Oblivion:Cherims Herz von Anequina: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Seite enthält den Text des [[Buch]]es '''[[Cherims Herz von Anequina]]''' aus [[The Elder Scrolls III: Morrowind]] und [[The Elder Scrolls IV: Oblivion]]. In [[The Elder Scrolls V: Skyrim]] gibt es eine [[Quelle:Cherims Herz (Skyrim)|andere Auflage]] des Buches zu finden.
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Ein Zeitgenosse von Maqamat Lusign (im Band siebzehn dieser Reihe porträtiert) ist der Khajiti Cherim, dessen Wandbehänge seit fast dreißig Jahren überall im Reich als Meisterwerke bejubelt werden. Seine vier in Elsweyr gelegenen Fabriken stellen Reproduktionen seiner Werke her, doch seine Originaltapisserien erzielen Spitzenpreise. Der Kaiser selbst besitzt zehn Wandbehänge von Cherim, und seine Repräsentanten verhandeln zur Zeit um den Kauf von fünf weiteren.
  
==Inhalt==
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Die Verwendung gedämpfter Farben, die zu den leuchtenden Hauttönen der von Cherim abgebildeten Personen im Kontrast stehen, markiert eine deutliche Abkehr vom Alten Stil der Tapisserie. Seit einigen Jahren entnimmt er seine Themen den sagenhaften Geschichten der Antike: die Zusammenkunft der Götter, um die Erschaffung der Welt zu besprechen; die Chimer, die dem Propheten Veloth nach Morrowind folgen; der Kampf der Wildelfen gegen Morihaus und seine Legionen am Weißgoldturm. Seine frühen Werke befassten sich mit zeitgenössischeren Themen. In seiner Villa in Orkrest hatte ich Gelegenheit, mit ihm über eines seiner ersten Meisterwerke zu sprechen, das Herz von Anequina.
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<center>'''Gespräche mit Schöpfern von Wandteppichen<br />Band achtzehn<br />Cherims Herz von Anequina'''</center></div>
 
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<center>von Livillus Perus, Professor an der Kaiserlichen Universität</center><br /></div>
 
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Der Khajiit Cherim ist ein Zeitgenosse von Maqamat Lusign (in Band siebzehn dieser Serie befragt). Seine Wandteppiche werden nun schon seid über dreißig Jahren im ganzen Kaiserreich als Meisterwerke gefeiert. Seine vier Werkstätten, die über ganz Elsweyr verteilt sind, stellen Reproduktionen seiner Werke her, seine Originale jedoch erzielen astronomische Preise. Der Kaiser selbst besitzt zehn Wandteppiche Cherims, und seine Vertreter führen zur Zeit Verhandlungen zum Erwerb von fünf weiteren.
 
  
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Das Herz von Anequina stellt eine historische Schlacht des Fünfjährigen Krieges zwischen Elsweyr und Valenwood dar, der zwischen 3E 394 (oder 3E 395, je nachdem, wann man den Anfang des Krieges datiert) und 3E 399 wütete. Den meisten verlässlichen Berichten nach dauerte der Krieg 4 Jahre und 9 Monate, aber die künstlerische Freiheit der großen epischen Dichter hat diese schreckliche um weitere drei Monate verlängert.
  
Der sparsame Einsatz von Farben, der im Kontrast zu den von Cherim behandelten Themen steht, unterscheidet sich stark vom alten Stil der Wandteppichgestaltung. Die Themen seiner Arbeiten waren in den letzten Jahren die fantastischen Legenden der Antike: das Treffen der Götter, bei dem sie über die Schöpfung der Welt beraten; die Chimer, wie sie dem Propheten Veloth nach Morrowind folgen; die Schlacht am Weißgoldenen Turm, zwischen den Wildelfen und Morihaus und seinen Legionen. Seine frühesten Werke handelten von alltäglicheren Themen. Ich hatte die Gelegenheit, mit ihm in seiner Villa in Orcrest über eines seiner ersten Meisterwerke zu sprechen, das Herz von Anequina.
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Die Einzelheiten der Schlacht sind in Cherims Interpretation ausführlich dargestellt. Die einhundertzwanzig Waldelf-Bogenschützen unterscheiden sich voneinander, und angesichts der anrückenden Khajiti-Armee steht in ihren Gesichtern die Angst geschrieben. Ihre Kettenpanzer fangen das gedämpfte Licht der Sonne ein. Die bedrohlichen Schatten der Kampfkatzen Elsweyrs zeichnen sich auf den Hügeln ab, jeder Muskel angespannt, bereit, sich auf Befehl auf den Feind zu stürzen. Es überrascht nicht, dass er alle Einzelheiten naturgetreu verewigt hat, denn Cherim stand als Infanterist der Khajit selbst mitten im Gefecht.
  
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Jedes kleinste Teil der traditionellen Khajiti-Rüstung der Soldaten im Vordergrund ist zu erkennen: der gestickte Besatz und das Streifenmuster der Tuniken, jede lackierte Platte der locker geschnittenen Lederrüstung im Elsweyr-Stil, die Helme aud Stoff und gewelltem Silber.
  
Das Herz von Anequina zeigt eine historische Schlacht aus dem Fünfjährigen Krieg zwischen Elsweyr und Valenwald, der von 3Ä 394 (oder 3Ä 395, je nachdem, was man als den Beginn des Krieges betrachtet) bis 3Ä 399 dauerte. Nach den exaktesten Berechnungen dauerte der Krieg vier Jahre und drei Monate, aber die großen epischen Poeten nahmen sich die künstlerische Freiheit, drei zusätzliche Monate hinzuzufügen.
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''„Cherim versteht den Sinn der Panzerrüstung nicht“'', sagte Cherim. ''„Zum einen ist es darin so heiß, als würde man verbrennen und gleichzeitig lebendig begraben werden. Cherim trug sie nach dem Willen unserer Nord-Berater in der Schlacht um Zelinin, und Cherim konnte sich nicht einmal umdrehen, um zu sehen, was die anderen Khajiti taten. Cherim hat einige Skizzen angefertigt für eine Tapisserie der Schlacht um Zelinin, aber Cherim findet, dass, wenn es realistisch sein sollte, die Figuren sehr mechanisch wirkten, wie eiserne Golems oder Dwemer-Zenturios. So wie Cherim die Khajiti-Befehlshaber kennt, würde es Cherim nicht überraschen, wenn der Verzicht auf die schweren Panzerrüstungen eher ästhetische als praktische Gründe hatte.“''
  
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''„Elsweyr hat doch aber die Schlacht um Zelinin verloren?“''
  
Die eigentlichen Details der Schlacht selbst, so wie sie Cherim interpretiert, werden sehr explizit dargestellt. Die Gesichter von hundertzwanzig Waldelfen können voneinander unterschieden werden, jedes zeigt die Furcht im Angesicht der sich nähernden Armee der Khajiit. Ihre Kettenhemden reflektieren das matte Licht der Sonne. Die bedrohlichen Schatten der Kriegskatzen von Elsweyr zeichnen sich auf den Hügeln ab, jeder Muskel der Kämpfer ist angespannt, sie sind bereit, auf Befehl jederzeit loszustürzen. Es ist nicht überraschend, dass er alle Details korrekt darstellt, Cherim hat der Schlacht als khajiitischer Fußsoldat hautnah beigewohnt.
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''„Ja, aber Elsweyr gewann den Krieg; das fing schon bei der nächsten Schlacht um das Herz von Anequina an“'', sagte Cherim mit einem Lächeln. "Das Kriegsglück wendete sich, sobald wir Khajiit unsere Nord-Berater nach Einsamkeit zurückschickten. Wir mussten das ganze schwere Rüstzeug loswerden, die sie uns gebracht hatten, und genug traditionelle Rüstungen finden, in der sich unsere Truppen wohl fühlten. Der Hauptvorteil der traditionellen Rüstung bestand darin, dass wir uns leicht darin bewegen konnten, wie aus den natürlichen Posen der Soldaten auf dem Wandbehang ersichtlich ist.  
  
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''„Wenn Ihr jetzt den armen durchlöcherten Cathay-raht anseht, der unten im Hintergrund weiterkämpft, erkennt Ihr den zweiten Vorteil. Es hört sich sonderbar an, aber eine der besten Eigenschaften der traditionellen Rüstung ist die, dass ein Pfeil entweder davon abprallt, oder gleich ganz hindurch geht. Eine Pfeilspitze hat einen Widerhaken, damit sie dort stecken bleibt, wo sie trifft, wenn sie nicht völlig durchschlägt. Ein Soldat in der traditionellen Rüstung hat dann eben ein Loch im Körper und den Pfeil auf der anderen Seite. Unsere Heiler können eine solche Wunde leicht in Ordnung bringen, wenn sie nicht tödlich ist; steckt der Pfeil aber noch in der Rüstung, wie es bei der schweren Rüstung leicht passiert, so wird die Wunde bei jeder Bewegung weiter aufgerissen. Es sei denn, der Khajiit befreit sich von der Rüstung und zieht den Pfeil heraus, wie wir es bei der Schlacht um Zelinin machen mussten. Ein gelinde gesagt schwieriger und zeitraubender Prozess in der Hitze des Gefechts.“''
  
Jedes einzelne Teil der mittelschweren Rüstung der Khajiit ist bei den Soldaten im Vordergrund deutlich zu sehen. Die bestickten Ränder und Streifenmuster ihrer Tuniken. Jede lackierte Platte auf nach Elsweyr-Art bequem geschnittenen Leder. Die Helme aus Stoff und gewelltem Leder.
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Dann fragte ich ihn: ''„Gibt es ein Selbstporträt von Euch in dieser Schlacht?“''
  
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''„Aber ja“'', sagte Cherim und grinste erneut. ''„Seht Ihr dort die kleine Gestalt des Khajiit, der den toten Waldelfen um seine Ringe erleichtert? Er steht mit dem Rücken zu uns, aber er hat einen braun-orange gestreiften Schwanz, genau wie Cherim. Cherim sagt nicht, dass alle Vorurteile über Khajiit zutreffend sind, aber manchmal muss Cherim doch zugeben, dass etwas Wahres dran ist.“''
  
''„Cherim kann den Nutzen von Plattenrüstungen nicht nachvollziehen”'', meint Cherim. ''„Es ist heiß, als würde man gleichzeitig lebendig verbrannt und beerdigt. Auf das Beharren unserer Berater vom Volke der Nord trug Cherim bei der Schlacht von Zelinin eine solche Rüstung, und Cherim konnte noch nicht einmal den Kopf bewegen, um zu sehen, was der Khajiit neben mir tat. Cherim fertigte einige Skizzen für einen Wandteppich an, der die Schlacht von Zelinin zeigen sollte, aber Cherim findet, dass die Gestalten, um es realistisch zu machen, sehr steif wirken mussten, wie eiserne Golems oder dwemerische Zenturien. So wie Cherim unsere khajiitischen Kommandanten kennt, wäre es keine Überraschung, wenn die schweren Plattenrüstungen genausogut aus ästhetischen wie aus praktischen Gründen aufgegeben wurden.”''
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Ein ironischer Stil der Selbstdarstellung ist auch in den Wandbehängen von Ranulf Haken offenkundig; dieser Künstler wird im neunzehnten Band der vorliegenden Reihe interviewt.
  
 
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''„Elsweyr hat die Schlacht von Zelinin verloren, nicht wahr?”''
 
 
 
 
 
''„Ja, aber Elsweyr hat den Krieg gewonnen, beginnend mit der nächsten Schlacht, dem Herz von Anequina. Das Blatt wendete sich, sofort nachdem die Khajiit unsere nordischen Berater zurück ins Königreich der Einsamkeit geschickt hatten. Die Khajiit mussten die ganzen schweren Rüstungen loswerden, die sie uns geschickt hatten und genug der traditionellen mittelschweren Rüstungen finden, in denen sich unsere Soldaten am wohlsten fühlten. Offenkundig liegt der größte Vorteil der mittelschweren Rüstung darin, dass man sich in ihr leicht bewegen kann, wie Ihr an der natürlichen Haltung der Soldaten auf dem Wandteppich erkennen könnt.”''
 
 
 
 
 
''„Wenn Ihr Euch nun diesen armen durchbohrten Cathay-Raht anseht, der im Hintergrund weiterkämpft, seht Ihr den anderen Vorteil: Es mag sich seltsam anhören, aber eine der besten Eigenschaften der mittelschweren Rüstung ist, dass ein Pfeil entweder wirkungslos abprallt oder ziemlich leicht durchdringt. Eine Pfeilspitze ist wie ein Haken geformt, so dass sie in ihrem Ziel steckenbleibt, wenn sie es nicht durchbohrt. Ein Soldat in einer mittelschweren Rüstung wird sich mit einem Loch im Körper und dem Pfeil auf der anderen Seite wiederfinden. Unsere Heiler können eine solche Wunde, solange sie nicht tödlich ist, mit Leichtigkeit heilen. Wenn der Pfeil jedoch in der Rüstung stecken bleibt, wie es bei schwereren Rüstungen vorkommt, wird die Wunde jedesmal wieder aufgerissen, wenn sich der Soldat bewegt. Außer der Krieger entledigt sich der Rüstung und zieht den Pfeil heraus, was genau das ist, was die Khajiit bei der Schlacht von Zelinin tun mussten. In der Hitze der Schlacht eine schwierige und zeitaufwändige Prozedur, um es gelinde auszudrücken.”''
 
 
 
 
 
Ich fragte ihn als nächstes: ''„Gibt es auf dem Bild auch ein Selbstportrait”''
 
 
 
 
 
''„Ja”'', sagte Cherim mit einem Grinsen. ''„Seht Ihr die kleine khajiitische Gestalt, die dem toten Waldelf die Ringe stiehlt? Er kehrt Euch den Rücken zu, aber er hat einen braun-orange gestreiften Schwanz, wie Cherims. Cherim will nicht sagen, dass all die negativen Vorurteile gegenüber den Khajiit berechtigt sind, aber Cherim muss sie manchmal anerkennen.”''
 
 
 
 
 
Ein sich selbst herabsetzender Stil des Selbstportraits zeigt sich auch bei den Wandteppichen von Ranulf Hook, dem nächsten Künstler, mit dem wir für Band neunzehn dieser Serie gesprochen haben.
 
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[[Kategorie:Bücher aus TES III: Morrowind|Cherims Herz von Anequina]]
 
[[Kategorie:Bücher aus TES IV: Oblivion|Cherims Herz von Anequina]]
 

Aktuelle Version vom 8. September 2016, 09:59 Uhr

Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Cherims Herz von Anequina aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Inhalt

Cherims Herz von Anequina

Gespräche mit Tapisseristen Achtzehnter Band Cherims Herz von Anequina von Livillus Perus Professor an der Kaiserlichen Universität

Ein Zeitgenosse von Maqamat Lusign (im Band siebzehn dieser Reihe porträtiert) ist der Khajiti Cherim, dessen Wandbehänge seit fast dreißig Jahren überall im Reich als Meisterwerke bejubelt werden. Seine vier in Elsweyr gelegenen Fabriken stellen Reproduktionen seiner Werke her, doch seine Originaltapisserien erzielen Spitzenpreise. Der Kaiser selbst besitzt zehn Wandbehänge von Cherim, und seine Repräsentanten verhandeln zur Zeit um den Kauf von fünf weiteren.

Die Verwendung gedämpfter Farben, die zu den leuchtenden Hauttönen der von Cherim abgebildeten Personen im Kontrast stehen, markiert eine deutliche Abkehr vom Alten Stil der Tapisserie. Seit einigen Jahren entnimmt er seine Themen den sagenhaften Geschichten der Antike: die Zusammenkunft der Götter, um die Erschaffung der Welt zu besprechen; die Chimer, die dem Propheten Veloth nach Morrowind folgen; der Kampf der Wildelfen gegen Morihaus und seine Legionen am Weißgoldturm. Seine frühen Werke befassten sich mit zeitgenössischeren Themen. In seiner Villa in Orkrest hatte ich Gelegenheit, mit ihm über eines seiner ersten Meisterwerke zu sprechen, das Herz von Anequina.

Das Herz von Anequina stellt eine historische Schlacht des Fünfjährigen Krieges zwischen Elsweyr und Valenwood dar, der zwischen 3E 394 (oder 3E 395, je nachdem, wann man den Anfang des Krieges datiert) und 3E 399 wütete. Den meisten verlässlichen Berichten nach dauerte der Krieg 4 Jahre und 9 Monate, aber die künstlerische Freiheit der großen epischen Dichter hat diese schreckliche um weitere drei Monate verlängert.

Die Einzelheiten der Schlacht sind in Cherims Interpretation ausführlich dargestellt. Die einhundertzwanzig Waldelf-Bogenschützen unterscheiden sich voneinander, und angesichts der anrückenden Khajiti-Armee steht in ihren Gesichtern die Angst geschrieben. Ihre Kettenpanzer fangen das gedämpfte Licht der Sonne ein. Die bedrohlichen Schatten der Kampfkatzen Elsweyrs zeichnen sich auf den Hügeln ab, jeder Muskel angespannt, bereit, sich auf Befehl auf den Feind zu stürzen. Es überrascht nicht, dass er alle Einzelheiten naturgetreu verewigt hat, denn Cherim stand als Infanterist der Khajit selbst mitten im Gefecht.

Jedes kleinste Teil der traditionellen Khajiti-Rüstung der Soldaten im Vordergrund ist zu erkennen: der gestickte Besatz und das Streifenmuster der Tuniken, jede lackierte Platte der locker geschnittenen Lederrüstung im Elsweyr-Stil, die Helme aud Stoff und gewelltem Silber.

„Cherim versteht den Sinn der Panzerrüstung nicht“, sagte Cherim. „Zum einen ist es darin so heiß, als würde man verbrennen und gleichzeitig lebendig begraben werden. Cherim trug sie nach dem Willen unserer Nord-Berater in der Schlacht um Zelinin, und Cherim konnte sich nicht einmal umdrehen, um zu sehen, was die anderen Khajiti taten. Cherim hat einige Skizzen angefertigt für eine Tapisserie der Schlacht um Zelinin, aber Cherim findet, dass, wenn es realistisch sein sollte, die Figuren sehr mechanisch wirkten, wie eiserne Golems oder Dwemer-Zenturios. So wie Cherim die Khajiti-Befehlshaber kennt, würde es Cherim nicht überraschen, wenn der Verzicht auf die schweren Panzerrüstungen eher ästhetische als praktische Gründe hatte.“

„Elsweyr hat doch aber die Schlacht um Zelinin verloren?“

„Ja, aber Elsweyr gewann den Krieg; das fing schon bei der nächsten Schlacht um das Herz von Anequina an“, sagte Cherim mit einem Lächeln. "Das Kriegsglück wendete sich, sobald wir Khajiit unsere Nord-Berater nach Einsamkeit zurückschickten. Wir mussten das ganze schwere Rüstzeug loswerden, die sie uns gebracht hatten, und genug traditionelle Rüstungen finden, in der sich unsere Truppen wohl fühlten. Der Hauptvorteil der traditionellen Rüstung bestand darin, dass wir uns leicht darin bewegen konnten, wie aus den natürlichen Posen der Soldaten auf dem Wandbehang ersichtlich ist.

„Wenn Ihr jetzt den armen durchlöcherten Cathay-raht anseht, der unten im Hintergrund weiterkämpft, erkennt Ihr den zweiten Vorteil. Es hört sich sonderbar an, aber eine der besten Eigenschaften der traditionellen Rüstung ist die, dass ein Pfeil entweder davon abprallt, oder gleich ganz hindurch geht. Eine Pfeilspitze hat einen Widerhaken, damit sie dort stecken bleibt, wo sie trifft, wenn sie nicht völlig durchschlägt. Ein Soldat in der traditionellen Rüstung hat dann eben ein Loch im Körper und den Pfeil auf der anderen Seite. Unsere Heiler können eine solche Wunde leicht in Ordnung bringen, wenn sie nicht tödlich ist; steckt der Pfeil aber noch in der Rüstung, wie es bei der schweren Rüstung leicht passiert, so wird die Wunde bei jeder Bewegung weiter aufgerissen. Es sei denn, der Khajiit befreit sich von der Rüstung und zieht den Pfeil heraus, wie wir es bei der Schlacht um Zelinin machen mussten. Ein gelinde gesagt schwieriger und zeitraubender Prozess in der Hitze des Gefechts.“

Dann fragte ich ihn: „Gibt es ein Selbstporträt von Euch in dieser Schlacht?“

„Aber ja“, sagte Cherim und grinste erneut. „Seht Ihr dort die kleine Gestalt des Khajiit, der den toten Waldelfen um seine Ringe erleichtert? Er steht mit dem Rücken zu uns, aber er hat einen braun-orange gestreiften Schwanz, genau wie Cherim. Cherim sagt nicht, dass alle Vorurteile über Khajiit zutreffend sind, aber manchmal muss Cherim doch zugeben, dass etwas Wahres dran ist.“

Ein ironischer Stil der Selbstdarstellung ist auch in den Wandbehängen von Ranulf Haken offenkundig; dieser Künstler wird im neunzehnten Band der vorliegenden Reihe interviewt.

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