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Version vom 28. August 2016, 19:10 Uhr
Auflagen des Buches |
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Diese Seite enthält den Text von Die Brüder der Dunkelheit (1. Ausg.) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Pellarne Assi
Wie schon der Name andeutet, liegt die Geschichte der Dunklen Bruderschaft verborgen im Nebel der Dunkelheit. Mit ihren Sitten und Bräuchen sind nur jene vertraut, die selbst der Bruderschaft angehören („Bruder“ ist dabei generisch zu verstehen; manche ihrer mörderischsten Meuchler sind Frauen, aber auch sie werden häufig Brüder genannt). Eines der größten Rätsel dabei ist, wie sie in der Verborgenheit existieren, aber mühelos von jenen gefunden werden können, die verzweifelt genug sind, um für ihre Dienste zu bezahlen.
Die Dunkle Bruderschaft entsprang während der Zweiten Ära einem religiösen Orden, den Morag Tong. Die Morag Tong beteten zu einem daedrischen Geist, Mephala. Sie trug ihnen Ritualmorde auf. Anfangs waren sie so desorganisiert, wie es nur obskure Kulte sein können; es gab keinen Anführer, und als Gruppe wagten sie es auch nicht, wichtige Personen zu ermorden. Das änderte sich mit dem Aufstieg der Mutter der Nacht.
Alle Anführer(innen) der Morag Tong, und später der Dunklen Bruderschaft, werden Mutter der Nacht genannt. Ob ein und dieselbe Frau die Dunkle Bruderschaft seit der Zweiten Ära befehligt hat (und ob es sich dabei überhaupt um eine Frau handelt), ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass die ursprüngliche Mutter der Nacht eine wichtige Doktrin der Morag Tong entwickelt haben soll, nämlich die Überzeugung, dass Mephala zwar mit jedem in ihrem Namen begangenen Mord stärker würde, dass aber manche Morde besser seien als andere. Aus Hass begangene Morde gefielen Mephala besser als Morde aus Habsucht. Und Morde an wichtigen Persönlichkeiten gefielen Mephala besser als Morde an relativ Unbekannten.
Die Zeit, in der dieser Glaube übernommen wurde, fällt ungefähr mit dem ersten Mord zusammen, der von den Morag Tong begangen wurde. Im Jahre 324 der Zweiten Ära wurde der Potentat Versidue-Shaies in seinem Palast ermordet in dem Gebiet, das heute als das Elsweyr-Königreich Senchal bekannt ist. Voller Dreistigkeit verkündete die Mutter der Nacht die Identität der Mörder, indem sie mit dem Blut des Potentaten „MORAG TONG“ an die Wände schrieb.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Morag Tong relativ friedlich existiert, mehr oder weniger wie ein Hexenzirkel – gelegentlich verfolgt, aber für gewöhnlich ignoriert. Die Morag Tong wurden auf dem gesamten Kontinent zu einer Zeit geächtet, in der Tamriel ein zersplittertes Land war; eine erstaunliche Parallele. Jeder Landesherr behandelte die Auslöschung des Kults plötzlich als oberste Priorität. Danach war hundert Jahre lang nichts mehr von ihnen zu hören.
Eine Datierung des Zeitraums, in dem die Morag Tong als die Dunkle Bruderschaft erneut in Erscheinung traten, ist schwieriger, insbesondere da im Lauf der Geschichte von Tamriel auch vereinzelt andere Attentätergilden auftauchten. Meine Recherchen haben ergeben, dass die Dunkle Bruderschaft erstmals in den Tagebüchern der Blutkönigin Alimahera von Hegathe erwähnt wurde: Sie sprach davon, ihre Feinde eigenhändig beziehungsweise falls nötig „mit der Hilfe der Mutter der Nacht und ihrer Dunklen Bruderschaft, des geheimen Arsenals meiner Familie seit der Zeit meines Großvaters“ getötet zu haben. Arlimahera schrieb dies im Jahre 2Ä 412; man kann daher vermuten, dass es die Dunkle Bruderschaft schon seit mindestens dem Jahr 360 gab, sofern ihr Großvater tatsächlich ihre Dienste in Anspruch genommen hatte.
Der wichtigste Unterschied zwischen der Dunklen Bruderschaft und den Morag Tong bestand darin, dass die Bruderschaft nicht nur ein Kult, sondern auch ein Geschäftsunternehmen war. Herrscher und wohlhabende Händler bedienten sich des Ordens als Attentätergilde. Damit erlangte die Bruderschaft sowohl die offensichtlichen Vorteile eines profitablen Unternehmens als nebenbei auch den Vorteil, dass Herrscher sie nicht länger aktiv verfolgen konnten: Man brauchte sie. Die Bruderschaft bot eine unentbehrliche Dienstleistung an. Selbst ein außerordentlich tugendsamer Herrscher wäre schlecht beraten, die Bruderschaft schlecht zu behandeln.
Nicht lange nach Arlimaheras Tagebucheintrag fand die vielleicht bekannteste Hinrichtungsserie in der Geschichte der Dunklen Bruderschaft statt. Im Monat Morgenröte des Jahres 430 wurden der akavirische Kaiserpotentat Savirien-Chorak und alle seine Erben in einer blutigen Nacht ermordet. Zur Freude seiner Feinde zerfiel das Potentatentum der Akaviri daraufhin innerhalb von nur vierzehn Tagen.
Die Dunkle Bruderschaft hat wahrhaft keinen Mangel an Geschäftsgelegenheiten; eine „Abrechnung“ ist nach meinen Informationen der beliebteste Euphemismus der Bruderschaft für eine Hinrichtung. Sie gelten zwar offiziell in jedem Winkel des Kaiserreichs als ungesetzliche Organisation, werden aber, wie die Diebesgilde, eigentlich allgemein geduldet.