| Veyas intime Gedanken, Teil 3 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Veyas intime Gedanken, Teil 3 (engl. Veya's Private Thoughts, Part 3) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Eine Stimme in der Dunkelheit
Wir nähern uns dem Ende unserer Reise nach Sommersend, und ich schwöre, ich werde noch wahnsinnig. Es fing an, als ich bemerkte, dass einige der anderen Passagiere nie aus den Schatten traten. Sie blieben immer in den unteren Decks und dunkelsten Winkeln des Schiffs. Nachdem ich sie bemerkt hatte, bemerkten sie auch mich. Sie fingen an, mit mir zu reden. Sagten mir, dass ich auf die Dunkelheit um mich herum hören solle. Dass ich die Stimme der Mutter der Schatten hören solle.
Am liebsten würde ich ihnen meine Klinge durch ihre gespenstischen verhüllten Schädel jagen und ihre Leichen ins Meer werfen. Zumindest weiß ich, dass ich dann nachts besser schlafen würde. Aber irgendetwas hindert mich daran. Vielleicht wachsen sie mir langsam ans Herz. Oder ich war noch einsamer, als ich dachte, sodass mir sogar unheimliche, verrückte Schattenkreuche wie gute Gesellschaft erscheinen. Sie haben wohl ihren Nutzen. Aber diese neue Sache? Eine Stimme in der Dunkelheit? Das bereitet mir wirklich Sorgen.
Gut, es ist nicht so, dass ich tatsächlich Stimmen höre. Nicht wirklich. Aber ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mit mir selbst rede. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass mir jemand zuhört. Und so seltsam es auch ist, das niederzuschreiben, manchmal fühle ich mich dadurch besser.
Vielleicht vermisse ich einfach nur meine Mutter, und ich stelle mir vor, dass ich mit ihr rede. Sie traf keinerlei Schuld an der ganzen Sache. Wo sie jetzt wohl ist? Ich konnte ihr kaum noch in die Augen sehen, nachdem ich meinen Vater getötet hatte. Sie hatte schon so viel durchgemacht; ich wollte nicht mit ansehen, welchen Schmerz ihr meine Taten, so gerechtfertigt diese auch waren, bereiteten.
- * *
Nein, ich bin nicht verrückt. Derzeit träume ich viel. Ich träume von sprechenden Krähen und schattenhaften Kreaturen. Von Türmen, die sich bis zwischen die Sterne erstrecken. Diese Träume sprechen von Dunkelheit und Veränderung. Von einer Chance auf eine neue Welt.
Wenn ich diese Zeilen lese, scheint es mir, dass ich mich fürchten sollte, aber das tue ich nicht. Das alles bringt mir Trost, so seltsam das auch klingt. Ich glaube, es ist die Herrin der Schatten. Sie ist gut zu mir. Sie hört mir zu, wenn ich in meinen Träumen zu ihr spreche. Sie hält mich, wenn ich weine. Sie tröstet mich.
Diese Frau ist mir mehr eine Mutter, als es mir meine eigene Mutter je war. Und sie hat mir versprochen, dass wir die Welt heilen werden, damit niemals mehr jemand leidet oder jemanden verliert, den er liebt.