Online:Die Geister von Himmelsrand

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Inhalt

Die Geister von Himmelsrand
Von Isstille dem Gelehrten

Die einsamen Wege von Himmelsrand werden von einer mannigfaltigen Schar von Geistern heimgesucht. Einige sind wild und schrecklich, erfüllt von Hass und Neid auf sterbliche Wesen. Andere sind einfach nur spitzbübisch, voll von verspielter Boshaftigkeit, die leicht gefährlich werden kann, wenn das Opfer sich nicht vollständig darüber im Klaren ist, was gerade vor sich geht. Einige wenige können wohlwollend sein, aber sogar diese können feindselig reagieren, wenn ihnen nicht Respekt und die nötige Ehrerbietung erwiesen werden. Diese Geister reichen von frei umherziehenden Daedra über verstorbene Sterbliche bis zur gestaltgewordenen Natur, obgleich solche Unterscheidungen keine große Rolle spielen, wenn man dem Übernatürlichen persönlich begegnet. Was interessiert es Euch, ob es sich bei dem Geist, der Euch belästigt, um einen umherziehenden Daedra oder um den rastlosen Schatten eines Dorfbauern handelt? Der eine ist so körperlos wie der andere. Der eine ist so gefährlich wie der andere.

Der Verwunschene Wald, weit südlich von Windhelm, ist seit langem ein Ort voller Geheimnisse und Gefahren. Eine Vielzahl von Geschichten beschreibt, wie funkelnde Lichter oder lockendes Flüstern Reisende tief in den Wald lockt. Wie sogar ortsansässige Bauern und Waldarbeiter, die es besser hätten wissen müssen, seltsamen Geräuschen und noch seltsameren Erscheinungen zum Opfer gefallen sind, die auftreten können, wenn die Sonne hoch am Himmel steht oder die Dunkelheit das Land bedeckt.

Ein solcher Geist ist der Schutzgeist, der an einen bestimmten Punkt der Natur gebunden ist, beispielsweise an einen See, einen Hügel oder eine Baumgruppe. Der Schutzgeist sucht den Bereich heim, mit dem er verbunden ist, und er kann diesen Ort nicht verlassen. Ein Schutzgeist kann eine sterbliche Gestalt annehmen, wenn er sterblichen Wesen erscheint, aber lasst Euch davon nicht täuschen. Diese Geister waren niemals sterblich, und sie sind der sterblichen Welt so fern wie die Bewohner des Reichs des Vergessens. Auch wenn sie sterbliches Verhalten nachahmen, werden sie es niemals verstehen oder je mehr als die grundlegendste Verbindung dazu haben.

Einem Schutzgeist könnte seine Aufgabe langweilig werden. Er könnte neugierig darauf sein, welche neuen Wesen da in sein Gebiet wandern. Er könnte sogar wütend werden, weil ein Sterblicher, der sein Reich betritt, ihn seiner Meinung nach beleidigt hat. Jeder dieser Gründe könnte dazu führen, dass die Aufmerksamkeit eines Schutzgeistes auf Euch fällt. Natürlich könnte er sich Euch auch aus völlig anderen Gründen zuwenden. Wer weiß schon, was diese seltsamen Wesen antreibt?

Der Schutzgeist des Verwunschenen Waldes ist oft neugierig und spitzbübisch, aber er ist sterblichen Besuchern gegenüber nur selten offen feindselig. Es gibt unzählige Erzählungen über verschwundene Gegenstände, seltsame Erscheinungen und verspielte Neckereien, aber nur wenige Geschichten darüber, dass der Wald sich gegen sterbliche Besucher gewandt hat. Es scheint, dass zumindest dieser Geist versucht, eine Art Verbindung herzustellen. Oder vielleicht ist das nur eine weitere Fehlinterpretation seiner Absichten. Vielleicht versucht dieser Schutzgeist einfach nur, Besucher in falsche Sicherheit zu wiegen. Und dann greift er an.