Online:Aus dem Archiv der Gelehrten: Die Kanalisation der Kaiserstadt

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Diese Seite enthält den Text von Aus dem Archiv der Gelehrten: Die Kanalisation der Kaiserstadt aus The Elder Scrolls Online. Das Archiv der Gelehrten war eine Sammlung von Fragen zur Lore von The Elder Scrolls Online, die auf der offiziellen Seite von Gelehrten Tamriels beantwortet wurden.

Inhalt

Aus dem Archiv der Gelehrten: Die Kanalisation der Kaiserstadt[1]

Mycaelis Julus beantwortet eure Fragen:

„Grüße, Architekt,

ich habe eine sehr wichtige Frage, die schon seit mehreren Jahrzehnten einer Antwort bedarf. Ich denke, es braucht eine kurze Erklärung zur Natur meiner Frage.

Bei meiner Ankunft in der Kaiserstadt vor einigen Jahrzehnten fand ich mich inmitten irgendeiner Gruppe wieder, von der ich nur annehmen kann, dass es Colovianer waren und die etwas ‚Spaß' bei ihrem Trinkabend haben wollten. Es dauerte keine fünf Minuten, bis ich gefragt wurde, was ich denn so fern von zu Hause vorhabe. Schwarzmarsch, dachte ich, aber sie meinten wohl eher die Kanalisation. Zumindest glaube ich das, denn ziemlich schnell fand ich mich da unten wieder. Bedingt durch die großen, sich ähnelnden Räume und die völlige Dunkelheit irrte ich gut eine Woche durch das labyrinthartige Abwassersystem. Tagelang hatte ich nur Ratten zu essen. Nicht dass es mir etwas ausmachen würde, sie geben hervorragende Mahlzeiten ab. Wie auch immer, ich schweife ab.

Falls Ihr wirklich derjenige seid, der diese Systeme entworfen hat, in denen ich mich verlaufen habe, dann möchte ich einfach dies fragen: Warum würde jemand so ein unglaubliches Gewirr überhaupt entwerfen, das mit zahlreichen riesigen und offenbar nutzlosen Räumen übersät ist und gleichzeitig so wenig Abflussmöglichkeiten bietet? Ganz ehrlich, Schwarzmarsch scheint eine effektivere Möglichkeit zu bieten, Unrat loszuwerden, als diese Kanalisation.

Falls Ihr nicht am Bau beteiligt wart, dann wüsste ich gerne, ob Ihr wisst, wer diese Katakomben mit so hohen Decken und so wenigen Ausgängen entworfen hat.

Ich erwarte Eure Antwort.

Zuckt-bei-Berührung Vormals Mitglied der Fakultät der Arkanen Universität“

Mycaelis Julus sagt: „Die Kurzfassung ist: Die ursprünglichen Erbauer der Kanalisation der Kaiserstadt waren die Ayleïden, die keine Aufzeichnungen darüber hinterlassen haben, wie sie diese entworfen haben und weshalb auf ebendiese Weise. Es ist allerdings klar, dass die Kanalisation unter der Stadt für mehr erbaut wurde als nur als Abfluss. Es scheint, als hätte man die unterirdische Bewegung sperriger Güter ermöglicht, als hätte es da etwas oder jemanden gegeben, das oder den die Ayleïden vom Sonnenlicht und den Elementen fernhalten wollten. Aber die vollen Ausmaße des Systems sind nicht bekannt, da mit der Zeit einige Bereiche teilweise eingestürzt sind, so dass Abwasser noch immer hindurchfließt, man selbst aber nicht mehr hindurch kann. Andere Bereiche sind komplett zusammengebrochen und mussten durch neue Grabungen umgangen oder umgeleitet werden. Aber als Stadtarchitekt ist es für mich bemerkenswert, dass trotz des Wütens der Zeit das Abflusssystem noch immer funktioniert und Abfälle und Unrat aus der großen Stadt darüber effizient beseitigt werden.“


„Ehrenwerter Mycaelis,

ich hoffe, dieser Brief erreicht euch an einer sicheren Zuflucht fernab der erbitterten Kämpfe, die in der Hauptstadt toben. Durch meine Arbeit habe ich gelernt, die verborgenen Tunnel in den Städten Tamriels zu finden und mich an sie zu erinnern, um mich unter deren Straßen zu verbergen. So kann ich viel besser den verdammten Praktizierenden der Dunklen Künste nachspionieren – die häufig selbst Meister des Verbergens sind. Aus ihnen heraus kann ich viel besser zuschlagen.

Meine Frage zum Netzwerk aus Abflüssen unter der Kaiserstadt: Ich weiß, dass der Großteil des Systems vor langer Zeit erbaut wurde, aber was könnt Ihr über den ursprünglichen Zweck der engen Korridore berichten, die sich von jeder größeren Kammer aus erstrecken? Wenn ich über diese sich windenden Schächte mein Ziel verfolge und wir in einen nicht einsehbaren Tunnel eilen, passiert es nur zu häufig, dass ich urplötzlich auf daedrische Steine stoße oder auf Pilzen ausrutsche – in solchen Augenblicken frage ich mich schon, welchen Zweck diese verschlungenen Gänge hatten.

Ich kann mir nur vorstellen, dass einige frühe, vorausplanende Nekromanten dieses verfluchte System erbaut haben, um ihre späteren Ahnen davor zu bewahren, ihrer gerechten Strafe zugeführt zu werden.

Danke im Voraus für jeden gebotenen Einblick und möge der alles Enthüllende über Euch wachen.

V.E.“

Mycaelis Julus sagt: „Das labyrinthartige Gefüge des Abwassersystems ist zunächst schwierig zu erklären, aber man muss dabei bedenken, dass es entworfen wurde, den Abfluss für die Hauptstadt der Elfen des Herzlandes sicherzustellen. Diese unterschied sich stark von der heutigen Kaiserstadt. Bäder, Brunnen und selbst ganze Bezirke haben sich verändert, seit Alessias Sklavenarmee die Ayleïden zum Wohle der Menschheit aus der Stadt trieb. An vielen Stellen wurden die Rohre unter den Straßen komplett erneuert und sie ähneln nicht im geringsten der ursprünglichen Konstruktion. Einige Teile des Systems mögen jetzt wenig genutzt wirken, während heftiger Regen andere Kanäle überfluten oder verstopfen kann. Ich kann Euch versichern, dass ständige Wartungen notwendig sind. Die Arbeit eines Stadtarchitekten ist nie ganz erledigt! Und nachdem nun auch noch diese blauen daedrischen Gebilde aus den Mauern hervorbrechen und wieder verschwinden, gibt es viele Fälle von Verstopfungen in Zu- und Abflussleitungen. Sobald die Stadt befreit ist und falls diese blauen Steine wieder dorthin zurückkehren, wo sie herkamen … nun, ich habe einfach keine Ahnung, wie wir das bewerkstelligen wollen. Es übersteigt sicherlich unser Budget von vor der Krise, was ohnehin schon besorgniserregend knapp war, meiner professionellen Meinung nach.“


„Grüße, Architekt Julus,

ich habe schon viele Abstecher in die Kanalisation unter der Kaiserstadt unternommen, seit die Hauptmänner der Allianz die Zugänge freigegeben haben, und es ist mir gelungen, nahezu jedes Rohr und jede Rinne zu dokumentieren. Ich habe da einige Fragen, zu denen ich gerne Eure Meinung erfahren würde …

Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass Euch sowohl das Barathrum Centrata am Fundament des Weißgoldturms als auch die Drachenfeuerkathedrale tief unter der Kaiserstadt ein Begriff sind. Gab es einen Grund dafür, warum Ihr ersteres in Euren Entwurf einfließen habt lassen und letztere verborgen habt? Vielleicht wollt Ihr Euch das auch erst ansehen, sobald der Krieg vorbei ist …

Zweitens, warum ist die Kanalisation überhaupt zugänglich? Wenn man sich die Vielzahl möglicher Zaubersprüche ansieht, ist es da überhaupt notwendig, dass eine Gruppe direkt da hinuntersteigt und tut, was auch immer sie dort tun muss? Das würde auch die absurde Anzahl an Kreaturen dort unten verringern … als wären Reifzecken nicht genug, aber auch noch Krokodile und Skeever! Und nicht zu vergessen die scheußliche Menge an daedrischen Geschöpfen … also frage ich Euch, warum nicht einfach kleine Rohre statt Tunnel mit 10 Fuß Durchmesser? Und falls Ihr den Architekten des Untergrunds von Wegesruh kennt, reicht ihm diese Gedanken gleich weiter.

Und zum Schluss, habt Ihr Euch überhaupt schon einmal darüber Gedanken gemacht, wohin die ganzen Abwässer fließen? Ich stieß in Schattenfenn auf zwei Beamte aus Schwarzmarsch und es erfreute mich, dass sich einer von ihnen überhaupt Gedanken über die einheimischen Argonier machte und sich um eine Säuberung bemühte. Bitte lasst es mich wissen, falls Ihr Euch dazu entscheidet, etwas dagegen zu unternehmen.

Abgesehen von diesen drei Punkten ist es ansonsten ein hervorragendes System. Hochachtung für ein bemerkenswertes Stück Ingenieurskunst.

Mit Grüßen, Alena-Draco, Hauptpaladina und Matriarchin des Hauses Draco“

Mycaelis Julus sagt: „Bei Julianos kleinem Kesselchen! Verwechselt mich nicht mit dem ursprünglichen Planer des Kanalisationssystems. Ich tue wirklich nur mein Bestes, um es zu verstehen und trotz mangelnder Ressourcen am Laufen zu halten. Ihr fragt, warum man überhaupt durch die Kanalisation gehen kann: Ich versichere Euch, etwa vier Fünftel davon sind nicht passierbar, denn diese bestehen nur aus engen Abläufen und bringen das Abwasser in die größeren Speicher. Die begehbaren Tunnel gewähren Zugang zu Schlüsselarealen und ermöglichen die Wartung des Systems. Außerdem dienten sie den Ayleïden für Transporte im Untergrund, wobei deren Zweck aber verloren ging. Und zur Kanalisation von Wegesruh: So weit mir bekannt wurde diese der Kanalisation der Kaiserstadt nachempfunden, was offensichtliche Ähnlichkeiten erklärt.

Und bezüglich der Abwässer der Kaiserstadt, wenn diese einmal den Niben hinab sind … was weg ist, ist weg, wie man in Cyrodiil so schön sagt. Bei uns macht man sich keine Gedanken über den Unrat aus der Vergangenheit.“

Die Ratte flüstert: „Heh. Richtig. Vergessener Unrat.“


„Meisterarchitekt Julus, ich vertraue darauf, dass Euch dieser Brief erreicht.

Ich hoffte, Ihr könntet mir einen Einblick in das Abwassersystem unter dem kaiserlichen Palast geben. Offenbar macht es die darunter befindliche ayleïdische Architektur nicht eben leicht, diesen Teil akkurat in eine Karte zu übertragen, aber Berichte lassen darauf schließen, dass alle drei Allianzen Stützpunkte eingerichtet haben, die sich jeweils sehr nahe an Kanalöffnungen zum grünen Kaiserweg befinden.

Die meisten Karten der Kanalisation gehen davon aus, dass sich die Abflussgrube des Barathrum Centrata direkt unter dem Weißgoldturm befindet, aber Späherberichte legen nahe, dass sich in dieser stark umkämpften Kammer nur ‚endlose Legionen von Daedra' befinden und kein Zugang zur Oberfläche. Stoßen die Generäle der Allianzen irrtümlich immer tiefer in den Untergrund vor, während sie versuchen, den Rubinthron einzunehmen? Was war der diesen mysteriösen Seitengängen zugedachte Zweck und wo genau führen sie in Relation zum Palastbezirk hin?“

– Legoless, Doyen der vereinten Erkunder schreiberlicher Vorgehen

Mycaelis Julus sagt: „Wir haben in der Tat keine endgültige Antwort auf diese Frage, aber ich habe eine Theorie: Ich glaube, dass das Gewirr aus Nebentunneln fließendes Abwasser in Kanäle verteilen soll, in denen es dann langsam in tiefere Gewölbe versickert. So können sich Feststoffe absetzen, da das Wasser, das am Ende in den Rumare-See fließt, relativ sauber ist.

Und wenn ich die Metapher etwas weiter strecken darf, die Kanalisation der Kaiserstadt dient als Auffangbecken, nicht nur für menschliche Abfälle, sondern auch für den Abschaum der Menschheit. Individuen, die so nieder und heruntergekommen sind, dass sie sich unter der Stadt verkriechen. Immerhin entfernt sie das aus der Gesellschaft und beschert ihnen eine Existenz, die ihrem Status angemessen ist.“ „Dieser Abschaum … hallo, was? Wer seid Ihr? Nein, nicht, das sieht gefährlich aus …“

Die Ratte sagt: „Heh. ‚Menschliche Abfälle.' Schon gut, das Blut wäscht sich schon in den Abfluss. Es geht immer hinab in den Abfluss. Was weg ist, ist weg.“


„Mycaelis Julus,

seid gegrüßt! Ich bin ein Gelehrter der uralten ayleïdischen Sprache. Wir in Gwylim suchen stets nach neuen Inschriften und Artefakten, um unser Verständnis noch zu verbessern. Uns hat die Zerstörung, die viele historische Gebäude ayleïdischem Ursprungs der Kaiserstadt widerfahren ist, bestürzt. Noch schlimmer – uns wird fortwährend untersagt, diese beschädigten Gebäude zu untersuchen, bevor sie zerstört und von Eurer Gilde neu aufgebaut werden. Gerüchten zufolge erstrecken sich noch mehr ayleïdische Ruinen unterhalb der Stadt. Bald könnten diese legendären Krypten alles sein, was vom ayleïdischen Erbe der Kaiserstadt übrig ist. Ich bitte Euch um eine Antwort: Wie weitläufig sind die Ruinen unter der Stadt? Welche Art von Inschriften habt Ihr bei Euren Ausgrabungen entdeckt? Und bei der Liebe Akatoshs, würdet Ihr bitte darüber nachdenken, sie für ordentliche Studien zu konservieren, anstatt sie nur des Abflusses wegen dem Reich des Vergessens zu überlassen?

Toh Sacchus,

ayleïdischer Linguist, University von Gwylim“

Die Ratte sagt: „Unzählige Ruinen, Herr Linguist, keine Sorge. Sie ragen tief hinab und noch weiter. Kommt, ich führe Euch. Ich zeige Euch Inschriften. Wenn sie nicht genug sind, kratze ich neue. Es ist Zeit, dort unten, Zeit genug für alles. Aber bringt Vorräte. Viele Vorräte.Wie haben viel Zeit und viele Inschriften, aber nicht genügend Vorräte. Truthahnschenkel sind gut – bringt die mit.

Leovic war neugierig, wie Ihr. Er grübelte über die ‚legendären Krypten' unter der Stadt. Jetzt muss er nicht mehr grübeln.“


„Architekt,

ich schreibe in der Hoffnung, dass ein Mann Eurer Profession die Wahrheit über die Geschichten der Soldaten, die ihre dienstfreie Zeit hier in Wolkenruh verbringen, erörtern kann. Sie erzählen die unglaublichsten Fabeln, Geschichten über die kulturellen Praktiken Eures Volks, von denen ich nur annehmen kann, dass sie Hirngespinste jener sind, die die Schrecken des Krieges erlebt haben. Beispielsweise ist es weithin bekannt, dass Eure verheerte Stadt unter einer entsetzlichen Sanitärversorgung leidet. Ich habe gehört, dass behauptet wurde, dass selbst vor diesen bedrückenden Zeiten der Ausfluss der Stadt einfach so ins Quellwasser des Rumare laufen durfte, ohne Sedimentation, Filtration oder selbst grundlegender und einfacher magischer Klärung! Sicher muss das durch den tobenden Krieg und die Horden aus dem Reich des Vergessens passiert sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein empfindsames Wesen die eigene Wasserversorgung dermaßen verschmutzen würde! Selbst die widerlichen Maormer kennen wohl die Grundlagen der Wasserreinigung!

Bitte, ich hätte gerne Eure Zusicherung in dieser Sache. Kann es wirklich sein, dass Euer Volk schon immer sein Trinkwasser aus Brunnen genommen hat, in denen dessen eigene Exkremente schwammen? Ist es im Entferntesten wahr, dass die rötliche Färbung der ohnehin schon schmutzigen Wellen des Rumare, die entstehen soll, weil sich die Einwohner Entzündungen am Gesäß zugezogen haben, wirklich der Normalzustand für dieses Gewässer ist? Ich habe Gerüchte über „Rostdraken“ gehört. Sind das wirklich verwandelte Krokodile, die das widerliche Wasser mit noch weiteren Gliedmaßen durchtränken oder gibt es einen edleren Ursprung für diese Monstrositäten? Wenn es regnet, läuft dann das Abwasser wirklich quer über die Straßen und schmückt diese mit vergessenen Ausscheidungen und Euer Volk sieht das wirklich als gesunde Düngung von dessen Gärten an?

Ich erwarte unruhig Eure Klarstellung in dieser Sache und wünsche Euch viel Glück bei Euren zweifellos unermüdlichen Bemühungen, das Abflusssystem der Stadt in Ordnung zu bringen.

Ardari Ilmion, Nonagenarian der Schule der Gedanken und Berechnungen von Wolkenruh.“

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Der Text wurde auf der offiziellen ESO-Seite (Aus dem Archiv der Gelehrten: Die Kanalisation der Kaiserstadt) veröffentlicht. [abgerufen am 04.10.2015]
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