Online:Grünschlangen-Aussagen | ElderScrollsPortal.de

Online:Grünschlangen-Aussagen

Version vom 29. Mai 2025, 13:35 Uhr von Scharebot (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Quelle (Online) |Titel = Grünschlangen-Aussagen |Originaltitel = Green Serpent Testimonials |Icon = |Medium = Tierhaut |Fundort = |Sammlung = |Inhalt = Von Minerva Calo, assistierende Chronistin Beinahe jeder in Tamriel hat schon von der Rose gehört, diesem berüchtigten Gefängnis tief in den Mooren von Schwarzmarsch. Auf dem Höhepunkt seiner Macht betrieb der akavirische Potentat zahllose Gefängnisse und Strafkolonien in ganz Tamriel. Die meis…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version ansehen (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Grünschlangen-Aussagen
Zur Schrift

Diese Seite enthält den Text von Grünschlangen-Aussagen (engl. Green Serpent Testimonials) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Minerva Calo, assistierende Chronistin

Beinahe jeder in Tamriel hat schon von der Rose gehört, diesem berüchtigten Gefängnis tief in den Mooren von Schwarzmarsch. Auf dem Höhepunkt seiner Macht betrieb der akavirische Potentat zahllose Gefängnisse und Strafkolonien in ganz Tamriel. Die meisten verfielen nach dem Tod von Versidue-Shaie und seiner Brut, aber einige lebten als private Einrichtungen weiter. Nur wenige sind brutaler als die Gefängnisinsel Amenos.

Zahlreiche Häftlinge, die in dieses erstickend heiße Gefängnis unter freiem Himmel verbannt wurden, werden innerhalb von Jahren, Monaten, ja mitunter Wochen krank und sterben oder erliegen einem Raubtier oder einer anderen der natürlichen Gefahren der Insel. Einige überleben jedoch oder blühen sogar auf in diesem Dschungelgefängnis. Damit meine ich hauptsächlich die Grünschlangen, eine Bande von Gefangenen, die riesige Teile der Insel praktisch in ihrer Gewalt haben. Mit Genehmigung des Großkönigs konnte ich den Dschungel betreten und die Aussagen der Grünschlangen für die Nachwelt festhalten. Während einige mir Geschichten von verlorenen geliebten Personen und aufgeschobenen Träumen erzählten, tischte mir die enorme Mehrheit so brutale Geschichten auf, dass ich zögere, sie zu Papier zu bringen. Dennoch verlangt mein Beruf es von mir. Ich muss Euch warnen, werter Leser: Diese Geschichten sind nichts für schwache Nerven.

Fangen wir an mit „Rattenfänger“, einem hageren und heruntergekommenen Waldelfen, der stets nur flüsternd sprach. „Ich habe einen Weber erschlagen“, sagte er. „Aye, einen Weber. Der Gussard hat Geschichten erzählt, wisst Ihr? Aber Lügengeschichten. Märchen über meinen Großonkel Nirtharing, einen Baumhüpfer, der nie jemandem etwas getan hat! Klar, er hat mal einen Ast oder zwei abgeschnitten. Wer hat das nicht? Von irgendwas muss ein Mer ja leben. Aber dieser Weber? Dieser Weber sang Lieder darüber, dass er ganze Grahte gefällt und die ganze Zeit über auf das Grün gespuckt hat! Also sag ich so zu mir, ich werd diesen Lügenliedern ein Ende setzen. Also hab ich ihm ein Valenwald-Lächeln geschnitten. Von einem scheiß Ohr zum anderen. Und ich würde es wieder tun. Ohne mit der Wimper zu zucken!“

Später sprach ich mit einer überraschend sprachgewandten Hochelfin namens „Große Amanel“. (Wie ich später erfuhr, hatte sie die „Kleine Amanel“ einige Zeit zuvor mit einer rostigen Harpune erstochen.) Die Geschichte der Großen Amanel fing ganz einfach an, aber gegen Ende nahm sie einige besorgniserregende Wendungen. „Ich bin eine sogenannte Aprax“, erklärte sie mit ruhiger Stimme. „So nennt man auf Sommersend Hochelfen, die das Gesetz brechen. Für gewöhnlich verbannen sie einen einfach nur. Sie zerstören Euren Calian, ein wertvolles Erbstück, das jeder von uns hat, und dann verbannen sie Euch in den Wald oder in die Kanalisation, oder wo sich sonst Apraxische und Hulkynds und Enteignete so niederlassen. Ich habe einige Zeit im Exil verbracht. Ich habe nachgedacht, müsst Ihr wissen. Nachgedacht über all die Privilegien, die man uns verweigerte aufgrund von Verbrechen ohne Opfer und den schlechten Entscheidungen unserer Jugend. Also entschloss ich mich, die Dinge richtigzustellen. Ich schlich mich in einer kühlen Herdfeuernacht ins Kloster der Aufgestiegenen Kuratorin und verriegelte lautlos die Türen. Zur Sicherheit trieb ich auch noch einen Keil unter sie. Dann legte ich das Feuer. Ein hübscher kleiner Brand, der das Gebäude voll und ganz säuberte. Niemand entkam. Dafür sorgte ich. Bald danach stellte ich mich den Jurisvogten. Wie sich herausstellte, zerschmettern sie einem nicht einfach nur den Calian, wenn man ein Dutzend Mitglieder der religiösen Oberschicht in den Flammentod schickt. Aber egal. Ich habe diesen Ort ohnehin gehasst.“

Abschließend setzte ich mich zu einem Gespräch mit einem rotblonden Bretonen namens „Spaltweide“, einem recht angesehenen Magier der Bande. Er sprach mit einer kalten Offenheit, die mir weit mehr Angst machte als das Geprahle der anderen Insassen. Wie sich herausstellte, war ich zurecht besorgt. Er fing sofort mit den grauenhaften Details seiner Verbrechen an. „Ich esse Mitglieder anderer Völker“, sagte er. „Und nicht auf die absurde Art und Weise, wie es Waldelfen angeblich tun. (Das ist übrigens Unfug. Ich habe schon mehr Waldelfen getroffen, als ich zählen kann, und nicht einer von ihnen hat sich je an meinen Tisch gesetzt.) Wie dem auch sei, ich bin ein Anhänger Namiras. Ihre Weisungen und Leidenschaften sind eindeutig. Ich schäme mich nicht. Es bereitet mir große Lust, und ihre Gaben belegen meine Weisheit. Möchtet Ihr wissen, welches Volk am besten schmeckt?“ Ich wollte protestieren, aber er fuhr fort. „Hochelfen. All der Stolz und die Selbstgefälligkeit verleihen ihnen einen süßen Geschmack. Sie sind deutlich süßer als Khajiit, ob Ihr es glaubt oder nicht. Wartet, ich glaube, ich habe sogar noch einen Bissen für Euch übrig, falls Ihr kosten möchtet.“ Bei diesen Worten lief ich weg, so schnell meine Füße mich trugen. Wenig später stach ich in See.

Ich habe dem hier nur noch eines hinzuzufügen: Wenn Ihr Euch je vor einem Richter wiederfindet und auf Euer Urteil wartet, dann betet, dass sie Gnade zeigen und Euch an irgendeinen anderen Ort als Amenos schicken. Die Insel ist ein übler Ort, den man am besten vergessen sollte.