| Die Geschichte von Markarth: Eine Geschichte in Stein Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Die Geschichte von Markarth: Eine Geschichte in Stein (engl. History of Markarth: A Story in Stone) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Konsulin Cardea, Verwalterin des Ard
Die Geschichte von Markarth beginnt in den frühen Jahrhunderten der Ersten Ära, als die Dwemer sich in der Gegend niederließen und sowohl oberirdisch als auch unter der Oberfläche bauten. Dort gründeten sie eine neue Festung in den Wurzeln des Karthmad, wie der Berg genannt wird, den man am Eingang des Tales des Karth findet. Über viele lange Jahre hinweg schlugen die Dwemer die Stadt Nchuand-Zel in das Herz des Berges, und sie bauten nach oben hin, bis sie in die sonnenbeschienene Welt hinausbrachen. Dort, im hohen Tal, errichteten die Dwemer mächtige Verteidigungsanlagen und gewaltige Lagerhallen im oberirdischen Gelände. Eine Weile florierte Nchuand-Zel. Dann wurde die Stadt wie alle anderen Siedlungen der Dwemer im Jahr 1Ä 700 schlagartig verlassen.
Die meisten anderen leeren Dwemerstädte zerfielen schon bald zu Ruinen. Nchuand-Zel bot jedoch etwas, was den meisten Dwemerstädten fehlte: umfangreiche Befestigungsanlagen und oberirdische Außengebäude. Es dauerte nach dem Verschwinden der Dwemer nur wenige Jahre, bis verschiedene Reikmannen-Klans die alten Dwemerbauten in schwierigen Zeiten als Unterkünfte und Festungen nutzten. Ab 1Ä 930 berichteten die seltenen Reisenden in der Gegend, dass die Reikmannen die Ruinen ganzjährig nutzten. Sie nannten sie Mar-Karth (wörtlich „über dem Karth“), und der stärkste Klanhäuptling, der sich dort aufhielt, wurde Ard genannt, „König der Festung“.
Und so wäre Markarth vielleicht nur eine besetzte Ruine geblieben, verziert mit reikmannischen Fellzelten und groben Tierhäuten, wenn nicht im Jahr 1Ä 1033 Kaiserin Hestra den Legionen des alessianischen Kaiserreichs befohlen hätte, das Reik zu unterjochen und es zu ihren Herrschaftsgebieten hinzuzufügen. Ihre Generäle erkoren Markarth zum ersten Ziel ihres Feldzugs, und so warfen sie die gesammelte Macht des Kaiserreichs gegen die Reikmannen-Festung. Obgleich der Ard seine Feste verbissen verteidigte, waren die Legionen von Kaiserin Hestra ausgeruht und gut geführt, während die Reikmannen schlecht organisiert waren und unfähig, sich angesichts eines gemeinsamen Feindes zusammenzutun. Markarth fiel in die Hände der Kaisertreuen. Scharen der tapfersten Krieger des Ard stürzten sich lieber von den Mauern, als sich zu ergeben, und der Stein färbte sich rot mit ihrem Blut.
Während des jahrelangen Krieges zur Unterwerfung des Reik wurden die kaiserlichen Legionen häufig in Markarth belagert; sie konnten kaum einen Fuß vor die Mauern setzen, ohne dass sich Horden der Rebellen des Roten Adlers auf sie stürzten. Aber der Rote Adler konnte die Kaiserlichen nie aus Markarth vertreiben, und als die Rebellion schließlich endete, war Markarth auf dem besten Wege, sich von einem befestigten Lager in eine Stadt zu verwandeln. Bis zum Ende des alessianischen Kaiserreichs blieb Markarth unter kaiserlicher Kontrolle (und in jeglicher Hinsicht ein trostloser und gefährlicher Posten für die kaiserlichen Soldaten, die in diese Garnison versetzt wurden). Während dieser Zeit wurden viele der Lagerräume der Dwemer zu Hallen, Häusern und Werkstätten umfunktioniert. Die Stadt nahm das Aussehen an, das wir heute kennen, obwohl kein Mensch das Können aufwies, die Mauern und Wachtürme zu verbessern, die die Dwemer errichtet hatten.
Mit dem Verschwinden der akavirischen Potentaten und dem allgemeinen Zusammenbruch der kaiserlichen Autorität vor eineinhalb Jahrhunderten geriet Markarth einmal mehr in Vergessenheit. Das Reik, das sich der kaiserlichen Herrschaft stets widersetzt hatte, wurde nach dem Rückzug des Kaiserreichs zu einem Ort, an den sich Auswärtige kaum mehr wagten. Bretonische Barone und nordische Jarls versuchten sich gleichermaßen vergebens an Angriffen auf die Stadt des Reik, wurden aber jedes Mal von den unbezwingbaren dwemerischen Verteidigungsanlagen zurückgeschlagen. Die Invasoren aus dem Ausland ließen ihr Blut auf dem grimmen Stein von Markarth, und die Reikmannen gewannen ihre Unabhängigkeit zurück.
Als die Reikmannen zu ihren feindseligen Wesen zurückfanden, versiegten Handel und Reisen zwischen Markarth und den anderen Städten Tamriels. Daher erreichten Geschichten über die Herrscher Markarths und ihre Taten nur wenige außerhalb des Reik. Und doch brach aus dieser Dunkelheit ein Sturm hervor, der Tamriel bis auf die Grundfesten erschüttern sollte. Der Kriegsfürst Durcorach, der Schwarzdrache, scharte eine gewaltige Horde Krieger des Reik um sich und marschierte im Jahr 2Ä 533 gen Cyrodiil, wo er den Rubinthron für sich beanspruchte.
Als eine der zahlreichen Auswirkungen dieses erschütternden Aufruhrs stand Markarth nun wieder unter kaiserlicher Herrschaft … sozusagen. Cyrodiils reikmannische Eroberer schickten Unmengen von Beute und Gefangene nach Hause, und mehr Reikmannen denn je suchten ihr Glück in der Ferne. Die Straße nach Markarth war wieder vielbereist, und auf der so lange gemiedenen Route wurde auch wieder ein wenig Handel getrieben.
Derzeit herrscht Ard Caddach über die Stadt, der sogenannte Despot von Markarth. Caddach vom Schwarzdrachen-Klan, der mit den Langhauskaisern aus Durcorachs Linie verwandt ist, wurde im Jahr 2Ä 559 zum kaiserlichen Gouverneur ernannt, einerseits, damit er über die Stadt herrsche, andererseits, damit er den Frieden zwischen den widerspenstigen Klans des Reik wahre. Als Kaiser Leovic seinen Thron verlor, legte Caddach seinen kaiserlichen Titel ab und nahm stattdessen den alten Reiktitel des Ard an. Ohne zu zögern beseitigte er alle überlebenden Schwarzdrachen, um sich seine Herrschaft über die Stadt gegen seine Rivalen zu sichern.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass Ard Caddach seine aufständischen Verwandten hinrichtete, indem er sie von der höchsten Stadtmauer werfen ließ. So waren die Mauern rot von ihrem Blut, und der Stein von Markarth konnte von einem weiteren düsteren Kapitel erzählen.