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Online:Die atmoranischen Kultschriften

Die atmoranischen Kultschriften
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Diese Seite enthält den Text von Die atmoranischen Kultschriften (engl. The Atmoran Cult Writings) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Archivarin Oriane Pamarc

Die Echos von Nirns Geschichte hallen noch heute laut wider und erinnern an vergangenes Wissen und geheime Traditionen, die längst aus dem Gedächtnis der Lebenden geschieden sind. Aber obschon die Männer und Mer längst verschieden sind, die diesen Ruf erstmals erklingen ließen, helfen uns ihre Echos vielleicht dabei, ihre Kultur und ihren Glauben zu verstehen.

Ein solches Rätsel sind der religiöse Glaube und die Gegenstände der Verehrung der alten Atmoraner. Ein Teil dieses Wissens wurde bewahrt durch die historische Dokumentation des Drachenkultes, aber vor Kurzem gefundene Schriftstücke weisen auf die Existenz weitaus esoterischerer Gruppen hin.

Diese Aufzeichnungen sind gelinde gesagt lückenhaft und in einer archaischen Runenschrift verfasst. Es wurden große Mühen unternommen, diese Bruchstücke zu etwas Größerem zusammenzufassen, aber selbst mithilfe vieler großer Genies dieses Gebiets werden sich die Gelehrten einfach nicht einig darüber, ob die Niederschriften von tatsächlichen Geschöpfen und Praktiken erzählen oder stattdessen religiöse Bildnisse darstellen.

Die folgenden Passagen wurden hier zum einfacheren Nachschlagen gesammelt. Meine Kollegen und ich bezeichnen sie als die atmoranischen Kultschriften.

DER KULT VON MUTTER MOTTE

Gehüllt in weiche Nacht singt sie zu uns. Ein Flattern ihrer großen Flügel bedeckt die Landschaft mit silberstaubigem Schlaf. Sie sagt uns: Lebt gut am Tag, aber genießt die Schatten. Denn was wäre das Licht, wenn es keine Dunkelheit gäbe zum Vergleich?

Mutter Motte sieht alles. Ihre facettenreichen Augen haben ganz Atmora in sich, und so sieht sie die Gläubigen und die Ungläubigen. Nur wir Wenigen kennen ihre Geheimnisse, wir haben ihr Lied gehört und erweisen ihr die Ehre.

Unsere glorreiche, pelzige Mutter verströmt Geduld, Trefflichkeit, Weichheit und Liebe. Ihr Leib ist größer als der Nachthimmel, ihre vielen Beine sind höher als die Bäume. Und ihr Hunger ist abgrundtief.

Deshalb müssen wir sie nächtlich ehren mit Verbrennungen und Lagerfeuern. Alle Motten suchen das Licht, so wie wir es tun, ihre getreuen Kinder. Ihre Mysterien offenbaren sich uns im Flackern der Flammen, im Funkeln der Sterne, im Licht im Dunkeln. Wir werden nie ihren Hunger stillen können, so mager sind unsere Opfergaben.

Also müssen wir stattdessen ihr Verlangen als das unsere annehmen. Wir vereinen uns freudig mit dem Licht. Unsere Scheiterhaufen brennen höher, brennen heißer. Die Flammen lecken über unsere Haut, aber wir fühlen keinen Schmerz, nur die zarte Berührung der Zunge von Mutter Motte, als wir für sie brennen und die Dunkelheit erleuchten.

DAS VOLK DER SCHLANGE

Sprecht nicht von der Schlange mit jenen, die die salzigen Tiefen nicht selbst geschmeckt haben. Sprecht nicht von der Schlange mit jenen, deren Füße nie das Land verließen. Sprecht nicht von der Schlange, sofern Ihr nicht ihrem Maul mit Mut und Ruhm gegenübertreten wollt.

Sprecht nicht von der Schlange.

Preiset nicht die Schlange, sofern Ihr nicht ein Schiff durch ihre schuppigen Wogen gelenkt habt. Preiset nicht die Schlange, sofern Ihr nicht ihr Brüllen über der Brandung des Meers gehört habt. Preiset nicht die Schlange, bis sie Euch ein nasses Grab erspart hat.

Preiset nicht die Schlange.

Sucht nicht die Schlange, bis Ihr viele Jahreszeiten in vielen Wassern gesegelt seid. Sucht nicht die Schlange, bis Euer Leib schwer wird im Alter. Sucht nicht die Schlange, bis Euch keine anderen Reisen mehr bleiben.

Sucht nicht die Schlange. Die Schlange findet Euch.

Stellt Euch ihren wilden, salzverkrusteten Flossen, ihrem gewaltigen Körper aus Sehnen und Schuppen, ihren Zähnen aus scharfkantigem Knochen. So wie Euer Leib eines Tages die Schlange füllen wird, so werdet auch Ihr Eurerseits gefüllt werden.

DER KULT DES ZIEGENBOCKS

Der Frostwald ist nicht so bar von Leben, wie einen das Dorf glauben lassen möchte. Ich habe dort Dinge gesehen. Größer als Wild, größer als Bären. In diesem Wald gibt es Monster. Sie verlangen Opfergaben.

Ich habe dem Ziegenbock, der aufrecht geht, viele Geschenke gebracht. Er hat sich an meiner Seite gelabt. Blut tropfte ihm seinen drahtigen Bart hinunter, als seine fremdartigen, waagrechten Pupillen sich verengten und seine Klauen sich in meine Opfergaben aus Fleisch und Fisch bohrten.

Ich habe andere zum Ziegenbock, der aufrecht geht, geführt. Einige schrien und wollten weglaufen. Arme Narren. Der Ziegenbock, der aufrecht geht, holt sie immer ein. Seine gespaltenen Hufe und seine starken Beine laufen schneller, als sie es je könnten. Darin liegt seine Schönheit, sein Mysterium.

Einige Wenige haben seine Pracht erkannt. Ihre Gesichter verwandeln sich von Schrecken über Erstaunen bis hin zu Ehrfurcht. Gemeinsam werden wir mehr Opfergaben bringen, mehr Anhänger, ihm, unserem großen Gott. Der Ziegenbock, der aufrecht geht, muss gefüttert werden. Muss verehrt werden. Das sind seine Wälder. Wir leben allein durch seinen Willen.