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Online:Der gebrochene Eid

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Der gebrochene Eid
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Diese Seite enthält den Text von Der gebrochene Eid (engl. The Broken Oath) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Ein Bericht von Sir Nathan vom Orden von Todesmut.

Die Ritterschaft, eine große und schwere Bürde.

Als ich mein Schild entgegennahm, tat ich dies mit einem naiven Verständnis, dass es meine Rolle im Leben sein würde, den Kodizes und Kredos zu folgen, die schon jene vor mir durch ein gerechtes Leben geführt hatten. Ich nahm an, dass der große Orden, dem mein Leben zu widmen ich mich entschlossen hatte, unter der Führung dessen erblühen würde, der sich am würdigsten erwiesen hatte, nämlich Leobert, Sohn des Victrel, sechster seines Geschlechts.

Eine Weile erwies sich meine Annahme als korrekt. Unsere Reihen waren voll von fähigen und ehrbaren Rittern. In den goldenen Tagen meiner Jugend saßen wir um die Feuer im Hof und erfreuten uns an den großen Taten des Tages.

Nach und nach mied Leobert unsere Feuer, und die Falten in seinem Gesicht wuchsen unter der Last seiner Pflichten. Das Gelächter verließ uns, und die Feuer erloschen. Dennoch hielten wir, gebunden durch unsere Ehre, unseren Kurs des Elends bei und sprachen von besseren Zeiten in finsteren Gängen, wo niemand unsere Schwäche sehen konnte. Ich hoffe, dass ich lange genug lebe, um miterleben zu dürfen, wie die Feuer wieder entfacht werden.

  • * *

Die Ritterschaft, eine Pflicht den Schwachen gegenüber.

In meiner Jugend erklangen Gelächter und freudige Lieder im Hof. Heute lastet eine schwere Stille auf dem offenen Platz, und es herrscht der zwieträchtige Klang von Argwohn. Nach und nach, so langsam, dass ich bis zu diesem grauenhaften Augenblick brauchte, um es zu bemerken, hörten wir auf, die Unschuldigen vor unsäglichen Gefahren zu beschützen, und wir fingen an, sie um ihrer Mittel wegen zu jagen. Wir sind zu der Banditenplage geworden, die zu bekämpfen man uns gelehrt hat.

Dies ist weder die tiefste Tiefe, in die wir gefallen sind, noch ist es unser größtes Versagen, aber irgendwie gehen mir die Gesichter des gemeinen Volkes nicht aus dem Kopf, ihre hasserfüllten Mienen, wenn ich an ihnen vorbeireite. In diesen Hallen schwärt eine Fäulnis. Etwas stimmt hier nicht.

Mein Fürst Leobert, was habt Ihr getan?

  • * *

Die Ritterschaft, eine Last von Verantwortungen.

Leobert hat seine Gemächer seit den Bestattungen nicht verlassen. Zwanzig Ritter und dreißig Anwärter, sowohl Pagen als auch Knappen, beigesetzt im Hof, in dem sie gelacht und in glorreicher Produktivität gelebt hatten.

Leobert versteckt sich hinter verschlossenen Türen. Er murmelt Worte, zu leise, als dass ich sie hören könnte, aber seine Schritte sind so schwer, dass sie die Grundfesten der Burg erschüttern. Selbst jetzt kann ich seinen Weg verfolgen, während er rastlos herumgeht. Die Burg wird zunehmend von Dunkelheit ergriffen. Die Ratten fliehen aus unseren Kellern, auf den Zinnen findet man keine Vögel mehr. Im Hof ist es still. Der Grund für diese unnatürlichen Vorkommnisse ist mir noch nicht bekannt, aber nachts werden meine Träume von markerschütternden Schreien gemartert.

Ich bin mir nicht sicher, welche Schrecken wir auf uns herabgerufen haben. Aber ich bete, dass Leoberts strategischer Verstand uns bald wieder zurück ins Licht führen wird. Was auch immer wir verbrochen haben, das das Glück gegen uns wandte, kann vielleicht wiedergutgemacht werden.

  • * *

Die Ritterschaft, das Versprechen, klar zu sehen und gerecht zu handeln.

Er hat dies uns allen angetan. Die verschwundenen Kinder, unsere eigenen toten Ritter, all diese Leben verloren an widerliche Tode, und allesamt waren es Leoberts Taten! Als wir zuletzt miteinander sprachen, meinte Leobert: „Warum sollte ich mich dem Tod fügen, wenn man ihn so einfach besiegen kann?“ Ich dachte nicht, dass er diese Worte auch tatsächlich so meinte. Doch das tat er. Der Beweis dafür war eine Welle von Magie, die durch die Gänge fegte und alles, was sie berührte, seines Lebens beraubte.

Es beschämt mich, es zu gestehen, aber als ich an der Reihe war, schrie ich vor Angst auf. Dies ist nicht der Tod, den ich erstrebte. Auch nicht der Tod, für den ich gebetet hatte. Dergestalt verändert zu werden in meinem eigenen Zuhause. Zu sterben und doch zu bleiben? Dies ist abscheulich, gegen jede Natur. Ich lief aus den Katakomben, auf der Suche nach dem Ursprung unseres verfluchten Ablebens.

  • * *

Die Ritterschaft, die Verantwortung, aus Ehre heraus zu handeln, nicht aus Furcht.

Leobert hat sich selbst verändert: Er hat sämtliches Fleisch von seinem Geist entfernt und sich eine Rüstung angelegt. Ich werde nie erfahren, wie er gelernt hat, so etwas zu tun.

Dies ist schierer Wahnsinn, aber ich kann nicht an meinem Posten bleiben. Ich darf nicht zulassen, dass er dieses Ritual weiter fortsetzt und den Schwarm unseres verfluchten Fleisches über die Mauern unserer Burg hinaus verbreitet.

Ich weiß nicht, ob man Leobert töten kann, aber ich darf nicht zulassen, dass dieses verfluchte Ritual noch mehr Ritter verstümmelt. Ich habe die Werkzeuge gestohlen, die er für die Rituale verwendet hat. Die Altäre haben Geheimfächer, in denen ehemals im Falle eines Angriffs unsere heiligen Reliquien versteckt wurden. Ich werde diese Fächer an die Gebete unserer Anwärter binden. Diese Worte konnte Leobert sich nie merken.

Ich weiß, dass mein Dahinscheiden schmachvoll sein wird, wie mein Leben selbst schmachvoll gewesen ist. Möge das Leben nach dem Tod besser zu mir sein, als ich es verdient habe.