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Der Weise

Der Weise
Autor Aegrothius Goth
Art Buch
Genre Biografie

Der Weise (engl. The Sage) ist eine literarisch ausgestaltete Biografie des bretonischen Magiers Gyron Vardengroet, der in ganz Tamriel als weiser Lehrer, unsterblicher Gelehrter und Ratgeber bekannt wurde. Der Text verbindet märchenhafte Elemente mit klassischer Gildenüberlieferung und schildert Gyrons Weg vom talentierten Kind bis zur mythischen Gestalt der magischen Welt.

Inhaltsangabe

Die Erzählung beginnt mit der Darstellung eines alten, schweigsamen Magiers, der in einem abgelegenen Gemach vor einem Herdfeuer sitzt. Dieses Bild rahmt die Geschichte des bretonischen Zauberers Gyron Vardengroet, der in der Folge rückblickend als der Weise geschildert wird.

Gyron wird während einer seltenen Mondfinsternis im Dorf Mondwacht geboren und zeigt schon als Kleinkind außergewöhnliche magische Fähigkeiten. Der Dorfzauberer Grungdingler nimmt ihn als Schüler auf, doch schon bald übertrifft der Junge seinen Lehrer. Mit einem Empfehlungsschreiben reist Gyron zur Magiergilde in Schornhelm, wo er Prüfungen besteht, die alle bisherigen Maßstäbe übertreffen. Nach Jahren intensiven Studiums wird er von seinem Gildenmeister zur weiteren Ausbildung in den legendären Kristallturm auf den Sommersend-Inseln geschickt.

Dort wird Gyron nicht nur wegen seiner Fähigkeiten aufgenommen, sondern als der von den Göttern verheißene Champion begrüßt. Der Älteste des Turms, Esthlainder, erkennt in ihm die Erfüllung einer Prophezeiung. Nach Jahren des Lernens erhält Gyron ein Geschenk, ein indigoblaues Gewand, ein spitzer Zaubererhut und ein magischer Stab, sowie den Namen „der Weise“. Von da an bereist er Tamriel, hilft jungen Magiern, berät Gelehrte und wird zur lebenden Legende.

Nach einer letzten Rückkehr in sein Heimatdorf, wo er für seine Eltern ein Leben in Würde ermöglicht, widmet sich der Weise dem Studium der Unsterblichkeit. Der Tod seiner Eltern erfüllt ihn mit tiefer Trauer, woraufhin er schwört, den Tod selbst zu bekämpfen. Durch Jahre der Forschung gelingt es ihm, sein eigenes Altern aufzuhalten, obwohl er die genaue Ursache seiner Unsterblichkeit nicht benennen kann.

Der Weise zieht sich schließlich in eine verborgene Festung in den Kurallischen Bergen zurück. Nur besonders würdige Magier finden noch Zugang zu ihm. Doch selbst heute, heißt es am Ende des Textes, verlässt er gelegentlich seine Einsamkeit, um jenen zu helfen, die aufrichtig nach Wissen streben.

Das Buch schließt, wie es begonnen hat: Der alte Magier steht auf, das Feuer flackert, ein Klopfen ertönt und ein neuer Suchender hat ihn gefunden.

Analyse

Das Buch gibt eine klassische Bildungsreise eines Magiers wieder, verbunden mit der Legendenbildung um eine herausragende Figur der arkanen Welt. Der Text folgt einer bewussten Mythologisierung: Gyron ist nicht nur ein fähiger Zauberer, sondern ein Auserwählter, als solcher wird er in den Kristallturm berufen, durch göttliche Prophezeiung bestätigt und mit Symbolen der Meisterschaft ausgestattet.

Die Struktur der Erzählung folgt einer zyklischen Form: Geburt, Aufstieg, Wanderschaft, Rückzug. Die Beschreibung seines unsterblichen Lebens und seines stetigen Kampfes gegen den Tod bringt metaphysische Tiefe in den Text. Dabei bleibt Gyron trotz aller Größe eine Figur der Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit, was ihn von machtgierigen Magiern in anderen Erzählungen deutlich abhebt.

Die Sprache des Textes ist bildreich, aber ruhig. Sie folgt dem Duktus einer mündlichen Überlieferung oder eines ehrfurchtsvollen Nachrufs. Wiederholende Passagen, das Knistern des Feuers, das goldene Gewand, das Klopfen am Tor, verleihen der Geschichte eine rhythmische Einbettung in Zeitlosigkeit.