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Schrift:Ciceros Tagebuch

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Auflagen des Buches

Diese Seite enthält die Schrift Ciceros Tagebuch (Originaltitel: Cicero's Journal).

Inhalt

Ciceros Tagebuch
von Cicero

Band I

18. Abendstern, 4Ä 186

Mit dem Beginn dieser neuen Lebensphase habe ich beschlossen, nun endlich ein Tagebuch zu führen. Mir ist so viel passiert, innerhalb sowie außerhalb der Bruderschaft, und wenn ich daran denke, dass all diese Ereignisse nirgendwo festgehalten wurden, erscheint es mir fast wie eine Beleidigung Sithis". Darum bin ich fest entschlossen, dies wiedergutzumachen.

Ja, die Dunkle Bruderschaft hat ihre eigenen Schreiber und Chronisten, aber deren ehrwürdige Aufgabe ist es, die Ereignisse aufzuzeichnen, die die Organisation als Ganzes für wichtig erachtet. Dieser Band soll als persönlicher Bericht eines Mannes dienen, eines einfachen Assassinen, der seine Klinge und sein Leben der Dunklen Bruderschaft gewidmet hat.

23. Abendstern, 4Ä 186

Ich bin sicher in der Cheydinhal-Zuflucht angekommen und herzlich von Rasha und den anderen empfangen worden. Die Unterstützung und Akzeptanz, die mir von meiner neuen Familie entgegengebracht wird, sind tatsächlich überwältigend. Denn diese Zuflucht kennt Leid, kennt Kummer, da die Geister der Reinigung immer noch ihre Hallen heimsuchen. Wer könnte also besser das Leid eines Bruders verstehen, der sein Heim und sein Herz verloren hat? Wer könnte besser den trösten, dessen Zuflucht dem Erdboden gleichgemacht wurde?

Die Bruma-Zuflucht mag vernichtet worden sein, aber meine geliebten Brüder und Schwestern werden für immer in meinen Träumen weiterleben, wie auch ihre Seelen für immer an der Seite des Schreckensvaters weiterleben werden.

1. Regenhand, 4Ä 187

Der Baronin-Auftrag ist erfüllt. Sie hatte einen guten Tod. Ihre Dienerin weniger.

12. Regenhand, 4Ä 187

Ich fühle mich wohl in Cheydinhal. Durch die Zerstörung oder die Aufgabe der anderen Zufluchtsorte gibt es reichliche Aufträge für uns, und unsere Boni sind ebenso reichlich.

Dennoch scheinen wir unsere Stellung in ganz Tamriel rasend schnell zu verlieren. Es gibt Gerüchte, dass sich die Schwarze Hand über unsere weitere Führung nicht einig ist. Manche sind für Expansion, die anderen für einen Zusammenschluss.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Dunkle Bruderschaft zumindest die Illusion aufrechterhalten muss, überall gleichzeitig zu sein. Es ist äußerst schwierig geworden, Aufträge in Provinzen zu erfüllen oder sie überhaupt an Land zu ziehen, in denen wir nicht mehr physisch präsent sind, wie zum Beispiel in Hammerfell. Je mehr wir Tamriel vernachlässigen, desto mehr verlieren die Leute das Vertrauen in die Dunkle Bruderschaft - unsere Macht, unsere Dienste, unsere Hingabe für die Leere.

27. Regenhand, 4Ä 187

Die Zuhörerin Alisanne Dupre ist von ihrer privaten Residenz in Bravil heruntergekommen und hat uns mehrere Tage besucht. Sie und Rasha haben über die Möglichkeit diskutiert, die Schattenschuppen-Ausbildungsstätte von Archon in Schwarzmarsch wieder zu eröffnen, aber sie haben sich schließlich dagegen entschieden, da uns die Mittel fehlen, um den Plan in die Tat umzusetzen.

28. Regenhand, 4Ä 187

Der Arena-Auftrag ist erfüllt. Ich hatte letzten Endes beschlossen, mich als treuer Fan auszugeben, und sofort hatte ich beim Großen Champion einen Stein im Brett. Während ich den eingebildeten Narren durch den Großen Forst begleitete, schlitzte ich ihm die Kehle auf und überließ seine Leiche den Bären.

Band II

7. Sonnenhöhe, 4Ä 188

Wegesruh ist verloren. Die Stadt ist in die Hände von Korsaren gefallen, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in die Zuflucht eindringen werden. Möge die Mutter der Nacht in der Stunde der Not ihre Kinder beschützen.

5. Letzte Saat, 4Ä 188

Wir haben heute die Nachricht erhalten: Die Wegesruh-Zuflucht wurde von den Korsaren geplündert und zerstört. Niemand hat überlebt.

Damit bleiben nun nur noch drei aktive Stützpunkte der Dunklen Bruderschaft übrig: Die Cheydinhal-Zuflucht, hier in der kaiserlichen Provinz, eine abgelegene Zuflucht in einem Wald in Himmelsrand und die Corinth-Zuflucht von Elsweyr.

Die Schwarze Hand hat befohlen, die Corinth-Zuflucht zu schließen und ihre Mitglieder in unseren Reihen hier in Cheydinhal aufzunehmen. Ich werde diese neuen Familienmitglieder so herzlich empfangen, wie auch ich aufgenommen wurde, als ich hier ein neues Zuhause fand.

27. Herzfeuer, 4Ä 188

Die Lage in Bravil wird immer düsterer. In der Stadt herrscht rohe Gewalt, seit ein Machtkampf zwischen den zwei größten Skooma-Händlern Cyrodiils ausgebrochen ist. Die Zuhörerin Alisanne Dupre sah sich gezwungen, Söldner einzustellen, um ihre private Residenz zu schützen.

1. Sonnenuntergang, 4Ä 188

Die Lage in Bravil hat sich zugespitzt. Die Statue der glücklichen alten Dame wurde zerstört, und Alisanne Dupre hat ihre Residenz verlassen, um die Gruft der Mutter der Nacht zu bewachen, die unter den Trümmern der Statue verborgen liegt. Sollte die Gruft entdeckt werden, wird Alisanne Dupre natürlich die sterblichen Reste der Unheiligen Oberin bis zu ihrem letzten Atemzug beschützen.

Rasha schickt Garnag und Andronica zur Unterstützung der Verteidigung der Gruft. Ich habe ihn angefleht, sie begleiten zu dürfen, aber Rasha wollte nichts davon hören. Er sagt, mein Platz sei hier, ich müsse die Zuflucht verteidigen, und ich muss natürlich diese Entscheidung respektieren.

12. Sonnenuntergang, 4Ä 188

Habe meinen Auftrag vermasselt und den Bonus verwirkt. Die Seidenhändlerin war schon kalt, und ich war bereits halb durchs Fenster, als ihre Tochter das Zimmer betrat. Ich hatte in dem Moment keine andere Wahl.

21. Sonnenuntergang, 4Ä 188

Seit meinem letzten Eintrag ist so viel passiert. Nachdem Garnag und Andronica sich auf den Weg nach Bravil gemacht hatten, erhielten wir keine Nachrichten mehr aus der Stadt. Wir befürchteten das Schlimmste. Heute Morgen wurden unsere Befürchtungen bestätigt, als Garnag allein mit einer höchst wertvollen Fracht im Gepäck zurückkehrte: mit dem großen Steinsarg der Mutter der Nacht.

Die Geschichte, die Garnag erzählte, würde auch dem abgebrühtesten Diener Sithis" das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die Gruft der Mutter der Nacht: geplündert. Die liebe Schwester Andronica: zerstückelt. Und die Zuhörerin selbst, die höchst ehrwürdige Alisanne Dupre: bei lebendigem Leibe von Feuermagie verbrannt.

Garnag gelang es, trotz seiner schweren Verletzungen - er wird mit großer Sicherheit sein rechtes Augenlicht verlieren -, die Angreifer abzuwehren und den Sarg der Mutter der Nacht sicher aus der Stadt zu bringen. Er ist seit dieser tragischen Nacht unterwegs und hat es hierher zurückgeschafft.

Band III

23. Sonnenuntergang, 4Ä 188

Jetzt, da sich die Lage etwas beruhigt hat, ist uns unserer Lage schließlich bewusst geworden: Wir sind eine Dunkle Bruderschaft ohne einen Zuhörer. Ohne Zuhörer wird das Schwarze Sakrament nicht erhört. Sicher wird die Mutter der Nacht bald zu jemandem sprechen und damit einen neuen Zuhörer auserwählen, der Alisanne Dupres Platz einnehmen wird. Doch bis dahin müssen wir unsere Ohren auf die Straße legen. Wir müssen das Flehen der Verzweifelten und Rachedurstigen hören. Die Bewohner von Tamriel dürfen nicht erfahren, niemals, dass ihre Gebete an die Mutter der Nacht nicht erhört werden.

24. Morgenstern, 4Ä 189

Ein neues Jahr hat begonnen. Seit mittlerweile zwei Monaten weilt die Mutter der Nacht nun schon hier bei uns in der Cheydinhal-Zuflucht und immer noch hat die Unheilige Oberin zu keinem von uns gesprochen.

Und daher hat Rasha beschlossen, eine uralte Tradition der Dunklen Bruderschaft wieder aufleben zu lassen: Die Ernennung eines Bewahrers, eines Hüters, dessen einzige Pflicht es ist, die sterblichen Überreste der Mutter der Nacht zu schützen. Die verbleibenden Mitglieder der Schwarzen Hand werden morgen ihre Entscheidung fällen.

25. Morgenstern, 4Ä 189

Die Wahl fiel auf mich. Durch eine unbegreifliche Wendung des Schicksals hat mich die Schwarze Hand zum Bewahrer der Mutter der Nacht ernannt. Ich fühle mich ganz ehrlich unglaublich geehrt und gleichzeitig von tiefer Traurigkeit erfüllt. Das bedeutet das Ende meiner Aufträge. Ich kann mich glücklich schätzen, wenn ich je wieder eine Klinge in die Hand nehmen darf. Zum Glück hat mir Rasha einen letzten Auftrag versprochen, bevor ich mich meinen neuen Aufgaben widme.

30. Morgenstern, 4Ä 189,

Der Hofnarr ist tot. Mein letzter Auftrag ist erfüllt. Oh, wie er lachte und lachte. Bis ihm das Lachen verging.

3. Erste Saat, 4Ä 189

Ich habe mich gut in meiner neuen Rolle als Bewahrer eingelebt. Es ist nicht nur meine Pflicht, den Schrein der Mutter der Nacht sauber zu halten und dafür zu sorgen, dass die Kerzen immer brennen, sondern ich muss mich auch um den Leichnam kümmern.

Die Gruft der Mutter der Nacht war ein geweihter Ort: mit dem Leichentuch verhängt, geschützt vor Sonnenlicht und sicher vor der Außenwelt. Dieser Obhut entrissen sind die sterblichen Überreste dem Schmutz und der Verderbnis der Lebenden ausgesetzt. Der Leichnam ist perfekt erhalten, die Sorge ist also nicht physischer, sondern eher spiritueller Natur: Die sterblichen Überreste müssen regelmäßig geweiht werden, damit sie weiterhin als Kanal für die Seele der Mutter der Nacht dienen können. Der ewige Geist unserer Oberin kann sich zwar frei durch die Leere bewegen, aber nur durch ihre eigenen irdischen Überreste kommuniziert sie mit dem Zuhörer.

Aus diesem Grund wasche ich den Leichnam wöchentlich mit den erforderlichen Ölen, rezitiere die alten Beschwörungen und kümmere mich persönlich um die Vernichtung jeglicher Insekten oder Nagetiere. Wenn die Mutter der Nacht nicht spricht, dann liegt es daran, dass sie nicht sprechen möchte, nicht weil sie es nicht könnte. Das ist meine Verantwortung. Das ist mein Gelübde.

12. Jahresmitte, 4Ä 189

Monate und Monate und Monate vergehen, und immer noch kein Zuhörer. Warum spricht die Mutter der Nacht nicht zu mir? Ich bin es würdig, ihr Bewahrer zu sein, aber nicht der Zuhörer? Ich schütze unsere Dame, ich weihe sie, aber sie erweist mir immer noch nicht die Gnade ihrer Stimme?

4. Sonnenhöhe, 4Ä 189

Es ist so lange her, dass ich meine Klinge benutzt habe. Es ist so lange her, dass ich eine Seele gerettet habe. Doch ich bin jetzt der Bewahrer. Nicht länger ein Lebensnehmer.

Ich denke gerne an die Stunden mit dem Hofnarren zurück. Sein Lachen, seine Schreie, sein jämmerliches Heulen. Und dann, als das Ende näher kam, wieder sein Lachen. Fröhlich im Tod sowie im Leben. Es war eine Ehre, ihn kennenzulernen.

Band IV

1. Herzfeuer, 4Ä 189

In Cheydinhal sind Gewalt und Chaos ausgebrochen, wie in so vielen anderen Städten zuvor. Die Zuflucht ist bisher verschont geblieben, aber für wie lange noch?

Wir sind nur wenige, und ohne Sprecher gibt es kaum noch Aufträge. Rasha droht, die Macht über die Zuflucht zu entgleiten.

26. Eisherbst, 4Ä 189

Stille! Ohrenbetäubende Stille! In meinem Kopf in meinem Kopf in meinem Kopf. Es ist die Stille des Todes, die Stille der Leere. Sie dringt durch die Mutter in mich ein. Die Stille ist Hass. Die Stille ist Wut. Die Stille ist Liebe.

4. Abendstern, 4Ä 189

Heute hat sich Rasha selbst zum Zuhörer ernannt und behauptet, die Mutter der Nacht habe endlich zu ihm gesprochen. Aber bei der Befragung konnte er die Bindenden Worte nicht nennen. Lügner! Betrüger! Mit seiner Farce darf er nicht durchkommen.

5. Abendstern, 4Ä 189

Rasha ist tot.

Ich gehorchte dem Befehl der Stille. Ich ergriff nicht das Messer, oh nein, sondern träufelte den Honig, süß und fein, in Garnags offenes Ohr. Er ist ein guter Bruder. Ein treuer Bruder. Cicero und unserer Oberin treu ergeben. Er verübte die Tat mit Freuden.

10. Sonnenaufgang, 4Ä 190

Nur noch drei von uns übrig. Cicero, Garnag, Pontius.

15. Sonnenaufgang, 4Ä 190

Die Mutter der Nacht ist immer noch stumm. Ich bin immer noch unwürdig. Die Zuflucht ist immer noch dem Untergang geweiht.

3. Erste Saat, 4Ä 190

Ich kann es hören. Tiefer und tiefer. Lauter und lauter, die Stille durchbrechend wie Donner an einem ruhigen Abend. Gelächter.

4. Erste Saat, 4Ä 190

Lachen, lachen, lachen, lachen! Es ist der Hofnarr! Eine Stimme aus der Leere, um den armen Cicero aufzumuntern! Ich nehme Euer Geschenk an, teuerste Mutter der Nacht. Danke für mein Lachen. Danke für meinen Freund.

16. Regenhand, 4Ä 191

Pontius ist tot. Ein Assassine der Dunklen Bruderschaft wurde von einem einfachen Banditen ermordet, als er durch die Straßen Cheydinhals ging. Wie kann etwas so Trauriges so komisch sein?

17. Regenhand, 4Ä 191

Ich liebe das Lachen, teuerste Mutter der Nacht, aber immer noch sehne ich mich danach, Eure Stimme zu hören. Es ist nicht zu spät! Sprecht mit mir, meine Mutter! Sprecht mit mir, damit ich alles in Ordnung bringen kann! Ich kann die Zuflucht retten, ich kann die Bruderschaft retten!

Ihr könnt das Lachen haben! Nehmt es zurück! Ein Tausch, ja? Das Lachen gegen Eure Stimme?

2. Zweite Saat, 4Ä 191

Es ist nicht sicher, die Zuflucht zu verlassen. Wir werden hier bleiben. Alles ist gut.

29. Letzte Saat, 4Ä 191

Garnag ist weg. Weg weg weg weg weg. Er ist fortgegangen, um Nahrung zu besorgen, aber er wird zurückkommen. Es sind erst drei Monate vergangen. Drei Monate. Drei Monate? Zwölf Monate? Vier Faultiere!

21. Sonnenuntergang, 4Ä 192

Cicero ist tot! Cicero ist geboren!

Das Lachen hat mich erfüllt, voll und ganz erfüllt. Ich bin das Lachen. Ich bin der Hofnarr. Die Seele, die so lange mir als ständiger Begleiter diente, hat den Schleier der Leere schließlich und für immer fortgezogen. Es ist nun in mir. Es ist ich.

Die Welt hat das letzte Mal Cicero, den Mann, gesehen. Bewundert Cicero, den Narren der Herzen - personifiziertes Lachen!

28. Sonnenuntergang, 4Ä 200

Habe das alte Tagebuch gefunden, habe beschlossen zu schreiben, eine Abhandlung über Stille, Ton, Dunkelheit und Licht!

Wie lange ist es her, dass die Mutter der Nacht hierher kam? Wie lange ist es her, dass ich zum Bewahrer ernannt wurde? Wie lang ist es her, dass ich zum Narren wurde? Seit ich allein bin? Seit Cheydinhal gefallen ist? Seit sie angefangen haben, an die Tür zu hämmern wie so viele klopfende Herzschläge?

Es ist dunkel hier drin und ruhig. Der arme Cicero hört das Lachen nicht mehr, denn er ist das Lachen. Es gibt keinen Zuhörer in Cheydinhal. Keinen Zuhörer in Cyrodiil. Keinen Zuhörer in mir.

Wir müssen von hier weg. Bevor die Zuflucht eingenommen wird. Bevor die Mutter der Nacht brennt. Bevor die Dunkle Bruderschaft untergeht. Bevor das Lachen stirbt.

29. Sonnenuntergang, 4Ä 200

Ich bin spazieren gegangen und habe ein Mädchen gesehen, aber die Pflicht der Oberin hat meine Klinge gezügelt. Ach, wie fehlt mir die Erregung, hätte ich doch Zeit zu töten, doch ich bin immer in Bewegung.

Letzter Band

30. Sonnenuntergang, 4Ä 200

Ich habe die Briefe geschrieben. Ganz höflich. Ganz offiziell! An Astrid in Himmelsrand. Ihre Zuflucht gibt es immer noch. Sie ist immer noch aktiv. Aber wie? Kein Zuhörer bedeutet kein Schwarzes Sakrament, kein Schwarzes Sakrament bedeutet keine Aufträge. Ihre Familie kann den Alten Wegen abschwören und immer noch überleben, immer noch töten, aber gehört diese Familie immer noch zur Bruderschaft? Oder zu etwas anderem? Etwas Neuem. Etwas anderem. Etwas Falschem?

Etwas Falschem.

Sei's drum, wir müssen gehen! Morgen setzen wir die Segel. Schwimmen auf einem Boot durch den Graben namens Meer, sie und ich, hin und her!

22. Abendstern, 4Ä 200

Krank krank krank vom Schaukeln Schunkeln Schlingern auf den grauen grauen Wellen!

Ich habe über Himmelsrand gelesen, über die guten Zeiten, die alten Zeiten, die Alten Wege. Früher gab es dort eine andere Zuflucht. Die Dämmerstern-Zuflucht. Gut, alt und stark. Von Sithis gesegnet. Cicero wird dorthin gehen! Er braucht Astrid nicht!

Die Mutter und ich werden uns niederlassen, und sie wird zu mir sprechen, endlich, und zusammen werden wir die Alten Wege erneut aufbauen.

23. Abendstern, 4Ä 200

Die Losung ist mein! Ich habe sie in einem Brief gefunden, älter als die Zuflucht selbst.

Die Schwarze Tür wird fragen: „Was ist die größte Illusion des Lebens?“

Ich muss darauf antworten: „Unschuld, mein Bruder.“

Endlich ein Raum, ein Ort, den ich mein Eigen nennen kann! Eine Zuflucht der Spaßvögel für den Narren der Herzen!!!

4. Erste Saat, 4Ä 201

Die Zuflucht ist mein Zuhause! So wie ich es zu hoffen gewagt hatte! Kühl und dunkel und wunderbar. Meine Zuflucht, meine Zuflucht vor allem.

Ich kenne jede Ecke, jede Halle, jeden dunklen Winkel und jede Nische. Meine Zuflucht. Die Wächter kennen mich, erkennen mich als Bewahrer an. Sie lassen den armen Cicero in Ruhe. Die große hässliche Bestie - das ist eine andere Geschichte. Sie würde mich fressen, wenn sie könnte, aber um mich zu fangen, zu zermalmen, müsste sie mich erst mal finden. Und Cicero wird dafür sorgen, dass das nicht passiert. Denn ich habe meine Zuflucht!

Zuflucht vor allem.

13. Erste Saat, 4Ä 201

Die Zuflucht bedeutet Sicherheit und Rettung. Aber sie ist still, so still. Ich gebe der Unheiligen Oberin meine Liebe. Ich gebe mein Lachen freimütig. Aber ich höre sie nicht. Die Stille ist zurückgekehrt. Jetzt da ich Lachen bin und nicht länger Lachen höre, nehme wieder die Stille wahr. Die Stille der Leere. Sie reicht über Zeit und Raum hinweg. Ihre Stille ist ohrenbetäubend, aufs Neue.

1. Regenhand, 4Ä 201

Mutter und Bewahrer müssen gehen. Ich bin nicht der Zuhörer und werde es nie sein. Aber ich bin der Bewahrer. Ich muss dem Willen meiner Mutter vor meinem eigenen gehorchen. Ich muss den Zuhörer für sie finden. Ich muss Astrid die Fehler ihrer Wege und die Schönheit und Notwendigkeit der Alten Wege lehren.

Ich habe den Brief an Astrid abgeschickt. Wir brechen bald auf. Aber Cicero wird diese Zuflucht als die seine behalten!

Ein Ort, um zu rasten und Pläne zu ranken, denn ich nehme die Klinge wieder in die Pranken. Freudige Seelen zu Ihm ich schicke, wenn das Lachen mich wieder beglücke!