| Die mysteriöse Meerjungfer von Anwil Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die mysteriöse Meerjungfer von Anwil (engl. The Mysterious Mermaid of Anvil) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
So lange Anwil die Goldküste ziert, war sie eine Stadt voller Abenteuer und Anziehungskraft. Es ranken sich viele Legenden und Mysterien um die Stadt, die ihre Straßen und Tavernen mit Geschichten aus aller Welt füllen. Eine dieser Geschichten hat ihren Ursprung nicht etwa in einem weitentfernten Land. Anwil besitzt seine eigene Verkörperung der Schönheit und des Liebreizes der Stadt, die aus einem Stein gehauen wurde, der älter ist als jeder andere, der in den Grundmauern ihrer Gebäude verborgen liegt: die Meerjungfer von Anwil.
Ihren Sockel schmückt keine Inschrift, kein Echtheitszertifikat wird in den Annalen der Stadt verwahrt. Die Meerjungfer bleibt eine leere Leinwand, auf die Einheimische und Besucher gleichermaßen ihr eigenes Gemälde gemalt haben. Ihre sorglose Ruhe und unbescheidene Haltung verliehen ihr eine Vielzahl von Namen und Titeln – von denen manche hier besser nicht schriftlich festgehalten werden sollten. Mögt Ihr sie unter dem Namen der sehnsüchtigen Pökeljungfer, der langbeinigen Dirne, der Salzigen Sängerin, der Steinernen Verführerin oder einer ihrer Hunderten anderer Spitznamen kennen, die Meerjungfer von Anwil hinterlässt bei jedem, der auch nur einen Blick auf sie erhascht, einen bleibenden Eindruck.
Was hat die Meerjungfer an sich, das uns so in den Bann zieht? Die sanften Kurven im bleichen Fels formen ohne Zweifel eine ansehnliche Gestalt, doch wurde sie der Kunst willen entblößt? Das schiere Ausmaß ihrer Herrlichkeit, die es mit vielen Statuen, die zu Ehren der Göttlichen, der Könige Tamriels oder gar der Daedrafürsten errichtet wurden, aufnehmen kann, verleitet einige zu der Annahme, die Meerjungfer sei für ihre unbekannten Schöpfern einst von ähnlichem Rang gewesen. Könnte es sich bei unserer hübschen Meerjungfer etwa um eine lange vergessene Gottheit oder einen verkannten Aspekt einer der Göttlichen handeln? Sicher, die skandalträchtigeren Gerüchte legen nahe, sie könne Azura sein, wie sie sich einer uralten, auf dem Meer Lebenden Zivilisation gezeigt haben mag. Jedoch ist es schwer vorstellbar, dass die Krecken etwas von solcher Schönheit erschaffen konnten. Und was bliebe dann übrig? Die Dreugh? Nein, dann ist es doch naheliegender sich vorzustellen, dass die Meereselfen einst Schuppen und Kiemen besaßen.
Wir wissen so wenig darüber, wen oder was die Meerjungfer in Wahrheit darstellt, und gar noch weniger darüber, wer sie erschaffen haben mag oder auch nicht. Es gibt keinerlei glaubwürdige Aufzeichnungen darüber, wer den großen Stein, der unserer schönen Patronin ans Licht der Öffentlichkeit verhalf, so sorgfältig mit dem Meißel bearbeitet und poliert hat. Viele haben sich an einer Erklärung für die Herkunft der Meerjungfrau versucht, gar behauptet, ein lange vergessener Ahne zeichne für ihren Entwurf verantwortlich. Doch ganz gleich, wie angesehen die Quelle auch sein mag, tiefergehende Untersuchungen führen immer wieder zu dem Ergebnis, dass die Statue vor all solche Ansprüche datiert. In der Tat weisen neueste archäologische Forschungen darauf hin, dass die Meerjungfer mit Leichtigkeit vor allen bekannten Strukturen in Anwil datiert, was nahelegt, dass zumindest einige ihrer Bewunderer so von ihr ergriffen waren, dass sie sich in ihrem Schatten niederließen und die Stadt um die Figur herum aufbauten. Würde es sie amüsieren oder beschämen, wenn sie wüsste, dass eine ganze Stadt aus dem Boden geschossen ist, um sie bewundern zu können? Ein Blick in ihr kokettes Antlitz besagt, dass sie, selbst wenn sie antworten könnte, ihren Schleier des Geheimnisses nie lüften würde.
Und aus diesem Grund lieben sie die Bewohner von Anwil.