Verschwinden der Dwemer: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 21. Februar 2020, 22:10 Uhr

Ein Dwemer

Das Verschwinden der Dwemer ist eines der größten Rätsel in der Geschichte Tamriels. Das hochentwickelte Volk der Dwemer verschwand im Jahr 1Ä 668 zum Höhepunkt des Krieges des Ersten Rates plötzlich, komplett und spurlos.[1]

Hintergrund

Hauptartikel: Geschichte Morrowinds, Geschichte der Dwemer

Zu Beginn der Ersten Ära lebten Chimer und Dwemer in Frieden zusammen im Reich Resdayn, dem heutigen Morrowind unter der Führung des gemeinsamen Regierungsorgans des Ersten Rates.[2][3]

Irgendwann während dieser Zeit fanden Dwemer einen magischen Stein bei Bergbauarbeiten unter dem Roten Berg. Kagrenac, der oberste Architekt arkaner Mächte, konnte diesen Stein als das Herz von Lorkhan erkennen. Mit der Macht dieses Herzens hoffte Kagrenac einen künstlichen Gott, das Anumidium, erschaffen zu können.[4] Dazu erschuf er einen Satz von Werkzeugen mit denen er die Kräfte des Herzens kontrollieren und anzapfen konnte.[5] Nachdem ihm dies gelungen war, beabsichtigte er zusätzlich zur Erschaffung eines Gottes den Dwemern als Rasse Unsterblichkeit zu verleihen.[6]


Hauptartikel: Krieg des Ersten Rates, Schlacht am Roten Berg

Als die Chimer von den Plänen Kagrenacs erfuhren, hielten sie dies für einen gewaltigen Frevel. Nach dem Rat der daedrischen Fürstin Azura und gescheiterten Verhandlungen begann der Krieg des Ersten Rates. Dieser Krieg kummulierte sich in der Schlacht am Roten Berg. Die Dwemer hatten sich in ihren Festungen rund um den Konstruktionsort des Anumidiums verschanzt. Trotzdem gelang es einer kleinen Gruppe der Chimer in die Herzkammer einzudringen.[2][3]

Auch wenn die genauen Abläufe in der Kammer nicht eindeutig geklärt sind, kam es irgendwann zu einer sich abzeichnenden Niederlage der Dwemer. Der ebenfalls anwesende Kagrenac sah sich gezwungen seine Werkzeuge auf das Herz anzuwenden. Was auch immer dann geschah, die Dwemer verschwanden kurz darauf.

Die Fakten

Überreste eines Dwemers in Bamz-Amschend
Yagrum Bagarn, der letzte lebende Dwemer

Bevor die einzelnen Theorien erläutert werden, sollen gewisse Fakten über das Verschwinden der Dwemer und die Macht von Lorkhans Herz gegeben werden, die in der Analyse der Theorien hilfreich sein werden.

  • Was auch immer die Dwemer verschwinden ließ, es verwandelte die Körper der Dwemer zu Asche. Rüstungen und Gegenstände, die die Dwemer trugen, fielen an Ort und Stelle zu Boden.[3][7]
  • Alle Dwemer auf ganz Nirn verschwanden sofort und gleichzeitig, zumindest soweit es sich mit der damaligen Zeitmessung bestimmen ließ.[2][3][8] Auch der Rourken-Clan, der sich in Hammerfall, auf der anderen Seite Tamriels, angesiedelt hatte, verschwand zur gleichen Zeit wie die Dwemer auf Vvardenfell.[9]
  • Der Effekt, der die Dwemer verschwinden ließ, wirkte nicht über die Grenzen von Mundus hinaus. Zumindest überlebte Yagrum Bagarn, weil sich sein Geist zum Zeitpunkt des Verschwindens in den Finsteren Reichen befand.[10]
  • In den Dwemer-Ruinen sind noch heute Geister der Dwemer anzutreffen. Es ist aber nicht bekannt, ob diese Geister bereits vor dem Verschwinden existierten oder ob diese Geister die Seelen der verschwundenen Dwemer repräsentieren. Es ist nur von einem Dwemergeist bekannt, der nicht aggressiv auf Besucher reagiert. Dieser kann oder will sich aber nicht zu seinem Schicksal äußern.[11]
  • Außer Yagrum Bagarn gibt es keine Spuren, ja nicht einmal Gerüchte, dass die Dwemer in irgendeiner Form oder an irgendeinem Ort, auch außerhalb von Mundus, überlebt haben. Weder Bagarn selbst noch sein Hausherr Divayth Fyr konnten in über 3500 Jahren der Suche ein einziges "glaubwürdiges Gerücht" über andere Dwemer hören.[12] Dies ist in so fern beeindruckend, da sowohl Bagarn als auch Fyr bekanntermaßen die verschiedenen Ebenen des Reichs des Vergessens besuchten.[10][13]
  • Vivec behauptet, dass er die Dwemer nicht in der "zeitlosen göttlichen Welt, außerhalb der Zeit der Sterblichen" erspüren kann. Weiterhin sagt ihm seine Intuition, dass die Dwemer für immer verschwunden sind.[14] Da Vivec gottähnliche Kräfte besitzt, ist diese Aussage natürlich einiges mehr Wert als die eines normalen Sterblichen. Ob Vivec mit seiner Beschreibung Aetherius oder Aurbis selbst meint, ist nicht wirklich klar.
  • Das Tribunal starb nicht, als seine Verbindung zum Herzen getrennt wurde. Ob diese Trennung nun im Jahr 2Ä 882 durch die Besetzung der Herzkammer durch Dagoth Ur[15] oder erst im Jahr 3Ä 427 mit der Vernichtung des Herzens durch den Nerevarine erfolgte, ist nicht klar. Auf jeden Fall lebte das Tribunal nach beiden Ereignissen noch.[16]

Die verschiedenen Theorien

Eigentlich unterscheidet sich jede Quelle von der anderen und jeder Gelehrte hat seine eigene Theorie zum Verschwinden der Dwemer. Allerdings lassen sich die vorhandenen Theorien zu einigen wenigen Theorien zusammenfassen, die prinzipiell gleiche Aussagen treffen.

Unsterblichwerdung der Dwemer

Nach dieser Theorie schaffte es Kagrenac die Macht des Herzens anzuzapfen und die Dwemer unsterblich zu machen. Da sie ihre Körper nicht mehr benötigten, ließen sie sie zurück und verließen Mundus zu Gunsten einer unbekannten Ebene in Aurbis. Diese Theorie gründet angeblich auf den Eindrücken Nerevars.[2] Auch der Gelehrte Borgusilus Malier verfolgte diese Theorie. Laut ihm habe Kagrenac alle Dwemer über Telepathie zusammen gerufen und gemeinsam hätten sie sich zu einer "großen Reise" entschieden.[17]

Für diese Theorie spricht, dass sich auch das Tribunal und Dagoth Ur göttliche Mächte geben konnten. Somit wäre wohl auch prinzipiell eine Unsterblichwerdung der Dwemer möglich.

Gegen diese Theorie spricht, wie gegen alle Theorien, die ein Überleben der Dwemer in einer anderen Ebene Aurbis postulieren, dass sich von niemanden mehr eine Spur der Dwemer finden ließ. Selbst wenn die Dwemer freiwillig Mundus zu einer großen Reise durch andere Ebenen verlassen haben, erscheint es unwahrscheinlich, dass kein einziger Dwemer jemals zurückkehrte.

Verbannung durch Dwemer

Diese Theorie ist eine Variation der Unsterblichwerdung. Es wird davon ausgegangen, dass die Unsterblichwerdung der Dwemer mit einem unvorhergesehenen Nebeneffekt verbunden war. Dieser Nebeneffekt führte zu einem Transfer der Dwemer in die Finsteren Reiche. Hierbei wird nicht spezifiziert, ob es Kagrenac gelang die Dwemer unsterblich zu machen. Es ist möglich, dass der Transfer vor oder nach der Unsterblichwerdung stattfand. Dies ist einer der Ansätze, die von Yagrum Bagarn verfolgt wird.[6] Es ist auch anzumerken, dass dies eine der möglichen Gefahren zu sein scheint, die bereits von den Dwemern selbst vor dem Experiment erkannt wurde.[18]

Für diese Theorie spricht, dass dies anscheinend einer der möglichen Nebeneffekte des Experiments ist, der von einem Teil der Dwemer durch Kagrenacs Experimente befürchtet wurde. Im Buch Das Ei der Zeit wurden diese Bedenken zwar von Bthuand Mzahnch scheinbar widerlegt, aber das Verschwinden der Dwemer zeigt, dass die Bedenken wohl nicht unbegründet waren.[19] Somit ist diese Theorie wohl die wissenschaftlich fundierteste aller Theorien, da sie von den Dwemern selbst stammt, die wohl am ehesten in der Lage waren ihre eigenen Experimente zu verstehen.

Gegen diese Theorie spricht, dass in den 3500 Jahren seit dem Verschwinden der Dwemer es niemand geschafft hat, Kontakt mit den Verbannten aufzunehmen. Weder konnte Vivec mit seinen übernatürlichen Sinnen die Dwemer außerhalb von Mundus erspüren, noch konnten Reisende ins Reich des Vergessens wie Yagrum Bagarn oder Divayth Fyr eine Spur finden. Einschränkend muss man hier natürlich anführen, dass nicht bekannt ist, wie mächtig, genau oder vollständig Vivecs übernatürliches Gespür ausgeprägt war und natürlich kann man nie erwarten, dass einzelne Sterbliche alle Ebenen Aurbis komplett absuchen können.

Gegenschöpfung

Auch diese Theorie ist eine Variation der Unsterblichwerdung. Sie verfolgt den Ansatz, dass die Dwemer durch ihre Beschäftigung mit der Gegenschöpfung langsam den Bezug zu Mundus verloren und sich komplett in abstrakte Gebilde wie Mathematik, Farbenlehre und Aktivitätsprinzip zurückzogen. Als Folge davon wurden sie irgendwann unmittelbar aus Mundus entfernt. Dass dieses Verschwinden während der Schlacht am Roten Berg stattfand, ist nach dieser Theorie reiner Zufall. Vertreten wird diese These von Baladas Demnevanni.[8] Auch wenn es in seiner Formulierung nicht wirklich klar wird, vertritt Demnevanni anscheinend die Auffassung, dass sie die Dwemer durch ihre geistig anfordernden Projekte zu einem Leben in rein gedanklicher Form weiterentwickelten. Dies würde sich zumindest mit der Theorie der Unsterblichwerdung soweit decken, dass die Dwemer freiwillig ihre Körper aufgegeben haben um in einer anderen Form zu existieren.

Für diese Theorie spricht, dass sie eine brauchbare Erklärung dafür liefert, dass niemand mehr einen Dwemer getroffen hat. Wenn sie keinen Körper und keine Möglichkeit der Interaktion mit Mundus mehr haben, können sie auch von niemanden mehr gefunden werden.

Gegen diese Theorie spricht, dass man ab einem gewissen Punkt nicht mehr von Zufall sprechen kann. Nach allen zeitgenössischen Berichten gab es einen direkten Zusammenhang zwischen Kagrenacs Benutzung der Werkzeuge und dem Verschwinden der Dwemer. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei so ungewöhnliche Ereignisse gleichzeitig stattfinden und dabei nicht korreliert sind, kann als unmögliches Ereignis angenommen werden. Weiterhin spricht gegen diese Theorie, dass Yagrum Bagarn und Vivec auch in der geistigen Ebene keinen Kontakt zu den Dwemern aufnehmen konnten.

Vernichtung durch Dwemer

Nach dieser These war Kagrenac nicht erfolgreich bei dem Versuch den Dwemern mit der Macht des Herzens ewiges Leben zu verleihen. Vielmehr erreichte er das Gegenteil. Die Dwemer konnten die vom Herz abgezogene Macht nicht überstehen und vernichteten sich somit selbst. Diese Theorie geht auf die Eindrücke von Dagoth Ur während der Schlacht am Roten Berg zurück.[2] Auch Yagrum Bagarn hält dies für eine mögliche Erklärung.[6] Auch die Darstellung in dem Buch Der wahre Nerevar kann zu dieser Theorie gerechnet werden.[20]

Für diese Theorie spricht, dass eine Vernichtung der Dwemer alle Probleme, dass niemand mehr eine Spur der Dwemer finden konnte, löst. Wenn alle Dwemer vernichtet wurden, können sie natürlich nicht mehr gefunden werden. Ebenfalls wird diese Theorie dadurch gestützt, dass sie von einigen Dwemern wohl für ein mögliches Risiko von Kagrenacs Experimenten hielten.[19] Somit ist auch diese These eine wissenschaftlich fundierte These.

Gegen diese Theorie spricht, dass Dagoth Ur und das Tribunal Kagrenacs Werkzeuge nutzten um die Macht des Herzens von Lorkhan anzuzapfen und sie dabei nicht vernichtet wurden. Allerdings konnte Sotha Sil die Werkzeuge zuvor ausgiebig untersuchen und eventuell Fehler entdecken und beheben. Weiterhin ist der Energieübertrag bei nur drei Personen wahrscheinlich weitaus kleiner als bei einer gesamten Rasse.

Vernichtung/Verbannung durch Intervention der Daedra

Ein Schrein von Azura

Diese Theorie geht davon aus, dass Kagrenac Kraft aus dem Herzen abzapfen wollte und er damit erfolgreich gewesen wäre. Nach dieser Darstellung schritten aber die Daedra vor dem Machttransfer ein und vernichteten oder verbannten die Dwemer, da sie ihnen den Frevel der Apotheose nicht erlauben wollten. Speziell die daedrische Fürstin Azura steht hier im Verdacht, die Dwemer bestraft zu haben. Diese Theorie wird in den mündlichen Überlieferungen der Dunmer weitergegeben.[21] Zwar wird in dieser Überlieferung von Göttern gesprochen, allerdings muss bedacht werden, dass zur Zeit der Dwemer, die Chimer die Daedra verehrten. Somit sind in diesem Fall die Daedra mit dem Wort Götter gemeint. Die Verwicklung Azuras wird zum Beispiel durch den Herausgeber von Alte Sagen der Dwemer vermutet.[22] Auch die Darstellung aus dem Buch Der Heilige Nerevar kann dieser Theorie zugerechnet werden.[23]

Für diese Theorie spricht Azuras berichtete Reaktion auf die Apotheose des Tribunals. Laut dem Bericht Nerevar am Roten Berg verwandelte sie die Chimer als Strafe für die Göttlichwerdung von drei Chimern in die Dunmer. Auch Azuras Bemühungen Lorkhans Herz in der Dritten Ära durch den Nerevarine vernichten zu lassen, deuten auf ein gesteigertes Interesse am Schicksal des Herzens hin.

Gegen diese Theorie spricht, dass es fraglich ist, ob Azura überhaupt die Macht beziehungsweise Gelegenheit besaß, die Dwemer zu verbannen oder zu vernichten. Eigentlich sollten die Drachenfeuer eine große Einmischung der daedrischen Fürsten in Mundus unterbinden. Dies wird auch durch den Bericht Vivecs über Azuras Reaktion bestätigt. Nach diesem Bericht verwandelte nicht Azura die Chimer, sondern ein unvorhergesehener Nebeneffekt der Handlungen des Tribunals. Allerdings ist nicht klar, ob die Drachenfeuer zu dieser Zeit überhaupt brannten, da dem Alessianischen Kaiserreich bereits im Jahr 1Ä 482 die entscheidende Niederlage zugefügt wurde und es danach zerfiel.[24] Weiterhin könnte es sein, dass die Dwemer mit dem Anzapfen des Herzens selber bereits die Grenzen von Mundus verlassen oder durchbrochen hatten, so dass die Daedra ihre Macht anwenden konnten.

Vernichtung durch Intervention Nerevars

Diese Darstellung geht ebenso wie die Unsterblichwerdungs-These davon aus, dass es Kagrenac gelang Macht aus dem Herzen abzuziehen. Allerdings verließen die Dwemer daraufhin nicht Mundus. Vielmehr erhielten sie tatsächlich das ewige Leben und wurden mit großer Macht ausgestattet. Allerdings wurden sie nicht unsterblich. Nach dieser Darstellung gelang es Dagoth Ur kurz nach Kagrenacs Erfolg eben diesen im Kampf zu töten und die Werkzeuge in seinen Besitz zu bringen. Zur gleichen Zeit erschien die daedrische Fürstin Azura dem Chimergeneral Nerevar und erklärte ihm, wie er die Werkzeuge zu verwenden habe, um die Dwemer von der Macht des Herzens zu trennen. Durch diese Entkopplung von der Kraft des Herzens wurden die Dwemer vernichtet. Diese Theorie basiert auf den Erzählungen von Alandro Sul, der als Teil von Nerevars Gruppe ein Augenzeuge der Ereignisse war.[3]

Für diese Theorie spricht, dass sie als einzige auf der direkten Überlieferung eines Augenzeugen der Ereignisse in der Herzkammer beruht. Allerdings wurde dieser Bericht mit den Aschländern, den Abtrünnigen Priestern und schießlich dem Tribunals-Tempel über mindestens drei Stationen weitergeleitet, womit der ursprüngliche Inhalt der Quelle nicht mehr gegeben sein muss. Ein weiteres Argument für diese Theorie ist, dass diese Darstellung in gewisser Weise eine Intervention der Daedra, in diesem Fall Azura, erlaubt, ohne dabei die Barriere der Drachenfeuer zu verletzen. Da Azura nur als Vision Nerevars in Erscheinung trat und ihm nötige Informationen übermittelte, griff sie nicht physisch in das Geschehen Tamriels ein, was den Pakt mit Akatosh verletzt hätte.

Gegen diese Theorie spricht, dass weder das Tribunal noch Dagoth Ur starben oder zu Staub zerfielen als ihre Verbindung zum Herzen getrennt wurde. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Vernichtung des Herzens eine andere Wirkung besitzt als die reine Trennung. Auch ist nicht bekannt, in wie weit die Dwemer die Macht des Herzens anzapften, es ist somit durchaus möglich, dass der Eingriff des Tribunals viel geringer ausfiel und sie die Trennung deswegen überlebten.

Vernichtung durch das Tribunal

Laut dieser Darstellung wurden die Dwemer von den Mächten des Tribunals vernichtet. Die drei Götter Almalexia, Sotha Sil und Vivec hätten dabei die Seelen der Dwemer von ihrem Körper getrennt, die ersten verbannt und die zweiten vernichtet. Diese Darstellung wird in den 36 Lehren des Vivec verbreitet.[25]

Da das Tribunal seine gottähnlichen Kräfte erst durch eine eigene Manipulation des Herzens erlangte[2][3], besaßen sie zum Zeitpunkt der Schlacht am Roten Berg noch gar nicht die Macht um ein Volk zu vernichten und ihre Seelen zu verbannen. Selbst nach ihrer Apotheose ist es fraglich, ob sie jemals genügend Macht besessen hätten. Wenn man den Ursprung der Darstellung als einen der zentralen, religiösen Texte des Tribunals-Tempels betrachtet, muss diese Darstellung als reine Propaganda von Seiten des Tribunals angesehen werden.

Ausrottung durch den Krieg des Ersten Rates

Nach dieser Darstellung wurden die gesamte Rasse der Dwemer im Krieg des Ersten Rates systematisch abgeschlachtet. Das Herz von Lorkhan hatte laut dieser Theorie keinen Einfluss auf das Verschwinden der Dwemer. Allgemein ist nach dieser Theorie nichts Rätselhaftes an ihrem Verschwinden. Diese Theorie wird allerdings auch nur in den Buch Der Krieg des Ersten Rates vertreten.[26]

Gegen diese Darstellung spricht fast alles. Zunächst einmal ist das Buch Der Krieg des Ersten Rates eine kaiserliche Adaption eines bereits recht ungenauen Buches der Telvanni, dem Werk Der wahre Nerevar. Somit kann diesem Buch keine wirkliche Quellenfähigkeit zugeschrieben werden. Weiterhin unterscheidet sich die beiden Bücher gerade in der Frage des Verschwindens der Dwemer erheblich. Es hat fast den Eindruck, dass Agrippa Fundilius, der Autor von Der Krieg des Ersten Rates, jegliche Mysterien aus dem Verschwinden der Dwemer verschwinden lassen wollte.

Aber auch wenn man von der zweifelhaften Quelle dieser Theorie absieht, bleibt Nichts was für sie spricht, aber Vieles, das gegen sie spricht. Zunächst einmal wäre dort zu beachten, dass jeder andere Bericht von einem plötzlichen und unnatürlichen Verschwinden der Dwemer berichtet. Dies an sich ist natürlich kein Argument, wenn man aber bedenkt, dass einige der anderen Berichte aus erster Hand stammen und dieser Bericht mindestens aus dritter Hand, muss doch den anderen Berichten eine höhere Glaubwürdigkeit zugesprochen werden.
Weiterhin ist es mehr als unwahrscheinlich, dass die Chimer, selbst wenn sie dies gewollt hätten, in der Lage gewesen wären wirklich alle Dwemer zu finden und zu töten. Wie sich aus der Buchreihe Der vergiftete Gesang erfahren lässt, gelag eine Auslöschung den Chimern nicht einmal gegen eines ihrer eigenen Fürstenhäuser.[27]
Als letztes und schlagkräftigstes Argument gegen diese These kann man anführen, dass die Dwemer in Hammerfall zeitgleich mit den Dwemern in Morrowind verschwanden. Da die Chimer sich auf der anderen Seite Tamriels befanden, ist es absolut unmöglich, dass sie zeitgleich einen zweiten, nirgendwo dokumentierten Krieg gegen den Rourken-Clan hätten führen können.

Natürliches Aussterben der Dwemer

Der Gelehrte Calcelmo vertritt die These, dass aus heutiger Sicht nicht mehr zu entscheiden ist, ob die Dwemer innerhalb einer Stunde oder eines Tages verschwunden wären. Genauso wahrscheinlich wäre es, dass sich das Verschwinden der Dwemer über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte hingezogen hat. Aus Mangel an Beweisen könnte man sich für keine der beiden Aussagen entscheiden. Als mögliche Ursachen für das Verschwinden der Dwemer gibt Calcelmo, neben den bekannten magischen Theorien, auch ein Massensterben durch eine Plage oder Seuche an.[28]

Gegen diese These spricht, wie bereits von Calcelmo selbst geschrieben, dass es keinerlei Beweise für sie gibt. Weiterhin wurde, wie ebenfalls von Calcelmo selbst angemerkt, wurden beim Ausbruch des Roten Bergs im Roten Jahr fast alle Aufzeichnungen der Dunmer über die Dwemer verloren.[28] Somit befindet sich Calcelmo in einer weitaus schlechteren Position für seine Forschungen als seine Kollegen aus früheren Zeitaltern. Das entscheidende Element gegen diese These ist natürlich, dass alle bekannten Quellen von einem instantanen, magischen Verschwinden der Dwemer sprechen.

Für diese These spricht, dass sie kein Eingreifen von Göttern oder unbekannten magischen Kräften erforderlich ist oder eben nur auf einer sehr viel kleineren Skala. Fast alle bekannten Quellen über das Verschwinden der Dwemer stammen lokal gesehen von Vvardenfell. Somit ist schwer zu widerlegen, dass dort tatsächlich übernatürliche Kräfte am Werk waren. Von anderen Orten existieren hingegen keine Quellen zum direkten Verschwinden der Dwemer. Es könnte also durchaus sein, dass die Dwemer Vvardenfells oder Morrowinds durch ein magisches Ereignis vernichtet wurden, die restlichen Dwemer aber noch einige Jahre oder Jahrzehnte weiterlebten bis sie auf natürlichem Wege ausstarben.

Dwemerisches Zahnrad.png Achtung! Die in diesem Abschnitt erläuterten Theorien entstammen im Gegensatz zu den oben angeführten Theorien nicht dem kanonen Lore, sondern wurden von Benutzern erdacht.
Trotzdem werden diese Theorien durch kanone Quellen gestützt und entsprechen somit der Almanachnorm. Dieser Hinweis soll nur den Unterschied in diesem speziellen Artikel verdeutlichen, da die kanonen Quellen normalerweise keine eigenen Interpretationen der Ereignisse enthalten.

Verwandlung in Dremora

Portrait eines Dremoras

Diese Theorie ist eine Fortführung der Verbannungstheorien. Nach dieser Theorie wurden die Dwemer, ob durch eigenes Verschulden oder durch Intervention der Daedra, ins Reich des Vergessens verbannt. Dort entwickelten beziehungsweise verwandelten sich Dwemer in die Rasse der Dremora. Diese Theorie stützt sich auf das Buch Das Reich des Vergessens, in dem von einem gottlosen, vergessenen Volk berichtet wird, dass sich vor langer Zeit dem Bösen zugewandt hat und deswegen von den Göttern bestraft und ins Reich des Vergessens vertrieben wurde.[29]

Für diese Theorie spricht natürlich der Bericht des Buches. Das dort beschriebene Schicksal des vergessenen Volkes erinnert doch sehr stark an das Schicksal der Dwemer. Weiterhin weisen die Dremora einige Ähnlichkeiten zu den Dwemern auf. So besitzen auch die Dremora die spitzen Ohren der Mer und sie sind ebenfalls wie die Dwemer Meister in der Herstellung von schweren Rüstungen und metallischen Waffen.[30] Auch würde diese Theorie erklären, warum nie wieder eine Spur der Dwemer gefunden wurde. Sie existieren einfach nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form und somit wusste niemand, wonach er suchen sollte.
Als weitere Stütze der Theorie kann man das Buch Geist der Daedra anführen. Dort wird zum Einen geschrieben, dass die Dremora hoch intelligent sind, eine Beschreibung, die mit Sicherheit auf die Dwemer zutraf, und zum Anderen wird geschrieben, dass die Dremora Mehrunes Dagon zwar für eine lange Zeit gedient haben, dass dies aber nicht immer so war.[31] Die übliche Lesweise dieser Bemerkung wäre natürlich, dass die Dremora vor langer Zeit einem anderen Daedra-Fürst gedient haben. Im Licht dieser Theorie könnte man dies aber auch so lesen, dass die Dremora vorher die Dwemer waren und somit natürlich nicht Mehrunes Dagon gedient haben.

Gegen diese Theorie spricht, dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen Aedra und Daedra gibt.[32] Auch wenn mit Umaril dem Ungefiederten ein Bewohner von Mundus bekannt ist, der durch einen Pakt mit Meridia die Grenze zu einem Daedroth überschreiten konnte[33], erscheint es äußerst unwahrscheinlich, dass eine ganze Rasse diesen grundlegenden Unterschied zwischen sterblichen und unsterblichen Wesen überwinden kann. Als weiteres Argument gegen diese These kann man anführen, dass im Buch Das Reich des Vergessens von 21 Zeitaltern seit der Verbannung gesprochen wird.[29] Seit der Verbannung der Dwemer sind gerade einmal drei Zeitalter vergangen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die Zeitrechnung oder sogar die Zeit selbst in den anderen Ebenen Aurbis anders läuft.[34]

Fazit

Nach näherer Betrachtung bleiben somit noch sechs in etwa gleich wahrscheinliche Theorien übrig. Diese Theorien sind zwar teilweise Variationen ihrer selbst, aber dennnoch in entscheidenden Punkten unterschiedlich. Jede Theorie hat Punkte, die für sie, und solche, die gegen sie sprechen. Welcher Theorie der werte Leser nun Glauben schenken mag, bleibt ihm überlassen. Jede Theorie hat ihre Vor- und Nachteile.

Das Einzige, das sich mit relativer Sicherheit sagen lässt, ist, dass wir die Dwemer, zumindest so wie wir sie aus der Geschichte kennen, wohl niemals wiedersehen werden oder um es mit Vivecs Worten zu sagen:

Meine Intuition sagt mir, dass sie [die Dwemer] auf ewig verschwunden sind, [...].

Vivec

Anmerkungen

  1. Jahreszahl zum Beispiel aus dem Buch Alte Sagen der Dwemer, Teil VI: Chimarvamidium. Zum Verschwinden der Dwemer allgemein siehe alle angegebenen Quellen dieser Seite.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Laut dem Bericht Die Schlacht am Roten Berg
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Laut dem Bericht Nerevar am Roten Berg
  4. Dialoge mit Baladas Demnevanni zu den Themen Göttliche Metaphysik und Das Ei der Zeit
  5. Laut dem Buch Kagrenacs Werkzeuge
  6. 6,0 6,1 6,2 Dialog mit Yagrum Bagarn zum Thema Theorien
  7. Zu sehen in der bis 3Ä 427 unentdeckten und somit nicht geplünderten Dwemer-Ruine Bamz-Amschend.
  8. 8,0 8,1 Dialog mit Baladas Demnevanni zum Thema Verschwinden der Zwerge
  9. Laut dem Kleinen Tamriel-Almanach, 1. Auflage, Kapitel Hammerfell
  10. 10,0 10,1 Dialog mit Yagrum Bagarn zum Thema Verschwinden der Zwerge
  11. Vergleiche mit dem Geist von Radac Stungnthumz in der Dwemer-Ruine Bamz-Amschend.
  12. Dialog mit Yagrum Bagarn zum Thema dem letzten lebenden Zwerg
  13. Laut dem Buch Die Türen von Oblivion
  14. Dialog mit Vivec zum Thema die Dwemer
  15. Laut dem Bericht Dagoth Urs Pläne
  16. Handlung von The Elder Scrolls III: Morrowind und The Elder Scrolls III: Tribunal
  17. Laut dem Buch Alte Sagen der Dwemer, Teil VI: Chimarvamidium
  18. Dialog mit Yagrum Bagarn zum Thema Göttliche Metaphysik
  19. 19,0 19,1 Yagrum Bagarn sagt, dass Das Ei der Zeit seine Theorien stützt. Somit muss es Argumente zur Verbannungstheorie enthalten.
  20. Laut dem Buch Der wahre Nerevar
  21. Dialog mit Hasphat Antabolis zum Thema Verschwinden der Dwemer
  22. Laut dem Buch Alte Sagen der Dwemer, Teil XI: Azura und die Kiste
  23. Laut dem Buch Der Heilige Nerevar
  24. Laut dem Buch Der letzte König der Ayleiden
  25. Laut dem Buch 36 Lehren des Vivec: Lektion 36
  26. Laut dem Buch Der Krieg des Ersten Rates
  27. Laut der Buchreihe Der vergiftete Gesang
  28. 28,0 28,1 Laut dem Buch Zwerge - Band III
  29. 29,0 29,1 Laut dem Buch Das Reich des Vergessens
  30. Vergleiche mit den von den Dremora getragenen daedrischen Rüstungen und Waffen
  31. Laut dem Buch Geist der Daedra
  32. Vergleiche mit den Büchern Aedra und Daedra und Der Monomythos
  33. Laut dem Prophet in The Elder Scrolls IV: Knights of the Nine
  34. In The Elder Scrolls IV: Shivering Isles gibt es Hinweise, dass ein Zeitalter genau 1000 Jahre dauert, zum Beispiel im Buch Die Vorgänger
  • Namensnennung 2.5
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