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Online:Die Goldstraße: Die Reise eines Händlers

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Die Goldstraße: Die Reise eines Händlers
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Diese Seite enthält den Text von Die Goldstraße: Die Reise eines Händlers (engl. The Gold Road: A Merchant's Journey) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Tacitan Vano

Ich war in meinem Leben schon so einiges. Glücksritter, Gastwirt, Spieler. Sogar Begleitschutz für gewisse nibenesische Damen edler Geburt. Aber vor drei Sommern hatte ich das dringende Bedürfnis, die Kaiserstadt zu verlassen, und das ohne eine einzige Münze in meinem Beutel.

In meiner Verzweiflung verdingte ich mich als Wache für die erstbeste Karawane, die nach Westen zog. Meine neue Arbeitgeberin war eine betagte, einäugige Argonierin namens Teeba-Tei. Sie hatte offensichtlich ihre Zweifel, zuckte aber nur mit den Schultern. „Zwei Kronen und zwei Mahlzeiten pro Tag“, bot sie mir an. „Wenn wir Anwil mit intakter Ladung erreichen, bekommt Ihr zwanzig Kronen obendrauf, und ich heuere Euch für den Rückweg erneut an.“

Ich hatte mir einen höheren Lohn erhofft, aber ich war nicht in der Position für Verhandlungen. Ich stimmte zu und kurz darauf brachen wir auf.

Teeba-Teis Karawane bestand aus drei Wagen, sechs Guar und einem halben Dutzend Fahrer und Wachen. Ihre Fracht bestand aus Olivenöl, eingelegtem Aal und Ahnenseide-Ballen in Holzkisten. Wie sich schnell herausstellte, erwartete meine Arbeitgeberin, dass ihre Wachen zu Fuß gingen, anstatt zu reiten. Mir taten die Füße schon weh, als wir das Ende der Brücke über den Rumaresee erreichten!

Bei Weye bogen wir nach Süden auf die Rotringstraße ab und wir folgten dem Seeufer, bis wir die Goldstraße erreichten. Wir schlugen unser Nachtlager an einem alten kaiserlichen Grenzwall auf, wo Teeba-Tei erwartete, dass die Wachen Wache hielten. Nicht sonderlich begeistert von der Vorstellung, die Tage zu gehen und die Nächte nicht zu schlafen, zog ich in Betracht, der Sache den Rücken zu kehren. Aber zumindest war das Essen annehmbar.

Die Goldstraße war ein Fluss aus Wagen und Reisenden. Meine Füße schmerzten, ja, aber das Wetter war gut und die Landschaft recht hübsch. An unserem zweiten Tag machten wir an einem Ort Halt, an dem sich alte Ruinen neben der Straße erhoben, und ich wollte mich in ihre Richtung aufmachen, um sie mir genauer anzusehen.

„Keine gute Idee“, ließ Teeba-Tei mich wissen. „Hier ist die Goldstraße recht sicher, aber Gefahr lauert zu allen Seiten. Goblins, Tiere, Banditen. Und merkwürdigere Gefahren.“

„Merkwürdigere Gefahren? Welche zum Beispiel?“, fragte ich.

Teeba-Tei zeigte in Richtung der Ruinen. „Das ist Ceyatatar. Ayleïdengeister suchen diesen Ort heim und sie verbrennen die Neugierigen bei lebendigem Leib.“

„So neugierig bin ich nun doch nicht“, sagte ich und kehrte zur Straße zurück.

Als die Tage vergingen, wurden meine Füße robuster und ich begann, die Kameradschaft der Karawane zu genießen. Vlastarus, Skingrad, Ostumir, Kvatch; nacheinander begrüßten uns diese Städte und Dörfer des Stridtals, während wir uns weiter nach Westen begaben. Die Goldstraße erstreckte sich durch endlose Felder reifenden Korns, bezaubernde Obstgärten und Gürtel schattiger Wälder.

Beim Gottshaw-Gasthaus verließen wir die Westauen und betraten die Goldküste. Zum ersten Mal seit Tagen schliefen wir in einem Gebäude. Ich war froh, mich endlich ausruhen zu können, aber Teeba-Tei schien besorgt, als wir am nächsten Morgen aufstanden. „Was bedrückt Euch?“, fragte ich.

„Gestern Abend waren Fremde im Gasthaus“, antwortete sie. „Sie erkundigten sich nach unserer Fracht. Seid heute besonders wachsam. Das könnten Banditen sein, die einen Hinterhalt planen.“

Westlich des Gasthauses verlässt die Goldstraße das Stridtal und führt in die colovianischen Ausläufer. Diese Gegend ist spärlich bevölkert und nur selten begegnen einem andere Reisende. Ich griff bei jedem Dickicht, das wir passierten, zu meinem Schwert, aber vergebens. Die Banditen, die Teeba-Tai befürchtet hatte, überfielen uns ein paar Stunden später in einer Klamm.

„Lasst Eure Waffen fallen und gebt die Wagen auf, dann überlebt Ihr“, rief ihr Anführer von den Felsen über uns herunter.

„Dann kommt doch und holt uns, Trockenhaut!“, rief Teeba-Tei, bevor ich den Mund öffnen und zu einer vorsichtigeren Antwort raten konnte. Und genau das taten die Banditen dann auch.

Die alte Teeba-Tei kämpfte wie eine Löwin, bevor sie von einem Bolzen in den Rücken niedergestreckt wurde. Mehrere meiner neugefundenen Kameraden fielen ebenfalls und die Fahrer unserer letzten beiden Wagen ergriffen die Flucht. Sie fuhren, als wäre ein Drache hinter ihnen her, zurück in Richtung Kvatch. Die wenigen Räuber, die noch standen, nahmen die Verfolgung auf. Ich konnte eine schwerere Verletzung vermeiden, wenn auch mehr durch Glück als durch Können. Ich bin ein Liebhaber, kein Kämpfer.

Als der Staub sich legte, fand ich mich vergessen in der Klamm neben unserem vordersten Wagen wieder und niemand als die Guar und die Toten leisteten mir Gesellschaft. Es war offensichtlich, dass Teeba-Tei ihre Reise nach Anwil nicht vollenden würde, und sie würde mich auch nicht bezahlen können. Aber zwei Kisten feiner Seide waren noch im Wagen und die Straße vor mir war frei.

„Lebt wohl, Teeba-Tei“, sagte ich meiner ehemaligen Arbeitgeberin. Dann nahm ich die Zügel und fuhr nach Anwil, wo ich die Seide verkaufte. Mit dem Gewinn kaufte ich mir meine eigene Fracht. Und so begann meine Karriere als Händler.

Was soll ich sagen? Man nennt sie nicht grundlos die Goldstraße!