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Der Urteer: ein Mythos

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Der Urteer: ein Mythos
Autor Verfasser unbekannt
Art Buch
Genre Mythologie, Religion, Erzählung

Der Urteer: ein Mythos, (engl. The Ooze: A Fable) ist ein erzählerischer Ursprungstext aus der Kultur der Bosmer Valenwalds. Er vermittelt ihren Glauben an den Grünen Pakt sowie die Schöpfung der Welt durch den Gott Y'ffre. Die Geschichte erläutert zentrale Glaubensregeln wie das Fleischgebot, das Verbot der Veränderung des Waldes und die Konsequenzen bei deren Übertretung.

Inhalt

Der Urteer: ein Mythos ist eine mythische Erzählung aus der Kultur der Bosmer, die den Ursprung der Welt und die Entstehung der bosmerischen Lebensregeln beschreibt. Die Geschichte beginnt in einem Zustand ursprünglicher Formlosigkeit, dem sogenannten Urteer. Weder das Land noch Pflanzen, Tiere oder die Elfen selbst besaßen eine feste Gestalt. Der Gott Y'ffre bringt Ordnung in diese chaotische Urmaterie, indem er Geschichten erzählt, die der Welt Form und Sinn verleihen.

Zuerst erschafft Y'ffre das „Grün“, die Natur Valenwalds, und verleiht ihr die Fähigkeit, sich selbst zu gestalten. Danach folgen die Elfen, denen er eine feste Gestalt sowie die Gabe des Geschichtenerzählens gibt, jedoch unter der Bedingung, das Grün weder zu verändern noch zu zerstören. Als Ausgleich gestattet Y'ffre ihnen, das Grün um Hilfe zu bitten, sofern sie ihm mit Respekt begegnen. Diese göttliche Vereinbarung ist als Grüner Pakt bekannt.

In einer weiteren Geschichte erschafft Y'ffre die Tiere und übergibt sie den Elfen zur Nahrung. Diese dürfen keine Pflanzen verzehren und sind verpflichtet, auch verstorbene Bosmer zu essen, sofern diese von anderen Bosmern getötet wurden – ein Gebot, das als Fleischgebot bekannt ist. Nachdem Y'ffre seine Schöpfung vollendet hat, bleibt ein Rest des Urteers zurück. Um auch diesem Bedeutung zu verleihen, erschafft Y'ffre eine letzte Geschichte: Wer gegen den Grünen Pakt verstößt, wird verflucht, verliert seine Gestalt und kehrt in die formlosen Tiefen des Urteers zurück. Diese Verdammten werden aus der Geschichte gelöscht und durch Stille ersetzt.

Obwohl niemand den Urteer je gesehen hat, glauben die Bosmer fest an seine Existenz. Der Mythos schließt mit der Warnung, dass Geschichten nicht bloß Erzählungen, sondern Realität und bindendes Gesetz für das Volk der Bosmer seien.

Analyse

Der Text fungiert als mythologisches Fundament der bosmerischen Kultur und legitimiert sowohl religiöse als auch gesellschaftliche Normen, insbesondere den Grünen Pakt und das Fleischgebot. Die narrative Struktur – Schöpfung durch Erzählen – spiegelt das zentrale Motiv der Sprache als schöpferische Macht wider, wobei Y'ffre als göttlicher Geschichtenerzähler zugleich Weltgestalter ist. Die Bedrohung durch den Urteer als Strafe für Regelbruch dient als kollektives Gedächtnis und als Mittel sozialer Kontrolle: Wer aus der Erzählung gelöscht wird, verliert seine Identität. Die Geschichte macht deutlich, dass für die Bosmer Mythos, Glaube und Lebensweise untrennbar miteinander verbunden sind. Jede Erzählung ist Realität, jeder Verstoß existenziell.