Daggerfall:Gelehrtenführer über Nymphen

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Diese Seite enthält den Text von Gelehrtenführer über Nymphen aus The Elder Scrolls II: Daggerfall (Originaltitel: A Scholar's Guide to Nymphs).

Inhalt

Gelehrtenführer über Nymphen[1]
von Vondheim Barres

Ich war zu einem Gelehrten geworden, ein dem Wissen verschriebener Asket, dessen Augen Schönheit in faszinierenden Abschnitten eines staubigen alten Wälzers, Liebe in der Kerze, die mich in sternenlosen Nächten studieren ließ und Leidenschaft in einem wohlbegründeten Argument zu einer längst erloschenen Streitfrage sahen. Ich war ein Student, der niemals graduierte und niemals der Universität verwiesen wurde.

Obwohl ich mich gar nicht rechtfertige, sollte ich mich besser erklären. Ich bin nicht das, was ihr prüde nennt. Tatsächlich kann ich auf eine losgelöste Weise über Dinge sprechen, wie sie die verdorbenste Hure in Himmelsfalke vor ungeahnter Sittsamkeit erröten ließen. Ich schrieb einen Essay über das Haus der Dibella, wie es ein Gelehrter tun sollte, analysierte den Kult der Schönheit und körperlichen Beziehungen, wie jemand die Dreifelderwirtschaft oder das Verdauungssystem eines Orks studieren würde. Ich tolerierte meine Bekannten, die dazu neigten, zu zwinkern und zu kichern, aber auch nur mit knapper Not.

Nachdem all dies gesagt ist, wird der Leser verstehen, dass meine Entscheidung, die Sprache der Nymphen zu erlernen, um deren Wesen und Kultur zu studieren, nicht auf Lüsternheit und Begierde zurückzuführen war. Gelehrte haben die Nymphe als Studienobjekt in historischem Ausmaß gemieden, und diese Ablehnung schreibe ich Vorurteilen zu. Die Gelehrten, mit denen ich über dieses Thema sprach, haben eloquent und intelligent Sentenzen geformt, die auf den Punkt gebracht in etwa so übersetzt werden können: „Nymphen sehen aus wie schöne, nackte Frauen, die herumtänzeln mit tra-la-la und gerne zügellosen Sex haben. Was könnten sie schon sagen, das von Interesse wäre?“

Ich sah mich also mit einem denkbar entmutigenden Projekt konfrontiert - eine unstudierte Spezies zu erforschen ist an und für sich eine potentiell lohnenswerte Herausforderung. Wenn das Subjekt aber unstudiert geblieben war, weil es die wissenschaftliche Gemeinschaft für belanglos befunden hatte, ist das zwar eine potentiell lohnenswerte, aber auch entschieden frustrierende Herausforderung.

Sollte ich Monate mit dem ernsthaften Studium ihrer Sprache und Kultur und zusätzliche Zeit in ihrer Gesellschaft verbringen, ohne mehr herauszufinden, als dass die gängigen Vorurteile zuträfen, so würde mir selbst mit der Bezeichnung „Witzfigur“ keine Gerechtigkeit mehr widerfahren.

Aufgeregt und nervös aus Gründen, die nichts mit dem notorisch promiskuitiven Verhalten meiner Subjekte zu tun hatten, begann ich also meine Studien. Ich meisterte ihre Sprache, eine melodische Zunge, die wie von Wildelfen und Feen klingt, mit deren Vokabular aber nichts gemein hat. Ich studierte die Überlieferung und fand, dass sie im Großen und Ganzen aus wenig mehr als Pornographie und geschmacklosen Mutmaßungen bestand.

Als nächstes musste ich eine Nymphe finden.

Von meiner zentralen Lage in der Kaiserstadt aus war es ein Leichtes, Nachrichten an einige wohlbekannte Tempel und Gilden zu schicken, die sich den Studien in allen Provinzen verschrieben hatten. Nicht alle Antwortschreiben waren ernsthafter Natur, doch eine, von der Schule des Julianos in Schildwacht, half mir wesentlich weiter. Magister Oitos und seinen Schülern spreche ich hiermit meine tiefste Dankbarkeit aus.

Nymphen sind extrem schüchterne Kreaturen, gleich was euch die obszöneren Geschichten erzählen wollen. Niemand, mit dem ich gesprochen habe, wurde jemals von ihnen heimgesucht. Daher braucht es Energie und Geduld, wenn man mit einer Nymphe sprechen will.

Aus Respekt vor ihrer Privatsphäre werde ich hier nicht die Lage der kleinen Grotte vor der Küste Hammerfalls nennen, wo ich die Nymphe fand. Es brauchte drei Monate geduldigen Wartens, in denen ich Geschenke an Orten zurückließ, von denen ich wusste, dass sie die Nymphe aufsuchen würde, bis sie direkt vor mir stand.

Ich erinnere mich, dass ich ein Bouquet von purpurnen und weißen Tetien trug. Sie sah die Blumen und mich an, dann lächelte sie. Der Effekt ihres Lächelns war, davon bin ich überzeugt, wahrhaftig magisch. Ihr Körper war, selbstredend, vollkommen; ihr Gesicht lieblich und heiter; ihr Haar wie eine seidene Flamme. Aber bis sie lächelte, war sie auf abstrakte Weise schön, die perfekte Statue eines Meisters. Das Lächeln machte sie erreichbar und damit erschreckend.

„Für Euch“, sagte ich in einem Versuch meiner ersten Äußerung auf Nymphisch gegenüber einer echten Nymphe.

Ihr Lächeln erstrahlte zu einem Grinsen, das zu einem Kichern wurde und dann zu einem Lachen. Der Leser hat sicher vom silberhellen Lachen der Elfen gehört. Das Lachen einer Nymphe ist irdisch, spontan und sehr ... suggestiv.

„Und was wollt Ihr dafür von mir, Sterblicher?“, fragte sie.

„Ich bin ...“, es gibt kein, sollte ich hinzufügen, bekanntes Wort für Gelehrter in der Sprache der Nymphen, „ich bin ein Mann, der gerne Dinge lernt. Ich will Dinge über Euch lernen.“

Und das tat ich.

Nymphen sind die weisesten, wundervollsten Geschöpfe Tamriels. Meine Nymphe heißt Ayalea (eine armselige phonetische Transkription eines Wortes, das mehr wie sanfter Wind klingt, der durch einen schmalen Spalt in einen leeren Raum bläst) und weiß mehr über das Verhalten und die Vielfalt der Waldlandwesen als der größte Waldelfengelehrte, den ich jemals getroffen habe. Sie lehrte mich von Blumen, Geistern und Lebewesen, die zu schnell und furchtsam sind, um jemals von einem Mann gesehen worden zu sein.

Ayalea zeigte mir zum allerersten Mal, wie man wirklich lernt. Wie ich meinen Geist für all die Möglichkeiten des Lebens öffne und wie ich dieses Wissen anwende statt wie einen Drachenhort nutzlos in meinem beschränkten Verstand zu hüten.

Wenn Ihr jemals eine Nymphe trefft, sprecht sie an.

* * *

Anmerkung des Herausgebers: Der Verfasser Vondheim Barres ist nicht länger Gelehrter der Kaiserlichen Universität. Er hinterlegte dieses Manuskript und verschwand aus der zivilisierten Welt. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt.

I grew up a scholar, an ascetic devoted to knowledge, with eyes that saw beauty in a fascinating passage in a dusty tome, love in the candle that allowed me to study on starless nights, passion in a well-reasoned argument of a long dead issue. I was a student who never graduated and was never expelled.

Though I am not defending myself, I should further define myself. I am not what you would call a prude. In fact, I can speak of subjects in a detached way that would make the most debauched strumpet in Skyhawk blush with discovered modesty. I wrote an essay the House of Dibella as a scholar should, analysing the cult of beauty and physical relations as one might study crop rotation or the digestive system of an orc. The acquaintances of mine who were inclined to wink and giggle I tolerated, but barely.

With all that said, the reader will understand that when I decided to study the language of the nymphs in order to study their character and culture, it was not a decision I made on account of prurience or lust. Scholars have historically neglected the nymph as a subject worthy of research, and this neglect I attribute to prejudice. The sages with whom I have spoken on the subject have eloquently and intelligently formed sentences which, boiled down, can be translated as: "Nymphs look like beautiful, naked women who skip along tra-la-la and like to have indisciminate sex. What could they have to say that would be of any interest?"

So here I was faced with the most daunting of projects -- to study and research a species unstudied is a potentially rewarding challenge. If the subject was unstudied because the scientific community had deemed it beneath interest, a potentially rewarding but decidedly frustrating challenge. If I spent months in serious study of their language and culture and additional time in their company, and discovered nothing more than that the common prejudice is correct, the term "laughing stock" would not do me justice.

So, excited and nervous for reasons unrelated to the notoriously promiscuous behavior of my subjects, I began my studies. I mastered the language, a melodious tongue that sounds like wild elf and faerie but share no vocabulary with them. I studied the lore, and found it to be on the whole, little more than pornography and crude conjecture.

I next had to find a nymph.

From my centralized location in the Imperial City, I found it easy to send word around to several wellknown temples and guilds devoted to study in all the provinces. Not all replies back were serious in nature, but one, from the School of Julianos in Sentinel helped me considerably. To Magister Oitos and his disciples, I here offer my sincere gratitude.

Nymphs are extremely shy creatures, no matter what the more obscene stories will tell you. No one who I've spoken with has had one seek him or her out. Thus to speak with a nymph requires energy and patience.

Out of courtesy for her privacy, I will not here give the location of the little grotto off the coast of Hammerfell where I found the nymph. It took three months of patient waiting, leaving presents where I knew the nymph would be, before the nymph stood still at my approach.

I remember I was carrying a bouquet of purple and white tetias, and she looked at them and then at me, and smiled. The effect of her smile was truly magical, I'm convinced. Her body was, of course, perfect; her face lovely and serene; her hair like silk flame. But until she smiled, she was beautiful in the abstract, a perfect statue by a master. The smile made her approachable and, thus, terrifying.

"For you," I said, attempting my first utterance of Nymph to a real nymph.

Her smile grew into a grin which became a giggle and then a laugh. The reader has doubtless heard of the silver laughter of the elves. The nymph's laugh is earthy and spontaneous, and very ... suggestive.

"And what do you want from me in return, mortal?" she asked.

"I am," There is no, I should say, known word in the Nymph language for scholar, "I am a man who likes to learn things. I want to learn things about you."

And I did.

Nymphs are the wisest, most wonderful creatures in Tamriel. My nymph, her name is Ayalea (a poor phonetic transcription of a word that sounds more like a light wind blowing through a small crack in a hollow chamber) and she knows more about the behavior and varieties of the deep woodland creatures than the greatest wood elf scholar I ever met. She taught me of flowers and ghosts and creatures too fast and timid to have ever been seen by man.

Ayalea taught me how to learn for the very first time. How to open my mind to all of the possibilities of life and how to use that knowledge, not just to hold in my cramped brain like a dragon's horde.

If you ever meet a nymph, speak to her.

* * *

Editor's note: the writer Vondham Barres is no longer a scholar at the Imperial University. He deposited this manuscript and disappeared from the civilized world. His current wherebouts are unknown.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Cato d. Ä. erstellt, sowie durch Numenorean und Deepfighter für das Projekt Daggerfall Deutsch komplett überarbeitet und unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht. Der englischsprachige Originaltext ist hier zu finden.
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