| Barilzars Tagebuch Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Barilzars Tagebuch (engl. Barilzar's Journal) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Eine Aufzeichnung meiner Studien in der Stadt der Uhrwerke
Von Barilzar, Lehrling des Sotha Sil
Heute schreiben wir das sechsundzwanzigste Klicken des Zahnwerks in der vierzehnten Umdrehung des zyklischen Zeitmessers, seit mich Sotha Sil als Uhrwerk-Apostel und Lehrling der Magie auserkoren und mich in die Stadt der Uhrwerke geschickt hat. Dieser Ort erfüllt mich nach wie vor mit Ehrfurcht und Staunen, vielleicht sogar noch mehr als damals, als ich zum ersten Mal einen Fuß in den winzigen, kuppelbedeckten Komplex gesetzt habe. Zuerst wurde ich die überwältigende Angst nicht los, die mich beim ersten Betreten der Stadt befiel. Der Verkleinerungsvorgang und der Gedanke daran, in eine Miniaturversion meiner Selbst verwandelt zu werden, bereiteten mir tagelang vor dem Termin des Übergangs Albträume. Und als es dann so weit war, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass mir das Schrumpfen nicht wirklich bekommen ist. Ich hätte wohl nicht direkt davor ein so großes Frühstück genießen sollen, aber das Skribgelee auf Dochtgrasbrot roch einfach so lecker!
- * *
Wenn man in der Stadt der Uhrwerke arbeitet, gibt es so viel, woran man sich gewöhnen muss! Zuerst einmal besteht alles aus Metall, obwohl Form und Gestalt manchmal dem Auge vorgaukeln, dass ein Objekt aus einer völlig anderen Substanz besteht. Dann verwenden wir außerdem Sequenzplaketten statt Papier, um Niederschriften zu machen oder Aufzeichnungen festzuhalten. Das entspricht eindeutig der Ästhetik dieses Ortes hier. Außerdem wäre der Jargon, der sich in dieser kleinen, abgeschotteten Gemeinschaft entwickelt, so gut wie unmöglich zu verstehen, wenn ich nicht schon hier gewesen wäre, als er Fuß fasste. Anspielungen und Metaphern, die Begriffe der Uhrwerkmechanik verwenden, füllen unsere Unterhaltungen und untermauern unsere Aussagen. Diese Sprache schwindelt sich sogar in das bisschen Humor, das wir haben. Manchmal fühlt es sich an, als würden wir versuchen, einander darin zu übertrumpfen, wer die perfekteste solcher Redewendungen schmieden kann, aber wer könnte sich je vorstellen, dass Uhrwerk-Apostel versuchen, miteinander in den Wettstreit zu treten? Gut, abgesehen von diesem Albacron. Der ist ein Netcharsch.
- * *
Fürst Seht hat heute meine Unterstützung bei einer ungewöhnlichen Reihe von Versuchen erbeten. Er nennt sie seine Neun Analysen der Erhabenen Enigmata. Ich versuche noch immer, meine Getriebe an seine göttlichen Gedankengänge anzupassen, aber die Versuche sollen offenbar die Grenzen von Sotha Sils göttlicher Macht ausloten. Er hat beschrieben, wie er sich die gesamte Serie vorstellt, aber wir haben heute nur die ersten Versuche durchgeführt. Es war faszinierend, auch wenn ich nicht mehr als die Hälfte von dem verstand, was ich da sah. Vielleicht dämmert mir ja zusätzliches Verständnis, wenn wir die restlichen acht Experimente durchführen. Und ich hoffe, dass etwas explodiert. Ich liebe Explosionen!
- * *
Fürst Seht entwirft so unglaublich interessante und praktische Werkzeuge. Als er eines brauchte, das winzige Teile seiner göttlichen Energie entzieht, damit er diese speichern und studieren kann, fertigte er eines, das genau das tat. Als er ein Instrument brauchte, das die exakte Entfernung zwischen verschiedenen „Orten“ im Reich des Vergessens misst, fertigte er auch das. Es gibt auch ein Gerät, das die Umgebung aufzeichnet und analysiert. Er nennt es seinen „Wahrnehmungstabulator“. Ich hoffe, dass ich eines Tages Geräte erfinden und herstellen kann, die nur halb so nützlich sind wie die Gerätschaften, die er bastelt, wenn er gelangweilt oder mit etwas anderem beschäftigt ist. Er ist perfekt darin, viele Dinge gleichzeitig zu tun!
- * *
Je mehr Zeit ich in der Stadt der Uhrwerke verbringe, desto mehr weiß ich sie als Wunder und Meisterwerk zu schätzen! Von ihren Messingtunneln über ihre Glaskuppeln und Metallplatten bis zu den gewaltigen Getrieben verstehe ich ihr gesamtes Potenzial nicht einmal ansatzweise … Und ich bin einer der Apostel, die bei der Erweiterung und Feinabstimmung dieses Bauwerks helfen! Abgesehen von der faden Paste, die die Stadt als einzige Nahrungsquelle liefert, ist dieser Ort so gut wie perfekt. Es macht mich traurig, dass ich hundert Leben lang brauchen würde, um auch nur ein Drittel dessen zu verstehen, was für die Entwicklung und den Bau dieser wundersamen Erfindung nötig war. Ich frage mich, ob ich meine Lebenserwartung wohl verlängern könnte, um die Arbeit fortzusetzen, der ich mich verschrieben habe? Das ist etwas, dem ich zu einem späteren Zeitpunkt nachgehen muss.
- * *
Novizin Kellu wollte die Sequenzierung der Faktotumspersönlichkeiten um eine Prise Humor bereichern. Wie gut das geklappt hat, kann man sich ja denken. Von den drei Faktoten, die sie mit ihren skurrilen Algorithmen verbessern wollte, explodierte eines, während das zweite in den Radius rannte und seitdem nicht mehr gesehen wurde; das dritte steht in der Ecke und murmelt vor sich hin. Zwar nur leise, und man versteht die Worte kaum, aber ich bin mir sicher, dass ich das arme mechanische Wesen immer wieder „Klopf, klopf“ sagen hörte.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mich hier verabschiede und meinen eigenen Platz in der größeren Welt finde.