| Meister der Gezeiten des Schicksals Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Meister der Gezeiten des Schicksals (engl. Master of the Tides of Fate) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Leramil der Weisen
Hermaeus Mora, der Daedrafürst des Schicksals, hat viele Beinamen. Er ist der Wissende, der Fürst der Geheimnisse und der Meister der Gezeiten des Schicksals. Diese letztere Anrede hat mich seit jeher interessiert, also entschloss ich mich, den Ursprüngen dieses speziellen Titels des Hüters des Verbotenen Wissens nachzugehen.
Die Frage, die sich hierbei stellt, ist: Was genau ist Schicksal? Dies hängt von der Philosophie ab, der Ihr folgt, aber natürlich beschreibt die vorherrschende Meinung Schicksal als die Entwicklung der Ereignisse nach der Bestimmung einer höheren Macht. Obschon das Wesen und die Identität dieser Macht umstritten bleiben, ist es eindeutig, dass Hermaeus Mora zumindest über bestimmte Gesichtspunkte des Schicksals gebietet. Als die allsehenden Augen überwacht er stets die Gezeiten des Schicksals, um zu bestimmen, was als Nächstes geschieht. Daher nennt man ihn den Meister der Gezeiten des Schicksals.
Soweit ich weiß, verändert der Wissende nicht, wie das Schicksal sich entfaltet, und er weist ihm auch nicht den Weg. Allerdings beobachtet er, wohin die Fäden führen, und er folgt ihnen zu ihrem unvermeidbaren Ausgang. Verzeiht mir, wenn ich meine Metaphern durcheinanderbringe, aber das Schicksal zu beschreiben, kann knifflig sein. Manche sehen das Schicksal als einen Webstuhl, der ständig Fäden des Schicksals erzeugt. Andere betrachten ihn als gewaltigen Ozean, dessen Strömungen und Gezeiten auf ewig in die Zukunft münden in Ebbe und Flut.
Woher stammt also der Name des Meisters der Gezeiten des Schicksals? Ich nehme an, dass er von jenen Anhängern Moras kommt, die Wissen und Schicksal als gewaltigen und bodenlosen Ozean sehen. Sie stellen sich Mora unbewegt über oder in diesem Ozean vor, wobei er ständig in seine Tiefen schaut, um die Strömungen des Schicksals zu verfolgen. Er ist der Meister, nicht weil er das Schicksal kontrolliert, sondern weil er jede Möglichkeit, jeden Ausgang eingehend kennt.
In der Tat gibt es Regionen von Moras Ebene Apocrypha, die einem endlosen Meer ähneln, unter dessen Oberfläche Geheimnisse und verbotenes Wissen verborgen sind. Wer kann am Ende schon sagen, was zuerst da war? Die Vorstellung von Hermaeus Mora als gewaltiges Wesen, das die Wogen des Schicksals katalogisiert, oder das Bild des großen Fürsten, der über einem Meer in Apocrypha schwebt und in seine Tiefen schaut? Vielleicht ist das eine ja nur ein Spiegelbild des anderen.