Adventskalender

Beta-Wochenende Nr. 2: PvP von Nerian

Ein weiteres Mal durften wir die Beta von Elder Scrolls Online im Pressewochenende von 7.2. – 11.2. für euch antesten. Diesmal stand PvP und damit verbunden Cyrodiil auf dem Plan.

Siege attack

(Dies ist einer von drei Artikeln zum zweiten ESO-Pressebetawochende. Ihr findet die Übersichtsseite hier und Royals Artikel hier. Wenn ihr es noch nicht getan habt, solltet ihr unbedingt die Testberichte zum ersten Wochenende lesen, da Royal (hier) und ich (hier) dort unsere allgemeinen Eindrücke beschreiben.)

Die Reise begann mit meinem Charakter von letztem Wochenende auf genau Level 10, dem Level, ab dem man Cyrodiil betreten kann.  Nach ein wenig Menügefummel, was beim ersten Mal ziemlich verwirrend und unübersichtlich ist, landete ich schließlich direkt in meinem Gebiet im Ebenherz-Pakt. Durch eine Einführungsquest im Lager lernt man dort die verschiedenen Basics bezüglich Belagerungstaktik und vor allem die Bedienung und Reparatur von Belagerungsgerät.

Wichtige Details fehlten während dem Tutorial jedoch leider, darunter wie man die Belagerungsgeräte genau repariert (zuerst das Reparaturkit auf Q legen, dann dort auswählen, dann kurz Q auf das Ziel drücken), oder komplett wo man Belagerungswaffen kauft bzw. wie man sie aufstellt (genauso wie das Reparaturkit benutzen). Sobald man das einmal gemacht oder gehört hat, ist es zwar ganz und gar nicht schwer, aber darauf muss man eben erst einmal kommen.

Ebenherz Ausbildungslager

Nachdem wir nicht genug Pressespieler hatten, um ein ständiges Schamürzel innerhalb der Kampagne aufrecht zu erhalten, waren die einelnen Schlachten auf verschiedene Termine gelegt. Dementsprechend hatte ich noch genug Zeit, um Cyrodiil auf eigene Faust zu erkunden.

Mein Weg führte mich zuerst zu einer Festung des Aldmeri-Dominions, wo ich testweise einige Wachen angriff, jedoch sofort die Flucht ergriff, als ich feststellte, dass sie alleine unmöglich zu besiegen waren, selbst im Zweikampf – zumindest für einen Spieler der Stufe 10.

Nachdem ich die Flucht ergriffen hatte, bewegte ich mich weiter durch Cyrodiil Richtung Osten. Immer wieder fiel mir dabei auf, dass die Landschaft leider erschreckend unbelebt wirkt. Zwar ist das auch den mangelnden Spielern der Pressebeta zuzurechnen, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass die Welt mit ihnen in Cyrodiil deutlich belebter wirken wird. Während der Schlachten war zwar ordentlich etwas los, aber wie gesagt beim Herumstreunen fehlten größtenteils sogar die Tiere.

Als ich mich schließlich der Kaiserstadt näherte, entdeckte ich ein kleines Zelt mit zwei kaiserlichen Deserteuren. Erster Gedanke: Angriff. Und ich habe es noch im selben Moment bereut, als ich auf sie geschossen habe. Die beiden Kaiserlichen nahmen mich einfach in der Luft auseinander, ohne dass ich sichtbaren Schaden ausgeteilt hatte. Die Schlammkrabbe davor war jedoch erstaunlich leicht besiegt gewesen.

Da begann die kleine Tortur, denn ohne Seelenstein blieb mir nichts anderes übrig, als zu der nächsten Festung unter der Kontrolle meiner Allianz zurück zu kehren. Selbst außerhalb der Kriegszeiten gab es nämlich keine benutzbaren Wegschreine in der Nähe. So musste ich den ganzen bisher zurückgelegten Weg ohne Pferd erneut mühsam bestreiten.

Im weiteren Verlauf umrundete ich die Kaiserstadt auf der Suche nach einem Weg näher heran. Da sie hinter einer dichten Nebelwand verborgen lag, ließen sich nur die Konturen erahnen. Der See selber war nicht zu durchqueren. Sobald man sich weiter hinein wagte, wurde man von unsichtbaren Wesen – dem Geräusch nach fleischfressenden Fischen – angegriffen und starb rapide.

So folgte ich dem Weg zur laut Karte einzigen intakten Brücke, nur um dort eine Schlacht zwischen Daedra von Molag Bal und kaiserlichen Soldaten vorzufinden. Ihre Anführerin erklärte mir, dass an das Betreten der Kaiserstadt nicht zu denken war und so musste ich wieder meiner Wege ziehen.

Kaiserstadt Anker

Ich umrundete die Kaiserstadt und versuchte auf der Karte – die übrigens mit einer dreieckigen Form auf den ersten Blick mit Cyrodiil wenig gemein hatte – eine der Städte die man versprochen hatte, ausfindig zu machen. Das erwies sich leider als gar nicht so einfach, da leider keinerlei Marker oder ähnliches vorhanden waren. Letzten Endes stellte sich ein dunkler Fleck den ich für ein kleines Dorf gehalten hatte, als Cheydinhal heraus.

Die Stadt selber war von einem Krieg zwischen Kaiserlichen und Rebellen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier konnte ich die Kaiserlichen jedoch zum ersten Mal im Zweikampf besiegen, selbst zwei gegen einen war kein Problem mehr. Die Quests, die man mir dort angeboten hatte, musste ich jedoch aus zeitlichen Gründen leider streichen.

Auf den folgenden Schlachttermin konnte ich mich in Cheydinhal jedoch bestens vorbereiten. Ich levelte dort noch einmal kräftig meinen Umgang mit dem Bogen und erlernte noch einige praktische Fähigkeiten um meinen Gegnern richtig einheizen zu können.


Der Abend begann etwa eine Stunde vor dem Termin mit dem Diebstahl einer Schriftrolle der Alten. Ich beschloss, dem Dieb zu folgen, da man seinen Weg auf der Karte verfolgen konnte und so traf ich nur wenig später auf eine Gruppe von Spielern – drei an der Zahl. Die Begegnung dauerte jedoch nur sehr kurz, da ich nicht einmal in der Lage war einen einzigen der sofort zauberbaren Angriffe zu benutzen bevor ich tot war.

Es war der erste relativ niederschmetternde Tod an diesem Abend und jeder von ihnen mündete in eine ewige Lauferei, die sich ohne Pferd – und sicherlich auch mit – einfach ewig in die Länge zu ziehen schien. Deshalb vorab an jeden: Wenn ihr als Gruppe in die Schlacht zieht, nehmt euch Tonnen von Seelensteinen mit, sie erleichtern euer Leben.

Wir sammelten uns anschließend nahe der Festung des Aldmeri-Dominions, um sie für den Ebenherz-Pakt zu beanspruchen. Der Anfang ging ziemlich schleppend, selbst mit 20 Spielern erwies sich die Übernahme des Bauernhofes der Festung als schwer bis unmöglich. Mit einer koordinierten Absprache und routinierteren Spielern, die vielleicht höher als Level 10-20 sind, ließe sich das jedoch sicherlich auch mit weniger Leuten problemlos erledigen.

Während der folgenden Minuten sammelten sich immer mehr Spieler an und schließlich hatten wir die drei umliegenden Lager erobert und konnten mit der Belagerung der Festung beginnen. Wie sich herausstellte hatte man uns jedoch ohne jegliche Erklärung ins kalte Wasser geworfen. Die wenigen Spieler die wussten was zu tun war, versuchten zwar verzweifelt alles zu koordinieren, für eine reine Anfängertruppe war der Job jedoch nicht zu erledigen.

Die folgende halbe Stunde verbrachten wir damit, die Burg mit zahlreichen unkoordinierten Belagerungsmaschinen zu Kleinholz zu verarbeiten, was jedoch auch nicht sonderlich gut funktionierte. Währenddessen stellte ich mehr als nur einmal fest, dass mir ein Spieler auf Level 30 oder höher selbst im 3 gegen 1 einfach haushoch überlegen war, von dem „Levelausglich“ war hier wenig bis gar nichts zu merken.

Als wir nach einer geschlagenen dreiviertel Stunde – und zahlreichen Läufen um wieder zur Festung zu kommen – endlich das Tor durchbrachen, ging es jedoch endlich vorran. Ab da hatten wir endlich mehr oder weniger verstanden was zu tun war und auch die zweite Mauer war schnell durchbrochen. Zu Gute kam uns hier lediglich, dass die meisten Spieler des Aldmeri-Dominions wohl an einer anderen Front gegen das Dolchsturz-Bündnis kämpften. Sonst wäre unser unorganisierter Haufen wohl nicht weit gekommen.

Nachdem wir die erste Festung erobert hatten, setzten wir zur zweiten an, die dann relativ schnell ebenfalls erobert war. Insgesamt hatte uns die Eroberung zweier Festungen insgesamt drei Stunden gekostet, der meiste Teil davon das Eingewöhnen und und die Zeit, sich zurecht zu finden, jedoch auch angemerkt, dass wir keine wirkliche Gegenwehr hatten.

Fazit

Abschließend lässt sich über die Schlacht sagen, dass sie für das erste Mal viel zu erschlagend war. Es turnten einfach hunderte Spieler und NPCs durch das Bild und obwohl ich Lebensleisten für alle Anwesenden eingeschaltet hatte – blau für Verbündete, rot für Gegner – konnte ich in der Menge selten einen von ihnen ausmachen. Für Bogenschützen war das Chaos definitiv mehr als kontraproduktiv.

Ohne wirkliches Tutorial muss man sich auf gute Führung verlassen, um eine Festung effizient einnehmen zu können. Mangelnde Tutorials machten den Start schwer und ziemlich unspektakulär, nahmen mir beinahe die Lust am weiteren Verlauf der Schlacht teilzunehmen.

Erst als sich sichtbarer Fortschritt erkennen ließ, begann die Schlacht endlich Spaß zu machen und als ich schließlich herausgefunden hatte, wo ich Belagerungsmaschinen herbekam und damit selber endlich einen Einfluss auf die Schlacht nehmen konnte – an Kampf gegen NPCs oder andere Spieler war auf Level 10 einfach überhaupt nicht zu denken – war ich auch endlich voll bei der Sache.

Was Elder Scrolls Online auf diesem Gebiet definitiv fehlt sind Tutorials, die einen in die Schlachten einführen – vielleicht sogar mit einer Beispielschlacht – ansonsten birgt das PvP definitiv viel Potential und eine Menge Spaß.


Über den Autor

Ich bin der Administrator und Besitzer von ElderScrollsPortal.de, ehemals Scharesoft.de. Hier kümmere ich mich um alles mögliche was so ansteht, dazu gehören Newsmeldungen, Einstellen neuer Downloads und die Entwicklung neuer Features für das Portal.

Zusammen mit Deepfighter habe ich an der offiziellen deutschen Übersetzung von Skyrim sowie Elder Scrolls Online mitgewirkt. Für Skyrim bin ich unter anderem auch für das inoffizielle Director's Cut verantwortlich.