Online:Aus dem Archiv der Gelehrten: Drachen in der Zweiten Ära

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Diese Seite enthält den Text von Aus dem Archiv der Gelehrten: Drachen in der Zweiten Ära aus The Elder Scrolls Online. Das Archiv der Gelehrten war eine Sammlung von Fragen zur Lore von The Elder Scrolls Online, die auf der offiziellen Seite von Gelehrten Tamriels beantwortet wurden.

Inhalt

Aus dem Archiv der Gelehrten: Drachen in der Zweiten Ära[1]

Camilla Calsivius beantwortet eure Fragen:

Seid gegrüßt, werte Gelehrtenkollegen! Hiermit bitte ich diesen Saal um Ordnung. Ich hoffe, Ihr vergebt jegliche Ausbrüche von belehrendem Enthusiasmus. Ich habe nur einfach schon so lange darauf gewartet, diese Versammlung gleichgesinnter Akademiker einzuberufen. Ihr seid alle überaus willkommen und ich werde danach streben, detaillierteste Antworten zu allen Fragen zu liefern! Beginnen wir vielleicht mit einer kurzen Vorstellung?

Mein Name ist Camilla Calsivius – arkane, ortsansässige Naturkundlerin der Universität von Gwylim. Ich bin außerdem Mitglied der kürzlich gegründeten Drachengarde! Oder sollte ich sagen neugegründet? Ganz ehrlich: Es macht kaum einen Unterschied.

Auch wenn ich den höchsten Respekt für den berühmten Schwertkrieger Sai Sahan hege, so ist die von ihm aufgestellte Armee für mich einfach nur … unkonventionell. Um es gelinde auszudrücken. Nun, ich bin keine Kriegerin, und selbst wenn ich es wäre, würde ich nur äußerst ungern solch majestätische Kreaturen wie Drachen angreifen. Aber meine Zeit mit der Drachengarde hat mir zahlreiche Gelegenheiten gegeben, diese Kreaturen aus nächster Nähe zu studieren. Ich biete bescheidene Unterstützung für die Forschungsbemühungen der Drachengarde und im Gegenzug erlauben sie mir, sie auf ihren Jagden zu begleiten. Ich kann mein Glück kaum fassen!

Nun, ich schätze, das ist genug zu meiner Person. Fangen wir jetzt richtig mit dieser Runde an. Wer beginnt?


„Was brachte Kaalgrontiid dazu, sich von den anderen Drachen in den nördlichen Regionen abzuspalten, falls sie alle ursprünglich Teil von Alduins Königreich waren?“

Eine hervorragende Frage! Zunächst möchte ich sagen, dass ich nie persönlich mit Kaalgrontiid gesprochen habe, weshalb ich hier kaum mehr als Spekulationen liefern kann. Wie Ihr sicher bereits wisst, sind Drachen von Natur aus Eroberer. Alle meine Forschungen deuten darauf hin, dass dieser Durst nach Macht und Herrschaft nicht viel anders ist als unser Durst nach Wasser in einer Wüste. Sie müssen die Welt in die Knie zwingen. Dieser Drang zu herrschen hat Kaalgrontiid möglicherweise dazu gebracht, den Norden zu verlassen.

Persönlich würde ich die Annahme, dass ein wortwörtlich die Welt fressender Alduin über Himmelsrand geherrscht hat, mit einer ordentlichen Prise Salz betrachten. Nichtdestotrotz unterliegen Drachen einer natürlichen Hierarchie. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass ein Drache über alle anderen geherrscht hat – ein König der Könige. War dieser oberste Drache der legendäre Alduin? Vielleicht. Vielleicht nicht. Wie dem auch sei: Einem so stolzen und mächtigen Drachen wie Kaalgrontiid würde es wohl widerstreben, sich der Hegemonie dieses Drachen unterzuordnen. Wie kann man etwas erobern, das schon dem älteren Bruder gehört? Ich glaube, dass Stolz und Ehrgeiz ihn dazu gebracht haben, aufzubrechen.

Außerdem wirkt mir Elsweyr wie eine viel größere Trophäe als Himmelsrand. Worüber würdet Ihr lieber herrschen? Unberührte Dschungel und verschlungene Plateaus, die von einem der alten Völker Tamriels bewohnt werden, oder lieber eine gefrorene Einöde von Barbaren, die sich mit Met zukippen? Ich persönlich würde Ersteres wählen. Das soll nicht als abwertend gegenüber möglicherweise anwesenden Nord aufgefasst werden!


„Es überrascht mich, dass es keine bekannten erwähnenswerten Bauten aus drakonischer Hand gibt, wenn man bedenkt, wie mächtig diese Geschöpfe sind. War ihre Zivilisation wirklich nur so primitiv, dass sie Tag für Tag einfach nur auf Aussichtspunkten auf Hügeln und Bergen saßen, so wie es die Geschichten erzählen, oder haben sie vielleicht Dinge errichtet, die schon seit langem vergessen wurden?“

Eine „primitive“ Kultur? Also wirklich. Ich hoffe, Ihr sagt das nie, wenn ein Drache in Hörreichweite vorbeizieht!

Ich würde diese Frage auf dreierlei Weise beantworten. Zunächst einmal ist es unter einigen Gelehrten umstritten, ob Drachen in uralten Zeiten Gebäude „errichteten“ und Waffen „schmiedeten“. Diese Theorien wirken auf mich völlig absurd, aber ich schätze, in den aufgewühlten, zeitlosen Zeiten des einstigen Altertums mag alles möglich gewesen sein.

Zweitens sei gefragt, welche sich selbst achtenden Herrscher ihre eigenen Monumente errichten? Glaubt Ihr wirklich, die Könige der Na-Totambu nahmen Picke und Spaten in die Hand, um die Steinwunder Hammerfalls zu errichten? Oder dass Vivec in dieser üppigen Baustelle von einer Stadt zum Hammer greift? Ganz sicher nicht! Dafür hat man treue Arbeitskräfte. Die Drachen herrschten mittels ihrer Stellvertreter in Drachenkulten über Tausende. Man lässt besser die Sterblichen im Dreck wühlen und die Steine schleppen, oder?

Und zu guter Letzt müsst Ihr bedenken, wie unglaublich alt die Drachen sind und wie sonderbar die Taten Sterblicher auf sie wirken müssen. Versucht nur, es Euch vorzustellen: Drachen glitten schon über das Antlitz von Nirn, noch bevor „Zeit“ überhaupt eine Bedeutung hatte. Sie erlebten die Geburt von allem, was besteht. Wo Ihr „Hügel und Berge“ seht, sind sich Drachen womöglich der majestätischen, offengelegten Knochen der Schöpfung bewusst! Können wir wirklich behaupten, irgendein altes Schloss kommt irgendwie der vortrefflichen Erhabenheit von Tamriels höchsten Gipfeln gleich? Ihr vielleicht, aber ich keinesfalls!


„Naharanji hat auf ihren Reisen eindeutig Dracheneier gefunden. Wie kümmert man sich richtig um sie, damit sie zu finanziell lukrativen Gelegenheiten werden? Diese Eier so zu hegen, dass sie jung und wild werden, wäre ideal, aber wie andere schon erwähnt haben, man sieht diese Jungtiere nie in freier Wildbahn.“

Darf ich? Oje. Nun, also … Naharanji, was Ihr da habt, scheinen mir Wamasueier zu sein. Eine schnell gemachte Fehldeutung. Würde ich sagen. Ich bin mir sicher, Ihr könnt irgendwo einen Käufer finden. Vielleicht in den „Märkten“ unter Senchal?

Falls noch andere Anwesende „Dracheneier“ dabeihaben, würde ich sie freundlichst darum bitten, sie draußen abzulegen. Drachen legen keine Eier. Es tut mir leid, falls das irgendjemanden überrascht. Maras Gnade …


„Die Skelettüberreste von Thurvokun wurden kürzlich in den Minen des Krallenhorts vom üblen Schwarzmark-Kult wiederbelebt, und seine uralten Knochen dienten als Gefäß für die Seele ihres Anführers. Deutet dies darauf hin, dass Thurvokuns eigene Seele von einem anderen Drachen zuvor verschlungen wurde, oder könnte er sich wieder erheben? – Legoless“

Oh, den Acht sei gedankt. Eine richtige Frage!

Die Beständigkeit der Drachenseele bleibt weiterhin äußerst umstritten. Alle meine Nachforschungen zeigen, dass die Seele eines Drachen ewig bestehen bleibt, sofern sie nicht verzehrt wird. So weit stimmen wir alle überein. Bei diesem Thurvokun, den Ihr erwähnt habt, kann ich nichts sicher sagen. Ich bin nie einem von diesen Schwarzmark-Strolchen begegnet und ich hoffe, ich werde das auch nie!

Ganz ehrlich, ich finde es äußerst schwer zu glauben, ein sterblicher Nekromant könnte die Seele eines Drachen manipulieren, aber es eröffnet einige faszinierende Hypothesen. Könnte jemand beispielsweise die Seele eines Drachen dessen sterblichen Überresten entreißen, wohin würde diese Seele gehen? Die Einzelheiten der Seelenmagie liegen leider außerhalb meines Erfahrungsbereichs, aber es scheint so, als wäre die Verbindung zwischen einer Drachenseele und dessen physischen Überresten weitaus stärker als bei Sterblichen. Fleisch und Knochen bilden die Gestalt eines Drachen, aber bedenkt man ihre kosmische Herkunft, können wir dann dieses Fleisch und diese Knochen überhaupt mit den unseren vergleichen? Ich würde annehmen, die ihren Überresten entrissene Seele eines Drachen würde sich mit der Zeit entweder auflösen – wie Milch, die man in das Meer gießt – oder zu ihrem Ursprung zurückkehren: Akatosh selbst. In jedem Fall würden sich Wiederbelebungen (so wie ich diese verstehe) als unmöglich erweisen. Reanimation allerdings bleibt eine erschreckende Möglichkeit.

Zusammengefasst sei festgehalten, dass die klassische Zweigeteiltheit von Seele und Körper, mit der wir das Leben auf Nirn erklären, nicht unbedingt umfassend genug ist, um diese Beziehung bei Drachen zu erklären. Wir müssen möglicherweise ein völlig unterschiedliches Vokabular entwickeln, um diese Umstände beschreiben zu können.


„Gibt es eine Art moderne Drachen, die nicht nur an Tod, Herrschaft und … nun ja … Feuer interessiert sind? – Vivyer“

Nun … nein, um ganz ehrlich sein. Drachen finden gelegentlich ihnen mit Sterblichen gemeinsame Ziele. Der rote Riese, Nahfahlaar, beispielsweise. Ich habe sogar Gerüchte über einen „Drachenmönch“ gehört, der unter den nordischen Einsiedlern auf der Kehle der Welt lebt. Aber selbst solche herausragenden Drachen können ihrer intrinsischen Natur nicht entkommen. Zumindest denke ich, dass sie dies nicht können.

Und nochmal: Wir müssen bedenken, dass Drachen uns nicht nur einfach in Größe und Stärke überlegen sind. Drachen sind älter und urtümlicher als die Berge, auf denen sie hausen. Die Mächte, die einen Drachen antreiben, sind Naturgesetzen ähnlicher als die einfältigen Launen von Sterblichen. Wellen brechen. Monde nehmen zu und wieder ab. Drachen erobern und herrschen. Ich fürchte, so einfach ist das. Schlechte Nachrichten für uns Sterbliche, aber insgesamt eine erstaunliche Eigenheit der Welt an sich!

Nun, ich fürchte, das ist alles an Zeit, was wir heute aufbringen können. Ich hoffe, es war eine unterhaltsame und erleuchtende Vorlesung für Euch alle. Vielleicht können wir uns bald erneut versammeln. Lebt wohl, meine Freunde!

Oh, und Naharanji … bitte vergesst diese Eier nicht auf Eurem Weg nach draußen.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Der Text wurde auf der offiziellen ESO-Seite (Aus dem Archiv der Gelehrten: Drachen in der zweiten Ära) veröffentlicht. [abgerufen am 06.11.2019]
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