Online:Aus dem Archiv der Gelehrten: Wie man in Tamriel den Hof macht

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Diese Seite enthält den Text von Aus dem Archiv der Gelehrten: Wie man in Tamriel den Hof macht aus The Elder Scrolls Online. Das Archiv der Gelehrten war eine Sammlung von Fragen zur Lore von The Elder Scrolls Online, die auf der offiziellen Seite von Gelehrten Tamriels beantwortet wurden.

Inhalt

Aus dem Archiv der Gelehrten: Wie man in Tamriel den Hof macht[1]

Augustine Viliane beantwortet eure Fragen:

Sibyl Augustine Viliane sagt: „So viele, viele Fragen! Ich fühle mich durch euren Durst nach Wissen und Rat geehrt, aber vergebt mir bitte, wenn ich nicht jede einzelne Frage beantworten kann. Bis zum Tanztag sind es nur noch wenige Wochen und es gibt noch so viel zu tun!“


„Werte Augustine Viliane, geschätzte Sibylle von Dibella,

ich schreibe Euch in der Hoffnung, dass Ihr mir bei meinem Kampf um ein elfisches Herz beistehen könnt, auf das ich ein Auge geworfen habe. Er ist von altmerischer Abstammung und erst kürzlich aus dem schönen Sommersend gekommen, um in unserer Bibliothek der Magiergilde zu arbeiten. Der liebe Fellandril scheint mir freundlicher und aufgeschlossener als die meisten Seinesgleichen zu sein, und dennoch scheint meine bretonische Leidenschaft und Anmut nicht genug zu sein. Ich sehe das Feuer in seinen Augen, aber er bewahrt diese typische altmerische Zurückhaltung. Ich konnte ihn nicht mit unserer bretonischen Poesie gewinnen und auch nicht mit scharfsinnigen Anmerkungen, weshalb ich Euch fragen möchte: Wie angelt man sich so eine goldhäutige Schönheit aus Sommersend? Wie breche ich diese eisige Mimik?

Mit freundlichen Grüßen, Großverzauberin Etienne Dumonte von der Magiergilde in Wegesruh“

Sibylle Augustine Viliane sagt: „Hochelfen sind bekannt für ihr Interesse an Ahnenlinien und Abstammung. Falls Ihr zu den Dumontes aus Gavaudon gehört, dann ist Eure Familie bekannt dafür, erhebliche Anteile der Direnni in Eurer Blutlinie zu haben. Vielleicht solltet Ihr das beiläufig in Fellandrils Gegenwart erwähnen und darauf achten, ob es sein Interesse weckt. Oder, da Ihr Euch in Wegesruh aufhaltet, Ihr könntet auch bei Gelegenheit im Tempel vorbeischauen, damit wir das persönlich besprechen können.“


„Verehrteste Sibylle von Dibella,

Es interessiert mich Dibellas Haltung zu mehr als zwei Liebenden in einer einzelnen Beziehung.

Charakterlos soll diese Frage nicht wirken, denn aktuell befinde ich mich nicht in einer Beziehung und habe auch keine Tendenzen diesbezüglich.

Habe ich nicht bald eine Antwort, muss meine gelehrte Neugier unbefriedigt bleiben.

Tatsächlich scheint es mir besonders in solch turbulenten Zeiten ganz normal, dass man so viele andere um sich schart wie möglich und sagt man nicht, dass es keine stärkeren Bande als die der Liebe gäbe?

Findet Ihr, ich bin vielleicht mit meinen Spekulationen etwas arrogant, aber es wirkt mir so, als wäre ein Trio oder gar Quartett aus Liebenden weitaus zufriedener als ein Paar.

Also logisch betrachtet bedeuten mehr Beteiligte ja auch mehr Liebe, oder?

Ruhig bitte ich um Verzeihung, sollte ich ignorant und ungehobelt wirken.

Bitte nennt mir doch auf Dibellas Urteil darüber, ich danke für Eure Zeit.

Es mögen die Göttlichen mit Euch sein, Theophilus Drafonius

P.S.: Die Anfangsbuchstaben meiner Sätze sind nicht zufällig. Wir wissen, wo und wie wir daran gelangen.“

Sibylle Augustine Viliane sagt; „Ah, aber die Feurige Tänzerin gebietet mich, daran zu erinnern, dass die Qualität der Liebe zählt, nicht deren Quantität. Wenn uns der Tanz bewegt, was zählt es dann noch, wie viele tanzen?“

„Bezüglich der anderen Sache: trefft mich Fredasnacht nach der Messe.“


„Ehrwürdigste Augustine Viliane, Sibylle von Dibella des Tempels von Wegesruh,

Ich stehe treu zu den uralten Traditionen meines Volkes, aber ich respektiere die des Euren. Ich liebe meine Heimat, aber ich wünschte auch, Morwha hätte eine weitere Hand, um mich in meinem Kummer zu trösten.

Ich weiß, dass Dibella sagt: Öffnet Euer Herz für die edlen Geheimnisse der Kunst und Liebe. Schätzt die Geschenke der Freundschaft. Sucht Freude und Inspiration in den Mysterien der Liebe. Aber ich frage mich, ob diese edlen Geheimnisse der Liebe den Männern ebenso offenstehen wie den Frauen. Ich frage mich, ob die acht Göttlichen anders genug sind, damit ich übertrete.

Ich habe mich in ihn verliebt, als ich vierzehn war. Wir waren Freunde, seit wir fünf waren. Seit ich ihn das erste Mal auf diese Weise gesehen habe, habe ich ihm nichts darüber gesagt. Wir teilen Essen, Stahl und Blut, aber ich fürchte mich, ihm meine Gefühle zu offenbaren. Ich habe für ihn getötet und für ihn geblutet. Aber wir gehören zum Adel und unsere Familien können keine Gelegenheit für eine profitable Heirat ausschlagen. Daher möchte ich Dibella fragen: Könnte ich Freude und Inspiration in Gestalt meines geliebten Gefährten finden? Könnte eine solch merkwürdige Liebe in Dibellas Augen Akzeptanz finden? Könnte ich ihm mein Herz öffnen, ganz so wie ich es möchte und das ohne Angst? Könnte er mich lieben?

Respektvolle Grüße, Baron Yashu al-Aydin von Herne“


„Werte Madame Viliane, möge Euch dieser Brief gesund und fröhlich erreichen.

Als Argonier, der in Dolchsturz geschlüpft ist und dort aufgezogen wurde, habe ich ein ziemlich gutes Verständnis dafür, wie die meisten intime Beziehungen mit jenen sehen, die als unzivilisiert angesehen werden. An einem solchen Ort heranzuwachsen war … nun … einsam; bis neulich, als ich mich plötzlich auf der anderen Seite der Debatte wiederfand.

Vor vier Monaten war ich vor der Küste Glenumbras unterwegs, wo ich nach versunkenen Gegenständen gesucht hatte, um diese zu verkaufen, als ich die lauten Schreie einer Harpyie vernahm. Ich kam an Land, um zu helfen. Zu meinem Erstaunen fand ich keinen umherziehenden Reisenden vor, der von einer Herde angegriffen wurde. Ganz im Gegenteil! Eine einzelne Harpyienmatrone – angetan mit dunklen Federn und Schmuck – wurde von drei Rothwardonen beraubt. Es ging allerdings nicht um ihre Tracht, SONDERN UM IHRE EIER! Als Argonier machte mich das sowas von wütend. Nachdem ich das Trio vertrieben hatte, belohnte mich die Matrone … recht liebevoll. Ich habe sie seitdem Woche für Woche besucht und jedes Mal wirkte sie trauriger, als ich wieder aufbrach.

Ich habe einen Entschluss gefasst, etwas Dauerhaftes aus dieser Beziehung zu machen. Ich weiß, wie andere dazu stehen werden, ich bin willens, mich ihrem Spott auszusetzen, aber zu meinen größten Bedenken gehört, ob die Göttin der Zuneigung unsere Liebe als blasphemisch oder befleckt sehen würde. Reagiere ich über oder muss ich in Angst vor der Göttlichen leben?

Gruß, Taucht-nach-Schätzen“

Sibylle Augustine Viliane sagt: „Das Herz sucht, wonach ihm verlangt, edler Baron und heiterer Argonier, ganz gleich in welcher Brust es schlägt. Wenn Eure Zuneigung rein und ohne Zwang ist, dann ist sie in den Augen Dibellas gesegnet. Denn sagte sie nicht: Ganz gleich der Saat, wenn der Spross mit Liebe genährt wird, wird die Blume nicht wunderschön?“


„Seid gegrüßt, Augustine Viliane,

mein Name ist Alaesir Morellian. Ich bin ein aufrichtiger bretonischer Lehrling der Magiergilde von Camlorn und erbitte Eure Hilfe. Ich bin vernarrt in die Schönheit meiner zwei Meisterinnen: eine Altmer mit dem erhabensten Auftreten und Antlitz und eine Dunmer, deren rote Augen und aschgraue Haut mich zutiefst mit ihrer exotischen Schönheit faszinieren.

Wie soll ich die edle Estirdalin für mich begeistern, wo die Altmer Menschen doch allgemein als unterlegen betrachten und um die Reinheit ihrer Blutlinie besorgt sind?

Ich habe mich bereits an die anderen Lehrlinge gewandt und um Ratschläge gebeten, aber deren Vorstellungen, wie man diese Mer für sich gewinnen könnte, zeugen von derselben Kompetenz wie sie zum Wirken eines Heilzaubers verfügen. Sie erzählten mir davon, dass Hochelfen im Schlafgemach ganz sicher ‚spießig und aufgeblasen' wirken müssen und dass ich mich wegen des Rufs der Dunkelelfen auf Brelayne Hllervu konzentrieren sollte. Ist da etwas Wahres dran?

Wie sollte ich vorgehen, um ihre Gunst zu erlangen? Sie scheint Mitglieder anderer Völker nicht besonders zu mögen und sie fortwährend als ‚N'wah' oder ‚S'wit' zu beschimpfen, ganz gleich wer sie beim Lesen stört.

Freundliche Grüße, Alaesir Morellian“

Sibylle Augustine Viliane sagt: „In der Tat ein Dilemma! Bezüglich der Hochelfin findet Ihr in meiner Antwort an Verzauberin Dumonte weiter oben einige Punkte – vielleicht könnt ihr bei der Altmer auf diese Weise etwas erreichen. Zu Dunkelelfen kann ich aus persönlicher Erfahrung deren Verlangen nach amourösen Spielereien bestätigen. Falls sie ihr Halstuch mit der Spitze zur linken Seite in Richtung ihres Herzens trägt, dann könnte das ein Zeichen dafür sein, dass sie einer Annäherung offen gegenübersteht. Aber wenn es zur rechten Seite zeigt, ist Vorsicht geboten.“

„Aber noch viel wichtiger ist es, junger Alaesir, was EURE wahren Gefühle sind. Fragt Euer eigenes Herz in dieser Angelegenheit – und seid nicht zu schüchtern, um zur Sibylle von Camlorn, Dame Siquine, zu sprechen.“


„Hallo, Sibylle, ich habe eine Frage für Euch:

Nachdem ich vielerlei nordische Erzählungen aus unseren Bibliotheken gelesen habe, scheint es mir, als hätten die alten Nord Polygamie betrieben. Erwähnenswert wäre hier beispielsweise der berühmte Vortrag der Fünfhundert Gefährten während des Gelages der Toten, wo die Gefährten mit ihren zahlreichen Ehemännern und/oder -frauen erwähnt werden.

Aber ich scheitere einfach daran, jegliche modernen Referenzen dazu zu finden. Ich frage mich, was mit dieser Praxis passiert ist. Ist die Polygamie unter den Nord noch immer an der Tagesordnung?“ – Von Iszara der Rastlosen, Sängerin der Szenaristengilde

Sibylle Augustine Viliane sagt: „Ich fürchte, Ihr seid da einer geläufigen Fehlinterpretation über die frühen Nord unterlegen, die auf dem Begriff ‚Kriegsweiber' beruht. Er wird gleichbedeutend mit ‚Schildschwestern' verwendet und bezieht sich einfach nur auf die weiblichen Kriegerinnen der Nord und nicht auf irgendwelche verheirateten Frauen. Auch wenn ein Kriegsweib mit einem Schildbruder verheiratet gewesen sein könnte, oder auch mit einem Nicht-Krieger, so waren derlei Beziehungen (größtenteils) monogam.“


„Ah, werteste Sibylle unserer gesegneten Herrin. Es ist schön, sich zur Abwechslung mit jemandem aus dem Ort zu unterhalten, besonders mit jemand verehrtem wie Euch. Meine Frage bezieht sich allerdings weniger auf die Liebe zwischen Sterblichen als vielmehr auf die Wahrnehmung der Fürstin selbst in Hochfels. Neulich war ich in Dolchsturz, um die zahlreichen Alchemie- und Verzauberungsläden in dieser schönen Stadt zu besuchen, und ich machte auch in der Kapelle der Göttlichen Halt, um währenddessen einer Predigt zu lauschen. Ich war etwas schockiert und bestürzt darüber, zu vernehmen wie der Priester seiner Gemeinde etwas wie ‚hütet Euch vor den Reizen Dibellas' oder ähnliches verkündete. Er sprach in höchsten Tönen von den anderen sieben Göttlichen und ich fand es etwas merkwürdig, dass die Herrin der Liebe, Schönheit, Kunst und Musik auf solche Weise in ein böses Licht gerückt wurde. Gehört sie nicht zu den gesegneten Acht? Hat Akatosh nicht die anderen gewählt, damit sie an seiner Seite dienen? Was soll ich solchen Leuten sagen, die andeuten, die Herrin wäre irgendwie feige oder unserer Anbetung nicht würdig? Mir geht die Sache insbesondere deswegen sehr nahe, da es der Kult von Dibella war, der mich einst zum Glauben der Acht gebracht hat. Ich möchte, dass andere verstehen, wie fürsorglich und wohlwollend sie ist. Werdet Ihr mir helfen, die richtigen Worte zu finden, Sibylle?“ – Von Legat Cyclenophus von der bretonisch-kaiserlichen Restaurationsgesellschaft

Sibylle Augustine Viliane sagt: „Bei ihren Lippen! Das war doch sicher eine Predigt von Vater Pitof der Kapelle von Dolchsturz, oder? Der gläubige Vater hat sich der Theologie verschrieben, aber ich habe Grund zur Annahme, dass er sich nicht nur unseren Pflichten im Dienst gegenüber den Acht hingibt. Aber man lässt sich nicht gleich nach einer Nacht im Dienste von Dibella dazu herab, zu offen über seinen Partner zu sprechen. Ich fürchte, ich habe mich etwas härter ausgedrückt, als ihm lieb gewesen wäre, und vielleicht habe ich ihn mit etwas Groll gegenüber unserer Herrin, der wir dienen, nach Dolchsturz zurückgeschickt. Mit der Zeit wird er hoffentlich zur Freude zurückfinden.“


„Treue Sibylle, nachdem die Kothringi allesamt von dieser Welt verschwunden sind, tut sich doch eine große kulturelle Lücke in den verlassenen Mangro– Von Legoless, Doyen der vereinten Erkunder schreiberlicher Vorgehenven ihrer Heimat Argonien auf. Als direkte Verbindung zu Dibella müsst Ihr doch den Schmerz der Göttin spüren, den sie durch den Verlust ihrer ergebensten Anbeter erlitten hat. Wir wissen, dass die Herrin der Liebe unter den Kothringi hoch angesehen war, aber Historiker wissen leider sehr wenig über ihre Traditionen im Liebesleben. Könnt Ihr in deren Namen hierzu etwas sagen, damit wir ihrer gedenken können?“

Sibylle Augustine Viliane sagt: „Auch wenn die Kothringi tragischerweise ausgestorben sind, so ist dies noch nicht lange her und ihre einstigen Nachbarn erinnern sich noch gut an sie. Viele Vertreter dieses prächtigen Volks lebten rund um Gideon, in der Region, die heute als Trübmoor bekannt ist. Soweit mir bekannt ist, gibt es neue Handelsvereinbarungen, durch die die Straße zwischen Gideon und Leyawiin bald wieder geöffnet werden wird, wodurch das alte Heimatland der Kothringi wieder durchquert werden können wird. Wenn es soweit ist, werde ich Euer Anliegen an meine Schwestersibylle in Gideon weiterleiten – aber falls Eure Neugier wahrlich so groß ist, dann werdet Ihr dann vielleicht gleich selbst aufbrechen wollen.“


„Werte Augustine Viliane, Sybille von Dibella,

ich habe eine Frage etwas unnatürlicher, ja vielleicht sogar abstoßender, Natur. Nein, ich möchte nicht mit einem Daedra anbandeln. Eine bestimmte junge Bosmer ist mir vor einigen Wochen ins Auge gefallen, vor allem weil sie die Hälfte der Nord in der Taverne Horkers Stoßzahn unter den Tisch gesoffen hat, ohne ohnmächtig zu werden. Ich war sofort hin und weg, aber sie ignoriert weiter meine Avancen. Und als ich sie dann eines Tages aus dem Gasthaus kommen sah, nahm sie jemanden mit in eine Gasse. Irgendetwas war komisch, weshalb ich ihr folgte. Augenblicke später sah ich sie über ein hilfloses Opfer gebeugt, mit stechend roten Augen und Haut so weiß wie das Mondlicht. Bei Ymirs Bart! Ich wollte mit einem Vampir schäkern! Und auch wenn ich weiß, was sie ist, so ändert das nichts an meinen Gefühlen für sie. Würde mir Dibella eine solche abnormale Zuneigung übel nehmen oder glaubt sie an Liebe für alle, ganz gleich welcher Gestalt? Wie kann man sich überhaupt einem Vampir nähern, ohne getötet zu werden?“ – Von Jonnlur dem Willensstarken, Nord

Sibylle Augustine Viliane sagt: „Ach, Jonnlur, ein solcher Pfad ist gefährlich, und falls Ihr ihn beschreiten wollt, so braucht Ihr wohl eher den Rat eines Priesters von Arkay als den einer Sibylle von Dibella. Denn der Untod ist Verderbnis und jemand, der willentlich ein Vampir bleibt und sich an anderen nährt, ist von unreinem Geiste. Ich habe mit Vater Rangouze gesprochen, dem führenden Priester von Arkay hier in Wegesruh, und er sagt, dass die Anziehung, die Ihr gegenüber dieser Waldelfin verspürt, keine Liebe ist und auch keine reine Lust, sondern nur ein dunkleres Verlangen, das Ihr überwinden müsst. Seid nicht nur willensstark, sondern wirklich stark und wendet euch ab, denn Ihr seid in Gefahr, sowohl Euer Körper als auch Eure Seele.“


„Würdige Sybille,

ich schreibe Euch in der Hoffnung, Klarheit bezüglich des Glaubens zu erhalten und möglicherweise Führung, da ich einen Partner fürs Leben suche.

Dank Mara bin ich mit zwei liebenden Eltern gesegnet. Ich wurde durch meine Mutter auf traditionell altmerische Weise erzogen und mein nordischer Vater akzeptierte das weitläufig. Leider endete diese Eintracht jedes Mal, wenn das Thema Dibella aufkam. Wie Ihr wisst, fehlt Dibella im altmerischen Pantheon. Und dennoch besteht Vater darauf, dass Dibellas Gunst bei der Suche nach Liebe notwendig ist. Mir wurde gesagt, er genoss die dibellanischen Künste, aber je weniger darüber gesprochen wird, umso besser.

Wenn ich meine Mutter auf diese offensichtliche Anforderung anspreche, so entgegnet sie immer nur mit ‚Jephre ist der Gott der natürlichen Schönheit. Er verkündete die Geschichte der Schöpfung, auf dass alles seine Rolle und Gestalt erhielt. Er segnete die Altmer und die Sommersend-Inseln mit unübertroffener Schönheit. Er lehrte den Vögeln das Singen und inspirierte die Sterne mit seinen Liedern. Dibella ist ein kaum verstandenes Echo der Lieder von Jephre, falsch interpretiert durch närrische Nord, denen es um die körperlichen Freuden und nicht die der Seele geht. Sucht Jephres Segen und Ihr findet Euren Seelenverwandten.'

Und Vater hingegen würde sagen ‚Jephre? Bei Shors Knochen! Eine bleiche Imitation der vollschlanken Dibella, die nur zu Milchtrinkern passt! Die zimperlichen Elfen hängen so an ihrem Gequassel über die Erhabenheit ihrer Götter, weil ihre Köpfe in den Wolken hängen. Halte dich an Dibella und befriedige deine Triebe.'

Meine eigene Einschätzung ist, dass beide Götter Aspekte desselben göttlichen Wesens sind. Ob nun der eine oder andere Aspekt die ‚genauere' aedrische Interpretation ist, scheint reine Semantik. Ich sage Auri-El, Ihr sagt Akatosh. Natürlich nehme ich nichts als gegeben hin, weshalb ich mich einfach immer an beide wende, wenn ich ein kreatives Unterfangen plane oder an einem Brautwerben teilnehme. Und trotz der ganzen Frömmigkeit bin ich noch immer allein!

Sagt mir, werte Sybille, gehe ich das richtig an? Oder bin ich verdammt, ewig allein zu bleiben, weil ich mich lieber absichere? Wer kann schon den Willen der Aedra verstehen? Was WOLLEN sie von uns? Die Panik steht mir wortwörtlich ins Gesicht geschrieben! Ich halte es nicht mehr aus! Ich … brauche … Riechsalz …

In Verzweiflung,

Dame Aereda, Autorin von ‚Wehklagen von Phynaster: Eine Studie über die Trauersymbolik der Falken'“

Sibylle Augustine Viliane sagt: „Dame Aereda, Ihr seid eine Akademikerin und ich fürchte, dass Ihr in die Gelehrtenfalle getappt seid, zu sehr über eine Sache nachzudenken, bei der es überhaupt nicht auf das Denken ankommt. ‚Gewissenhafte Frömmigkeit' mag ihren Nutzen haben (auch wenn ich zugeben muss, dass mir im Augenblick kein Beispiel einfällt), aber sie steht zwischen Euch und dem, wonach Euer Herz sucht. Sucht nach der Schönheit, die Euch Freude bereitet, und kümmert Euch nicht um deren theologischen Ursprünge.“

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Der Text wurde auf der offiziellen ESO-Seite (Aus dem Archiv der Gelehrten: Wie man in Tamriel den Hof macht) veröffentlicht. [abgerufen am 30.05.2015]
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