Online:Einmal

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Diese Seite enthält den Text von Einmal aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Einmal
Von Bezeichner Beredalmo

Früher einmal waren wir groß.


Früher einmal waren unsere Schlachtenvögte Meister der Kriegsführung, und unsere Sapiarchen waren weise und gebildet. Früher einmal herrschten wir über ganz Hochfels, vom Eltherischen Ozean bis zu den Bergen von Wrothgar, und die Nedier waren unsere Schergen.


Früher einmal entdeckte Direnni Cygnus, der Schwan von Tyrigel, Balfiera und seinen Turm und beanspruchte das Land für sich und die Ihren, und sie verkündete, dass ihr Klan fortan ihren Namen tragen solle.


Früher einmal war die Kunst der Alchemie eine sehr wage, bis Asliel Direnni seinen „Allumfassenden Almanach der Reagenzien“ verfasste und eingeladen wurde, einer der ersten Psijik von Artaeum zu werden.


Früher einmal, vor Rabenschwarz Direnni und ihren „Regeln der magischen Bindung“, war das Verzaubern von Individualität geprägt, und neunzehn von zwanzig Verzauberungen scheiterten.


Früher einmal, zur Zeit der Alessia-Reform, bot Ryan Direnni dem gesamten Kaiserreich die Stirn. Seine bretonischen Legionen, von Direnni-Elfen bewaffnet und befehligt, beherrschten das Land bis nach Markarth und Elinhir im Osten. Die orkische Festung Orsinium wurde viele Male geplündert, aber wir Direnni plünderten sie als erste.


Früher einmal, bei der Schlacht beim Glenumbramoor, besiegten die zahlenmäßig weit unterlegenen Truppen von Aiden Direnni die gesamte alessianische Horde und trieben sie zurück nach Cyrodiil.


Früher einmal, bevor Corvus Direnni die Regeln der Beschwörung kodifizierte, war die Beschwörung auch geringer Daedra ein Akt, den man fürchten und meiden sollte.


Früher einmal schickte Peregrine Direnni eine ganze Flotte von Ro'Wada zurück nach Schildwacht, indem sie den Wellen der Iliac-Bucht ihren Willen aufzwang.


Früher einmal hat Pelladil Direnni das Schwarzrosengefängnis an einem einzigen Tag aus den zerstreuten Steinen lilmothiitischer Ruinen errichtet, indem er eine Armee von Steinatronachen beschwor.


Ja, früher einmal waren wir groß. Aber ungeachtet der Erfolge unserer großen Vertreter war jeder Direnni seit Cygnus innerlich zerfressen von einem Gefühl des Scheiterns.


Denn wir sind nicht in der Lage, das Geheimnis des Nullsteins zu lösen und ihn zu verwenden, um den Silbernen Durchgang zu öffnen, den er bewacht.


Mit Erreichen der Volljährigkeit wird jeder Direnni reinen Blutes in den Turm gebracht und ins Unterste Gewölbe geführt, wo ihm der Nullstein gezeigt wird. Wir dürfen ihn berühren, einmal, um die transzendentale mystische Macht zu spüren, die ihn durchdringt, eine Macht, die wir bisher nie in der Lage waren zu nutzen. Und uns wird der Silberne Durchgang in der Metallwand dahinter gezeigt, diese Tür mit ihren Schlössern aus dreizehn sich langsam gegeneinander drehenden Ringen, dieses Portal, das wir bisher nie in der Lage waren zu öffnen.


Und wir trösten uns damit, dass, wenn wir Direnni weder den Stein nutzen noch den Durchgang öffnen können, das sicherlich auch niemand sonst schaffen kann. Wir kehren zurück nach oben in die Welt, und wir tun etwas Spektakuläres, damit wir uns unserem Scheitern nicht stellen müssen.


Aber es kommt der Punkt, wenn unser Leben sich seinem Ende nähert, dass jeder Direnni sein ganzes Wissen, die Frucht seiner Mühen sammelt und einmal mehr ins Unterste Gewölbe hinabsteigt. Um es zu versuchen. Nur noch einmal.


Die meisten werden nach ein oder zwei Tagen gefunden, tot und grausam zugerichtet. Manche, wie mein geliebter Heron, überleben, wenn auch furchtbar entstellt, ihr Gehirn zu zerrüttet, als dass sie verstehen könnten, was ihnen zugestoßen ist.


Ich? Ich bleibe in unseren Gemächern im grünen Turmspitz, wo ich mich tagsüber um Heron kümmere und nachts ayleïdische Folianten übersetze. Und das ist auch kein schlechtes Leben.


Aber manchmal, wenn ich an einem uralten Werk oder einem der großen Bücher arbeite, frage ich mich, ob die arkanen Schriften unserer seit langer Zeit verlorenen Vettern nicht besser ein Mysterium bleiben sollten.


Aber dann denke ich mir: Ist nicht alles Wissen zu etwas gut? Und ich denke, wozu könnte dieses Wissen gut sein?


Und ich denke, ich könnte den langen Weg nach unten eintreten.


Nur noch einmal.
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