| Verandis' Tagebuch Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Verandis' Tagebuch (engl. Verandis's Journal) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
In meinen wildesten Träumen hätte ich nicht gedacht, dass ich meinem Ziel jemals so nahe kommen würde. Endlich trägt meine Forschung Früchte. Die Inkubationsgefäße der Steinhüllen sind die Antwort auf alle Unbekannten, die ich ans Licht bringen will. Ich hoffe hierbei auf zwei Dinge: Zum einen, dass ich so sterbliche Seelen aus dem Jenseits zurückholen kann. Zum anderen, dass ich Vampirseelen aus Kalthafen retten und sie so aus Molag Bals Klauen befreien kann. Ich werde diesen außergewöhnlichen Kraftakt zuerst an einer Sterblichen erproben. An einer Frau namens Lisolda, die von einer Krankheit dahingerafft wurde. Sobald ich mich vergewissert habe, dass dieses Experiment ein Erfolg war, werde ich mich dem größeren Risiko stellen, es mit einer Vampirseele zu wiederholen. Ich bete nur, dass ich mich nicht zu früh freue.
- * *
Es war töricht von mir zu denken, ich hätte alle Antworten. Ich sage Rada al-Saran immer und immer wieder, dass er Sterbliche beschützen muss, und doch ließ mein eigenes Experiment eine von ihnen unnötig leiden. Ich habe versucht, Lisolda wiederzuerwecken. Anfangs war ich begeistert. Sie kehrte tatsächlich von den Toten zurück. Aber ein Stück von ihr fehlte. Die Rückkehr in die Welt der Lebenden brachte sie um den Verstand. Sie war so wütend. Ich konnte ihren Zorn so deutlich spüren, als bestünde sie aus Flammen. Ich wusste einfach nicht, wie ich ihr helfen sollte. Ich musste sie töten, um zu verhindern, dass sie jemandem etwas antut, und diese Tat macht mich krank. Meine Überheblichkeit hat Lisolda so viel Schmerz bereitet. Eine Schande. Ich muss herausfinden, was schiefgelaufen ist. Wenn ich einen Teil meiner eigenen Essenz in ein Reliquiar gebe, stabilisiert das vielleicht das Experiment. Das wird mein nächster Schritt.
- * *
Es gibt ganz einfach zu viele Unbekannte. Ich habe das Ritual abgeändert, aber ich traue mich nicht, es auch durchzuführen. Die Menge an Lebensenergie, die benötigt wird, um eine Seele aus Kalthafen zu ziehen … Der Preis wäre zu hoch. Ich werde die Vorgehensweise in diesem Tagebuch festhalten, aber eine Durchführung in der Praxis darf nicht stattfinden. Man darf den Steinhüllen in ihrer aktuellen Form nicht als Methode vertrauen. Diese Entscheidung schmerzt, aber ich weiß in meinem Herzen, dass sie die richtige ist. Ich darf nicht noch jemandem den Schmerz zufügen, den Lisolda erleiden musste. Ich werde nicht noch jemanden in Gefahr bringen und noch mehr Leid verursachen. Diese Studie ist beendet.
- * *
Seit Kurzem denke ich über die Auswirkungen einer Welt ohne den Kreislauf von Leben und Tod nach. Allein der Gedanke daran ist furchterregend. Warum habe ich je gedacht, dieser Weg führe in Richtung Frieden? Es war richtig, meine Experimente und meine Forschung einzustellen.
- * *
Ich weiß nicht, warum ich Rada al-Sarans Einladung nach Grauheim gefolgt bin. Wahrscheinlich aus Neugier. Aus der unsterblichen Hoffnung heraus, dass ich den Grauen Rat umstimmen und den Krieg verhindern kann, den Styriche so verzweifelt ersehnt? Immerhin habe ich meine gesamte Ausrüstung bei mir. Die Ritualkammer, die sie hier erbaut haben, ist wahrlich recht beeindruckend. Einen Augenblick zog ich in Erwägung, meine Forschung mit Tzinghalis wiederaufleben zu lassen, aber jetzt weiß ich, dass das töricht wäre. Zu dumm, dass ich meine Essenz nicht wieder aus dem Reliquiar extrahieren kann, aber das ist die geringste meiner Sorgen. Fürs Erste werde ich es in der Waffenkammer im Erdgeschoss aufbewahren, versteckt inmitten der anderen Reliquiare. Ich habe nicht vor, in Grauheim zu verbleiben oder weiter dem Grauen Rat der Grauen Schar anzugehören, aber zumindest weiß ich, dass das Reliquiar hier sicher ist. Es soll mich auf ewig an mein Versagen erinnern. Wenn ich wahrlich Frieden zwischen Sterblichen und Vampiren schaffen will, habe ich noch einen langen Weg vor mir. Es ist an der Zeit, diesen Ort zu verlassen.