ebenarm … Mein geliebtes Schwert, das Schwert meines Vaters, das mit dem Schlangenwappen, geschmiedet vom Meisterschmied Sänger Tansal … Es zerbrach in meiner Hand. Alles war verloren, unsere sechs Leben umsonst geopfert. Jetzt würden viele und aberviele von ihnen durch den Pass strömen. Ich würde leichte Beute für sie sein, wie ein neugeborener Säugling. Ich weinte vor lauter Frustration.

Dann erinnerte ich mich an das Herzstück unseres Zuhauses … An das Buch. Frandar Hundings Buch der Kreise, der Weg der Strategie. Ich griff nach dem Shehai, dem Geisterschwert, dem ich nie zuverlässig Gestalt verleihen konnte, als ich es brauchte, und siehe da … Es erwachte zum Leben. Zu einem feurigen Leben. Es entstand in meiner Hand. Es brannte vor Macht …

Oh, ich war der personifizierte Tod und hielt links und rechts Ernte wie eine Sense in einem Weizenfeld. Bis zum Fürsten des Turms kämpfte ich mich vor. Mit einem Hieb schlug ich seine magische Rüstung entzwei, der nächste nahm ihm seinen Kopf.

Aber für diese Tat bezahlte ich teuer, mit einem Dutzend Wunden, und obwohl ich eine magische Rüstung hatte, war sie nicht wie meine Klinge aus Geisteskraft geformt, sie war nicht unverwüstlich wie meine Klinge oder mein Geist, und ich wurde schwer verwundet.

Mit dem Tod von König Joile zerfiel auch seine Armee. Sie flohen vor meinem Zorn. Allesamt liefen sie zurück durch den Pass, ohne auch nur einen Gedanken an ihre Toten und Verwundeten zu vergeuden. Alle, die noch konnten, liefen um ihr Leben, und ich erschlug alle, die ich erwischte, aber mein Atem wurde kürzer, und der Schmerz …

Am Ende ruhte ich mich aus, auf diesem Felsen hier, auf dem Ihr mich jetzt findet. Ich weiß nicht, warum ich es riskiert habe, diesen Stein mitzunehmen. Ehrlich gesagt habe ich ihn aus einer Laune heraus gekauft, mit der Beute, die ich … Ah, ich muss mich jetzt wirklich darauf konzentrieren, meine Geschichte in der richtigen Reihenfolge zu erzählen. Ich glaube, ich sollte dazu imstande sein, Euch mehr zu erzählen … Die ewige Nacht kommt langsamer, als ich dachte.

Noch bin ich nicht bereit, mein Todesgedicht zu verfassen. Ein kleiner Schluck Wasser und … Nun, jetzt erzähle ich Euch noch ein wenig mehr von meinem Leben, oder vielleicht ein paar Einzelheiten über die letzte Schlacht. Und, oh ja. Über Raliph und unsere Kinder. Hmm, wo fange ich nur an.

… Oh … rrr …

Ich bin … eine einfache Kriegerin … Ich wuchs auf als, als Jungfer der Geisterklinge … Solange … Solange ich … zurückdenken kann …“


III. Divad der Sänger

Vorwort

Divad der Sänger besteht aus zwei einzigartigen, verschiedenen Persönlichkeiten in einem einzigen Körper. Divad ist der berühmteste aller Helden der Rothwardonen, der Sohn Frandar Hundings und der wohl fähigste Ansei, der jemals gelebt hat. Dennoch sah es schon früh in seinem Leben so aus, als ob Divad den Weg des Schwertes gründlich abgelehnt hätte.

Divad war der einzige Sohn Frandar Hundings und wurde sehr spät in Hundings Leben geboren (2396 nach der alten Zählweise, wohl um 1Ä 760 nach dem tamrielischen Kalender), als er die meiste Zeit fort war, um seine letzten Duelle auszutragen und an den zahlreichen Schlachten und Aufständen der damaligen Zeit teilzunehmen. Als Divad elf Jahre alt war, betrat er die Halle der Kriegstugenden und begann die Ausbildung, aber mit 16 Jahren gewann der Zorn darüber, im Grunde vaterlos aufzuwachsen, in seinem Herzen die Oberhand. Divad zerbrach seine Schwerter und verließ die Halle, um Akrobat in einem Wanderzirkus zu werden.

Das Zirkusleben war allerdings für Divad unbefriedigend, und nach zwei Jahren trieb ihn sein angeborenes künstlerisches Vermächtnis dazu, Musiker und schließlich Barde zu werden. Die nächsten zwei Jahre zog er singend durch die Städte des Kaiserreichs und erntete nicht wenig Ruhm und Anerkennung für seine beliebten und ergreifenden Lieder und Kompositionen.

Obwohl Divad dem Weg des Schwertes öffentlich abgeschworen hatte schien es, dass er die obligatorischen Übungen, die man ihm in der Halle beigebrachte hatte, weiterhin praktizierte. Er trug kein Schwert, doch spätabends konnte man oft helle Lichter in seinem Zelt sehen (meine Quelle sagt nicht mehr darüber, aber der Schreiber legte damit wohl nahe, dass Divad die als Shehai Shen She Ru bekannte Form des Weges übte - den Weg des Geisterschwertes oder einfach Shehai).

Divad war im Volk des Kaiserreichs sehr beliebt und seine Musik und Konzerte gut besucht. Dennoch konnte er seinem Vermächtnis des Schwertes nicht entkommen. Als der Letzte Kaiser an die Macht gelangte und die Schwertsänger zu verfolgen begann, war Divad unter den ersten, die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Sobald sich Kaiser Hira und seine Gemahlin entschlossen hatten, um die Herrschaft im Kaiserreich Krieg gegen die Sänger zu führen, ging er schnell gegen jene Sänger vor, die ein sichtbarer Teil der Gesellschaft des Kaiserreichs waren. Die meisten hatte er getötet, aber Divads Musik und Ruhm waren so weit verbreitet, dass er einen Trupp seiner persönlichen Garde entsandte, um ihn zu verhaften.

Je nachdem wie man es betrachtet hatten die Männer des Kaisers entweder großes Glück oder großes Unglück. Hira war kein Narr und entsandte 100 seiner besten Gardisten, da selbst ein unbewaffneter Sänger ein gefährlicher Feind war. Ihr Glück war, dass sie Divad fassen und in Ketten legen konnten, da sie zuschlagen, als er mit seiner alten Mutter zu Abend speiste. Das Unglück war, dass sie, als er sich ergab, voreilig die flehende, alte Frau niederschlugen. Zu hart, wie sich herausstellte, da sie mit diesem einzigen Schlag tot umfiel.

Diese einzelne, gedankenlose Tat, wie es oftmals im Krieg vorkommt, war der eine, entscheidende Faktor, der letztendlich zu ihrer Niederlage führte. Diese Tat entfachte in Divad den Geist des Weges. Bis zu diesem gedankenlosen Schlag war Divad ein gewöhnlicher Künstler - nein, kein gewöhnlicher Künstler, ein großartiger Künstler - aber kein Krieger.

Im Augenblick ihres Todes erhob sich Divad von seinem Sitz, nahm seine Kette in beide Hände und begann, die schwere Fessel in einem tödlichen Bogen zu schwingen. Er erschlug vier Gardisten und gewann damit genug Platz, um zum Fenster zu stürzen und in den Fluss zu springen. Divad verschwand in der Nacht.

Von diesem Punkt an wurde Divad viele Male gesehen und in noch viel mehr Gerüchten überall im Kaiserreich von ihm erzählt - an weitaus mehr Stellen, als ein Sterblicher je hätte sein können. An jedem Ort, wo sich Hiras Männer versammelten, um Unheil anzurichten, wurde der Widerstand Divad zugeschrieben.

Als Hira gegen die Sänger zog und eine Armee bildete, um Hochwüste zu erobern, war es Divad, der den Sängern die Nachrichten überbrachte. Divad war auch unter denjenigen, die Hattu bestiegen, um Hunding in seiner Höhle zu finden. Weniger bekannt ist, dass Hunding sich zuerst weigerte, die Führung der Sänger zu übernehmen. Der erste Versuch, ihn bei seinem Todesgedicht zu unterbrechen, ließ ihn die Ältesten aus der Höhle jagen - in seinem Zorn formte er sogar das Shehai. Es war Divad, der allein in die Höhle zurückging, um mit Hunding zu sprechen. Bis heute weiß niemand, was damals gesagt wurde und in dieser Höhle geschah. Schriftgelehrte jener Zeit berichteten von Lichtblitzen und zornigen Stimmen. Fünf lange Stunden kamen und gingen, dann kamen beide aus der Höhle heraus, Divad an Hundings Seite. Der Rest ist, wie man sagt, Geschichte ...

Divad, der die Ausbildung in der Halle der Kriegstugenden nicht abgeschlossen hatte, wurde ein Ratgeber Hundings und verbrachte seine Zeit damit, das gerade vollendete Buch der Kreise zu lesen, aber seine Rolle in der Hammer-und-Amboss-Strategie war der eines einfachen Schwertsängers und Kämpfers. Seine wahre Geschichte sollte jedoch nicht eher beginnen, als die Sänger ihr heimatliches Kaiserreich verließen und das Neue Land erreichten.

In diesem Land lernte er, das Kunstgeschick seines Volkes beim Schmieden von Schwertern großer Schönheit und Stärke mit dem Shehai zu verbinden und die fünf großen magischen Schwerter der Rothwardonen zu erschaffen, aber lasst mich davon in Divads eigenen Worten erzählen.

Das an dieses Vorwort folgende Kapitel bietet eine moderne Übersetzung von Divads Heldentaten, um das Land Hammerfall den Goblins abzuringen. Manche finden es interessant, dass es sich hier um Divads eigenes Werk handelt; er komponierte die Saga in einem Bardenlied. Ich bedauere, dass ich selbst nur Gelehrter und kein Dichter bin. Ich kann seinen wunderschönen Versen keine Gerechtigkeit zuteil werden lassen, also habe ich seine epische Saga bloß in Prosa gefasst.


Das Lied von Divad

Wir tausende durchquerten den tiefen Großen Ozean. Wir aus der Hochwüste, von so viel Wasser umgeben! Alle sahen das neue Land sich im Osten aus dem Wasser erheben. Ein reiches Land und von großer Schönheit war es, und es freute unsere Herzen.
Eine große Stadt sahen wir und einen großen Hafen. Wir fuhren heran und sahen die Straßen verlassen, die Gebäude niedergerissen und eingestürzt, eine Stadt nur mit Knochen und Geistern der Vergangenheit, und es betrübte unsere Herzen.
Der Große Fürst Hunding landete mit seinen Generälen und uns Sängern, um das Neue Land zu fordern - es war von Menschen verlassen. Wir wussten nicht, dass da noch andere waren - sie sollten unsere Herzen brechen!
Zwerge waren es, die zuerst hier gewesen, doch nun kein Zeichen mehr außer Staub und Knochen. Zum Hohetempel der Stadt ging Hunding zum Beten, keine Waffe oder Rüstung auf seiner Brust - kein Helm ruhte auf seiner Stirn.
In der Stille wurde aus dem Dunkel ein scheußlicher Frevel begangen, ein Dolch, als er zum Gebet niederkniete. Zu spät wurden die Heiler gerufen. Aus der Leere ging eine ausgewachsene Schlacht hervor.
Umzingelt standen wir auf dem Ufer, unsere Armee immer noch in den so fernen Schiffen. Zu den Booten eilten unsere Männer und ruderten, und bald trafen sich zwei große Armeen in der Schlacht!
Nicht ahnen konnten wir, von wo diese machtvolle Horde gekommen, doch Welle auf Welle kamen die Gelben Krieger heran und zerbrachen auf unserem Fels. Nicht umsonst hatten wir den bösen Hira in sein frühes Grab geschickt.
Es schien, dass die Sonne stieg und in ihr Abendheim sank, und die Schlacht setzte sich fort. Bald häufte sich die Gelbe Horde zum Leichenberg, aber noch immer kamen sie heran. Doch nicht umsonst hatten wir den bösen Hirato in sein Grab geschickt.
Eine Bresche! Eine Bresche in ihren Reihen, und dann waren alle verschwunden außer denen, die auf dem Boden lagen und stöhnten. Die Stille war betäubend, und es erschallte unser Schrei des Schlachtentriumphs! Der Tag ist unser! Noch ein tapferer Sieg für das Volk der Klinge!
Ein neues Land war unser und Hunding zu betrauern. Zu seiner Ehre haben wir geschworen, sein Buch zu bewahren. Zu seiner Ehre benannten wir das Land nach seiner letzten großen Schlacht und den Hammerschlag, wir nannten es Hammerfall. Ein neuer Name für uns, die Sänger, Rote Wardonen - nun Rothwardonen.
Als die Schlacht vorüber war suchten wir Rast, und das Land war so reich zum besiedeln und bleiben. Frieden, Rast und eine Heimat! Oh, dieses Land von Hammerfall, es freute unsere Herzen.
Wir glaubten uns nun in friedlicher Heimat, doch hatte die Schlacht gerade erst begonnen. Denn mit der Morgensonne kam erneut die Gelbe Horde heran. Und kämpfen mussten wir wieder, und wieder und wieder - es betrübte unsere Herzen.
Der Rat wurde einberufen, denn Tag um Tag ging der Kampf weiter, kein Ende in Sicht. Von wo waren diese Goblins gekommen? Wir können nicht gegen ihr endloses Herankommen bestehen - und unsere Herzen brachen.
Eine neue Hoffnung war Divads Plan, und sechzig schickte er aus, den Feind auszuspähen - ihr Geheimnis zu lernen und von wo sie gekommen.
Sie sprachen von einem mächtigen Riss im Himmel, einem mächtigen Tor, das hing in der Luft. Wie eine Tür in der Halle der Tugend, und daraus sprangen sie hervor in endloser Zahl. Und daraus konnten die Magier starke Magie erspüren.
Oh, dieses Tor zu schließen und die Flut aufzuhalten! Divad schritt hin, um es selbst zu sehen. In ihm war das Kriegerblut rein, doch war auch Magie sein Gefährte. Denn Divad spürte die Macht und in ihm wuchs ein Plan.
Aus Sängern bestand unsere Armee, doch wenige nur mit Anseikräften, und weniger noch vermochten das Shehai zu formen. Aber allein Shehai konnte das Tor verschließen, nur Shehai von Macht und Reinheit jenseits der sterblichen Männer.
Doch Divad hatte einen Plan. Ihr Leben lang schufen die Sänger Klingen der Macht, die alle Krieger nutzten und die Magie darin. Vonnöten war sehr viel mehr Magie und Macht.
Doch Divad hatte einen Plan. Die Schwertschmiede der Sänger rief er und mit ihnen vereinte er das Shehai und das Schmieden von Stahl und Macht. Fünf machtvolle Schwerter, vor Stärke lebendig. Den Geist von Divad gab er in jede Klinge.
So schwach war er, als die Klingen geschaffen - mit einem neugeborenen Kleinkind konnte er es kaum noch an Stärke aufnehmen. Aber die Klingen waren lebendig mit seiner Kraft - und wir hatten Hoffnung - denn Divad hatte einen Plan.
Unsere fünf Ansei hielten jeder eine der Klingen, die Fünf der Magie. Sie umgaben mit ihnen das Tor und riefen das Shehai. Oh unbekannte Kriegsgötter, oh Schönheit jenseits des sterblichen Auges! Das Flammen der Macht ließ die Fünf erblinden.
Das Feuer ergoss sich die Klingen herab, verschlang den Grund, die Goblins, die Tore, den Riss im Himmel - all das verschlang es. Keiner der Goblinarmee stand noch wie zuvor. Jeder lebendige gelbe Krieger war nun ganz klein. So klein wie Kinder waren sie.
Unfähig die Waffen erwachsener Männer zu führen, unfähig übergroße Rüstung zu tragen flüchteten sie, flüchteten sich in Höhlen und unter die Erde, unseren Frieden nicht länger zu stören. Das Tor war außer Sicht verschwunden!
Divad hatte noch eine weitere Aufgabe. Die Fünf Schwerter zur Ruhe zu bringen. Allzu mächtig würden sie für die Menschen sein, zum Gebrauch verlockend, doch eine große Gefahr für ganz Hammerfall.
Divad und die fünf Ansei erklommen die Berge im Norden. Divad und die fünf blinden Ansei. Divad allein kehrte zurück, die Schwerter waren für sterbliche Menschen verloren. Unsere Herzen waren froh.
Doch auch Divads Geist hatte ihn verlassen und auf seinem Bett lag er nun. Sein Gedicht zu komponieren, damit sein Volk lerne und wisse. Und unsere Herzen waren froh.
Am zwölften Tage verschied Divad, sein Geist war ganz dahingegangen. Und alles was blieb war unser geliebtes Land, das Land Hammerfall. Und unsere Herzen waren gebrochen.
Anmerkung des Herausgebers

Destri Melarg hat das als Divads Todesgedicht begonnene Lied übersetzt, aber er hält fest, dass es seiner Überzeugung nach diesem Punkt endet, wohingegen die folgenden sechs Absätze (in dieser Übersetzung nicht veröffentlicht) von einem späteren Barden hinzugefügt wurden. Melarg merkt an, dass Divad aus den Bergen zurückkehrte und seine Tochter Cinsel ihn im Schlaf davon reden hörte, die fünf großen magischen Schwerter in den Tiefen der Berge platziert zu haben. Jeder Ansei, der mit ihm gekommen war, blieb bei seinem Schwert, sie glaubten wohl, dass sie aus der Magie in den Klingen eine Art Unsterblichkeit ableiten konnten. So war die Geschichte von den fünf Höhlen und den Wächtern der Schwerter entstanden. Obwohl Divad tatsächlich gelebt und bei der Gründung Hammerfalls geholfen hatte, gibt es keinen gelehrten Beweis für die magischen Schwerter, die Riesengoblins oder die Berghöhlen. Die meisten modernen Gelehrten glauben, dass es sich hier einfach um eine Ausschmückung des ursprünglichen Todesgedichts handelt. Wie das Land den Goblins abgewonnen und wie sie verbannt wurden erscheint in der Tat weit hergeholt, denn jeder, der heute eine Höhle oder ein Verlies betritt wird bestätigen können, dass Goblins kaum vier Fuß groß sind.


IV. Die Geschichte vom Drachenzeh

Ich gebe die „Der Drachenzeh“ betitelte Geschichte getreu so wieder, wie sie mir an Dendle Fragars Lagerfeuern erzählt wurde. Es sollte hervorgehoben werden, dass dies wirklich die Geschichte von Derik Hallin und der Suche nach den Fünf Schwertern Divads ist. In aller Fairness gegenüber der modernen Geschichte Hammerfalls muss gesagt werden, dass sich die Geschehnisse dieser Erzählung tatsächlich so ereignet zu haben scheinen. Seitdem ist ein Jahrtausend vergangen, sie könnte also „Ergänzungen“ wie die sechs letzten Absätze im Lied von Divad enthalten.

Der Beweis für die Vernichtung des Großen Goblinfürsten und der Armee des Schreckens findet sich jedoch in den weiten Knochenfeldern der Ebene der Tränen. Bis zum heutigen Tag besuchen Zeltwanderer und Besucher die Stätte und finden manchmal eine Goldmünze oder ein Stück seltsam geformtes Metall. Die Geschichte überliefert eine große Zerstörung, nennt aber keine Einzelheiten. Um von Hallin zu erfahren müssen wir uns also einer Lagerfeuergeschichte zuwenden.

Wenn man den Titel „Der Drachenzeh“ hört, denkt man gleich an geflügelte Bestien und die Romanze von geretteten Jungfrauen, aber diese Geschichte handelt leider nur von einem Menschen. Der Drachenzeh ist ein Landschaftsmerkmal in den Wrothgarischen Bergen, die Hochfels und Hammerfall trennen. Dies war offenbar die Region von Divads Höhlen, in denen er die Fünf Schwerter verbarg.

Ich habe diese Geschichte ans Ende meiner Anthologie der Helden gestellt, weil Ihr von Divad, Makela und Frandar Hunding erfahren haben müsst, um Derik Hallins Queste zu verstehen. Deriks Geschichte spielt zweihundert Jahre nach der Zeit Makela Lekis, wieder in einer Zeit der Unruhen und Spannungen in Hammerfall.

In Hallins Zeit hatte das Schwertsingen unter den Familien Hammerfalls an Bedeutung eingebüßt und in die Halle der Kriegstugenden kamen nur noch wenige Tapfere. In den lokalen Hallen sahen die meisten Brüder und Jungfern das Erlernen des Weges nur noch als gesellschaftliches Ereignis oder vielleicht als einen verschrobenen Club. Nur wenige lasen überhaupt noch das Buch der Kreise und noch weniger versuchten sich an der Gelehrsamkeit des Weges. Derik war einer dieser wenigen.

Es war ein glücklicher Umstand, dass Derik im Hinterland aufgewachsen war und der Hochkultiviertheit der Städte entgehen konnte. Seine Halle der Kriegstugenden war den alten Wegen eng verbunden geblieben und die Brüder und Jungfern konnten dort tatsächlich die Formen des Weges lehren. Das wöchentliche Zusammensitzen beim Mahl des Meisters umfasste in dieser Halle noch echte Weisheit und Erörterung des Buches des Kreises. An Fest- und Feiertagen sangen sie die alten Bardenlieder von Divad.

Derik war von kleiner Gestalt, aber flink an Körper und Geist. Sein Talent in allen Dingen hob ihn von den Möchtegern-Sängern seiner Zeit ab. Hätte seine Halle in einer der großen Städte gelegen, wäre seine Entwicklung sicherlich durch Neid und Eifersucht auf seine Tüchtigkeit eingeschränkt worden - es ist unsicher, ob er dort überhaupt zur Stufe des Ansei hätte aufsteigen können.

Wie Makela konnte er das Shehai schon als Kind formen, und als er in der Halle zum Mann geworden war, besaß nur er allein in der ganzen Provinz Hammerfall noch die Tugend und Fähigkeit, ein Ansei zu werden. An diesem Punkt nehmen wir seine Geschichte mit der Lagerfeuergeschichte vom Drachenzeh auf.

Dendle die Geschichtenerzählerin sang diese Geschichte nach dem Essen vor Kindern und Erwachsenen. Sie ist eine Erzählerin von einigem Ansehen und sollte sich erheben, Teile der Geschichte nachstellen und ihre Stimme der Sprechlage jedes Charakters entsprechend einfärben. Besonders mag ich die Stimme, die sie für den Anseimeister der Shemgrube benutzte, der letzten Höhle der Queste.


Der Drachenzeh

Es war eine dunkle und stürmische Nacht. Derik Hallin, der später als Fürst Hallin berühmt werden sollte, hatte die Halle der Tugend verlassen, um seine Rundwanderung zu beginnen, als er das Lagerfeuer und den Schutz in einem kleinen Gehölz erspähte.

„Willkommen an meinem Feuer, junger Mann“, rief der kapuzentragende Fremde mit dünner und brüchiger Stimme. „Ich würde etwas Gesellschaft in einer Nacht wie dieser begrüßen.“

Herausgeber, dies ist der Entwurf meines letzten Kapitels der Reihe über die Helden von Hammerfall. Ich habe Dendles Erzählungen zusammengefasst. Ich habe meine Notizen, aber mit all den Zitaten wird die Geschichte nur lang. Sie bringt viel Dialog in ihren Erzählungen unter. Ich war sehr beeindruckt, dass die alten Geschichten über die Fünf Schwerter immer wieder auftauchen. Seit Hellions Zeit sind tausend Jahre vergangen, aber die Leute glauben noch immer an die Geschichten.

Der Kutscher saß mit mir zusammen und wir rauchten eine Pfeife, nachdem wir ihrer Erzählung gelauscht hatten. Als wir die Geschichte diskutierten, sagte er, dass sein Geschichtenerzähler zu sagen pflegte, dass eines der Fünf Schwerter die Schließung des Goblintores überdauert habe und nun hier in Hammerfall versteckt sei. Es war das schwächste der Fünf, aber die Geschichte besagt, dass es jede moderne Klinge, ob magisch oder aus Ebenerz, noch um mehrere Größenordnungen übertrifft.

Natürlich betrachte ich das mit einem gewissen Maß an Skepsis, da eine Ebenerzwaffe in ihrer scharfen Schneidfähigkeit unübertroffen ist und ich mir persönlich keine Waffe vorstellen kann, die mehr Schaden anrichtet als ein Claymore des Feuersturms oder ein Säbel des Lebensraubes. Dendle glaubt sogar, dass es in der Gegend um Skaven in einer der Hallen der Kriegstugenden noch immer Menschen gibt, die den alten Wegen folgen und ein Shehai oder Geisterschwert formen können.

Als ich diese Geschichten sammelte, glaubte ich einmal zu sehen, wie ein Shehai von einem alten Hallenmeister geformt wurde, aber dieses Ding, wenn überhaupt ein Geisterschwert, war so blass, dass selbst die Schwertform zweifelhaft war. Ich wollte den alten Mann nicht beleidigen und behauptete daher, es ebenfalls gesehen zu haben. Aber wenn das ein Shehai war, kann ich mir nicht vorstellen, dass es möglicherweise als echte Waffe eingesetzt wird.

Hier ist mein Entwurf der Geschichte: :

Zur Zeit dieser Geschichte ist Hammerfall vollständig von den Rothwardonen eingenommen. Alle alten Zwergenstädte (bis auf eine - die Geisterstadt von Zwergenheim) sind nun Städte des heutigen, modernen Hammerfall. Es kommt eine zweite Invasion der Riesengoblins. Hammerfall ist bis auf einige getreue Anhänger unvorbereitet, die alle Jünglinge in den ländlichen Hallen der Tugend sind.

Hallin, der einzige Ansei, sammelt die Armeen von Hammerfall. Nach einer Niederlage bringt er die alten Wege zurück, indem er jedem Krieger aufträgt, das Buch der Kreise zu lesen. Die Armee kann den Vormarsch der Goblins aufhalten, aber die Dinge sehen trübe aus, ganz so wie in Divads Lied. Irgendwie werden die Goblins stets aufs Neue mit Truppen und Waffen versorgt. Schließlich wird die Armee von Hammerfall verlieren.

Der alte Meister von Hallins Halle der Kriegstugenden besitzt eine antike Kopie von Divads letztem Willen und Testament und liest es Hallin vor. Es erzählt, dass die Fünf Schwerter nicht verloren sind, sondern nur versteckt und gut beschützt in fünf Höhlen. Jede der Höhlen ist das Heim eines Wächtermeisters, einem der alten, blinden Ansei - und zusätzlich noch ein Labyrinth.

Dem letzten Willen entsprechend muss Derik zusammen mit tugendhaften Gefährten von reinem Herzen die Höhlen betreten, jeden Ansei-Meister besiegen und das Schwert zurückholen.

Dendle ging hier sehr ins Detail. Es scheint, dass jeder Meister eine herausragende Eigenschaft besaß - eine Katrice besaß katzenartige Grazie und war ziemlich katzenartig geworden; ein anderer, der über eiskalte Ruhe verfügte, war so etwas wie ein Eisgolem.

Auf jeder Klinge ist ein Teil einer komplizierten Botschaft eingeschrieben, wie die Macht der Schwerter kombiniert zu nutzen ist. Derik durchsucht die ländlichen Hallen nach Brüdern der Klinge und Jungfern des Geisterschwertes, um ihn auf seiner Suche zu begleiten. Er findet seine Gefährten schließlich einen nach dem anderen und gewinnt jedes Schwert.

Sie lernen über die Klingen und schwingen zusammen die Macht der Fünf Schwerter, um den Riss in der Raumzeit zu versiegeln, den die Goblins erschaffen haben und woraus ihre Invasion entspringt. Hallins Gefährten vermieden es von den magischen Schwertern geblendet zu werden, indem sie die Schwerter zusammen in die Leere schleuderten und die Riesengoblins für immer in der Leere zwischen ihrer und unserer Welt einschlossen.

Das Land ist gerettet und Hallin und seine Gefährten (drei Frauen und zwei Männer) werden Ansei und stellen die Lehren von Frandar Hunding in Hammerfall wieder her.

DAS ENDE

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die Übersetzung greift auf die deutschen Daggerfall-Versionen der Einzelbände zurück, die Zusätze dieser Version wurden von Numenorean und Deepfighter übersetzt und unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht.
  • Namensnennung 2.5
  • Powered by MediaWiki
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