| Maras Träne | |
|---|---|
| Autor | Zhen |
| Art | Buch |
| Genre | Legende, Mythos |
Maras Träne (engl. Mara's Tear) ist eine volkstümliche Erzählung von Zhen, die als lehrreiche Geschichte für Kinder konzipiert ist. Sie erzählt von der verbotenen Liebe zwischen zwei Kindern aus verfeindeten Dörfern und deren Aufstieg zu Sternen am Nachthimmel durch das Mitleid der Göttin Mara.
Inhaltsangabe
Die Erzählung beginnt mit der Kindheit von Shandar und Mara, zwei Kindern aus verfeindeten Dörfern. Shandar ist der Sohn eines ehemaligen Kriegsgefangenen, der zur Zwangsarbeit verurteilt wurde, während Mara die Tochter eines Dorfbarons ist. Trotz der Spannungen zwischen ihren Familien freunden sich die beiden an und entwickeln über die Jahre eine tiefe Liebe zueinander. Als ihre Beziehung entdeckt wird, werden sie gewaltsam getrennt: Shandar wird inhaftiert und zum Tode verurteilt, Mara soll mit einem anderen verheiratet werden.
In ihrer Verzweiflung flieht Mara in den Wald, wo sie von einem Ork gefangen genommen wird. Die Dorfbewohner wagen nicht, sie zu retten, doch Shandar wird schließlich freigelassen, um sie zu suchen. Nach langem Umherirren findet er den Eingang zur Höhle des Orks, befreit Mara, wird jedoch im Kampf tödlich verwundet. Als Mara über dem sterbenden Shandar weint, ruft er die Göttin Mara an.
Die Göttin erkennt die Reinheit ihrer Liebe, kann jedoch Shandars Tod nicht rückgängig machen. Stattdessen erhebt sie die beiden als Sterne an den Himmel, damit sie ewig vereint bleiben und mit ihrem Licht anderen Orientierung und Schutz geben. Die Dorfbewohner, tief bewegt vom Opfer und der göttlichen Fügung, erkennen ihre Fehler, beenden den langen Krieg und versöhnen sich. Seither gelten die beiden Himmelskörper "Maras Träne" und "Shandars Kummer" als Symbole wahrer Liebe und leuchten Nacht für Nacht als mahnende Legende am Firmament.
Analyse
Die Legende verbindet moralische Lehre mit mythologischer Welterklärung, indem sie die Herkunft zweier Himmelskörper mit einer Liebesgeschichte verknüpft. Sie knüpft an zentrale Motive wie Opfer, Vergebung und die Transzendenz wahrer Liebe an.
Die Gottheit Mara spielt dabei eine doppelte Rolle als Namenspatronin der Protagonistin und als personifizierte Instanz göttlicher Barmherzigkeit. Ihre Handlung unterstreicht, dass Liebe in der Welt von Tamriel nicht nur ein menschliches Ideal ist, sondern eine metaphysische Kraft mit Auswirkungen auf Himmel und Erde. Die Metapher vom Licht in der Dunkelheit dient nicht nur der Erklärung von Sternbildern, sondern auch als Trostbotschaft für Kinder in einer Welt, in der Dunkelheit oft real ist.
Inhaltlich erinnert die Geschichte an volkstümliche Märchen, doch weist sie durch ihren tragischen Ausgang, das Thema sozialer Spaltung und den interkulturellen Konflikt zwischen Dörfern auch tiefere politische und spirituelle Dimensionen auf. Als moralische Erzählung spricht sie für Empathie, Mut und den Wert von Verständigung über kulturelle Grenzen hinweg.