Online:Ermittlerin Vala: Der Mord im verschlossen Zimmer

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Inhalt

Ermittlerin Vala: Der Mord im verschlossen Zimmer

„Oh, das Zimmer war zum Zeitpunkt des Mordes tatsächlich verschlossen“, sagte Ermittlerin Vala, während sie sich Staub von ihrer eleganten Weste putzte. Das Küchenmädchen, ebenso staubig und ziemlich rot im Gesicht, richtete schnell ihre Schürze und eilte von hinter den gut bestückten Regalen der Alchemistin hervor.


„Was ging dort hinten vor sich, Ermittlerin?“, fragte Alchemistin Krelana argwöhnisch.


„Oh, Eure lebhafte kleine Zofe ist mir nur zur Hand gegangen bei … meinen Nachforschungen“, erwiderte Vala. „Achtet gar nicht auf sie. Worauf Ihr achten solltet, ist diese halbleere Flasche Wamasu-Galle.“


Alchemistin Krelana bewegte sich nervös auf dem Stuhl hin und her und warf einen Blick auf die stämmige Stadtwache, die das Gespräch mit neuem Interesse verfolgte. Sie schluckte und sagte: „Was hat mein alter Vorratsraum mit dem Tod des Bankiers Grath zu tun? Er war in seinem eigenen Zimmer eingeschlossen, als er starb.“


Vala strich mit einem behandschuhten Finger über eines der Regale. „Ja, das ist tatsächlich ein recht staubiger Ort hier. Ihr habt betont, dass dieser spezielle Lagerort seit Monaten nicht mehr benutzt wurde. Aber man beachte die Flasche Wamasu-Galle. Das Meiste des Staubs wurde von ihr abgewischt. Und wisst Ihr, wieso?“


„Wieso?“, fragte die stämmige Wache.


Vala schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. „Weil, werter Konstabler, der Bankier bereits ermordet war, als er sich einschloss. Er wusste es nur noch nicht!“


Vala wandte sich mit einem triumphierenden Grinsen der Alchemistin zu. „Gesteht. Ihr habt während der letzten Wochen großzügige Mengen der tödlichen Galle auf die Schreibfeder des Bankiers aufgetragen. Ihr habt dem armen Mann nach und nach vergiftet!“


„Seid verdammt, Vala!“, fluchte die Alchemistin. „Aber ich gönne Euch nicht die Befriedigung, mitansehen zu dürfen, wie sie mich in ein Verlies wegkarren!“ Krelana schüttete sich den Inhalt einer Phiole die Kehle hinunter, bevor die Wache sie aufhalten konnte. Ihre Haut nahm die Farbe von Asche an, noch bevor sie auf dem Boden aufschlug.


„Euer Tod gibt mir keine Befriedigung, Krelana“, sagte Vala voller Bedauern. Dann jedoch hellte ihre Miene wieder auf. „Ganz anders Euer Küchenmädchen … Wo ist das kleine Luder denn nur hingelaufen?“
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