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Online:Der Primas: Vor dem Licht

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Der Primas: Vor dem Licht
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Diese Seite enthält den Text von Der Primas: Vor dem Licht (engl. The Primate: Before the Light) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Midara Salviticus, Historikerin, Universität von Gwylim

In ganz Kvatch, entlang der gesamten Goldküste und auch in den zerschlagenen Resten des Kaiserreichs gibt es niemanden, der hingebungsvoller und frommer wäre als Artorius Ponticus, der Primas von Akatosh – und er ist der Erste, der Euch auf diese Tatsache hinweisen würde, solltet Ihr nicht schlau genug sein, die heilige Wahrheit selbst zu sehen. Doch wie kam ein so demütiges Individuum zu solch einer herausgehobenen Position innerhalb der religiösen Hierarchie? Für diese Geschichte müssen wir an den Punkt zurückkehren, an dem sich Artorius zum ersten Mal auf der Suche nach Rat und Stärke an Akatosh wandte – auf den Straßen der Kaiserstadt, im Jahre 2Ä 542.

Als vierter Sohn der wohlhabenden Ancrus-Familie wuchs Artorius ohne festen Platz in der Welt heran. Sein ältester Bruder wurde mit der klaren Bestimmung herangezogen, dass er die Hauptbesitztümer der Familie, die überall im Kerngebiet des Kaiserreiches verteilt waren, kontrollieren würde, während der Bruder, der in der Erbfolge als Nächstes kam, darauf vorbereitet wurde, sich um die Güter der Familie, die sich im fernen Hammerfall befanden, zu kümmern. Der dritte Sohn, Angelus, war bereits ein junger Offizier in der kaiserlichen Legion und hatte eine vielversprechende militärische Karriere vor sich. Der Tradition nach blieb für Artorius ein Leben im Dienste der Göttlichen. Doch leider wurde bald klar, dass der junge Artorius in etwa so spirituell und demütig veranlagt war wie die sprichwörtliche argonische Maid aus Liedern und Legenden. Er wollte mit Gebeten und Opfern nichts zu tun haben.

Stattdessen ging der junge Artorius zwei gefährlichen Hauptbeschäftigungen nach: Erstens war er fasziniert von allem, was in den bretonischen Königreichen vor sich ging, und da vor allem an den Schlachten zwischen König Emeric von Wegesruh und Durcorach aus Reik. Er streifte in der Kaiserstadt umher, immer auf der Suche nach jemandem, der ihm mehr darüber berichten konnte, was dort gerade vor sich ging, und fand solche Leute für gewöhnlich in den widerwärtigsten Winkeln der Stadt. Zweitens trieb er sich, sehr zum Leidwesen seines Vaters und seiner älteren Brüder, nun häufiger mit den Gefolgsleuten des bekannten Verbrecherbosses, Vodunius Monrius, herum. Es dauerte auch nicht lange, bis er Botschaften überbrachte und andere Besorgungen für Vodunius und seine Leutnants erledigte.

Da er keine Gelegenheit auslässt, eine Lektion zu erteilen, spricht Primas Artorius ganz offen über seine dunkle Vergangenheit. „Damals war ich voller Zorn und Bitterkeit“, sagte er mit einem Lächeln, als ich ihn im Rahmen der Recherchen für dieses Buch befragte. „Ich war wütend und ziellos, suchte nach etwas, wusste aber nicht, was es war. Die besten Voraussetzungen also, entweder seine Berufung zu finden oder ganz vom Weg abzukommen. Zu meinem Glück sah Akatosh für mich einen Plan vor.“

Dieser Plan, ist der Primas überzeugt, setzte an einem Tag ein, der wie viele in dieser Phase von Artorius' Leben begann: Er begab sich auf seine Runden für den Verbrecherboss, auf denen er Gold bei den verschiedenen Händlern und Kunsthandwerkern eintrieb, die um das Marktviertel herum arbeiteten. Der tägliche Zehnt war sowohl jenen, die gezwungen waren, den Preis zu bezahlen, als auch jenen, die das Gold einsammelten, das Vodunius' Truhen füllte, zu so etwas wie einem heiligen Ritual geworden. Artorius war nur einer von einem Dutzend junger Männer und Frauen, die zweifelhafte Aufträge für den Verbrecherboss und seine Leutnants ausführten, doch er fand Gefallen an seiner Rolle und dem Nervenkitzel, der mit ihr einherging. Zumindest tat er das, bis das Unausweichliche geschah.

Als Artorius das Geschäft eines khajiitischen Bäckers, Teigpfote, betrat, erwartete ihn dort mehr als nur das Gold, das er für Vodunius' täglichen Zehnt einzutreiben vorhatte. Vier Beamte der Stadtwache standen parat, den jungen Adeligen festzunehmen und seinem erst kürzlich begonnenen Verbrecherdasein ein Ende zu setzen. „Euer Vater ist über die Maßen enttäuscht von Euch, Artorius“, kommentierte der Wachhauptmann. „Wenn man das Gold in Eurer Börse als Indiz betrachten möchte, habt Ihr gegen das Gesetz des Kaiserreichs verstoßen. Ihr habt uns keine andere Wahl gelassen.“

In diesem Moment, als er erschrocken und verängstigt hätte sein sollen, war Artorius nur zu einer einzigen Emotion imstande. Er hasste seinen Vater mit solcher Inbrunst, dass dieses Gefühl so heiß brannte wie Teigpfotes Ofen. Der Beamte der Stadtwache erklärte, dass sie die ganze Härte des Gesetzes anwenden und Artorius für die Dauer von einem Jahr und einen Tag in eine Kerkerzelle stecken konnten, oder man einen Weg finden konnte, um die Verbrechen, die er begangen hatte, wieder gutzumachen. Doch Artorius konnte kaum etwas hören, so stark pochte das Blut in seinen Adern.

„Als Gefallen für Euren Vater“, entschied der Beamte, „werden wir Letzteres wählen. Ein Jahr bei den Priestern der Göttlichen sollte Euch wieder auf den rechten Pfad bringen.“ Und so fand sich Artorius in dem Schicksal wieder, dem er so energisch zu entgehen versucht hatte. Er wurde zur Strafe zu den Priestern des Tempels der Göttlichen geschickt.