| Der verschlossene Raum Zum Text | |
|---|---|
| Autor | Porbert Lyttumly |
| Art | Buch |
| Genre | Kurzgeschichte |
Der verschlossene Raum (engl. The Locked Room) ist eine Kurzgeschichte von Porbert Lyttumly, die sich mit den Methoden, Idealen und Grausamkeiten des Schlossknackens beschäftigt. Sie schildert das Verhältnis zwischen einem sadistischen Lehrer und seiner unbeirrbaren Schülerin und endet in einem Akt subtiler Rache.
Inhaltsangabe
Im Zentrum steht Yana, eine wissbegierige, aber langsame Schülerin, die bei dem verbitterten Schlossknacker Arthcamu in die Lehre geht. Dieser versucht, sie mit einem lebensbedrohlichen Test zu Geschwindigkeit zu zwingen, indem er sie mit einem ausgehungerten Vampir in einen verschlossenen Raum einsperrt. Yana entkommt, kehrt später zurück und sperrt ihren ehemaligen Lehrer selbst in denselben Raum ein, mit einem Schloss, das nur mit einem einzigen Schlüssel zu öffnen ist. Der Schlüssel hängt, von Arthcamu unbemerkt, um den Hals des Vampirs.
Analyse
Der verschlossene Raum kann als bitteres Lehrstück gelesen werden, in dem sich Wissen, Geduld und Rache gegen Überheblichkeit und Grausamkeit durchsetzen. Yana verkörpert eine ungewöhnliche Form des Schlossknackens, nicht als Werkzeug krimineller Eile, sondern als meditative Auseinandersetzung mit der Mechanik selbst. Ihr Lehrer Arthcamu steht für eine brutale, zweckorientierte Schule, in der technische Präzision dem Überleben untergeordnet ist.
Der Kontrast zwischen den beiden Figuren wird im Aufbau der Geschichte konsequent durchgespielt: Yanas methodisches Vorgehen wird anfangs verspottet, erweist sich aber am Ende als überlegen. Die Kurzgeschichte thematisiert zugleich Machtverhältnisse im Lehrverhältnis und verweist auf das ethische Scheitern eines Meisters, der seine Autorität missbraucht.
Das Motiv des verschlossenen Raums fungiert nicht nur als reale Bedrohung, sondern auch als Sinnbild für Kontrolle und Erkenntnis. Wer den Schlüssel hat, bestimmt über Leben und Tod. Wer ihn nicht sieht, trotz aller Technik, verliert. Die Pointe liegt in der Umkehrung der Rollen, mithin der Schüler überwindet den Lehrer nicht durch Überlegenheit in Geschwindigkeit, sondern durch kluge Anwendung dessen, was sie auf ihre eigene Weise gelernt hat.