Online:Die Schwertweisheit von Saikhalar

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Inhalt

Die Schwertweisheit von Saikhalar

Und so geschah es an jenem Tag, dass Saikhalar nach den Morgenübungen guter Laune war, denn seine Schüler schlugen sich bewundernswert in ihrem Training, und er war beeindruckt von ihrem Fortschritt. Aufgrund seiner guten Stimmung lud er die Schüler ein, sich als Belohnung in einen Kreis zu setzen und ihm Fragen zu stellen, die er mit seiner Weisheit beantworten würde. Die jungen Leute hatten eine Menge Fragen und wollten alle gleichzeitig sprechen, aber er hieß sie schweigen und rief sie nacheinander auf.

Einer fragte: „Meister, warum trainieren wir nur mit dem Schwert, wenn es doch so viele Arten von Waffen gibt?“

Der Meister antwortete: „Das Schwert ist unsere Seele. Der mächtige Onsi zeigte unserem Volk in längst vergangenen Tagen, wie man Klingen länger macht, und seitdem erzielten wir durch seine gesegnete Tugend so manchen Sieg. Konzentriert euch nur auf euer Schwert, und Ihr werdet jede Waffe besiegen; ihr habt mehr Reichweite als ein Dolch, könnt den Schlägen schwerer Hämmer ausweichen und die Pfeile eurer Feinde abwehren. Wenn ihr vom Weg der Klinge abweicht, werdet Ihr nur verwirrt, und der Pfad zur Meisterschaft wird unter euren Füßen verschwinden.“

Ein anderer fragte: „Meister, warum müssen wir jeden Tag die gleichen Übungen durchführen?“

Der Meister antwortete: „Ihr denkt noch immer wie der durstige Schakal, der auf eine Luftspiegelung zuläuft. Er bricht im Sand zusammen, obwohl er die versteckte Quelle gefunden hätte, wenn er nur inmitten der Felsen gesucht hätte, an denen er vorbeigerannt ist! Konzentriert euch auf die Aufgabe vor euch. So erreicht ihr Perfektion. Denkt nicht an das, was ihr morgen vielleicht tut, sondern denkt nur daran, wie ihr jede Übung meistern könnt, die euch zugewiesen wird. Auf diese Weise werdet ihr eins mit eurer Waffe.“

Und so ging es weiter, und der Meister teilte die Weisheit seiner langen Jahre mit den jungen Leuten. Nachdem eine Menge Fragen gestellt worden waren, bemerkte er, dass einer seiner Schüler verdrießlichen Blicks hin und her wetzte. Verärgert ob der geteilten Aufmerksamkeit des Jungen fragte er: „Du da. Welche Frage hast du?“

Der Junge schaute ihn peinlich berührt an, und ein lautes Knurren war aus seinem Bauch zu hören. „Ist es nicht schon an der Zeit für das Mittagessen, Meister?“

Saikhalar lachte laut und voll Freude auf; diesen Klang hörten die Schüler nur selten. „Dann mal schnell in die Küche! So groß meine Weisheit auch sein mag, leere Bäuche kann sie nicht füllen!“