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Online:Zwielichtkantoren: Azurahs Exorzisten

Zwielichtkantoren: Azurahs Exorzisten
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Diese Seite enthält den Text von Zwielichtkantoren: Azurahs Exorzisten (engl. Twilight Cantors: The Exorcists of Azurah) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Theyo Prevette

Auf meinen Reisen als Geisterjäger bin ich allerlei sonderbaren Geistern und ungewöhnlichen Wesenheiten begegnet, aber so etwas wie die Besessenheit, unter der die Khajiit gelegentlich leiden, habe ich zuvor noch nie gesehen. Sie beginnt als eine Art Zwangshandlung, ein Zucken des Schwanzes und ein Ohrwurm, den der Betroffene nie ganz loswird.

Laut des khajiitischen Volksglaubens sind dies die ersten Anzeichen, dass man zu einer Verlorenen Katze wird. Wird nun nicht eingegriffen, gerät der Khajiit immer stärker unter den Bann einer nur für ihn zu hörenden Weise. Er beginnt, sich im Takt dieses Liedes zu bewegen und vollführt verstörende Bewegungen, die man den Krummen Tanz nennt. Ich würde es nun durchaus verstehen, wenn man diesen Wahnsinn für das simple Resultat einer Krankheit oder eines Gebrechens hielte, doch sobald der Betroffene den eigentlichen Krummen Tanz beginnt, sind die Anzeichen einer Besessenheit unmissverständlich.

Während der Khajiit den Tanz fortsetzt, beginnt sein Körper sich einer Verwandlung zu unterziehen. Sein Fell wird schwarz, und sein Körper strahlt düstere Energien aus, die selbst für das Auge eines Laien zu erkennen sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Formen der Besessenheit wird in diesem Fall die Seele des Betroffenen nicht aus dem Körper ausgetrieben, um Platz für einen neuen Geist zu machen. Stattdessen wird der eigentliche Besitzer des Leibes zusammen mit diesem pervertiert. Sobald die Verwandlung abgeschlossen ist, ist er kein Khajiit mehr, sondern wird zu einem Wesen, das man einen „dro-m'Athra“ nennt. Diese bösen Geister richten im Anschluss noch weiteren Schaden an, bis sie von Nirn verbannt werden.

Um dieses grauenhafte Leiden zu bekämpfen, haben die Khajiit einen Orden von Wanderpriestern ins Leben gerufen, der auf Lieder setzt, um den Einfluss der absonderlichen Weise auszumerzen. Diese Wanderpriester sind die Zwielichtkantoren. Sie behaupten, die von ihnen vorgetragenen Loblieder der Abendröte seien ein Geschenk an die Khajiit von ihrer „Göttin“ Azurah. Nach meinem Wissen bringen die daedrischen Fürsten aber nichts als Schrecken in unsere Welt. Ich kann jedoch nach eigener Beobachtung eines im Krummen Tanz gefangenen Khajiit sagen, dass die Worte der Zwielichtkantoren dem Betroffenen Linderung zu verschaffen schienen und diesen zumindest ansatzweise wieder zu Verstand und zurück zu seinem ursprünglichen Selbst brachten. Ich wurde Augenzeuge, wie eine Kantorin drei Tage sang, um die unnatürlichen Energien aus einem Opfer auszutreiben. Danach machte sie sich ohne Umschweife oder auch nur einen Moment der Erholung wieder auf den Weg, um nach einer anderen Dunkelheit zu suchen, die sie bannen konnte.

Diese umherwandernden Mystiker verbringen ihr gesamtes Leben unterwegs und bleiben in ihrem Kampf gegen die dro-m'Athra stets wachsam. Die Zwielichtkantoren verfügen über wenig Besitz, sondern tragen nur jene Werkzeuge und andere Notwendigkeiten bei sich, die ihnen bei der Erfüllung ihrer Pflichten helfen. Sie verlangen keinen Lohn für ihre Arbeit. Sie leben vielmehr von den Opfergaben, die Khajiit als Wertschätzung für ihre Dienste darbringen. Mir ist aufgefallen, dass Khajiit die Kantoren mit einer Mischung aus Verehrung und Furcht behandeln. Es ist ein weit verbreiteter Glaube, dass der Besuch eines Kantors ein Zeichen für drohendes Unheil ist, und wer ihnen Unterkunft bietet, ist mit Opfergaben meist schnell zur Hand, um sich den Schutz des Kantors zu sichern. Wenn man bedenkt, dass die unwiderrufliche Verderbnis ihrer Seele auf dem Spiel steht, kann man sich leicht ausmalen, warum dem so ist.

Als Geisterjäger von Berufs wegen muss ich großen Respekt vor der Hingabe zeigen, die man braucht, um Tag für Tag für nichts als ein Gefühl, der Gerechtigkeit Geltung zu verschaffen, die eigene Seele in die Waagschale zu werfen. Falls Ihr also je einem dieser leidenschaftlichen Exorzisten über den Weg laufen solltet, so seid höflich und zollt ihm mit Eurem Goldbeutel Tribut für seinen unermüdlichen und gefährlichen Einsatz.