Online:Die Legende der Geisterschlange

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Inhalt

Die Legende der Geisterschlange

Beobachtungen über die Mabrigash aus den Tagebüchern von Bonorion, dem Wanderer, im Jahre 568 der Zweiten Ära

In Deshaan traf ich auf einen seltsamen Stamm Aschländer Dunkelelfen. Sie nennen sich selbst Mabrigash. Im Gegensatz zu ihren Brüdern von Vvardenfell sind sie kein Nomadenstamm und haben sich wohl in den isolierten Gebieten von Deshaan, die sie als das Tal der Geisterschlange bezeichnen, niedergelassen. Ich glaube, sie haben sich die Geisterschlange ausgedacht, um Fremde davon abzuhalten, zu lange in ihrem Dorf zu verweilen. Aber ehrlich gesagt reicht ihre Unhöflichkeit aus, die jener der zivilisierteren Dunkelelfen in nichts nachsteht, um Fremde zu vertreiben. Aber meine Neugier in Bezug auf diesen isolierten Stamm wappnete mich gegen ihre Einstellung. Ich blieb eine Weile in ihrer Nähe, beobachtete sie und zeichnete meine Beobachtungen auf. Und dies sind meine Schlussfolgerungen über die Mabrigash:

Die Mabrigash heißen ihre Besucher nicht willkommen.

Die Mabrigash scheinen in einer matriarchalischen Gesellschaft zu leben und ihre Frauen sind auf jeden Fall viel dominanter als ihre Männer. Sie scheinen die Männer zahlenmäßig drei oder vier zu eins zu übertreffen. Ich würde nicht sagen, dass diese Gesellschaft Männer hasst, aber sie traut ihnen sicher nicht und mag sie auch nicht allzu sehr. Zumindest, soweit ich das beurteilen kann.

Sie behaupten, dass die Geisterschlange ihnen Rat erteilt und das Tal bewacht. Ich glaube, dass sie diese sogenannte „Geisterschlange“ benutzen, um Besucher zu vertreiben und um die Dorfbevölkerung zu kontrollieren.

Wie es scheint, opfern sie dieser mystischen Gottheit ihre eigenen Stammesmitglieder. Die Stammesältesten befürworten Prozesse, um die „Geisterschlange“ zu ehren und viele davon enden mit dem Tod der Angeklagten.

Dies ist die Legende der Geisterschlange, die mir eine nette kleine Dame im Alter von sechs oder sieben Jahren erzählt hat. Sie näherte sich mir völlig furchtlos und ohne zu zögern. Sie fragte mich, warum ich so unheimlich sei und sie die ganze Zeit beobachtete. Zumindest war das ihre Hauptaussage. Ich kenne bestenfalls nur die Grundlagen der Sprache der Mabrigash. Ich entgegnete mit einer meiner eigenen Fragen. „Worum handelt es sich bei dieser Geisterschlange, von der ich höre?“, fragte ich sie.

„Folgt dem Gewundenen Pfad und Ihr werdet es herausfinden“, antwortete sie mit einem Schlag ihrer niedlichen kleinen Wimpern. „Die Geisterschlange gewährt Ratschläge und Schutz, solange wir uns um das Tal kümmern“, fuhr sie fort. „Das weiß doch jeder.“ Sie erzählte mir davon, dass sich die Geisterschlange aus der vereinten geistlichen Essenz der weiblichen Vorfahren zusammensetze. Durch den Glauben und den Respekt der lebenden Stammesmitglieder wurde ihr eine spektrale Form gegeben. Oder es handelt sich um eine unheimliche tote Schlange, die das Tal unsicher macht und gerne unschuldige Mabrigash-Kinder frisst. Sie sprach sehr schnell und wie ich zuvor sagte, beherrsche ich den Dialekt beim weitem nicht perfekt.

Wirtschaftlich gesehen fertigt der Stamm einzigartiges Schlangenhautleder. Sie verwenden dieses Leder für einfach alles – von der Kleidung über Rucksäcke bis hin zu einfacher Rüstung. Allerdings sind sie nicht bereit, dieses wundervolle Material an Fremde zu verkaufen – nicht einmal an die Männer ihres eigenen Stammes. Jeder daran Beteiligte könnte ein Vermögen verdienen, wenn die Mabrigash überzeugt werden könnten, mit der Welt außerhalb ihres Stammes zu handeln.

Ich traf eine Mabrigash-Späherin auf Patrouille. Sie drohte mir, „mich den Geistern und Schlangen auf dem Gewundenen Pfad zum Fraß vorzuwerfen“. Zum Glück waren meine Geschwindigkeit und Kletterfähigkeiten viel besser als ihre. So konnte ich dem wilden zeremoniellen Ritual entgehen. Zusätzliche Beobachtungen führten mich zu der Schlussfolgerung, dass der Stamm sich hauptsächlich von Schlangenfleisch ernährt. Dies könnte zu ihrem unkontrollierten, feindseligen Auftreten beitragen.

Nach mehreren Tag, an denen ich in der Nähe mein Lager aufgeschlagen hatte und ständig beobachtete, besuchte mich ein eher furchteinflößender Marbigash-Krieger. Er sagte, dass er der Gulakhan sei. Er meinte, der einzige Grund, warum sie mich nicht einfach den Schlangen im Tal zum Fraß vorgeworfen hatten, bestand darin, dass der Seher mich als unglücklichen Idioten eingeschätzt hatte. Ich habe bei der Übersetzung dieser Nachricht bestimmt etwas missverstanden. Als ich darum bat, den Seher treffen zu dürfen, schien sich die Hand dieses Gulakhan fest um den Griff des eher bösartig aussehenden Schwertes an seiner Seite zu schließen. Da entschied ich, dass meine Zeit beim Mabrigash-Stamm abgelaufen sei.

Anmerkung von Nuros Raloro, Gelehrtenpriester des Tribunals, Gramfeste, im Jahre 576 der Zweiten Ära

Diese total lächerliche „Beobachtung“ wurde vor einigen Jahren herrenlos an der Grenze zu Steinfälle gefunden. Der bosmerische Chronist Bonorion scheint nicht einmal den Verstand eines fünfjährigen Kindes zu besitzen, wenn es darum geht, ungewöhnliche Ereignisse oder Völker aufzuzeichnen. Er fällt darauf zurück, sich Dinge auszudenken oder wilde unlogische Sprünge zu machen, um zu seinen sogenannten „Schlussfolgerungen“ zu kommen. Dieses Dokument wurde innerhalb der Tribunalbibliothek aufbewahrt und Kopien wurden verbreitet, da er zumindest einige Unterhaltungen mit den Mabrigash geführt hat und die Informationen über diesen Stamm noch immer sehr dürftig sind.