Morrowind:Aufbereitung einer Leiche - Band I

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Diese Seite enthält den Text von Aufbereitung einer Leiche aus The Elder Scrolls III: Morrowind.

Inhalt

Über die Aufbereitung einer Leiche
Band eins: Leichenbeschaffung
von
einem unbekannten Verfasser

Die Kunst der Totenbeschwörung ist zwar nur in der Provinz Morrowind illegal, jedoch haben nur wenige Einwohner des Imperiums eine vorurteilsfreie Meinung über unsere Kunst. Daher ist die Beschaffung von Leichen zu experimentellen Zwecken oft nicht einfach.


In Cyrodiil werden manchen Totenbeschwörern, die dem Imperium treu gedient haben, die Leichen von Verbrechern und Verrätern zum rechtmäßigen Gebrauch überlassen. Damit haben diejenigen, die einen solchen Posten bekleiden, stets einen frischen Vorrat an zumeist jungen, kräftigen und intakten Leichen.


In Morrowind hätte das Verbot der Totenbeschwörung deren Ausübung unmöglich gemacht, gäbe es nicht den glücklichen Umstand der Sklaverei. Während der Tempel offensichtliche Anzeichen für Nekromantie, wie eilig geleerte Gräber und Asche, die aus ihren Aschegruben gestohlen wurde, untersucht, kann ein umsichtiger und diskreter Totenbeschwörer in Morrowind durchaus prosperieren, indem er sich von Zeit zu Zeit einen Sklaven nimmt. Man wird in der Regel davon ausgehen, dass der Sklave geflohen oder im Aschland umgekommen ist.


In Schwarzmarsch gibt es wegen der raschen Verwesung so gut wie keine geeigneten Leichen. Außerdem lauern dort Krankheiten, Argonierstämme und andere Schwierigkeiten. Ich kenne nur einige wenige Krecken-Totenbeschwörer, die in Schwarzmarsch erfolgreich arbeiten, und selbst sie bleiben in Küstennähe.


In den Wäldern von Elsweyr gibt es ähnliche Probleme wie in Schwarzmarsch; die Wüsten jedoch konservieren Leichen über Jahrhunderte, so dass kaum Vorbereitungsarbeiten erforderlich sind. Khajiit werden häufig nur unter kleinen Steingräbern beigesetzt, die leicht zu finden und freizulegen sind. Die Khajiit stehen der Freilegung von Gräbern bemerkenswert gleichgültig gegenüber. Man sagt, dass man in der Hafenstadt Senchal alles kaufen kann, was das Herz begehrt. In Bezug auf den Erwerb von frischen Leichen entspricht dies sicherlich der Wahrheit.


Nur wenige Bosmer vollziehen bei Beerdigungen die Riten des Arkay. Die primitiveren Bosmer praktizieren an ihren Feinden nach wie vor den Kannibalismus, wodurch die Zahl der verfügbaren Leichen reduziert wird. Wie man es von derart rückständigen Menschen erwartet, stehen sie entgegen aller Vernunft der Totenbeschwörung völlig intolerant gegenüber. Viele der Totenbeschwörer, die unsere Künste in Valenwald praktizieren, werden selbst eins mit den Bäumen.


Die Insel Summerset ist in mancher Beziehung noch schlimmer. Manche der in die angesehensten adligen und gebildeten Familien geborenen Altmer dürfen die Toten sogar in aller Offenheit studieren. Ihre Studien scheinen sich jedoch darauf zu konzentrieren, Methoden zu finden, ihr Leben noch weiter zu verlängern, und nicht auf die mehr praktischen Anwendungen unserer Kunst. Totenbeschwörer anderer Rassen jedoch können auf Summerset mit den schlimmsten Strafen rechnen, wenn sie sich erwischen lassen.


In Hammerfell, wo der Arkay-Kult am meisten Anhänger hat, werden die Toten fast immer nach dem Gesetz des Arkay behandelt. Ausnahmen gibt es nach großen Schlachten oder in entlegenen Gebieten, wo der Tod weit weg von lästigen Priestern kommt. Glücklicherweise ist dank des schwierigen Terrains und der Kreaturen in den Wüsten und Bergen von Hammerfall die Beschaffung von Leichen möglich; allerdings sind diese meist in einem schlechten Zustand und erfordern bei der Vorbereitung besondere Aufmerksamkeit.


Die neu gegründete Provinz Orsinium stellt eine besondere Gelegenheit dar. Bekanntlich sind Ork-Leichen wegen der Haltbarkeit ihrer Haut und der Stärke ihrer Knochen äußerst begehrt. Wenn König Gortwog auf die Stimme der Vernunft hörte, könnten wir als Gegenleistung für die Entsorgung der Ork-Toten unsere Kunst zur Verteidigung dieser jungen Nation anbieten. Eine beiderseitig vorteilhafte Übereinkunft, wie die Orks sicher auch finden werden. Zu diesem Zweck ist eine Delegation nach Orsinium entsandt worden, aber wir haben noch nichts vom Stand dieser Verhandlungen erfahren können.


In meinem Heimatland Hochfels erfordert die auf die Hexenkönige und nomadischen Reitervölker zurückgehende Tradition, dass die Toten eingeäschert werden. Dies wird im Norden fast ausnahmslos praktiziert, im Süden dagegen sind Bestattungen in Gruften oder auf den Friedhöfen der Städte vorherrschend. Es gibt immer noch viele Leichen, die von den Schlachtfeldern des Betonienkrieges und den Gesetzlosen Zeiten danach, geholt werden können. Es sind sogar Gerüchte im Umlauf, wonach König Gothryd eventuell den imperialen Brauch einführen wird, die Leichen von Verbrechern für nekromantische Studien kostenlos zur Verfügung zu stellen, dies soll zur Abschreckung der Banditen und Piraten dienen, welche die Iliac-Bucht immer noch bedrohen.


In Himmelsrand können einige Totenbeschwörer dank des kalten Klimas und des isolierten Terrains uneingeschränkt wirken. Leider gibt es jedoch nur Leichen von erfrorenen oder im Kampf gefallenen Nord. Die Kälte wirkt zwar konservierend, jedoch ist es wegen des Schnees schwierig, diese Leichen zu finden. Studien, wie man Leichen auf magische Weise entdecken kann, wären für die Totenbeschwörer in Himmelsrand von unschätzbarem Wert.


Die Krecken sind die berühmtesten Totenbeschwörer, jedoch ist nur wenig über ihre Heimatregion Thras bekannt. In Tamriel praktizieren die Krecken die Totenbeschwörung nur an anderen Rassen. Man weiß nicht genau, ob das auch auf Thras zutrifft. Wenn ja, würde das die Menge der Sklaven erklären, die von Krecken-Kaufleuten in Tränenstadt erworben wurden und die Gerüchte über Luftschiffe der Krecken, die Leichen aus Senchal transportieren.


Wegen all dieser Schwierigkeiten schaffen sich viele Totenbeschwörer ihren eigenen Leichenvorrat. Ich arbeite lieber mit Toten, die auf natürliche Art und Weise ums Leben gekommen sind, jedoch ist manchmal eine zweckdienlichere Methode erforderlich, um das Studium unserer Kunst zu fördern.


Die Kunst der Totenbeschwörung kann auch an Tieren geübt werden, aber derartige Experimente produzieren nur selten interessante Ergebnisse. Die Fähigkeit des Dieners, Anweisungen zu folgen, scheint mit der Intelligenz des Objekts zu dessen Lebzeiten in Zusammenhang zu stehen. Während die Auferweckung eines toten Menschen, Elfen oder Tiermenschen einen nützlichen Diener hervorbringen kann, werden aus Tierleichen bestenfalls Wachhunde. Oft kann ein wieder auferwecktes Tier nicht zwischen seinem Herrn und dem Rest der Lebenden unterscheiden, und viele Amateure wurden von den Tierdienern zerrissen, die sie erschaffen hatten. Lasst Euch solche Geschichten eine Lehre sein!


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