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Online:Kommentierte Ausgabe des Traums von Kasorayn

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Kommentierte Ausgabe des Traums von Kasorayn
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Diese Seite enthält den Text von Kommentierte Ausgabe des Traums von Kasorayn (engl. The Annotated Dream of Kasorayn) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Zamshiq af-Halazh, Folklorist der Universität von Gwylim

Die Druiden des Systren-Archipels bewahren eine gewaltige Sammlung an Folklore, die dem Rest Tamriels kaum vertraut ist. Dazu zählen Fabeln, Lieder und Geschichten, die bis in die frühen Jahrhunderte der Ersten Ära zurückreichen. Die vielleicht wichtigste von ihnen geht auf die Prophezeiung ein, die als Traum von Kasorayn bekannt ist. Jeder Druide Galens kennt sie auswendig, aber was bedeuten die Worte der Prophezeiung eigentlich wirklich? Euer ergebener Gelehrter wird auf den folgenden Seiten versuchen, diese Frage zu beantworten.

Sehen wir uns die Prophezeiung zuerst einmal in der Form an, wie sie auf dem Erzählenden Stein von Galen geschrieben steht:

Drei Samen sah ich auf einem Baum

Von Vogelbeere, Esche, Eiche.

Mit Sorgfalt setzte in den Staub ich sie

Um unser Volk zu weisen, zu lehren.

Drei Bäume, neun Äste, fünfhundert Blätter

Eine Jahreszeit für jede Wurzel.

Lasset die Samen schlummern tief und fest

Dann erneuert sich der Thron.

Wenn der Berg erbebt und der Säer erwacht

Wird der Thron von neuem erblühen.

Eine Entscheidung, ein Wille, ein Bindungswort.

Werden Segen oder Fluch für alle Lande.

Auf den ersten Blick ein schönes Gedicht voller interessanter Bilder, und doch ist jede Zeile randvoll mit versteckten Bezügen und Anspielungen. Gehen wir diesen Bedeutungen auf den Grund.

„Drei Samen auf einem Baum“ bezieht sich auf die drei Druidenzirkel der Systren. Die Vogelbeere steht für Weisheit und ergebene Dienste, den Pfad der Steinlehre-Druiden. Die Esche repräsentiert mystische Macht und Wiedergeburt, ein Zeichen der zurückgezogenen Feuersang-Druiden. Und die Eiche ist selbstverständlich ein Symbol von Kraft und Mut und steht für den Ahngezeitenzirkel. Hier spielt Kasorayn, der letzte Druidenkönig, auf die Gründung der drei Druidenzirkel an.

Jetzt kommen wir zu ein paar höchst interessanten Zahlen, die dem Leser gleichzeitig entgegengeschleudert werden. Die Äste und Blätter und Wurzeln sind unwichtig. Stattdessen bittet uns der Traum, eine Zahl zu finden: 3 Mal 9 Mal 500 ergibt 13.500. Und da es „jeweils eine Jahreszeit“ ist, sind wir bei einem Zeitraum von 3.375 Jahren. Wenn der Traum irgendwann im 4. Jahrhundert der Ersten Ära niedergeschrieben wurde, dann läuft dieser Zeitraum am Ende des 6. Jahrhundert der Zweiten Ära ab. Wir können uns nicht sicher sein, da wir nicht genau wissen, wann der Traum verfasst wurde. Und natürlich macht der Drachenbruch die Sache nur noch komplizierter. Dennoch macht es den Anschein, dass uns das, was vorhergesagt wird, bald bevorsteht.

Die dritte Strophe beginnt mit noch mehr Zeichen, auf die man achten soll, während sich die Prophezeiung ihrer Erfüllung nähert. Der hier erwähnte „Berg“ ist der Feuersangberg, der große Vulkan von Y'ffelon. Wie zu erwarten, achten die Druiden der Systren sehr genau auf den Berg. Niemand weiß mit Sicherheit, auf welchen „Säer“ sich Kasorayn bezieht, obschon manche Gelehrte glauben, es könnte mit den in der ersten Strophe erwähnten Samen zu tun haben. Allerdings bin ich da ganz bescheiden anderer Meinung. Möglicherweise ist der Säer auch nur ein weiteres Bild.

Aber was erwarten wir vom Traum von Kasorayn konkret? Damit kommen wir zum Herzen der Prophezeiung. Der Thron, der in der zweiten und dritten Strophe erwähnt wird, ist ganz klar der Efeuthron. In den Legende der Druiden herrschte der Druidenkönig von einem zeremoniellen Ort der Autorität auf Galen aus, wo er auf einem Thron aus lebendem Holz und Efeu saß. Tatsächlich geht es in dieser Prophezeiung um die Salbung oder Rückkehr eines neues Druidenkönigs, des ersten seit mehr als 3.000 Jahren, der diesen Titel tragen wird.

Offenbar bezieht sich die „eine Entscheidung“ am Ende der letzten Strophe auf die Entscheidung darüber, wer auf dem wiederauferstandenen Efeuthron sitzen soll. Und das „Bindungswort“ meint vermutlich die angebliche Macht des Druidenkönigs, die Geister der Natur selbst zu binden und zu befehligen. Was den Teil mit dem Segen oder dem Fluch für alle Lande angeht, habe ich leider kaum etwas Aufschlussreiches herausgefunden. Die Druiden, mit denen ich gesprochen habe, weigerten sich, darüber zu sprechen. Doch ich habe den Eindruck, dass die Prophezeiung gut oder auch schlecht ausgehen könnte. Aber nicht einmal die Druiden der Systren sind sich über die wahre Bedeutung des Traums von Kasorayn einig.