Online:Der Glenmoril-Wyrd

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Inhalt

Der Glenmoril-Wyrd
Von Fürstin Cinnabar von Taneth

Niemand in Tamriel wird mehr missverstanden als die Hexen des Glenmoril-Wyrd; hauptsächlich, denke ich, weil alle Gelehrten, die bisher über sie geschrieben haben, Männer sind. Das soll nicht heißen, dass die bahnbrechenden Werke des Ehrwürdigen Kigyo von Lilmoth und Professor Barst von Shad Astula völlig verworfen werden sollen, nein, es bedeutet nur, dass ihre Objektivität getrübt und untergraben ist von ihrer kulturellen Annahme männlicher Überlegenheit.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich nicht durch die Tatsache, dass ich eine Frau bin, emotional auf irgendeine Weise besser dafür geeignet bin, die Schwesternschaft des Glenmoril-Wyrd zu verstehen. Im Gegenteil, es ist meine bewiesene Fähigkeit, im Kontext traditioneller Geschlechterrollen objektiv zu bleiben (demonstriert in meinem gefeierten Traktat „Heilige und Sklavenkönigin: Alessia und die Linse des Geschlechts“, die mich dafür prädestiniert, das Thema einer eingeschlechtlichen Gesellschaft wie der der Wyrdschwestern zu untersuchen.

Der Glenmoril-Wyrd ist ein loser Bund von Hexenzirkel, deren ausschließlich weibliche Mitglieder die Natur verehren und zur Daedraanbetung neigen. Beinahe alle gehören dem menschlichen Volk an, obgleich es in einigen Zirkeln auch Mischwesen wie Rabenvetteln und Lamien gibt, die dann für gewöhnlich über ihren Zirkel herrschen. Da sie ein Leben in der Wildnis bevorzugen, sind die Zirkel in der Regel weit entfernt von den landwirtschaftlichen oder seelsorgerischen Enklaven „zivilisierter“ Leute, was zum mangelnden Verständnis ihres wahren Wesens beiträgt. Das hat dazu geführt, dass die Glenmoril-Zirkel beinahe immer als „unheimlich“, „abgeschieden“, „gefährlich“, „feindselig“ und „böse“ beschrieben werden.

Auf den Glenmoril-Wyrd treffen in der Tat alle diese Punkte zu; bis auf, wie ich sagen würde, böse. Es ist wahr, dass sie der Ablehnung von Zivilisation und zivilisierten Bräuchen unerbittlich ergeben sind; es ist wahr, dass sie keine männlichen Mitglieder in ihre Zirkel aufnehmen; es ist wahr, dass sie sich als Vollstrecker gewisser „Naturgesetze“ betrachten, die nur sie anerkennen. Dadurch sind sie aber nicht böse, sondern nur strikte Anhänger moralischer Grundsätze, die sich von unseren Unterscheiden.

Die Tatsache, dass die Glenmoril-Zirkel ihre Mitgliederzahlen offenbar aufrechterhalten können, ohne Männer aufzunehmen, erregt ebenfalls Argwohn bei ihren Nachbarn. Seit Urzeiten geht das Gerücht um, dass die Wyrdschwestern ihre Reihen auffüllen, indem sie weibliche Kinder aus den Höfen der Umgebung stehlen, aber solcherlei Bräuche wurden noch nie belegt (außer im Fall der berüchtigten Fennhexen der Hjaalmark, aber die verehren Molag Bal, und Kindesentführung ist die geringste ihrer anstößigen Gewohnheiten). Meine Nachforschungen, die umfangreich waren, haben mich zu dem Schluss gebracht, dass Zirkel in den meisten Fällen zu neuen Mitgliedern kommen, indem ratlose Eltern ihre ungewollten weiblichen Kinder zu ihnen bringen. (Was in den nördlichen Regionen mit ungewollten männlichen Kindern passiert, sollte wohl am besten nicht genauer erforscht werden.)

Obschon die Zahl der Glenmoril-Wyrd relativ gering ist, sind sie auf eine große Fläche verteilt, vom östlichsten Grünquell-Orden im Herzen von Himmelsrand bis zum westlichsten Orden in den illessianischen Hügeln von Hochfels. Die meisten der schätzungsweise acht bekannten Zirkel sind Anhänger von Hircine, aber der Vettelfedernzirkel im westlichen Falkenring verehrt Namira, die Markarthschwestern (der einzige städtische Zirkel) verehrt Mehrunes Dagon, und die bereits erwähnten Fennhexen der Hjaalmark sind Anhänger von Molag Bal).

Die Beziehungen zu den Reikmannen, die als einzige andere Bevölkerungsgruppe der nördlichen Wildnis ebenfalls die Daedra verehren, sind von Zirkel zu Zirkel und von Reikklan zu Reikklan unterschiedlich. Der Vettelfedernzirkel, die Eisfels-Wyrd und die Markarthschwestern haben gute Beziehungen zu den Reikmannen, aber die westlichen Zirkel der illessianischen Hügel und derdes Immergrünen Waldes haben seit Jahrtausenden immer wieder Konflikte mit den Reikklans. Das mag zurückzuführen sein auf die Tatsache, dass die illessianischen Wyrd und die des Immergrünen Walds die weniger wilden Aspekte von Hircine verehren, und sogar Heilmittel gegen die Lykanthropie anbieten, wohingegen die Reikmannen die brutalere Seite von Hircine bevorzugen und die Lykanthropie als Geschenk feiern, anstatt sie als Fluch zu betrachten.

Dies war also eine Zusammenfassung dessen, was über die weit verbreiteten, aber scheuen Schwestern des Glenmoril-Wyrd bekannt ist. Natürlich bleiben viele Fragen unbeantwortet, und es liegt noch eine Menge Forschungsarbeit vor mir. Um diesen Fragen angemessen nachzugehen, könnte es sogar nötig sein, Taneth zu verlassen und eine persönliche Expedition in die nördliche Wildnis durchzuführen; vorausgesetzt, ein großzügiger Gönner bietet an, eine solch lohnenswerte wissenschaftliche Bemühung zu finanzieren.
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