Online:Wir stellen vor: Die Anachoretin

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Diese Seite enthält den Text von Wir stellen vor: Die Anachoretin aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Meet the Character – The Anchorite).

Inhalt

Wir stellen vor – Die Anachoretin[1]

Zwar bleibt ihre Herkunft ein Rätsel, doch die Anachoretin ist als Verbündete der Unterdrückten Ferngrabs bekannt. Erfahrt in dieser neuen Charaktervorstellung mehr über diese helfende Hand, der ihr begegnen werdet, wenn ihr die Totenländer und die Ebenen darüber hinaus erkundet.


Von Nathyn Farandas, Sicherheitschef der Saraathu Tong

Eine sichere und ertragreiche Präsenz in Ferngrab setzt fortwährende Wachsamkeit voraus. Neuankömmlinge verändern die Dynamik dieses Treffpunktes der Ebenen. Manchmal versuchen diese Neuankömmlinge, Ferngrab nach ihrem Willen zu formen; diese Wahnsinnigen vom Kult der Erwachenden Flamme beispielsweise. Doch manchmal trifft ein einzelnes Individuum ein, das gar nicht bemerkt, wie seine Handlungen das komplizierte Machtverhältnis hier beeinflussen.

Nehmen wir zum Beispiel die rätselhafte Sterbliche, die man nur als die Anachoretin kennt.

Sie tauchte vor Kurzem auf dem Basar auf, schein schlichtweg eine weitere unbekannte Abenteurerin zu sein, die bei ihrer Ankunft in der Stadt recht orientierungslos wirkt. Die meisten dieser Reisenden stolpern schon bald darauf durch das nächste Portal und man sieht sie nie wieder, doch sie blieb in Ferngrab. Kurze Zeit später verbreiteten sich bereits Geschichten von einer maskierten Sterblichen, die jedem hilft, der in Not ist. Madame Kaprice persönlich bezeichnete sie als die Anachoretin. Sollte sie noch einen anderen Namen haben, konnte ich diesen nicht herausfinden.

Als sich abzeichnete, dass die Bemühungen dieser Sterblichen die Angelegenheiten der Saraathu Tong erschweren könnten, machte ich mich daran, sie ausfindig zu machen und in Augenschein zu nehmen. Wäre sie käuflich, hätten wir sie gekauft. Würde sie ein solches Angebot ablehnen, könnten wir sie zumindest in Richtungen lenken, die unseren Interessen nicht zuwiderlaufen.

Ich rechnete mit einer langen und umständlichen Suche, machte mich also darauf gefasst, die Leute, denen sie nachweislich geholfen hat, zu fragen, wo ich sie finden könnte. Zu meiner Überraschung fand die Anachoretin mich. Ich ging am Platz mit dem Springbrunnen um eine Ecke und da lehnte sie an einer Mauer, denn sie erwartete mich. Unter ihrer Kapuze erkannte ich die weiß glasierte Maske, die den oberen Teil ihres Gesichts bedeckt:

„Ich hörte, die Saraathu Tong möchte mit mir sprechen“, empfing sie mich. „Weshalb?“

„Ihr seid die Anachoretin?“, fragte ich. Offensichtlich hatten die Leute, mit denen ich gesprochen hatte, sie vor mir gewarnt.

„So nennen sie mich“, antwortete sie. „Also, was wollt Ihr?“

„Nur reden“, entgegnete ich mit ausgebreiteten Händen. Ich hatte nichts darüber gehört, dass die Anachoretin über besondere Fertigkeiten im Umgang mit Klinge oder Stab verfügte. Doch sie hatte Schläger von den Verirrten schon bei mehreren Gelegenheiten mit einer Mischung aus Scharfsinn, List, Gewandtheit und einer zumindest grundlegenden magischen Ausbildung gedemütigt – war also eine Kämpferin der Straßen, die, wenn sie sich das Schlachtfeld ausgesucht hatte, durchaus gefährlich werden konnte.

Die Anachoretin wartete bloß darauf, dass ich mehr sagte, also tat ich es. „Ihr habt die Leute nervös gemacht“, erklärte ich ihr. „Unter anderem habt Ihr die Verirrten beleidigt, habt tollpatschige Reisende aus den Strängen des Unsichtbaren Netzes gepflückt und Euch mit dem Griff angelegt. Wenn Ihr das Gleichgewicht von Ferngrab über den Haufen werft, schlägt das Gleichgewicht irgendwann zurück.“

„Ich helfe Leuten“, konstatierte sie. „Verbrecher glauben hier, sie können Leute ausrauben, nur weil diese schwach sind. Händler stolzieren an Bettlern vorbei, die nichts als einen Kanten Brot und eine Gelegenheit haben möchten, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Daedra legen unschuldige, sterbliche Reisende mit Kontrakten herein, die sie ihre Seelen kosten. Ich mag es nicht, wenn jemand schikaniert wird, also tue ich etwas dagegen.“

„Was springt für Euch dabei heraus?“, wollte ich wissen.

„Für mich? Ihr hört Euch an wie Madame Kaprice. Ich tue es, weil es jemand tun sollte.“ Die Anachoretin fixierte mich mit ihrem maskierten Blick – ein ziemlich unheimliches Gefühl – und streckte die Hand aus, um mir mit ihrem Finger in die Brust zu piksen. „Ihr solltet es tun. Ich bin nur eine einzelne Person. Die Saraathu Tong verfügen über Gold und Macht in Ferngrab. Wie viel besser wäre dieser Ort, würdet Ihr Eure Stellung für das Gute nutzen?“

„Kostenlos?“, fragte ich. „Das offenbart schlechten Geschäftssinn.“

„Wäre Ferngrab weniger brutal und gefährlich, würden womöglich auch die Geschäfte der Saraathu Tong davon profitieren. Ihr könntet es sogar als Investition betrachten.“

Da schmunzelte ich. „Ihr seid naiv, gute Frau. Früher oder später werdet Ihr dem falschen Daedra auf die Füße treten oder einer Bande der Sterblichen zu aufmüpfig werden. Sie werden denen wehtun, die Ihr zu beschützen hofft.

„Sollten sie es versuchen“, konterte die Anachoretin, „werde ich sie aufhalten.“

Sie drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort. Ich setzte ihr nach, doch da öffnete sich eine Tür und eine ganze Kneipenladung betrunkener Arbeiter vom Haus Hexos stolperte zwischen uns auf die Straße heraus. Bevor ich mir meinen Weg durch die Menge bahnen konnte, war die Anachoretin verschwunden.

Damit endet mein Bericht. Die Anachoretin stellt für die Belange der Saraathu Tong keine unmittelbare Gefahr dar. Doch ich rechne damit, dass ihre Taten zugunsten der Unglückseligen von Ferngrab letztlich die Grundfesten der Himmlischen Sänfte erschüttern werden. Und ich muss zugeben, dass sie mich dazu gebracht hat, darüber nachzudenken, wie wir zumindest einen Teil unserer Bemühungen zum Wohle der Gemeinschaft einbringen können. Mir fällt die Entscheidung schwer, wer von uns töricht ist.

Die Anachoretin ist unbestritten naiv, ja, aber auch furchtlos und entschlossen. Solche Leute gestalten Welten.


Solltet ihr euch entscheiden, nach Ferngrab aufzubrechen, könnte die Anachoretin eine wertvolle Verbündete oder eine zähe Widersacherin sein. Seid ihr schon gespannt darauf, mehr über die maskierte Heldin von Ferngrab zu erfahren? Lasst es uns wissen, über Twitter, Instagram oder Facebook.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Das Buch wurde auf der offiziellen ESO-Seite veröffentlicht.
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