Online:Kulturelle Stile der Völker 3: Die Waldelfen

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Inhalt

Kulturelle Stile der Völker 3: Die Waldelfen

Aufzeichnungen von Doktor Alfidia Lupus für eine Reihe von Broschüren über die wichtigsten kulturellen Stilrichtungen Tamriels

(Dr. Lupus war von 2Ä 418 bis 431 kaiserliche Ethnographin für den Potentaten Savirien-Chorak.)

Wir beenden unsere Studie der Elfen mit den Bosmer von Valenwald. Obgleich sie weniger Einfluss auf die Welt haben als ihre hochelfischen und dunkelelfischen Vettern, gibt es mehr Waldelfen als andere Mer in Tamriel, da sie relativ fruchtbar sind (für Elfen) und außerdem, sagen wir einmal, der Liebe mehr zugeneigt.

Es ist eine Binsenweisheit, dass die Waldelfen Motive aus der Natur bevorzugen, aber wie ich herausgefunden habe, steckt da mehr dahinter. Ihre Verehrung für Y'ffre und die Geschichte der Erdknochen spiegelt sich in der stilisierten Art wieder, in der diese Naturmotive dargestellt werden. Die Bosmer glauben, dass in der Natur Chaos herrschte, bevor Y'ffre allen Pflanzen, Tieren und Völkern ihren Namen gab, denn erst dadurch wurde festgelegt, welche dauerhafte Gestalt jede Gattung haben sollte. Und so wird jede Gattung durch ein bestimmtes, idealisiertes Motiv dargestellt, das die Urform widerspiegelt, die Y'ffre ihr gegeben hat.

Dies sieht man anhand der Formen, die allgegenwärtig sind in der Kunst, dem Handwerk und der Bekleidung der Waldelfen. Diese Formen stammen aus einem umfangreichen Repertoire, da es für jede Gattung von Pflanze und Tier in der Welt der Bosmer eine eigene Form gibt, jedoch ist die Verwendung und Abbildung dieser Formen kulturell vorgeschrieben, und es gibt nur wenig Spielraum für Variationen. Eine unkonventionelle Verwendung dieser stilisierten Piktogramme gilt als unschicklich oder einfach nur „falsch“.

Dies mag paradox erscheinen bei einem Volk, dessen Mitglieder sonst so sorgenfrei und unkompliziert erscheinen, aber genau so ist es, wie ich selbst die Gelegenheit hatte zu erleben. Es gibt so einige Waldelfen in der Kaiserstadt, genug für ein kleines bosmerisches Viertel am Hafen, in dem sich eine Taverne namens „Zum Fröhlichen Fackelkäfer“ befindet. Divayth Fyr, der faszinierende dunkelelfische Zaubermeister, der Morian Zenas bei seinen Versuchen unterstützt, bot mir an, mit mir dorthin zu gehen, und ich nahm das Angebot an.

Als ich am Tag unseres Ausfluges an den Hafen bei Morians Haus anklopfte, öffnete der alte Professor persönlich mir die Türe, und ich war überrascht, als er mich bat, ihn kurz in sein Studienzimmer zu begleiten. Ebenfalls überraschend war Morians Aufmachung: Er trug eine neue Seidenrobe, die mit den Symbolen der Sternzeichen verziert war; außerdem war sein Haar frisch geschnitten und frisiert, und er roch dezent nach Lavendel. Nichts erinnerte mehr als die unrühmlichen, angesengten und fleckenübersäten Roben, die er bisher immer getragen hatte.

Wie sich herausstellte, wollte er mich davor warnen, mit Divayth Fyr den Hafen zu besuchen. Leider musste ich darauf lachen, woraufhin er errötete, und dann versicherte ich ihm, dass ich eine erwachsene Frau sei, die auf sich aufpassen konnte. Er war ein wenig beschämt und murmelte ein paar Entschuldigungen, denen ich entnahm, dass er sich mehr Sorgen darum machte, dass ich mit Divayth Zeit verbrachte, als dass es ihm um den Hafen ging. Ich wollte seine Gefühle nicht verletzen, also beglückwünschte ich ihn zu seiner neuen Robe, woraufhin er strahlte, und dann ging ich ins Empfangszimmer, wo ich mich mit Divayth traf.

Ich sollte mich nicht noch mehr in Einzelheiten verlieren, aber wir hatten einen wunderbaren Abend. Im Fröhlichen Fackelkäfer war eine Menge los, und Divayth stellte mich Frau Biniele vor, der Eigentümerin, die darauf bestand, sich an unseren Tisch zu setzen. Als Unterhaltung gab es Bienieles Bosmerische Burleske, die umwerfend komisch war, und obwohl ich keinen Schluck der abstoßenden Getränke der Waldelfen trinken konnte, teilte ich doch eine Pfeife voll Käferstopf mit Divayth, nach der mir seltsam beschwingt zumute war.

Außerdem sah ich nun mit eigenen Augen, wie wenig Bosmer von „unschicklichen Formen“ halten, als ein Seemann aus Leyawiin, der mich beim Rauchen beobachtet hatte, mir eine geschnitzte Knochenpfeife „echt Valenwälder Art“ zum Kauf anbot. Frau Biniele sagte mir, dass das eine Fälschung sei und ich mein Geld nicht zum Fenster hinauswerfen sollte. Der Seemann protestierte, aber die kleingewachsene Waldelfin sagte ihm, dass jeder Idiot sehen konnte, dass das Imga auf dem Pfeifenkopf völlig falsch war, und dass er sich verziehen solle. Was er dann auch tat.

Divayth und ich verzogen uns kurz darauf, und auf unserem Weg zurück zum Stadttor erklärte er mir anhand der strahlend hellen Sterne des Firmaments die Namen, die die alten Chimer für die Sternbilder hatten. Ich muss zugeben, dass ich mich an nichts davon mehr erinnern kann außer an den warmen Klang seiner sonoren Stimme … Und an die warme Berührung seiner Hand auf meinem Arm.
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