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Online:Obskure Mörder des Nordens

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Obskure Mörder des Nordens
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Diese Seite enthält den Text von Obskure Mörder des Nordens (engl. Obscure Killers of the North) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Florenot Epinard

In diesem Buch haben wir bisher Botgelvi Gurgelschneider, Lyngerd den Vergifter und den Namenlosen Nord besprochen. Jetzt kommen wir zum mysteriösesten Mörder von allen. Einige meiner Mitgelehrten bezweifeln trotz mannigfaltiger Berichte, dass es diese Person tatsächlich gegeben hat. Ich gebe zu, dass Folklore und Aberglaube nicht die genauesten Referenzen sind und ihre Erzählungen sich häufig neuen und bedeutenderen Ansichten anpassen. Für gewöhnlich enthalten sie aber ein Quäntchen Wahrheit. So bringen mich die zahlreichen Querverbindungen rund um diesen Mörder zu der Überzeugung, dass all die Geschichten, Reime und Liedchen auf Ereignisse verweisen, die sich auch zugetragen haben.

Ungeachtet der tatsächlichen historischen Grundlage für diesen Mörder sind seine Auswirkungen auf die kulturellen Praktiken des nördlichen Himmelsrand eindeutig. Angeblich versteckten sich Kinder in den dunkelsten Nächten der Jahreszeit unter ihrem Bett in der Hoffnung, verschont zu werden. Und man sagt, dass die Erwachsenen schwiegen, da sie nicht die falsche Person brüskieren und den Preis dafür bezahlen wollten. Erlaubt mir, verehrtes Publikum, Euch den Schlachter von Morthal vorzustellen.

Nur wenig ist über diesen flüchtigen Charakter bekannt. Er taucht sporadisch in Geschichten auf, die bis ins Jahr 2Ä 248 zurückreichen, und häufiger in Kinderliedern aus derselben Zeit. Schlachter haben schon immer Furcht und Folklore inspiriert. Vielleicht stammt diese Faszination aus der Vertrautheit des Berufs mit den Toten und der Anatomie. Worin auch immer der Grund liegt, es gibt Tatsachen zu diesem angeblichen Schlachter von Morthal, die man nicht ignorieren kann.

Er ist ein fieser Mann, Haefal der Schlachter

Seine Süßkringel er hegt.

Seinen eisig kalten Stahl mit sich bracht er

Für Frosttrolle er Euch zerlegt.

Er schimpft Euch Geiß, während er Euch entleibt

Schlachter Haefal, der Fiese.

Wenn der Fluss dann taut, hinweg Ihr treibt

Nie mehr geseh'n in Wald und Wiese.

– Kinderreim, ungefähr 2Ä 275

Die verstörenden Einzelheiten des obigen Reims aus einem Hüpfspiel für Kinder verweisen auf den langen Winter von 2Ä 248. Beinahe ein Dutzend Familien verschwanden, was zu Paranoia und großer Sorge unter den Überlebenden von Morthal führte. Die vermissten Nord wurden nie mehr gefunden, obschon ihre Türen offenstanden, als wäre jemand mitten in der Nacht in ihr Zuhause eingedrungen, um sie hinfortzuzerren.

Unsere Aufzeichnungen aus der Zeit erwähnen den Namen Haefal nicht, sonst wäre dieses Geheimnis wohl schon gelöst, ehe es begonnen hätte. Vermutlich wurde der Name mit der Entstehung des Kinderreims den Morden zugeordnet.

Die meisten Gelehrten jener Zeit sowie meine Zeitgenossen nehmen an, dass die vermissten Dorfbewohner im Zuge strategischer Goblinüberfalle verschwanden, wie es sie in diesem Winter häufiger gab. Aber lasst uns für einen Augenblick so tun, als hätte es den Schlachter von Morthal wirklich gegeben. Wer war er?

Morthal ist kein großes Dorf, also war er vermutlich kein ausgebildeter Schlachter. Es ist wahrscheinlicher, dass jede Familie gewisse Erfahrung im Verwerten von Wildfleisch hatte. Hätte es einen spezialisierten Handwerker gegeben, wäre es deutlich einfacher festzustellen, wer der Mörder war. Oder ob der Mörder überhaupt ein gelernter Schlachter war. So bleibt die Vermutung, dass sich das „Schlachten“ auf das grauenhafte Schicksal der Opfer bezieht und nicht auf den Beruf.

Was sein Wesen angeht, müsste man es als hochgradig reaktiv beschreiben. Der Kinderreim legt nahe, dass der Mörder Rache verübte aufgrund eines Verhaltensverstoßes: Jemand hatte sich an seinen Süßkringeln vergangen. Wenn dem so ist, dass etwas so Kleines wie eine fehlende Nachspeise zu brutalem Mord führen konnte, dann müsste der Mörder mehr als nur einen gewissen Beschützerinstinkt gegenüber Süßkringeln hegen. Es müsste sich schon um beinahe religiösen Fanatismus handeln. Aber eine religiöse Hingabe an eine leckere Nachspeise weicht zu weit von unseren Quellen ab, um eine brauchbare Theorie zu sein, also legen wir diese Annahme beiseite.

Es sollte nicht verschwiegen werden, dass viele Quellen über Schlachter Haefal Ziegen erwähnen. Vielleicht hatte er so seinen Opfern seine Absichten mitgeteilt? Es gab eine Theorie, dass mehrere Ziegenherden in eben diesem Jahr ebenfalls verschwanden, allerdings gibt es ungewöhnlich wenige Aufzeichnungen über Herdengrößen. Mir fällt es schwer, dieser Erklärung Glauben zu schenken, aber der akademischen Integrität willen habe ich diese Informationen hier aufgenommen.

Bei einem derart geheimniskrämerischen und potenziell fiktionalisiertem Mörder ist es schwer zu sagen, wann die Morde endeten. In Wahrheit können wir gar nicht wissen, ob der Mörder je gefasst wurde. Bei den anderen Beispielen in diesem Buch gibt es eine präzisere Auflösung. Dies ist ein Segen für Historiker und die allgemeine Bevölkerung, aber die Legende vom Schlachter von Morthal ist nie wirklich gestorben.

Wenn Ihr nach Morthal reist und einen Dorfältesten fragt, wird dieser Euch vermutlich erzählen, wer der Schlachter war. Möglicherweise erhaltet Ihr dann auch einen Vortrag darüber, wie der Schlachter Stoff der Kindheitsalbträume des Ältesten war. Daran sieht man, wie sehr der Schlachter noch immer in den Köpfen der Morthaler lebt. Er existiert in der Folklore und im allgemeinen Gedächtnis, und so entkommt er dem Tod. Der Schlachter von Morthal kann niemals wirklich sterben oder besiegt werden.