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Online:Reman II: des Ehrgeizes Grenzen

Reman II: Des Ehrgeizes Grenzen
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Diese Seite enthält den Text von Reman II: Des Ehrgeizes Grenzen (engl. Reman II: The Limits of Ambition) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Großkönig Emeric

Nachdem er sich nach der Absetzung des inkompetenten Kastav an der Spitze des Kaiserreichs wiederfand, war die erste erwähnenswerte Bestrebung Reman des Zweiten, ein schnelles Ende der Winterfeste-Rebellion von 2804 zu verhandeln. Würdigt dies entsprechend, werter Leser: Ein neuer und größtenteils unerprobter Anführer war in der Lage, mit erzürnten Nord Frieden zu schließen, ohne dabei unnötig Blut zu vergießen. Das war keine geringe Leistung, und sie zeigte, wie groß dieser Mann war, der dem Zweiten Kaiserreich ein goldenes Zeitalter bescheren sollte.

Wie konnte ein derart guter Anführer, der nicht nur die rebellischen Nord beruhigt, sondern auch fast ganz Tamriel unterworfen und vereint und so eine der friedlichsten, produktivsten Perioden der überlieferten Geschichte eingeläutet hatte, das Kaiserreich dem Untergang überlassen? Ich werde meine Gedanken zu diesem Thema kundtun, aber nicht ohne zuvor die Errungenschaften dieses beachtenswerten Mannes anzuerkennen und die Lektionen, die daraus zu lernen es gilt.

Reman II. war ein Meister der Taktik, und wenn man sich die Überlieferungen über seine Schlachten ansieht, erkennt man nicht nur seinen messerscharfen Verstand, sondern auch seinen Respekt gegenüber den eigenen und den gegnerischen Truppen. Nachdem er neue Territorien für das Kaiserreich erobert hatte, setzte er mit vorsichtiger Hand eine neue Regierung ein, wobei er darauf achtete, die örtlichen Traditionen, Bräuche und besonders den etablierten Handel nicht zu sehr zu stören. Natürlich breitete die kaiserliche Kultur sich aus, aber nicht durch erzwungene Assimilierung. Stattdessen fingen die Bewohner nach und nach an, das Kaiserreich zu akzeptieren und zu unterstützen, weil sie die Vorteile des freien Handels, die Stabilität und die Entwicklung einer besseren Infrastruktur genossen. Aus jeder Provinz holte Reman II. Berater und konzentrierte sich mehr als viele andere Kaiser auf sein Volk.

Viele lange Jahre herrschte Frieden auf Tamriel. Nekromantie und die Verehrung von Daedra waren verboten. Der Handel erblühte, und dank der sorgsamen Pflege Reman des Zweiten und seiner Berater gedieh auch das Zweite Kaiserreich. Und doch reichte dies dem großen Kaiser nicht. Er wandte sich den Provinzen Schwarzmarsch und Morrowind zu. Die uneroberten Territorien waren ihm ein Dorn im Auge. In den 2830er Jahren sammelte er die Legionen zu einem unklugen Versuch, Schwarzmarsch zu erobern. Die Verluste, die der Sumpf selbst forderte, seine Krankheiten und tödlichen Tiere, entsprachen beinahe den Verlusten im Kampf gegen die Argonier, aber bis zum Jahr 2837 hatte es das Kaiserreich geschafft, im nördlichen und südlichen Marsch Fuß zu fassen. Reman verkündete die offizielle Annektierung von Schwarzmarsch.

Aber damit war Reman nicht zufrieden, und das war sein vielleicht schlimmster Fehler. Nun hatte er sein Auge auf Morrowind geworfen, und er brach den Achtzigjährigen Krieg vom Zaun, einen langen, blutigen Konflikt, der für beide Seiten verheerend war. Die Schlachten waren hässliche Angelegenheiten, und die angespannten Beziehungen zu Morrowind, die zuvor diplomatische Fortschritte gemacht hatten, zerbrachen vollends. Er verstarb 2843 im Krieg gegen die Dunmer, und seine Erben setzten sein Werk fort, während das Kaiserreich immer schwächer wurde, ausgeblutet von den Kosten und zermürbt durch Zwietracht.

Und das ist die vielleicht wichtigste Lektion, die Reman II. einen Anführer lehren kann: Ehrgeiz muss Grenzen kennen. Sein Erfolg katapultierte ihn zu immer größeren Visionen für das Kaiserreich, aber in seinem Bestreben, ganz Tamriel zu vereinen, kompromittierte er die Grundsätze und Praktiken, die das goldene Zeitalter des Zweiten Kaiserreichs so großartig gemacht hatten; er stürzte sich in einen hoffnungslosen Krieg, den sein Volk nicht wollte und den er nicht brauchte, um seinem Reich Sicherheit, freien Handel und Reichtum zu bringen.