Online:Leitfaden für das Kochhandwerk

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Inhalt

Leitfaden für das Kochhandwerk
Von Cloelius Meluginensis

Versorgungsfeldwebel, Siebte Legion

In meinen zwanzig Jahren als Versorgungsfeldwebel für die Siebte Kaiserliche Legion habe ich eine unumstößliche Wahrheit gelernt: Kochen ist kochen, egal ob man für sich selbst oder für eine ganze Armee kocht. Auf die Anfrage von Magus-General Septima Tharn hin werde ich mein Wissen an die Versorger weniger ruhmreicher Legionen weitergeben.

Schritt 1: Beschafft Euch die Zutaten

Im Feld ist Euer Rucksack die einzige Speisekammer, auf die Eure Soldaten sich verlassen können. Requiriert alles, was Ihr finden könnt; jedes Fass, jede Truhe, jeden Sack Korn solltet Ihr für Eure Zwecke einsetzen.

Als kaiserlicher Soldat habt Ihr das Recht, so viel zu requirieren, wie Ihr wollt, aber geht dennoch mit Bedacht vor. Ein Bürger mit einer leeren Speisekammer wird sich noch lang daran erinnern, wie hart das Kaiserreich zu ihm war. Nur eine Handvoll, ein Schöpfer oder ein Teil aus jedem Fass, jeder Truhe und jedem Sack. Das ist meine einfache Regel.

Schritt 2: Besorgt Euch Rezepte

Vergesst nicht, dass Ihr ein Versorger seid, kein Leibkoch. Ihr bereitet keine erlesenen Speisen für die Herzogin von Cheydinhal zu. Es spielt keine Rolle, wie das Essen schmeckt, solange es Eure Männer satt macht. Holt Euch Rezepte, die schnell und einfach sind und am besten in großen Mengen gekocht werden können.

Nehmen wir gegrillte Hähnchenbrust, ein Mahl für das Ihr Geflügelfleisch benötigt. Es bringt nichts, die erforderlichen Zutaten zu kennen; ohne das richtige Rezept hat man nur rohes Fleisch. An jedem Ort gibt es ganz eigene Rezepte für die Zubereitung der lokalen Zutaten, also haltet die Augen offen nach Rezepten, wenn Ihr Vorräte requiriert.

Schritt 3: Kochen, kochen, kochen

Habt Ihr das Rezept im Kopf, besorgt Euch die Zutaten und kocht sie an einer Feuerstelle. Und lasst dann das Essen nicht anbrennen.

Achtet darauf, Euren Männern das zu geben, was sie am meisten brauchen. Kundschafter und Scharmützler bekommen viel Gemüse. Den Magiern in Eurer Kohorte serviert Ihr am besten ein paar Früchte. Bei Infanterie liegt man mit deftigen Fleischgerichten nie verkehrt. Vergesst nie, dass eine warme Mahlzeit den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten kann.

Ergänzung: Brauen im Felde

Ich bekomme so viele Fragen über das Brauen gestellt, dass sich darüber ein eigenes Kapitel lohnt. Meine Empfehlung: Führt nie mehr als eine Flasche edles Gebräu mit Euch. Dann wissen Eure Männer, dass es sich dabei um eine Belohnung für jene handelt, die herausragende Leistung zeigen.

Und doch braucht die Kohorte mitunter auch flüssigen Mut, beispielsweise vor einer Schlacht oder einer Militärparade. Deshalb braue ich schreckliches Gesöff aus lokalen Rezepten, sowohl um die Soldaten durch einen Schock in einen Zustand selbstbewusster Bereitheit zu bringen, als auch um zu verhindern, dass sie Geschmack an dem Zeug finden.

Schritt 1 und Schritt 2 entsprechen den jeweiligen Schritten beim Kochen. Und der dritte Schritt?

Schritt 3: Brauen, brauen, brauen

Nehmt ein Braurezept, das Ihr bereits kennt, besorgt Euch die Zutaten und braut sie an einer Feuerstelle. Lasst das Getränk nicht verkochen.

Ich überlasse oft überschüssige Getränke den Einheimischen, die die Zutaten ohnehin „gespendet“ haben. Dies entspricht nicht den Requirierungsrichtilinien des Kaiserreichs, aber so bleiben sie meinen Männern wohlgesonnen für den Fall, dass wir uns aufgrund der Taten weniger tapferer Legionen doch einmal zurückziehen müssen.