Online:Die Legende von Haman Schmiedefeuer

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Inhalt

Die Legende von Haman Schmiedefeuer

Nacherzählt von Rogar Klippseit, Geschichtenerzähler

Ihr habt doch sicher schon vom großen Haman Schmiedefeuer gehört? Schmiedefeuer, ein Handwerker der Könige und Bearbeiter des Metalls, war als größter Schmied im ganzen Land bekannt. Jarle, Thane und alle, die sich seine gewaltigen Preise leisten konnten, suchten Schmiedefeuer auf, um sich einen wertvollen Dolch, einen robusten Schild, einen mächtigen Kriegshammer oder eine fein gearbeitete Rüstung fertigen zu lassen. Nach einer Weile musste Schmiedefeuer die Anzahl der Aufträge beschränken, die er für einen bestimmten Zeitraum annahm, da er auf keinen Fall wollte, dass seine Qualität unter zu viel Arbeit leidet.

Andere Schmiede behaupteten, dass Schmiedefeuer zum Erz sprechen konnte und die Unreinheiten mit einem Zwinkern und einem Flüstern hinfortzaubern konnte. Die meisten verehrten den Mann und bewunderten seine Fähigkeiten. Einige wenige waren jedoch eifersüchtig auf Schmiedefeuers Erfolge. Sie versuchten, die Leute gegen ihn aufzubringen und behaupteten, dass er mit Magie arbeitete, und mit übler Magie noch dazu: daedrischer Magie. Die Wortführerin dieser aufwieglerischen Schmiede war die Rüstungsmacherin Gerhild Kaltherz.

Kaltherz war lautstark und machte keinen Hehl aus ihrem Misstrauen Schmiedefeuer und seinen Methoden gegenüber. In jeder überfüllten Taverne, in der sie gerade trank, fragte sie sich lautstark, welchem bösen Daedrafürsten der stolze und überhebliche Haman Schmiedefeuer wohl seine Treue geschworen hatte, um solche Wunder mit Metall vollbringen zu können. Natürlich entsprach das in keinster Weise der Wirklichkeit. Schmiedefeuer war einfach ein grandioser Handwerker. Aber das hielt Kaltherz nicht davon ab, ihre Gerüchte bei jeder Gelegenheit aufs Neue zu verbreiten. Bald schon war sie beinahe verzehrt von ihrem Hass auf Schmiedefeuer, und darunter litt auch ihre Arbeit, die selbst sehr beeindruckend war, jedoch mit wachsender Eifersucht immer schlechter wurde.

Schmiedefeuer versuchte nach Kräften, die immer wilder werdenden Geschichten zu ignorieren, aber je mehr die Gerüchte von Kaltherz um sich griffen, desto schwerer wurde es für ihn, an neue Aufträge zu kommen. Haman konnte nicht verstehen, warum sie solche schrecklichen Lügen über ihn verbreitete. Er schlug sich jedoch so gut es ging weiter durch, nahm jede Arbeit an, die er bekommen konnte, und betete, dass etwas passieren und die Abwärtsspirale aufhalten würde, in die sein Schicksal offenbar geraten war. Und dann erhielt Hama den wichtigsten Auftrag seiner Karriere.

Der mächtige Held, Kvenel die Zunge, war auf dem Markt und auf der Suche nach einer neuen Waffe. Nicht einfach irgendeine Waffe. Es musste eine Waffe von herausragender Qualität sein, eine, die es mit seinem geliebten Schwert Eduj aufnehmen konnte. Für sein nächstes Abenteuer wollte Kvenel eine Handaxt. Und er wollte, dass sie vom legendären Schmied Haman Schmiedefeuer gefertigt werden würde. Begeistert von dieser Gelegenheit und aufgeregt ob der Herausforderung begann Haman die Arbeit an seinem bisher spektakulärsten Werk: der Handaxt Okin.

Gerhild Kaltherz indessen war außer sich vor Wut. Sie hatte sich beworben, die neue Waffe für Kvenel die Zunge fertigen zu dürfen. Und erneut wurde, ihren besten Bemühungen zum Trotz, Haman anstelle ihrer erwählt. Erzürnt tat sie das Einzige, was ihr in den Sinn kam. Kaltherz tat genau das, was sie über Schmiedefeuer erzählt hatte, und bat einen Daedrafürsten um Hilfe und Unterstützung. Sie betete zu Molag Bal.

Fünf Tage und fünf Nächte blieb Kaltherz in ihrer eigenen Schmiede und flehte Molag Bal an, ihre Gebete zu erhören. Am Morgen des sechsten Tages antwortete der Herr der Gewalt auf ihren Ruf. Aber es war noch nie eine einfache Angelegenheit, einen Daedrafürsten um einen Gefallen zu bitten. Und besonders Molag Bal besteht darauf, dass immer ein Preis bezahlt wird. Und Gerhild Kaltherz musste diesen Preis in Blut bezahlen. „Tötet den Schmied mit einer Klinge, die Ihr selbst gefertigt habt“, versprach Molag Bal, „und ich werde Euch berühmter machen, als Schmiedefeuer es sich je hätte erträumen können.“

Haman Schmiedefeuer schloss die Arbeit an Okin ab, und das Ergebnis war überaus beeindruckend. Er lieferte sie an Kvenel, gerade noch rechtzeitig für dessen Aufbruch. Als Haman in seine Schmiede zurückkehrte, sah er Kaltherz vor seinem Schmelzofen stehen, ihr Umriss finster vor dem Glühen des Feuers. „Habt Ihr die Bewunderung des großen nordischen Helden genossen, Haman?“, fragte Kaltherz. „Ich hoffe ja. Denn das war die letzte Ehre, die Euch in diesem Leben zuteil wurde.“

Kaltherz wirbelte herum und versenkte ihr Schwert in Schmiedefeuers Herz. Der Meisterschmied stolperte und fiel in das gleißende Feuer seines eigenen Schmelzofens. Sein Körper brannte drei Tage lang lichterloh, ohne zu verbrennen. Während dieser Zeit brüllte Kaltherz, sie könne die Schmerzensschreie von Schmiedefeuer hören, egal wie weit sie weglief. Kvenel bezeichnete Gerhild Kaltherz als die schlechteste Schurkin ihrer Zeit und brachte sie vor den Thane von Windhelm, auf dass sie für ihr Verbrechen sterben solle. Und diesen einen Moment lang war sie tatsächlich berühmter als Haman Schmiedefeuer.

Als der Kopf von Kaltherz von ihren Schultern getrennt wurde, verschwand Schmiedefeuer mitsamt seiner Schmiede von Tamriel. Es heißt, dass Haman Schmiedefeuer bis heute durch die Schatten von Kalthafen schleicht, getrieben von der Rache an der neidzerfressenen und verräterischen Gerhild Kaltherz. Und an jedem anderen, der ihm in den Weg kommt.