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Diese Seite enthält den Text von Ein Gauner entschuldigt sich aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von einem anonymen Verfasser
Habt Ihr je ein hübsches Sümmchen für ein Schwert bezahlt, und kaum, dass Ihr zu Hause seid, fliegt Euch beim ersten Hieb die Klinge vom Heft? Da wart Ihr sicher ganz schön sauer! Wahrscheinlich seid Ihr auf den Markt zurückgerannt, um den silberzüngigen Mistkerl zu finden, der Euch davon überzeugt hat, dass es magisch ist, nur um seinen Stand leer vorzufinden.
Ich weiß das, weil Ihr diese Waffen von jemandem wie mir gekauft habt.
Ganz richtig, auch ich habe einst die billigste Ware, die ich in die Finger kriegen konnte, an Leute wie Euch verkauft. Ich kaufte die unbrauchbaren Werkstücke von Lehrlingen, suchte beim Pfandleiher nach verrosteten Erbstücken, und verdiente ein Vermögen an Leuten, die nicht viel mehr als den großen Traum hatten, einmal ein Held zu werden. Diese Tage habe ich hinter mir gelassen. Ich habe Unrecht getan und möchte dafür Buße tun, also werde ich Euch mit ein wenig Wissen bewaffnen.
Mein bester Rat ist, Eure Waffen nur bei einem Schmied zu kaufen, dem Ihr vertraut. Sie sehen dann vielleicht nicht sonderlich beeindruckend aus, aber das ist auch gar nicht nötig. Ich habe Wagenladungen gewaltiger Zweihänder an junge Männer mit einem Leuchten in den Augen verkauft, aber Ihr solltet mit etwas Vernünftigem anfangen: einer einfachen, soliden Einhandwaffe. Ein Krieger ist nur so gut wie seine Waffe, und mit einer, die auseinanderfällt, werdet Ihr nicht viel lernen.
Wenn Ihr aber unbedingt bei Marktställen einkaufen wollt, solltet Ihr die Waffe vorher auf jeden Fall in der Hand halten. Kauft nie etwas, ohne damit einem Pfosten in der Nähe ein paar gute Schläge verpasst zu haben. Wenn der Händler Euch die Waffe nicht anfassen lassen will und mit Ausreden ankommt, führt er etwas im Schilde.
Ich war irgendwann ziemlich gut darin, Kunden mit tollen Manövern oder schmalzigen Geschichten abzulenken. Ihr wärt überrascht, wie einfach es ist, jemanden zu einem Kauf zu überreden, wenn man ihm eine Geschichte darüber auftischt, wie die arme Witwe des edlen Ritters kaum mehr über die Runden kommt, und wie man als gutmütiger Händler den gesamten Gewinn aus dem Verkauf seines alten Schwerts sowieso zu ihr bringen würde; eine ehrbare Tat zugunsten einer netten alten Frau, die es nicht mehr alleine auf den Markt schafft.
Lasst nicht zu, dass Euch das passiert. Ignoriert das Geplauder, nehmt die Waffe und untersucht sie auf Stellen, wo Rost übermalt wurde. Seht Euch den Griff oder den Schaft genau an; haltet Ausschau nach Spuren von Klebemitteln an Kontaktpunkten von Metall zu anderen Materialien. Vermeidet prunkvolle Waffen, die mit Edelsteinen besetzt sind, da Ihr echte Juwelen wahrscheinlich ohnehin nicht von Glasklunkern unterscheiden könnt. Die besten Betrüger können auch eine sehr beschränkte Palette an Illusionszaubern wirken, also seid skeptisch, wenn es um angebliche magische Eigenschaften geht, und schaut Euch den Gegenstand unbedingt mehr als nur ein paar Minuten lang an.
Ihr solltet jetzt genug darüber wissen, worauf es bei einer guten Einhandwaffe ankommt, und ich hoffe, dass Ihr auf keinen dieser Tricks hereinfallt. Ich entschuldige mich hiermit bei allen, die ich in der Vergangenheit damit übers Ohr gehauen habe, und ich wünsche Euch alles Beste auf dem Markt und bei Eurem Training.