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Eine dubiose Geschichte vom Kristallturm

Eine dubiose Geschichte vom Kristallturm
Zum Text
Autor Bibenus Geon
Art Buch
Genre Anekdote, Satirische Erzählung

Eine dubiose Geschichte vom Kristallturm (engl. A Dubious Tale of the Crystal Tower) ist eine humorvolle Erzählung von Bibenus Geon, die als mündlich weitergegebene Geschichte im Umfeld des Kristallturms auf Sommersend kursiert. Die Geschichte spielt mit Erwartungen an Etikette, Ansehen und Wahrheit in der altmerischen Gesellschaft und entlarvt auf satirische Weise die Absurdität von Schein und Pflicht.

Inhaltsangabe

Der Erzähler, einst Student im Kristallturm von Sommersend, berichtet von einer kuriosen Geschichte, die ihm in seiner Anfangszeit von einem älteren Schüler erzählt wurde. Die Erzählung beginnt mit einem namenlosen, talentierten Barden, der auf Sommersend verzweifelt nach einer Anstellung sucht. Als ihn ein Magister des Turms anspricht, erhält er ein ungewöhnliches Angebot: Weil ein seltener weißer Affe, der für eine bevorstehende Audienz vorgesehen war, verstorben ist, soll der Barde in einem eigens angefertigten Kostüm dessen Rolle übernehmen. Da er sich geschworen hatte, jede Rolle anzunehmen, willigt er ein.

Zunächst verhält sich der Barde zurückhaltend, aus Angst, entdeckt zu werden. Doch bald erkennt er die Begeisterung des Publikums und beginnt, seine Darbietung mit akrobatischen Einlagen, lautem Gebrüll und affenartigem Verhalten zu steigern. Das Schauspiel wird ein voller Erfolg, die Besuchermenge wächst täglich, und der Barde blüht in seiner ungewöhnlichen Rolle auf.

Während einer besonders intensiven Vorstellung geschieht ein Missgeschick und der Barde rutscht aus und fällt in die benachbarte Zelle eines Schneewolfs. Als dieser auf ihn zukommt, ruft der Barde panisch um Hilfe. Der vermeintliche Schneewolf jedoch flüstert ihm nur zu, er solle sich ruhig verhalten, sonst würden sie beide gefeuert. Damit endet die Geschichte mit einer doppelten Enthüllung, denn nicht nur der Affe, auch der Schneewolf ist ein verkleideter Darsteller.

Analyse

Der Text ist ein typisches Beispiel für eine moralisch pointierte Scherzgeschichte innerhalb der sonst formalistischen altmerischen Kultur. Die Satire liegt in der Entlarvung von Autorität und Fassade: Der Barde wird für seine Leistung bewundert, solange er die Illusion aufrechterhält, während die Realität (ein als Wolf verkleideter Darsteller) das System entlarvt. Die Erzählung kritisiert unterschwellig elitäre Strukturen und verweist auf das Spannungsfeld zwischen äußeren Erwartungen und individueller Wahrheit. Die Tatsache, dass sie von Neonaten im Kristallturm weitergegeben wird, zeigt ihren Status als augenzwinkernde, institutionelle Insideranekdote.