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Online:Khunzar-ri: Erzählungen, II

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Khunzar-ri: Erzählungen, II
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Diese Seite enthält den Text von Khunzar-ri: Erzählungen, II (engl. Khunzar-ri: Tales, Two) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Eine der Begebenheiten, bei denen Anequina Khunzar-ri rettete

Niedergeschrieben von Aneshi, Legendenhüter der 16 Königreiche

Ne Quin-al Rass-Le, in der gemeinen Sprache Cyrodiils Anequina Scharfzunge genannt, durchstreifte das Land viele Monde lang als Khunzar-ris heitere Gefährtin. Manche nannten sie Liebende, was sie von Zeit zu Zeit auch waren. Andere nannten sie Helden, denn sie vollbrachten zweifellos heldenhafte Taten. Eine solche Tat hatte mit den Maormer zu tun. Während ihrer gemeinsamen Reisen besuchten Khunzar-ri und Anequina die Insel Khenarthis Rast. Die Meereselfen und das Katzenvolk lebten zusamenn auf der Insel, manchmal in freundschaftlichem Verhältnis zueinander, manchmal nicht. Der Vorfall, um den es hier gehen soll, ereignete sich in einem der letztgenannten Zeiträume.

Es gibt verschiedene Versionen dieser Erzählung. Manche konzentrieren sich darauf, wie Khunzar-ri als Retter auftrat, doch die Variante, die ich am meisten mag, zeichnet das Bild eines anderen Helden. Dies ist ebenjene Fassung der Geschichte.

  • * *

Einer der Meereselfen-Kapitäne, ein Grobian mit Namen Linvalor, entführte die Tochter eines Mondpriesters und verweigerte sich jedweden Verhandlungsbemühungen für ihre Freilassung. Anequina sagte, sie habe eine Idee, doch Khunzar-ri eilte los, um die Tochter des Mondpriesters zu retten, bevor sie ihn aufhalten konnte. So einfallsreich und mächtig Khunzar-ri war, so leichtsinnig konnte er auch sein. Dieser Leichtsinn erlaubte es Linvalor und seiner Besatzung, den Möchtegern-Helden ohne viel Aufhebens gefangen zu nehmen.

Nun war es an Anequina, sowohl des Mondpriesters Tochter als auch Khunzar-ri zu retten. „Wie könnt Ihr Erfolg haben, wenn selbst der große Khunzar-ri versagte?“, fragte der Mondpriester. „Ach“, schnurrte Anequina, „diese wird einfach tun, was sie am besten kann. Die Meereselfen haben keine Chance.“

Also ging Anequina mutig in Linvalors Lager und ignorierte die vielen schwertschwingenden Piraten, und marschierte direkt dorthin, wo der Meereselfen-Kapitän mit seinen Offizieren um Gold spielte. Sie waren mitten in einer Partie Münzen des Täuschers, das man auch Schwerter und Schilde nannte, und sie bemerkten sie nicht einmal, bis sie direkt neben ihnen stand und sprach: „Hm, sieht nach einem interessanten Spiel aus. Kann jeder mitspielen oder nehmt Ihr nur Gold von nassohrigen Elfen?“

Von Anequinas Selbstsicherheit und ihrem Auftreten fasziniert bot, Linvalor ihr einen Platz an und schickte den Rest seiner Mannschaft weg. „Wir werden spielen“, antwortete Linvalor, „doch nicht um Gold. Gewinne ich, werdet Ihr dreißig Tage und dreißig Nächte als meine Sklavin und Gefährtin mit mir segeln.“ Anequina tat, als wäre sie angesichts dieser Bekanntmachung schockiert. „Und wenn diese gewinnt?“, fragte sie schüchtern. Linvalor lachte auf. „Keine Katze, vor allem keine weibliche Katze, hat mich je in irgendetwas geschlagen! Also nennt mir Euren Preis, Katze, und lasst uns spielen!“

„Also gut“, erwiderte Anequina. „Falls diese gewinnt, gehen wir alle drei – die Tochter des Mondpriesters, Khunzar-ri und ich – frei und unbehelligt hier raus.“ Kapitän Linvalor, voller Zuversicht in seinen Sieg, war sich sicher und begierig darauf, die betörende Katzenfrau in sein Bett zu bekommen, und stimmte zu.

Das Spiel, das nun folgte, war erbittert, Linvalor mogelte und grölte sich durch jede Runde, während Anequina vorgab, die Regeln nicht zu verstehen und jedes Schütteln des Münzbechers zu fürchten. Doch beide waren sehr erfahrene Spieler, und nach vielen Runden und einer übertrieben großen Menge an Wein lief es auf folgende Situation hinaus: Linvalor hatte noch zwei Münzen, und Anequina hatte nur eine.

Die Kontrahenten schüttelten ihre verbliebenen Münzen in ihren Bechern. Sie setzten dann behutsam ihre Becher ab, um die Münzen abzulegen, sodass entweder die Seite mit dem „Schwert“ oder mit dem „Schild“ vom Becher bedeckt oben liegen würde. Linvalor hob ganz leicht seinen Becher an, um schnell darunter zu linsen – jeweils ein Schwert und ein Schild –, bevor er seine zwei Münzen wieder bedeckte. Anequina lächelte einfach und dachte gar nicht daran nachzuschauen. Linvalor wusste, dass zwischen ihnen zwei mit demselben Symbol liegen würden. Er musste nur richtig raten, ob es zwei Schwerter oder zwei Schilde waren. „Zwei …“, setzte er an, während er versuchte, aus Anequinas ruhigem Gesichtsausdruck irgendetwas herauszulesen. „… Schilde“, endete er, doch es klang eher wie eine Frage als eine Aussage.

„Oh, Ihr seid ein solcher Täuscher, Kapitän“, entgegnete Anequina, während sie ihren Becher hob, um ihre Münze zu enthüllen. Ein Schwert. Linvalor wischte sich den Schweiß von den Brauen, während er eine seiner Münzen nahm und beiseitelegte. „Letzter Wurf, Kapitän“, verkündete sie, während beide ihre letzte verbliebene Münze in ihren jeweiligen Becher warfen und erneut begannen, sie zu schütteln. Anequina hauchte dem Meereselfen einen Kuss zu, als sie ihren Becher auf den Tisch schmetterte. Mit einem Knurren tat er es ihr gleich.

Linvalor hob seinen Becher hoch, nur um kurz nachzuschauen. Seine Münze lag mit der Schildseite nach oben. Auch dieses Mal lehnte Anequina es ab, bei ihrer Münze nachzusehen, sodass sie ohne Rückversicherung sagte: „Zwei Schilde, da es offensichtlich ist, dass zwischen uns beiden keiner ein Schwert hat.“ Beide hoben ihre Becher und enthüllten, dass jeder von ihnen … einen Schild geworfen hatte.

„Betrügerin!“, brüllte Linvalor auf, während er aufsprang, die Spielrequisiten verstreute und den verbliebenen Wein verschüttete. „Na, na, Kapitän“, schalt ihn Anequina, „diese hat gehört, dass man sich bei Meereselfen – wenn auch auf nichts anderes – darauf verlassen kann, dass sie ihr Wort halten. Lasst uns gehen, und Anequina wird in einem Jahr und einem Tag auf ein weiteres Spiel zurückkehren.“ Zögerlich stimmte der Kapitän zu. „Beim nächsten Mal wird es anders ausgehen, Katze.“ „Diese freut sich schon darauf“, schnurrte sie.

Als sie mit der Tochter des Mondpriesters in ihrer Mitte davongingen, fragte Khunzar-ri: „Ihr habt betrogen, ja?“ Anequina antworte mit einem unschuldigen Blick. „Und wollt Ihr wirklich noch einmal gegen ihn spielen?“ Da lachte Anequina: „Aber natürlich! Wie soll diese denn sonst an so ein schnittiges Piratenschiff kommen?“