Von Senegalesen, Monegassen und Gualtemalteken

Seidenweber

Reisender
Wie heissen eigentlich die Einwohner von Köln?
Kölner!

Also heissen die Einwohner von Münster demnach Münsterer?
Nein - Münsteraner

Und die Einwohner von Schottland? Schottaner ?
Nein - Schotten

Dann müssten die Einwohner des Senegal also Senegalen heissen.
Nein - Senegalesen

Ich vermute schon, dass die Einwohner von Monaco nicht Monacesen heissen...
Richtig. Das sind Monegassen

Aha .. und die Einwohner von Guatemala heissen auch nicht Guatemalassen, was ?
Auch richtig - Das sind Gualtemalteken

Und um es vorweg zu nehmen ... die Einwohner Frankreichs nennt man nicht Franteken sondern Franzosen. Das bedeutet aber nicht, dass man die Einwohner Österreichs nun Österosen nennt, sondern Österreicher und die Einwohner Spaniens werden auch nicht Spanosen genannt, sondern Spanier...

Und WARUM IST DAS SO ??
Hat sich das irgendwann mal jemand ausgedacht, oder leitet sich das von irgendwelchen allgemeingültigen Regeln ab ? :cry:
Oder ist und bleibt das eines der letzen großen ungelösten Rätsel der Menschheit ? :?
 
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Mhm.. gute Frage!
Ich denke mal, es gibt keine regel, weil sich Sprache eben organisch entwickelt - und dabei eben nicht den Regeln der Logik folgt.
 
Das sehe ich auch so. Außerdem klingt es auch viel "fließender", wenn ich "Guatemalteke" als "Guatemaler" oder "Guatemalasse" sage.
Unsere Sprache ist halt eine "Fließsprache". Und daher sollte alles einen "Flow" haben.

Cherubion
 
Stellt euch ma vor, jemand bezeichnet euch als Deutschländer^^ immerhin is das eigentlich ne wurst... 😀 :lol: :lol: :lol: 😉
 
ich hab jetzt selbst seit 3 jahren französisch und ich muss sagen irgendwann kann mans und man spricht es fließend...bei mir harkt es manchmal noch nen bisschen weil ich nicht weiß wie manche wörter ausgesprochen wreden 🙂P)
aber sonst geb ich Dunkler Tod recht -.- :roll:
 
also ... bei den Germanisten und Lunguisten, die ich bisher dazu befragt habe, hab´ich auch nur rollende Augen gesehen und ein mehr oder weniger langgezogenes "ähhhhhh" zu hören bekommen.

Bisher befinden wir uns hier also in bester Gesellschaft. Nur beantwortet das die Frage nicht 🙂

Ich denke mal, es gibt keine regel, weil sich Sprache eben organisch entwickelt
jo - supi. Das ist eine Antwort, die von einem Linguisten kommen könnte. Da hat mir letztens einer erklärt, wenn es genügend Leute gibt, die statt "wessen Fahrrad ist das?" sagen "wem ist der Fahrrad?", wird das irgendwann richtig. Er war der Meinung, aus linguistischer Sicht könne man durchaus "wem ist der Fahrrad?" sagen.

Na gut .. also brauchen wir uns niemand suchen tun, der uns Deutsch lernt, sondern denken uns selber was aus...
 
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jo - supi. Das ist eine Antwort, die von einem Linguisten kommen könnte. Da hat mir letztens einer erklärt, wenn es genügend Leute gibt, die statt "wessen Fahrrad ist das?" sagen "wem ist der Fahrrad?", wird das irgendwann richtig. Er war der Meinung, aus linguistischer Sicht könne man durchaus "wem ist der Fahrrad?" sagen.

den Linguisten würd ich gern sehn und ihm eine oder zwei kartetschen. Man kann nicht einfach mal eben so Genitiv und Dativ auswechseln, gerade er sollte das wissen. In der Umgangssprache mag das möglich sein, in der Schriftsprache aber ist das ein absolutes No-Go.

Wenn man nach solchen Regeln gehen wollte, würden in Deutschland bald in offiziellen Aufsätzen Ausdrücke wie lol anstelle von "höchst amüsanter Angelegenheit" oder so verwendet werden, was ja in Neuseeland unglückseligerweise bereits gang und gebe zu sein scheint.
 
Stellt euch ma vor, jemand bezeichnet euch als Deutschländer^^ immerhin is das eigentlich ne wurst...
nein, das ist eigentlich ein Tanz, der 1938(!) vom Einheitsverband Deutscher Tanzlehrer als "arische" Alternative zum Swing erschaffen, aber weitestgehend ignoriert wurde.
Der "Erklärungswerbespot" von Wurst-Meica (einigen älteren bekannt aus einem großen Lebensmittelskandal in den 70er(?) Jahren: der Fettanteil in der Wurst war höher als in Butter, dazu war es minderwertiges Fett) zum "Deutschländer" wird wohl damit zusammenhängen, dass es noch Leute gibt, die *wissen*, was das mal bedeutet hat. Was an einer "Wiener" nun besonder "deutsch" ist, sei mal dahingestellt. Selbst die heutige Jugend sollte wissen, was das nun wieder konnotiert... 😀

Ansonsten ist "Deutschländer" eine übliche Bezeichnung in den jeweiligen Heimatländern für die, die in Deutschland gelebt haben. Ich kenne das für die Türkei und Ghana. In anderen Ländern ist es ähnlich: Du warst in Deutschland, benimmst Dich wie ein Deutscher (naja, jedenfalls so, wie man sich landläufig einen Deutschen vorstellt...) und kommst jetzt mit Deinen merkwürdigen, deutschen Ansichten in Dein Heimatland zurück 🙂

Die Frage an sich ist eine FAQ in de.etc.sprache.deutsch.
Die normierende Instanz für die Bezeichnung anderer Staaten und deren Einwohner ist das Auswärtige Amt (*nicht* Bundesaussenministerium! Das gibt's nicht!)
Nachlesen kann man das hier.
Das bezieht sich natürlich vor allem auf den formalen Umgang mit anderen Ländern. Ich kann zu Iranern trotzdem "Perser" sagen, ohne dabei unhöflich zu werden. Ein faux pas ist allerdings, den Iran zum "arabischen Raum" zu zählen. Das ist, als ob man Kurden als Türken bezeichnet.


Grüße
Andreas
Auskunftei für irrelevantes Wissen, Abt. IV.
"Geht zur Auskunft, dort gibt man euch Auskunft."
 
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